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Auch Eschbacher und Stegener Bürger kamen in der Zeit der „Schwabenzüge“ nach Südosteuropa

„Die Donauschwaben“ ist ein Sammelbegriff für die im 18. Jahrhundert nach Ostmitteleuropa und Südosteuropa ausgewanderten Deutschen. Der Begriff wurde erst 1920 geschaffen, um die vielen sogenannten Schwaben zu beschreiben, die im südlichen Donauraum (Ungarn, Jugoslawien, und Rumänien) lebten, aber keine Österreicher, Siebenbürger Sachsen, oder Landler waren. Die Donauschwaben bestehen also aus den Ungarndeutschen, Sathmarer Schwaben, Banater Schwaben, und Jugoslawiendeutschen (bis auf die in Slowenien).

Ihre Einwanderung bestand aus mehreren Wellen („Schwabenzüge“), auf Grund der österreichischen Ansiedelungspolitik (Kolonisierungs-Patent von Kaiserin Maria Theresia, Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II., Politik von Prinz Eugen von Savoyen), um die nach den Türkenkriegen größtenteils entvölkerte pannonische Ebene / Donauebene mit Steuerzahlern anzusiedeln.


26.1.1750 Anna Oschwald aus Eschbach Consens zur Heirat mit Michael Ortlieb, Sohn des Hans Ortlieb aus Untermünstertal. Nach Bezahlung der Entlassungssteuer nach Ungarn ausgewandert

1750 Johann Rotsinger, Stirental(.Eschbach) mit 300fl. Entlassen nach Ungarn. Nicht weggezogen

1751 Gertrud Gremmelsbacher aus dem Steurental, verheiratet mit Andreas Mayer aus Eschbach, mit 400 fl., die sie von Stiefschwäher Lorenz Scherer, Steurental, als mütterliches Erbe erhält, nach Ungarn entlassen. Am 14.3.1766 erbt sie nach dem Tod der Mutter Eva Mayer aus Altersbach (Hinterzarten) in Tolna /Nieder Ungarn, 1152 fl

1754 Philipp Moltz Schreiner und Sohn Andreas aus Eschbach, für 105 fl. Manumission und Abzug (Nachsteuer vom Vermögen 10%) nach Erlau Ungarn

2.8.1759 Martin Vetter, ledig, aus Eschbach, will und darf, nachdem er schon einige Jahre im Breisgau als Dienstknecht gearbeitet, jetzt aufgrund des k.k.Patents mit anderen in Herrschaft nach Arad an der Marosch Ungarn (Banat heute Rumänien)

1759 Maria Hügin (Hug) aus dem Attental, hat Jacob Faller eingeheiratet, beide sind nach Ungarn ausgewandert Abzug (Nachsteuer vom Vermögen 10%) für 140 fl 

9.4.1760 Jacob Janz aus Nadlen bei Stegen, heiratet in Ulm Maria Kaltenbach aus Burg / St. Märgen, unterwegs nach Ungarn

9.4.1760 Christian Janz aus Nadlen bei Stegen heiratet in Ulm Gertrud Schnez aus Eschbach bei Kirchzarten, unterwegs nach Ungarn. Sie erbt 1784 –unbekannt wo- nach dem Tod ihres ledigen Bruders Johann Schnez aus Eschbach 41.7 2/3 fl

20.3.1760 Christian Schlegel, lediger Sohn des Franz Schlegel, des alten Strohschneiders aus Eschbach vom Steurental ist nach Slawonien (heute Kroatien) ausgewandert. 1763 nach dem Tod des Vaters Franz Schlegel wird er Miterbe. Am 31.12.1770 nach dem Tod der Mutter Magdalena Rotfinger (Rotsinger) wir er ¼ Miterbe. 22.44 fl hatte er früher erhalten, jetzt noch 29 fl

9.4.1760 Ottilia Steyert aus Stegen heiratet in Ulm Franz Berger aus Neustaadt (Schwarzwald) unterwegs nach Ungarn

9.4.1760 Maria Willmann aus Stegen heiratet in Ulm Josef Simon aus Höfen unterwegs nach Ungarn

1769 Andreas Moltz, jüngster Sohn des Jacob Moltz aus Eschbach, ohne Vermögen, hat Anna Maria Tritschler, illegale Tochter der Maria Gremmelsbacher, geschwängert. Er wurde eingetürmt, ist dann geflohen, wahrscheinlich nach Ungarn, wohin er schon vor der Eintürmung hatte fliehen wollen

18.4.1770 Philipp Jeckle, Taglöhnersohn aus Eschbach wandert nach Ungarn aus

5.3.1771 Michael Imber, Schuster aus Eschbach (St. Peter), verheiratet mit Maria Gremmelsbacher, 2 Söhne und 3 Töchter, nach Ungarn wollend, dürfen ihr Häusel verkaufen. Wollen am 1.5.1771 fort. Manumission und Abzug vom Vermögen (10%) 20 fl.

Vor der Abreise, am 20.4.1771 verstirbt Michael Imber; Witwe will nun nicht mehr nach Ungarn, wird samt Kinder wiederausgenommen

3.4.1771 Konrad Braun aus Eschbach, verheiratet mit Maria Helmlin (Helmle), 3 Kinder Georg, Magdalena, Maria, dürfen nach Abzug (Nachsteuer vom Vermögen 10%) von 1 Reichsthaler, nur mit Hausrat im Wert 60 fl, nach Ungarn auswandern.

19.4.1771 Maria Brucklacher, 8 Jahre, Kind des verstorben Martin Brucklacher, darf mit ihrer Mutter Magdalena Faller verwitwete Brucklacher aus Eschbach ohne Manumission-Gebühren nach Ungarn auswandern

1771 Gertrud Rombach Tochter des Georg Rombach aus Eschbach vom Felixenhof, bei Kirchzarten, heiratet am 26.11.1759 in St.Peter Andreas Hättich geb 1730 in St.Peter, ziehen 1771 nach Großkarol Ungarn. Andreas Hättich stirbt dort am 4. Mai 1785, Gertrud Rombach bittet durch Josef Schnelle um ihr Erbschaftsgeld aus St.Peter

1771 Anna Scherzinger verheiratet mit Josef Schnetz aus Eschbach, 2 Söhnlein, für 244 fl. nach Ungarn entlassen

5.3.1771 Josef Schnetz aus Eschbach, verheiratet mit Anna Scherzinger, 2 Söhnlein, hat sein Haus verkauft an Andreas Gremmelsbach, Wohnrecht vorbehalten bis Anfang Mai, nach Ungarn wollend.

1775 Anton Ruef, 23 Jahre, Stiefsohn des Josef Baumgartner, Schuster in Eschbach, hat in Ungarn geheiratet. Anton Ruef erbittet das Vatererbe von 80 fl. Er hat dem Philipp Hottinger, von dort, als Ausweis seine Unterschrift auf einen Antwortbrief an ihn mitgegeben. Seine Mutter Maria Gremmelsbacher verheiratet mit Michael Imber mit 2 Söhnen und 2 Töchter wollten seinerzeit, 1771, auswandern. Nach dem Tod von Michael Imber in Eschbach heiratete die Witwe Josef Baumgartner und blieb hier. Anton Ruef wird ohne neue Gebühr entlassen

17.5.1791 Michael Meier aus Eschbach heiratet in Ulm Marianna Mezger aus Burg bei Freiburg, unterwegs nach Ungarn


Die Daten stammen vorwiegend aus dem Badischen Generallandesarchiv Karlsruhe

Quellen: Werner Hacker: Auswanderungen aus Baden und dem Breisgau. Obere und mittlere Oberrheinlande im 18. Jahrhundert archivalisch dokumentiert. Konrad Theiss Verlag Stuttgart und Aalen, 1980

Internetseite http://de.wikipedia.org/wiki/Donauschwaben