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Erzgrüble  „Teufelsrüttele“
ein untergegangener Flurname im Attental


Anlässlich meiner Bestandsaufnahme von Flurnamen, auch im hinteren Attental, ist mir bei der Durchsicht eines Berains, der im Stadtarchiv Freiburg liegt, die urkundliche Güterbeschreibung vom Jahr 1502 „Aertzgrüben“ aufgefallen. Attental gehörte von 1499 an mit dem gesamten Besitz zur Stadt Freiburg und gehörte bis zur Auflösung der Grundherrschaft zum Gemeindeverband in Zarten. 1502 war Hans Karrer (Albrechtenhof), Lehens-Bauer von Attental und der Waldparzelle (Erzgrüble), das heute im Eigentum der Familie von Schauenburg ist. Dieses Flurstück liegt in nördlicher Richtung unterhalb des mittleren Flaunsers. 

Der Flurnname „Teufelsrüttele“ kommt erst spät in den Flurkarten des 20. Jahrhunderts vor und ist in den heutigen amtlichen Karten nicht mehr erwähnt. Ältere Bürger von Attental können sich kaum noch an diesen Namen erinnern auch nicht an eine Erzgrube. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Hubert Fehr im September 2000 fanden wir den Erzgang (Pinge).

Am 23.11.2005 ging ich nochmals mit Herrn Dr. B. Jenisch, vom Regierungspräsidium Freiburg - Abteilung 2- zu diesem vergessenem Erzgang. Bei dieser gemeinsamen Exkursion erklärte mir Dr. Jenisch, dass es sich tatsächlich um eine ehemalige kleine Erzgrube handelt. 

Antrag des Carl Joseph Weissenbach mit der im „Mattenthal endeckte „Eisen Ertzgruben „ (GLA 229/117473)

Erzgrüble Attental (Pinge) Foto:Oskar Steinhart Sept.2000


Mit der weiteren Beschäftigung auf früheren Eisenerzabbau im Attental fand ich weitere Literatur die ich hier nachfolgend wiedergebe. 

Bernhard Mangei, Kirchzarten, hat in seiner Dissertation: „Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. „Untersuchungen zur Geschichte des Zartener Beckens von der merowingischen bis zur salischen Zeit“, (April 2004)  festgestellt:
„Im Namensbestand des Attentals finden sich - in auffälliger Übereinstimmung zum Zastlertal -romanische Einflüsse, und zwar die Palatisierung von c vor a betreffend. So kann der Flurname „Schasa“ (14.Jahrhundert) auf „casa für Hütte, Schasa oder Tschasa für Häuschen“ zurückgeführt werden.


Im Hinblick auf diese Ausführungen wäre es denkbar, dass die beschriebenen Reste vom „alten Mauerwerk“ auf eine frühere, vor der Zeit von 1502, erwähnte Erzgruben schließen lässt.
Im Zinseinzugsregister (Klosterberain St. Märgen) von ca. 1280 war dieses Waldstück „Schaßa“ genannt und an einen Walter Zimbermann verliehen. Auch die Üsenberger (Eberhard von Eichstetten) hatten im 13.Jahrhundert hohenbergisches Lehen in diesem Gebiet. Ein Flurname der bereits um 1280 genannt wird, „Eberhards Egge, Eberharzbach, Ebersbacher Grund“, erinnert daran. Dieses Grundstück liegt im Bereich der heutigen „oberen und unteren Schaßel , Mangoldsbrunnen“. Eine genaue Zuordnung ist derzeit noch nicht möglich, aber trifft auf dieses genannte Gebiet zu.


Auszug aus 
Montanhistorische Untersuchungen im Attental
von Klaus Peter Burgath

Stegen, 04.04.2008
Oskar Steinhart, Stegen