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zum 900 Jahrfeier - Inhaltsverzeichnis

900 Jahre Eschbach
„Höfe und Gütchen in Eschbach“



Am Samstag, den 28. Januar 2012 hielten Jakob Kult und Christoph Graf den erste Vortrag im Rahmen der Eschbacher 900 Jahrfeier in der Mehrzweckhalle.
Die Referenten  berichteten über „Höfe und Gütchen in Eschbach“, welche die Ortsgeschichte über 850 Jahre fast ausschließlich bestimmt haben.
Landschaft, Besiedlung, sowie auch das politische und kulturelle Leben wurden durch ihre Bewohner geprägt.
Berlachen ist als Eigentum der Falkensteiner sogar älter als 900 Jahre. Dieser Hof war besonders bei Wirtsleuten begehrt, so sind auf dem Berlacherhof im 18. und 19. Jahrhundert die Kirchzartener Wirtsfamilien Volk und Dengler nachweisbar, bevor der Eschbacher Löwenwirt Rombach die besonders guten   Weinlagen am Berleck in seinen Besitz bringen konnte.
Die größten Höfe bestehen im hinteren Steurental, die Höfe gehen bis zu den Weißtannenwäldern am Flaunser.
Im Obertal reichen die Hofflächen von der Langeck bis zum Lindenberg,  Hintereschbach ist ein großes Gebiet mit vielen herrlichen Ausblicken über das Tal und hat mit seiner Wacholderheide eine landschaftliche Besonderheit.

Auch viele Menschen, die auf den Höfen gelebt haben und heute noch leben wurden im Vortrag gezeigt. Schon Prof. Schili, Freiburg war von den Eschbacher Höfen sehr beeindruckt, drehte beim Hugmichelhof einen Film über das Schwarzwaldbauernhaus und wollte dort ein Bauernhofmuseum einrichten. Doch die Eschbacher Hofbesitzer entschlossen sich für lebendige Landwirtschaft, sodass Schili sein Vorhaben beim von Freiburg entfernteren Vogtsbauernhof in Gutach verwirklichen musste.
Da die Bauernfamilien Selbstversorger waren, wurden sie von Handwerkern unterstützt, die auf kleineren Gütchen wohnten und als Dreher, Wagner, Schreiner, Zimmerer, Maurer, Weber, Metzger, Weinküfer, Krautschneider, Immenschneider, Schuhmacher und Seifenmacher für die Bauernfamilien arbeiteten.
Damit die alte Zeit nicht ganz verloren geht, ist die Rückschau auf 900 Jahre ein Anlass, dass auf den Höfen und Gütchen Werkzeuge und Produkte aus vergangener Zeit  in Ehren gehalten werden und auch weiterhin traditionsreiche Spezialitäten hergestellt und erhalten werden.


Vor Beginn der Vorträge würdigte Ortsvorsteher Bernhard Schuler das Engagement von Frau Dr. Herrgesell, die sehr viel zum Gelingen der Höfe-Chronik beigetragen hat, welche in diesem Jahr erscheinen wird.