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Nachtrag zur Chronik von Eschbach
Der geheime Keller im Pfarrhaus.
Pfarrer Josef Hog 26.7.72


Im Eschbacher Pfarrhaus befindet sich ein geheimer Keller. Das braucht nicht zu wundern. In den Bauernspeichern hatte man fast regelmäßig einen "Kalt" (Schilli: Schwarzwahaus Heimatmuseum Vogtsbauernhof.).
Beim Bau des Hauses 1788-90 hatte man die Krlegsnöte in bendiger Erinnerung. Der Abt von St. Peter wollte wie alle Bauherren jener Zeit für Kriegszeiten Vorsorge treffen. Auf einen möglichst feuersicheren Keller legte man Wert, damlt schuf man auch einen guten Weinkeller.

Der Geheimkeller ist im Pfarrhaus unter dem in den Garten vorspringenden Bauteil untergebracht. Es ist zu vermuten, daß er in der ersten Zeit bald benützt wurde, da bis 1813 die Gefahr entsprechend groß war. Danach scheint er vergessen gegangen zu sein; Pfarrer Gustenhofer kannte ihn offenbar nicht, da er ihn nie erwähnt. Ihm ist ja sonst nichts entgangen. Ob er am Ende des 2. Weltkrieges geöffnet war‚ ist nicht bekannt. Im Ort wußte niemand davon.

Schon 1970 habe ich, als der Boden in der Gartenkammer einzubrechen drohte, in diesen Raum hinunter geschaut und ein Luftloch gemacht. 1972 wurde nun der Boden der Kammer herausgenommen und der Raum genauer inspiziert. Die Kammer ist ganz unterkellert etwa 2 m tief; wohl nicht ganz so tief wie der Hauptkeller. Der Raum setzt sich fort unter dem Gang
hindurch, ist mit Backsteinen eingewölbt. Er setzt sich fort unter den Abort. Offenbar war ein Regal angebracht, der ganze Raum verputzt. Im Laufe der Zeit ist der Putz heruntergefallen und so bedeckt Moder den Boden etwa 1/2 m hoch . In der hinteren Wand ist ein Geheimfach‚ wiederum gewölbt, etwa 1/2 cbm Inhalt. Dieses Fach war offenbar mit einem Brett verschlossen und darüber war zugeputzt. Dieser Putz ist auch heruntergefallen. Das Brett der Wölbung liegt noch da. Wir haben keine weiteren Untersuchungen gemacht, also nicht nach Schätzen gegraben, da wir keine dort vermuteten. Die Gebrüder Hermann und Wilhelm Zipfel haben auch hineingeschaut. Ich machte ein Foto, welches beigefügt ist

Der neue Boden wurde imprägniert, die drei mittleren Bretter sind nicht angenagelt, mit je einem Loch versehen, sodaß man sie hochheben kann.
Die Löcher dienen auch zur Lüftung.
In der Gartenkammer hauste bisweiler der Pfarrhaushund, was man an Kratzspuren sieht.
Durch ein neues Fenster, das nun hineinkommt, soll auch eine bessere Luftung des Raumes möglich werden.
Der Stiftungsrat weiß nun um die Existenz des Raumes.  Auch der Architekt des Hochbauamtes hat  Kenntnis davon.
Ebenso wird das Denkmalamt benachrichtigt.
Eine wissenschaftllche Erforschung scheint nicht lohnend.
I.H. 26.7.72