DIE CHRONIK DES LANDKREISES BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD 1982 |
STEGEN - ESCHBACH |
Ortsbild:
Eschbach gliedert sich in Unter- und Obereschbach, sowie Steurental.
Viele Einzelhöfe, wie es für den Schwarzwald allgemein typisch ist,
stehen in unregelmäßigen Abständen verstreut entlang des Eschbaches, an
den Hängen und auf den Bergrücken bis zu 300 m über der Talsohle. Die
großen alten Höfe gehören zum Heidenhaustyp des Schwarzwaldhauses.
Ortsname:
Im Besitzverzeichnis des Klosters St. Peter, dem sogenannten "Rotulus
Sanpetrinus“ aus dem 12. Jahrh. lesen wir „Asschebach“. Der Ortsname
verändert sich im folgenden von "Eschebach“ (1273) zu "Eschbach“
(1342). 1444 finden wir "das tale Espach gelegen in Kilchzartertale“.
Ortswappen:
Das Wappen von Eschbach aus dem Jahre 1962 zeigt „in Silber auf grünem
Dreiberg eine grüne Esche mit schwarzem Stamm, dahinter ein blauer
Wellenbalken“.
Geschichte:
Eschbach war im 10. Jahrh. als Teilgebiet der „Mark Zarten“ im Besitz
des Klosters Einsiedeln. Eschbach ist zwar nicht explizit in der
königlichen Urkunde von 969, in der die klösterlichen Besitzungen
bestätigt werden, aufgeführt, jedoch Zarten, womit das Talgebiet‚ zu
dem auch Eschbach gehört, gemeint war. Aus dem Einsiedler Urbar von
Anfang des 13. Jahrh. erfahren wir von einem Dinghof von Eschbach. Zur
gleichen Zeit gab es aber in Eschbach auch einen Dinghof des Klosters
St.Peter, der heutige Meierhof, im Untertal gelegen. Zu dem Dinghof des
Klosters St.Peter ist ein großer Teil von Eschbach zu rechnen, der im
12. Jahrh. zur Gründungsausstattung des Klosters zählte. Die Grafen von
Freiburg, Nachfolger der Zähringer Herzöge, übten die Vogteirechte über
den Besitz St.Peters in Eschbach aus. Im 14. Jahrh. wurde die Vogtei
Eschbach von den Freiburger Grafen als Verpfändungsobjekt benutzt. Sie
war dann seit der Mitte des 15. Jahrh. im Besitz der Markgrafen von
Baden. Erzherzog Ferdinand von Österreich kaufte die Vogtei Eschbach,
neben anderen Vogteien, im Jahre 1526 von Badener Markgrafen auf.
Der Dinghof des Klosters Einsiedeln stand zunächst unter der Verwaltung
der Üsenberger Vögte, später gehörte er zur Hohengeroldseckischen
Vogtei. Walter von Hohengeroldseck belehnte im Jahre 1428 Hans Adam von
Falkenstein mit dem Eschbachtal, zu dem sieben Höfe gehörten. Kurze
Zeit später, im Jahre 1444, finden wir eine Straßburger Familie namens
Bock als Inhaber dieses Lehens. 1504 verkauften die Hohengeroldsecker
einen Teil ihrer Eschbacher Vogtei, so das sogenannte Finsterwalder
Gericht zu Eschbach, an David von Landeck, den damaligen Herrn von
Ebnet. Ein Jahr später übernahm dieser auch den ehemaligen Einsiedler
Dinghof, der in der Zwischenzeit im Besitz des Klosters
Ettenheimmünster war. Erbe des Landecker Besitzes wurden die Herren von
Sickingen-Hohenburg. Nach den napoleonischen Kriegswirren und
Neuordnungen verkauften die Sickinger ihre Grundherrschaft im Jahre
1808 an das neugeschaffene Land Baden.
1825 wohnten in Eschbach 548 Personen, 1905 waren es 560, 1939 587 und 1970 814.
Kirche:
Im Jahre 1590 wurde in Eschbach eine Kapelle durch den Konstanzer
Weihbischof Balthasar St. Jacob geweiht. Diese Kapelle war Filialkirche
der Pfarrei Kirchzarten. Die Eschbacher wurden jedoch von Seelsorgern
des Klosters St.Peter betreut. Die Sankt Jacobskapelle wurde 1758
abgerissen und durch eine neue ersetzt. 1787 wurde durch das Kloster
von St.Peter die erste Pfarrkirche von Eschbach errichtet, deren
Innenraum 1790 mit schönen Fresken bemalt wurde. Stegen wurde
Filialkirche der Pfarrei Eschbach. Diese herrliche Barockkirche wurde
1921 renoviert, 1967/68 wurde der Innenraum mit viel Sorgfalt erneuert.
Heute gehört die Eschbacher Pfarrei zum Dekanat Kirchzarten. Die
evangelischen Gemeindemitglieder werden von der Pfarrei Kirchzarten
betreut.
Schule:
Im 18. Jahrh. wurden die Kinder der Sanktpeterschen Vogtei wie auch der
Sickingischen gemeinsam unterrichtet. 1822/25 erfahren wir vom ersten
Schulhausneubau, 1906 von einem zweiten. Im heutigen Schulgebäude, das
1966 errichtet wurde, werden die Schüler der 1-6. Klasse unterrichtet,
diejenigen der Klassen 7-9 besuchen die Schule in Stegen
Ilona Jerger