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DIE CHRONIK DES LANDKREISES BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD
1982
STEGEN - ESCHBACH

Geographie: Der seit 1. 1. 1975 nach Stegen eingemeindete Ort Eschbach liegt ca. 10 km östlich von Freiburg im Schwarzwald auf einer Höhe von 389-866 m  d. M. Die Gemarkung mit 1442 ha umfaßt einen großen Teil des Eschbachtales mit einigen Seitentälern zwischen St.Peter und dem Zartener Becken.

Ortsbild: Eschbach gliedert sich in Unter- und Obereschbach, sowie Steurental. Viele Einzelhöfe, wie es für den Schwarzwald allgemein typisch ist, stehen in unregelmäßigen Abständen verstreut entlang des Eschbaches, an den Hängen und auf den Bergrücken bis zu 300 m über der Talsohle. Die großen alten Höfe gehören zum Heidenhaustyp des Schwarzwaldhauses.

Ortsname: Im Besitzverzeichnis des Klosters St. Peter, dem sogenannten "Rotulus Sanpetrinus“ aus dem 12. Jahrh. lesen wir „Asschebach“. Der Ortsname verändert sich im folgenden von "Eschebach“ (1273) zu "Eschbach“ (1342). 1444 finden wir "das tale Espach gelegen in Kilchzartertale“.

Ortswappen: Das Wappen von Eschbach aus dem Jahre 1962 zeigt „in Silber auf grünem Dreiberg eine grüne Esche mit schwarzem Stamm, dahinter ein blauer Wellenbalken“.

Geschichte: Eschbach war im 10. Jahrh. als Teilgebiet der „Mark Zarten“ im Besitz des Klosters Einsiedeln. Eschbach ist zwar nicht explizit in der königlichen Urkunde von 969, in der die klösterlichen Besitzungen bestätigt werden, aufgeführt, jedoch Zarten, womit das Talgebiet‚ zu dem auch Eschbach gehört, gemeint war. Aus dem Einsiedler Urbar von Anfang des 13. Jahrh. erfahren wir von einem Dinghof von Eschbach. Zur gleichen Zeit gab es aber in Eschbach auch einen Dinghof des Klosters St.Peter, der heutige Meierhof, im Untertal gelegen. Zu dem Dinghof des Klosters St.Peter ist ein großer Teil von Eschbach zu rechnen, der im 12. Jahrh. zur Gründungsausstattung des Klosters zählte. Die Grafen von Freiburg, Nachfolger der Zähringer Herzöge, übten die Vogteirechte über den Besitz St.Peters in Eschbach aus. Im 14. Jahrh. wurde die Vogtei Eschbach von den Freiburger Grafen als Verpfändungsobjekt benutzt. Sie war dann seit der Mitte des 15. Jahrh. im Besitz der Markgrafen von Baden. Erzherzog Ferdinand von Österreich kaufte die Vogtei Eschbach, neben anderen Vogteien, im Jahre 1526 von Badener Markgrafen auf.
Der Dinghof des Klosters Einsiedeln stand zunächst unter der Verwaltung der Üsenberger Vögte, später gehörte er zur Hohengeroldseckischen Vogtei. Walter von Hohengeroldseck belehnte im Jahre 1428 Hans Adam von Falkenstein mit dem Eschbachtal, zu dem sieben Höfe gehörten. Kurze Zeit später, im Jahre 1444, finden wir eine Straßburger Familie namens Bock als Inhaber dieses Lehens. 1504 verkauften die Hohengeroldsecker einen Teil ihrer Eschbacher Vogtei, so das sogenannte Finsterwalder Gericht zu Eschbach, an David von Landeck, den damaligen Herrn von Ebnet. Ein Jahr später übernahm dieser auch den ehemaligen Einsiedler Dinghof, der in der Zwischenzeit im Besitz des Klosters Ettenheimmünster war. Erbe des Landecker Besitzes wurden die Herren von Sickingen-Hohenburg. Nach den napoleonischen Kriegswirren und Neuordnungen verkauften die Sickinger ihre Grundherrschaft im Jahre 1808 an das neugeschaffene Land Baden.
1825 wohnten in Eschbach 548 Personen, 1905 waren es 560, 1939 587 und 1970 814.
Kirche: Im Jahre 1590 wurde in Eschbach eine Kapelle durch den Konstanzer Weihbischof Balthasar St. Jacob geweiht. Diese Kapelle war Filialkirche der Pfarrei Kirchzarten. Die Eschbacher wurden jedoch von Seelsorgern des Klosters St.Peter betreut. Die Sankt Jacobskapelle wurde 1758 abgerissen und durch eine neue ersetzt. 1787 wurde durch das Kloster von St.Peter die erste Pfarrkirche von Eschbach errichtet, deren Innenraum 1790 mit schönen Fresken bemalt wurde. Stegen wurde Filialkirche der Pfarrei Eschbach. Diese herrliche Barockkirche wurde 1921 renoviert, 1967/68 wurde der Innenraum mit viel Sorgfalt erneuert.
Heute gehört die Eschbacher Pfarrei zum Dekanat Kirchzarten. Die evangelischen Gemeindemitglieder werden von der Pfarrei Kirchzarten betreut.
Schule: Im 18. Jahrh. wurden die Kinder der Sanktpeterschen Vogtei wie auch der Sickingischen gemeinsam unterrichtet. 1822/25 erfahren wir vom ersten Schulhausneubau, 1906 von einem zweiten. Im heutigen Schulgebäude, das 1966 errichtet wurde, werden die Schüler der 1-6. Klasse unterrichtet, diejenigen der Klassen 7-9 besuchen die Schule in Stegen
Ilona Jerger