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Die Pfarrei Eschbach bei St.Peter und ihr Gotteshaus

Festschrift anlässlich der Primiz des Hochw. Herrn Neupriesters Walter aus Stegen (Pfarrer in Reiselfingen, geweiht 23.10.1949)



„Allerheiligste Gottesgebärerin und allzeit unbefleckte Jungfrau Maria, du Wunderbaum des Lebens! Ich komme mit größter Andacht, tiefster Demut und kindlichem Vertrauen zu dir, um dich an diesem deinem Gnadenorte bestmöglich zu verehren und von dir eine Gnade zu erbitten. ----
Ich habe das beste Vertrauen auf deine mütterliche Barmherzigkeit, wenn mein Begehren nicht gegen Gottes Willen und wider meiner armen Seele Heil ist, dass ich durch deine mächtige Fürbitte von deinem göttlichen Sohne, meinem Gott und Heiland erhört werde und meiner Bitte Gewährung zu Teil wird zu seiner und deiner grösseren Ehre.“
(Vater unser – Ave Maria)


Dieses jahrhundertalte Gebet der Wallfahrer an dem Gnadenort „Unserer Lieben Frau auf dem Lindenberg“ hat der unvergessene Pfarrer Wilhelm Gustenhoffer im Jahre 1896, nebst einer kleinen eigenhändigen Federzeichnung der von einer Madonna überschwebten Baulichkeiten des Wallfahrtsortes, der Pfarrchronik, die er wohl um diese Zeit zu schreiben begann, vorangestellt. Nach einer Fussnote hat dieses von ihm selbst als „altes Wallfahrtsgebet“ bezeichnete Gebet dem 1741 bei F.X. Schaal zu Freiburg gedruckten Büchlein „Heilbringender Lindenbaum“ entnommen. Es soll sich hierbei um einen historischen Bericht vom Ursprung des uralten Gnadenortes Mariä Lindenberg und von der Aufnahme der Wallfahrt zur Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter, verfasst von dem Hochw. Herrn Pater Philipp Jakob Steyrer, nachmaligen Abt zu St.Peter, handeln. Was liegt näher, als dieses Gebet einer Schrift, die das schöne, bis zum Jahr 1786 als Wallfahrtskapelle auf dem Lindenberg stehende Gotteshaus zu Eschbach mit seinem reichen Freskoschmuck beschreiben will, mit auf den Weg zu geben.
-AD MAJOREM DIE GLORIAM-
Eschbach wird als Pfarrgemeinde zum ersten Mal erwähnt im Jahre 1789 in dem Kaiserl. Hofdekret, Wien den 15. Oktober 1789 mit welchem die von der Aufklärung angehauchte Regierung Oesterreichs, zu dem seinerzeit die hiesige Gegend gehörte, die Pfarrei errichtete. 1790 taucht Eschbach auch als Pfarrei in den Büchern des Klosters St.Peter, von dem aus das Eschbachtal jahrhunderte hindurch pastorisiert wurde, auf. Das Tal selbst ist aber bereits viel früher unter diesem Namen bekannt. In der Geschichte des Grossherzogtums Baden heisst es: „Diemo von Eschbach (Asschebach) schenkte 1112 dem Kloster St.Peter zwei Wiesen im Tal.“
Der Name Eschbach darf wohl von dem das Tal durchrinnenden Bach, dessen Ufer früher einmal von Eschenbäumen eingesäumt gewesen sein müssen, herrühren.
Vor Errichtung der Pfarrei wurde der Gottesdienst in Eschbach von Benediktinermönchen des Klosters St.Peter in einer kleinen Kapelle, die zu Ehren des Hl. Jakobus des Aelteren geweiht war, abgehalten. Wann und durch wen in Eschbach zum ersten Male ein Gotteshaus gebaut wurde, lässt sich nicht feststellen. Aber schon 1585 liess der Abt Gallus von St.Peter eine Kapelle in Eschbach restaurieren und mit einem Bild des Hl. Jakobus schmücken. Diese Kapelle, die ihren Standort an der Abzweigung des Weges nach Hintereschbach hatte, wurde am 28. August 1590 als Filialkirche von St.Peter durch den Bischof Balthasar eingeweiht. Zweimal wöchentlich war hier Hl. Messe und an den Tagen vor Christi Himmelfahrt führte ein Bittgang von St.Peter herab zur Jakobuskapelle.
1758 wurde die Kapelle neugebaut. Da sich das Kloster St.Peter sehr um den Neubau verdient machte, ohne hierzu verpflichtet zu sein, versprachen die Bürger von Eschbach, alljährlich im Sommer in dieser Kapelle eine Hl. Messe für den Abt und die Klostergeistlichkeit lesen zu lassen. Dieser damalige Neubau hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten in dem aus Nr. …bei dem Sägewerk vom Hummelhof. Es dient heute als Wohnhaus für die Familie Gimbel und trägt in seinem Inneren noch eine Reihe von Spuren, die an seine ursprüngliche Verwendung erinnern.

Pfarrer Kieser Eschbach

Die Pfarrer von Eschbach:
Pater Franz Steyrer (1790 - 1799)
Pater Othmar Brogli (1799 - 1821
Pfarrer Josef Erndle (1821 - 1822) - Pfarrverweser
Pfarrer Xistus Armbruster (1822 - 1833)
Pfarrer Martin  (1833 - 1834) - Pfarrverweser
Pfarrer Dischler (1834 - 1837)
Pfarrer Ackermann (1837 - 1838) - Pfarrverweser
Pfarrer Felician Engler (1838 - 1853)
Pfarrer Felder (1854 - 1856) - Pfarrverweser
Pfarrer Anton Gäss (1856 - 1859) - Pfarrverweser
Pfarrer Johann Blank (1859 - 1880)
Pfarrer Wilhelm Gustenhofer (1880 - 1908)
Pfarrer Josef Mattes (1908 - 1935)
Pfarrer Arnold Wiederkehr (1935 - 1947)
Pfarrer Ludwig Kieser (1947 - 1949) - Pfarrverweser
Pater Schoppmann (1949 - 1950) - Pfarrverweser
Pfarrer Wilhelm Gärtner (1950 - 1965)
Pfarrer Dr. Helmut Meisner (1966 - 1967) - Pfarrverweser
Pfarrer Joseph Hog (1968 - 1981)
Pfarrer Josef Läufer (1981 - 1994)
Patres vom Kolleg Herz Jesu Stegen (1994 - 1995)
Prof. Dr. Günter Biemer (1995 - 1999)
Pater Franz Hoch SCJ (1999 - 2005)
Pater Roman Brud OSPPE (seit 2005)