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Pfarrchronik von Eschbach 1968-1982
geschrieben von Pfarrer Joseph Hog

Pfarrchronik von Eschbach 1968 - Seite 1
1. Mai 1968 Pfarrer Joseph Hog‚ durch Urkunde vom 2.April 1968 zum Pfarrer von Eschbach ernannt, hält den ersten Gottes dienst nach seinem Einzug ins Pfarrhaus am 30.April. Am Vorabend war der Maialtar errichtet worden. Es war dem neuen Pfarrer gelungen, die alte Lindenberger Muttergottesstatue zur Maialtarstatue zu machen. Diese Statue war bei der Restaurierung der Kirche vom Hochaltar entfernt worden, stand dann in einem Abstellraum des Pfarrhauses, wurde auf meine Anregung hin dann doch wieder in die Kirche gebracht. Zwischen Schwester Salesia, der bisherigen Verwalterin des Pfarramtes und Familie Thoma‚ den Mesnersleuten‚waren in Kirchenschmucksachen Meinungsverschiedenheiten. Es gelang diese zu schlichten und damit dem alten Wallfahrtsbild seine Ehre wiederzugeben. 
31. Mai. der Maialtar wurde wieder abgebaut. Leider erlebte das Marienbild dabei einen Sturz und eine Beschädigung. Der neue Pfarrer mußte sich vielfach als Nothelfer und Sanitäter beschäftigen bei der Sorge um die Kunstschätze von Eschbach.
5. Juni Wallfahrt auf den Lindenberg in Prozession und zurück, wie jedes Jahr, mit guter Beteiligung. Leider ist die Beteiligung der Ibentäler nichtmehr wie früher. 
15. Juni Fronleichnam, ein schönes Fronleichnamsfest und eine würdige Prozession in der traditionellen Form. 
28. Juli. Jakobusfest und lnvestitur. Im sonst sehr regenreichen Jahr ein sonniger Festtag, der jeden Eschbacher erfreute. Die lnvestitur nahm der neue Dekan des neuen Dekanates Kirchzarten vor, Herr Jakob Wenger. Es war für ihn eine große Freude, zugleich sein Namenstag. Als Diakone und Assistenten halfen: P. Bruder bisher de jure Verwalter der  Pfarrei Eschbach, Pfarrer Simon von Ebnet‚ Pfarrer Tick von St.Peter‚ auch als Vertreter des Priesterseninars. Pfar.  i. R. Schweizer Josef, aus Stegen z.Z. im Josefshaus in St.Peter. Nachmittags bzw. abends kamen: Pfr. Bernauer von  St.Märgen und sein Vikar Hillig, Pfarrer Th. Vetter von Oberried, P. Schönhoff von Stegen, welcher bisher Eschbach besorgt hatte, und welcher gerne die Pfarrei Eschbach behalten hätte. Ältester Teilnehmer an der Feier war der Vater des neuen Pfarrers Albert Hog, Straßenwart i. R. St.Märgen  mit 87 Jahren. 
Auf Jakobi war die Jakobusstatue auch wieder gerade gerückt und zurechtgeflickt. Vor der Lindenberger Muttergottes wurde ein Opferkerzenleuchter aufgestellt.
Der frühere Pfarrverweser: P. Dr. Helmut Meisner, jetzt Red. des St. Konradsblattes hatte zuvor einen Besuch gemacht; eben so Caritasdirektor Prälat A. Stehlin. Ordin. Rat Prälat Dr. Vetter, früher vielfach hier Beichtvater‚ sandte seine Glückwünsche. 
Nach Jakobi wurde der Zelebrationsaltar zur dauernden Einrichtung der Kirche, vorläufig hergestellt aus einem alten Klostertisch. Es gehen Bemühungen, dafür den alten Kreuzaltar welcher in Harpoltingen steht und ein Kunstwerk von Math. Faller ist, dafür zu bekommen.
15. August. Mariä Himmelfahrt wird als Feiertag begangen. 
31. August erstmals wieder seit über einem Jahr Kinder  Hochzeitgottesdienst in Eschbach, gleich doppelt (Hensler und Tochter des Pfisterhofes). Bei der ersten Trauung war auch ein Geistlicher aus Belgien dabei.  In der Betreuung von Kirche und Pfarrhaus durch das Staatl. Hochbauamt gibt es personale Veränderungen. Herr Bitsch muß seine Tätigkeit aufgeben wegen Krankheit‚ sein Vertreter war von Febr. bis Juni Herr Burger, ab 1. Juli ist es Herr Vökt. Vorarbeiten werden getroffen, in Pfarrhaus wieder einen Mieter in die leeren Räume des 1. Stockes aufzunehmen.


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Sept/ Okt. Bald nach der Investitur zeigen sich die inneren Schwierigkeiten und Parteiungen in der Pfarrei. Im Kirchenchor kam es zu gegenseitigen Beleidigungen. Es war zwar von P. Bruder schon darauf hingewiesen worden, daß Dirigent und Organist Gabler auf Weihnachten 1967 gekündigt habe, die Gründe wurden jedoch nicht genannt; welche in Wirklichkeit die Disziplinlosigkeit einiger Chormitglieder waren. Gabler hat im Hinblick auf die Wiederbesetzung der Pfarrei den Dienst nachmals behalten, an dem er mit ganzer Seele hängt und den er auch sehr gut verwaltet. Auf Kirchweihsonntag 1968 ist kein Amt möglich, da 4 Mädchen und zwei Männer den Chor verlassen haben und Feindschaften einzelner Familien eine tiefe Kluft bedeuten. Später legt auch Franz Hug die Vorstandschaft im Chor nieder. Auch in anderen Bereichen der Pfarrei ist zu spüren, wie sehr Zeitgeist und alte Schäden das Leben der Pfarrei belasten. Auch das gespannte Verhältnis im Schwesternhaus führt vor Weihnachten beinahe zu einer ernsten Krise.
In der letzten Oktoberwoche ziehen Frau Krone, Ihre Schwester Frau Lomski und Getrud Krone in die Wohnung im ersten Stock. In Laufe des Winters wird die Wohnung weiter verbessert, vor allem ein Abort eingebaut. Den Mietern gefällt es bald recht gut. Sie erweisen sich als hilfsbereite und gütige Mitmenschen, ein Segen für das Pfarrhaus.
Die Pieta von Mathias Faller, bisher im Schwesternhaus, wird‚ restauriert und kehrt in die Kirche zurück, ein schönes Kunstwerk einst für die Lindenbergkirche geschaffen. Das Amt für Denkmalpflege gewährt einen Zuschuß.
Die Beleuchtung des Hochaltares wird in Eigenarbeit des Pfarrers verbessert, ebenso die el. Instal. des Beichtstuhles (durch El. Tritschler)‚ die sehr mangelhaft war.
Wegen der Christmette an Weihnachten morgens um 5 Uhr gab es Meinungsverschiedenheiten, die jedoch bereinigt werden. Wenn eine grundsätzliche Änderung dieses Gottesdienstes kommen soll, dann erst nach der Kirchengemeinderatswahl, die nun viel Arbeit und Kummer macht.
Der Stiftungsrat stellt zus, mit Lehrerfamilie Graf die erste Kandidatenliste auf, eine zweite Liste folgt leider nicht, es wird aber gegen die erste Kandidatenliste gescholten‚ dem Pfarrer jedoch keine Mitteilung gemacht.

1969.
Die Kirchengemeinderatswahl findet leider nicht die Betei1igung die erwünscht war (36 %). Vor allem im Kirchenchor übt man Stimmenthaltung, damit wird auch die Kandidatin des Kirchenchores, Anna Scherer, nicht gewählt. Nur eine Frau wird gewählt, Frau Dr. Graf. In der ersten Sitzung wird dann Ratschreiber Schwär zum Vorsitzenden und Bürgermeister Spitz und Anna Maier-Scherer in den Rat berufen. Die Spannungen im Kirchenchor, sonstige Feindschaften belasten die Seelsorge sehr.
Die Sorgen der Kirche allgemein, eine Welle kirchenzerstörender Aktionen in der Öffentlichkeit tragen Unsicherheit und Zweifel vor allem durch das Fernsehen in fast jede Eschbacher Familie. Die zahlreichen Tanzveranstaltungen in der Schule tun ein Weiteres am sittlichen Zerfall im Volke. Die Fasnacht hat hier zwar Ansätze zum Guten, vertiefte aber leider die Feindschaften.
Die Umstellung der Kirchenheizung auf Dauerbrand bewährt sich sehr. Familie Thoma macht diesen Dienst gut und gern. Bisher hatte man nur auf Sonntag und dann stark geheizt, wodurch Zuluft und danach Feuchtigkeit die Folge waren. Auch das Pfarrhaus erhält nun etwas Wärme von der Kirche und bewältigt auch sonst die Kält besser als man erwartet hatte.
Das Hochbauamt läßt seinen Willen erkennen, 1969 die Westseite des Pfarrhauses zu erneuern. Offenbar war am äußeren des Hauses seit 1788 nur einmal ausgebessert und der Anstrich auf der Westseite erneuert worden.

Das jetzigen Lindenberger Wallfahrtsbild auf dem Lindenberg ist als Kopie des hiesigen im letzten Jahrhundert entstanden. Das hiesige Bild trug eben ein modisches Kleid jener Zeit.  Die gläserne Kapsel am Kindchen enthält das Orginal des kleinen Holzkreuzchens, welches seit Bestehen der Wallfahrt eine große Bedeutung hat.
Vorträge des derzeitigen Pfarrers von Eschbach zur Förderung der Lindenbergwallfahrt‚ welche mehrfach auf dem Lindenberg selbst bei den Männern der Ewigen Anbetung und im Ibental stattfanden‚ haben u.a. auch den Nachteil, daß der Wunsch aufkommt, es soll alles Wertvolle, was einst auf dem Lindenberg war, von Eschbach wieder dorthin zurück gegeben werden. J. H. 1969

Pfarrchronik von Eschbach 1969
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Erstmals wird im neuen Dekanat ein Frauentag gehalten in Kirchzarten im Kurhaus, wobei auch Eschbach mit etwa 10 Frauen beteiligt ist.  Die Gottesdienstordnung wird regelmäßig vervielfältigt aufgelegt. Das Gerät dafür ist das in Wahlwies schon verwendete älteren Typs;  für ein neues Gerät im Eigentum der Pfarrei sind keine Mittel vorhanden. Am Palmsonntag bringen die Buben wieder 9 Palmenbäumchen zur Kirche. Diese schöne Sitte war in den letzten Jahren in Eschbach nichtmehr geübt worden. Es bedurfte mancher Bitte des Pfarrers, daß man doch wieder, wie einst vor Jahren den Baum des Waldes in der Kirche zur Ehre brachte.
In der Karwoche wurde Material für die Außenrenovierung des Pfarrhauses Westseite angefahren, daß die Arbeit sich dann bis in den Oktober hineinziehen würde, war noch nicht zu vermuten.
Die Misereorkollekte ergab etwas über l000 DM. Eine Holzsammlungsaktion für neue Kirchenbänke erbrachte etwa 30 fm Weißtannenrundholz, das auf der Säge Zipfe1 gesägt wurde.
Der Weiße Sonntag war für die Familien der 15 Erstkonmunikanten ein würdiger Tag, leider sehr naß und kalt, man konnte kaum eine Photoaufnahme machen.
Auf 1. Mai kam das Lindenberger Muttergottesbild, restauriert unter Aufsicht von Amt für Denkmalpflege durch Firma Geschöll‚ wieder nach Eschbach zurück. Mit einem schweren Postament fest verbunden wurde es zunächst als Maialtarbild auf dem Annaaltar aufgestellt, ab l. Juni wurde ihm der Platz an der rechten Seitenwand - Richtung Lindenberg beim Hl. Familienaltar zugewiesen. Die Figur ist vermutlich um l720 für den Lindenberg im Stil "des frühen Bauernbarock" (Geschöll) geschaffen und in Farbe einfach gefaßt worden. Vermutlich um 1762 beim Neubau der Lindenbergkirche - unsere Pfarrkirche - bekam sie das Barockkleid (siehe Bild von Göser 1794 im Pfarrhaus)‚ welches sie in jeweils geänderter Form bis zur Restaurierung unter Pfr. Gustenhofer behielt. Bei jener Rest. wurde die Figur neugefaßt im Stil jener Zeit. Die Frisur wurde durch Gipsaufsatz geändert und vor allem dem Gesicht reichlich Farbe aufgetragen. Ihr Platz war nach wie vor der Hochaltar wie auf dem Lindenberg. Durch die damalige Beseitigung des Kreuzaltars von Mathias Faller wurde das Bild besser sichtbar. Vermutlich bei der kleinen Restaurierung unter Pfr. Mattes kam eine Beleuchtung mit e1.  Birnchen in Kranzform dazu. Bei der Restaurierung l967 wurde die Figur vom Hochaltar entfernt und vorläufig weggestellt. Ende April 1948 kam sie wieder in die Kirche, diente als Maialtarfigur, erlitt weitere Beschädigungen, wurde etwas ausgebessert‚und als dann das Kerzenopfer eingerichtet wurde, kamen die Mittel zusammen, um sie restaurieren zu lassen. In Zusammenarbeit mit der staatl. Denkmalpflege wurde sie  im Jan. 69 der Firma Geschöll übergeben. Das farbige Fassen alter Figuren ist nun auch heute von den Fertigkeiten und dem Kunstsinn  der betr. Kunstmaler abhängig, man hält sich jedoch an die guten Vorbilder aus der Vergangenheit der betr. Kunstepoche. Im Sinne des heutigen Wohlstandes verwendet man gern viel Gold, was sich dann  auch in der Höhe der Rechnung (1182.- DM) niederschlägt. Das Amt  für Denkmalpflege zahlte daran 800.DM und vergütete zugleich an  den Kosten für die wertvollere Pieta (1092.-) 400. Zusammengenommen kamen wir damit auf einen Zuschuß für beide Figuren von fast 50%.  Die Mühe hat sich gelohnt, die Sorge, daß uns die wertvollen Stücke nicht gestohlen werden ist zur Zeit groß, da die Neureichen unserer Tage den Dieben und Händlern jeden Preis ( bis zu 40 000.- in einem solchen Falle) zahlen.
Restaurator Bauernfeind bekam 2 von den alten Altarleuchtern‚ welche auf dem Speicher geruht hatten zur Versilberung; Kosten: 409.- Somit war für die Kunst auch 1969 etwas getan. 
Die Fronleichnamsprozession 1969 hatte in Eschbach noch Glück mit dem Wetter, wir hielten sie zum Beginn des Gottesdienstes, andere Pfarreien ließen sie ausfallen, vielfach wurde sie verkürzt oder vereinfacht, da ja jetzt die Kritiker das Geheimnis des Glaubens von allen Seiten angreifen und im Sinne der Anpassung vielfach nachgegeben wird. Künstlerisch war in Eschbach Gutes geleistet worden.

Pfarrchronik von Eschbach 1969
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Obligaten Ausflüge, welche der Pfarrer zu organisieren hat, machen manche Arbeit und sind in der Zeit des Wohlstandes auch ein Problem: stets neue‚ attraktive Ziele, die zahlreichen Vereine suchen Konkurenz zu machen und vor allem in Km-Zahl zu übertreffen.
Frauenausflug ging nach Jddaburg und Fischingen, Haltingen.
Ministrantenausflug mit Oberried: Hochburg, Limburg, Breisach.
Erstkommunikantenausflug: Endingen (Wallfahrtskirche) Kaiserstuhl.
Mädchenchor: Gutach, Kehl Straßburg, Odilienberg, Struthof, Breisach.
Das Päpstl. Werk f. Priesterberufe, früher hier bestehend und durch Hr. Feser eingezogen, war seit 1965 abgestorben. Durch das Kerzenopfer i.d. 1. Woche d. Mo. wurde es wiedereingeführt. 
Schulentlassung war am 15. Juli. Fräßle‚ Gertrud war bereit‚ dabei Tracht (Schäppel) zu tragen. Mutter u. Mädchen wurden deswegen von  anderen angefeindet! Es waren 9 Schulentlassene.  Jakobusfest war am Sonntag davor, ein schöner und heißer Tag. Man feierte es am Sonntag vor Jakobus, um auch die Schule noch vor den Ferien dabei zu haben. Der Pfr. predigte selbst, es ass. P.Hamm v. Lindenberg, u. Pfr. Schweizer i. R. Die weltliche Feier, erstmals  als Patr. Feier mit Theaterstück: "Das Hemd des Zufriedenen" war recht gut besucht.
Die Lindenberg Wallfahrt am Pfingstmittwoch war gut besucht, auch von Unteribental (Zeitungshinweis). Die Schule half durch Oberl. Graf J mit (off. war Schultag, z.T. Wandertag! 1.2. Kl. hatte Schule!
In der letzten Juliwoche machte der Pfr. eine Ferienreise durch Nord-Frankreich- Normandie. Dabei wurde am Jak. Sonntag in Reims S. Jak. Paris ebenso S. Jak u. S. Germain, Patron von Wahlwies besucht.  3 Patr. v. Stegen halfen aus. Allerdings kam der Termin der Ew. Anbetung dadurch etwas in Vergessenheit. Sie wurde aber am betr. Tag nochmal gehalten. Bei deren Neuordnung ist für Eschbach kein Antrag zu einer Änderung der Gebetszeit.
Maria Himmelfahrt an einem Freitag, der aber hier Feiertag ist, predigte der Pfr. Hog in Pfaffenweiler für die Gottesmutter und gab dort  den Beichttag.
Die Sorgen der Weltkirche und der Diözese werden nun drängender. In der Pfarrei Bad Langenbrücken kommt es zur Rebellion des Pfarrverwesers Weinschenk gegen den Bischof, ein Teil der Gemeinde demonstriert in Freiburg, Weinschenk erhält die Pfarrei nicht, wie das Volk es verlangt, er gehorcht nicht und wird suspendiert. Er versucht dann eine Spaltung der Gemeinde. Mehrere Todesfälle im Klerus ( 5 Tote Verkehrsunfall!) sind erschütternd. Eine Hetzaktion‚ eingeleitet durch den "Spiegel" durchgeführt durch Presse, Rundfunk und Fernsehen gegen den Weihbischof von München und Kardinal Döpfner‚ in Gefolge davon weitere Spannungen: Deutsche Bischöfe – Rom machen viel Sorge.
Die Verteilung der Bauplätze im Neubaugebiet Reckenberg bereitet eben Mühe und Sorge, da auch Auswärtige berücksichtigt werden sollen.
Auf die Bundestagswahl l969 hin wird auch hier intensiv gearbeitet. Die Wahl selbst ist in Eschbach ruhig und hätte noch bessere Beteiligung haben können. Im Bund bringt sie zwar die Mehrheit der CDU/ CSU. Durch die Koalition der SPD mit der FDP, die in der Wahl fast die Hälfte der Stimmen verloren hatte‚ bahnt sich jedoch der Wechsel in Bonn an. Der große Verlierer bestimmt, wer in Deutschland Bundeskanzler wird. Wieweit das Bündnis: Sozialisten - Liberale nun ein Zurückdrängen des Christlichen bringen wird, wird man bald sehen. Presse‚ Rundfunk, Fernsehen und Meinungsforschungsinstitute (Meinungsmacher) arbeiten intensiv in dieser Richtung.
Der Schwabenbaur Läufer erbaut für die hinfällige Kapelle in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege eine neue Kapelle. Durch Fürsprache bei Hr. Hesselbacher versuchte auch da der Pfarrer zu helfen, ebenso bei der Restaurierung des Dreifaltigkeitsbildes beim Scherpeterhof.  Bei einem Sonntagsspaziergang suchen wir mit Oliva Schuler das Salzbubenkreuz, ein einsames Mahnmal im Walde. Auf Betreiben des Pfr  wurde beim Neubau des Weges im Hummelwald eine bisher wenig beachtete Quelle neu gefaßt. Forstmeister Hockenjos St. Märgen half prächtig!

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Bemerkenswert war der Witterungsablauf 1969 insofern, als im an sich schönen Sommer zwei Kälteperioden kamen, die einigen Schaden, auf dem Feldberg Schneefall im Juli u. August, brachten, dann folgte ein ungewöhnlich milder und sonniger Herbst, September und Oktober meist sonnig fast kein Regen ( nur 5 % des Durchschnitts). Feldberg im Sept. schneefrei im Okt nur ein kleiner Schneefall. So ging es bis 4. November. Glücklicherweise war eine umfangreiche Quellenfassung am Winterberg fertiggestellt worden, sodaß man keinen Wassermangel spürte. Auch im Pfarrhauskeller wurde es erstmals trocken, die Quelle floß nichtmehr, was auch damit zusammenhängt, daß in Maiers Wiese nichtmehr gewässert wird. Im September tauchten jedoch auch die Schnaken erstmals in Eschbach auf und plagten uns bis in den November hinein. Im Keller suchten sie massenhaft Winterquartier.
Endlich brachte der Wegebau auf der sog. Winterseite die so nötige Erschließung des Waldes und einen Zufahrt zum Fußhäusle und im Spätherbst eine Zufahrt bis zum sog."Vetterhans" Haus - Fam. Mäder, einem Haus, das nur auf einen schlechten Fußweg zu erreichen war. Der Besitzer dieses Hauses‚ Forstrat Gutzweiler aus Rastatt, gab dazu wohl den entscheidenden Anstoß und fin. Beitrag.
Am 4. Nov. wurden an der restaurierten Westseite die Fensterläden angebracht. Es wirkt natürlich sehr unschön, daß im 2. Stock die alten Vorfenster blieben.  Beim ersten Herbststurm am 4./ 5. Nov. versagten alle drei wichtigen Ölofen (Küche, Pfarramt und Sprechzimmer).
Die Bemühungen um Verbesserung der leidigen Heizungsangelegenheit hatten insofern einen kleinen Erfolg, als es gelang, den Ofen in der Küche an den hinteren Kamin anzuschließen. Dieser Kamin ist in Ordnung.
Das Hochbauamt war deswegen angegangen worden, hatte Casper damit beauftragt zugleich mit dem Auftrag, den Kohlenherd anzuschließen, eine Forderung, die ich schon als unbedingt beim Einzug gestellt hatte; denn bei Versagen der Stromzuleitung, womit bei Sturm oder Streik zu rechnen ist, keinerlei Kochmöglichkeit und Heizmöglichkeit in unserer Wohnung, ausgenommen im "Theresienflügel", dessen Herrichtung bestimmt nicht verkehrt war. Seit Sept 69 ist durch die von Bundeswirtschaftsmin. Schiller hochgetriebene Konjunktur schuld daran, daß unsereiner kaum noch einen Handwerker bekommt, es sei denn er kann gründlich schmieren, oder hat Schwarzarbeiter zur Hand. Casper machte also nichts, war auch kaum für die Dachrinnen an der Hauswestseite zu bekommen, als das Gerüst weg sollte. Ende Nov. gelang es, Fischer, Bernhard zu bekommen, der zunächst die Pumpe in Ordnung brachte und dann auch die Umstellung in der Küche vernahm. Die Ergänzungsarbeiten machte dann der Pfarrer selbst (Wandschutzplatten, Reinigung der Öfen, bes. deren Düsen).
Elektro Tritschler ist auch etwas zugänglich und so konnte vom Boiler im Bad ein Warmwasserhahn in die Küche angeschlossen werden. In Jan.69 hatte ich ebenso auf Rat von Tritschler beim Ewerk Freiburg den Nachtstromtarif für die ganze Wohnung errichten lassen, wodurch Warmwasserbereitung und Nachtheizung nur noch auf 5,5 Pfg. kommt. Leider sind die Freiburger nat. auch knauserig und geben erst ab 3/4 10 Uhr Nachtstrom. So muß man alles um diese Zeit einschalten, was man benützen möchte zum niederen Tarif. Die ganz automatische Umstellung hätte eine entsprechende Installation beim Umbau 2. Stock erfordert, die das Bauamt nicht machte und Pfarrer war ja keiner da. 
In diesem Zusammenhang wurde auch die Kirchenbeleuchtung im Chor verbessert, natürlich auf Kosten der Kirchengemeinde.
Am 9. Nov. war erstmals Kirchengemeindeversammlung nachmittags in der Turnhalle mit etwa 80 Teilnehmern. Man konnte damit zufrieden sein. Ratschreiber Schwär nahm sich sehr darum an. Reinertrag vom Wirten wurde als Grundstock für Kindergartenneubau angelegt. 45. DM.
Die Stiftungsratswahl mit 8 Kand. und 6 Räten brachte Neuwahl von Pius Rombach jun. Maierhof und Alfred Erhard. Leider wurde der so gute und verdiente Stiftungsrat Pius Rombach, Mathislebauer sen. nichtmehr gewählt. Er hat um die Pfarrei bleibende Verdienste und war immer sehr hilfsbereit.

Pfarrchronik Eschbach 1969-70
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Am l. Adventsonntag hielt der Pfarrer einen Farblichtbildervortr. über die Volkstrachten im Schwarzwald und Diskussion über die Trachtenfrage in Eschbach. Das Trachtentragen ist in den letzten 10 Jahren auf etwa 1/5 zurückgegangen, bes. bei den jüngeren Frauen und fast allen Mädchen. Für die Tracht ist im Gegensatz zu früher nichts unternommen worden. Jetzt ist es fast zu spät. Die Beteiligung am Vortrag war schlecht (etwa 25 Personen), die Disk. gut. Man war sich einig, daß man noch etwas retten kann, jedoch nur wenn man die Tracht sich weiter entwickeln läßt, was hier die älteren Frauen nicht gelten lassen wollen.
Die Christmette war erstmals am Vorabend um 1/2 11 Uhr und war besser besucht als im Jahre 1967 u. 68, wo sie noch in der Frühe um 5 Uhr war. Die Abwanderung nach St. Peter und Stegen unterblieb fast ganz. Allerdings war durch Erkältungskrankheiten der Ausfall auch bedeutend.
Zum Jahresende hat das Wetter nochmals seine Eigenart für 1969 bewiesen. Um den 20. Nov. kam Kälte und Schnee bis 1/2 m, der nichtmehr wich (Schnee vor Andreas!). Im Dez war es nie über O Grad meist um 6-10 Grad Kälte bis zu 15. Um Neujahr waren die Seitenwege so vereist, daß man faßt nichtmehr zu den entlegenen Häusern kam. Die Veranstaltungen litten darunter.
Oberlehrer Graf gründete eine Landjugendgruppe‚ wobei ihn der Pfarrer und die Gemeinde unterstützte, auch Freiburg war zu Hilfe bereit. Zur 1. Vers. kamen etwa 50 Burschen und Mädchen ab 15 J. (9.Klasse).
An der Beleuchtung in der Kirche wurde durch Tritschler nochmals eine kleine Verbesserung der Beleuchtung vorgenommen.
In Pfarrhaus halfen weitere Verbesserungen der Heizung die Kälte fern halten, auch im Gang 1. Stock kam man nicht unter + 5 Grad.
In der Statistik ist bemerkenswert: Höhere Zahl der Taufen, geringe Totenzahl. Alle 4 Toten des Jahres 1969 waren Frauen, 3 Witwen, deren alle 4 Männer Josef hießen, ein Name, der als Vorname z.Z fast unmöglich ist.
Die Planung des Kindergartenbaues kommt voran. Das Gelände wird erworben, die Pfarrei stellt im Tausch ein Baugrundstück zur Verfügung.
1970.  Man geht mit Sorge ins neue Jahr. Steigerung der Genußsucht und Verschwendungssucht der vielen Reichen, Entchristlichung‚ in der Kirche weitere Unruhe, heftige Presse und Fernsehkamp. gegen Bischöfe, für Abschaffung des Zölibates‚ gegen die Kirchensteuer, allg. Entchristlichung.
Zur Neujahrsgratulation in Freiburg ging Bürgermeister und zwei Frauen und ein Schäppelmädchen mit dem Pfarrer zu den hohen Herren in die Stadt. Da man niemand anders fand, mußte der Pfarrer von Eschbach beim Bischof die Ansprache für die Trachtenleute Südbadens halten.
In der 2. Januarwoche gab es gleich zwei Todesfälle in der Pfarrei.

Pfarrchronik Eschbach 1969 / 70
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Im Schwesternhaus gab es eine Wendung zum Guten. Anneliese Thoma heiratete nach Horben, ihr Zimmer im 3. Stock wurde frei, der 3. Stock gehört nun wieder ganz den Schwestern. In Jan 1970 wurde dann, nachdem Schw. Salesiana die Erlaubnis dazu gegeben hatte, eine Glastüre für die Wohnung im l. Stock angebracht. Die Schwestern haben jedoch einen Schlüssel und können jederzeit durchgehen in den Keller. Im Dez. wird mit den Kanalisationsarbeiten Rathaus / Schwesternhaus / Pfarrhaus begonnen. Die Gemeinde legt einen Strang bis an die hintere Ecke des Pfarrhauses, eine großes Entgegenkommen für uns und die Staatskasse.
Anfang Dez. kommt strenger Frost mit Schnee und viel Eis. Die Wege sind bis Mitte Jan. vollständig vereist.
Ein Vortrag des Pfarrers im hiesigen Volksbildungswerk über die Trachtenfrage ist im Beiblatt behandelt.
70  Der Januar wurde in der 2. Hälfte ungewöhnlich mild, der Februar brachte Kälte, Schnee und Stürme.
Die Sturmnacht auf Freitag, den 12. Febr. machte uns bange Sorge um Kirche und Haus. Es sei seit Menschengedenken der schlimmste Sturm im Lande gewesen, wobei aber Eschbach nicht zu stark betroffen wurde.  Es gab 2 Löcher im Dach, die der Pfarrer in 2 stündiger Arbeit flickte.
Die Kanalisationsarbeiten werde wieder aufgenommen. Es wird eine teure, schmutzige und schwierige Arbeit, da der Kanal etwa 3 m tief liegt.
Zum 30. Jan. wird Stegen zur Pfarrei erhoben, die Mutterpfarrei gratuliert. In Dez. 69 war dort Firmung gewesen für Curatie und Colleg. Leider ließ es sich nicht ermöglichen, daß ich Firmpate sein konnte, erst zum Abschluß ging ich hin, konnte aber bei der Audienz mit Weihbischof Gnädinger dabei sein.
Erschütternd wirkte für die ganze Diözese und für uns als Nachbarn besonders der Tod des jungen Regens Jörg in St. Peter. Er erhängte sich in einer seelischen Depression. Jörg wurde 1936 in Weil geboren, als ich dort Vikar war.
In der Diözese und in der ganzen Kirche hat man viele Sorgen. Es bricht zunächst ein „Zölibatssturm„ los, der von den Kirchenfeinden, von Presse, Rundfunk und Fernsehen mächtig unterstützt wird.
Der Pfarrer von Eschbach schrieb, wie viele Mitbrüder‚ einen scharfen Brief an die „Bad. Zeitung“ Freiburg, die auf dem Umweg über: „Leserzuschrift” eine wüste Beleidigung des Erzbischofs wegen seines Weihnachtsgottesdienstes gebracht hatte. Es kam zwar keine Antwort, aber man spürte: sie habens gelesen.
Am l6. Jan. starb in Freiburg Architekt Franz Bitsch nach langem schweren Leiden (Darmkrebs). Ich hatte ihn oft besucht, wofür er  sehr dankbar war, und wodurch er sich auch ganz der Gnade Gottes öffnete. Seinem Wunsche entsprechend wurde er von mir auf dem Freib. Hauptfriedhof beerdigt. Die Kirchenrestaurierung bleibt sein unvergängliches Verdienst. Es war seine letzte Arbeit. Am Trauergottesdienst in Eschbach hätten die Leute etwas besser teilnehmen sollen. Ohne den Mut und die Fähigkeit von Bitsch wäre die Kirchenrestaurierung 1967 nicht erfolgt, wobei der andere Helfer Dr. Meisner war.
Der Bebauungsplan Reckenberg wird nun durch Beginn der Vermessung Wirklichkeit. Der Pfarrer hatte sich noch gegen den letzten Einspruch bittend wenden müssen. Es scheint‚ daß auch der B. Plan Berlachen, woran vor allem die Zukunft der Familie Spitz hängt, scheint nun Aussicht zu haben. Auch da war ein Schreiben des Pfarrers und eine mündliche Bitte beim Landrat meinerseits eine Hilfe gewesen. 
An der Fasnet 1970 machte auch der Pfarrer mit als "Dienstmann" und Ackersmann mit einer alten Egge, gezogen von 6 Buben: Moderne Seelsorge. Leider benutzt man in Eschbach die Fasnacht, um andere zu beleidigen, sodaß es fraglich wird, ob man noch mitmachen kann.

Pfarrchronik Eschbach 1970
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In Febr. wurde mit den Kanalisationsarbeiten auch in Pfarrgarten begonnen. Hier war kein Maschineneinsatz möglich‚ alles teure Handarbeit wie auch beim Schwesternhaus. Dort zahlten wir pro Stunde: Vorarbeiter 18.50. Maurer l5.- Hilfsarbeiter 11.50.  Davon hat der Unternehmer die Hälfte, der Arbeiter die andere Hälfte. Der Unternehmer hat auch die soz. Lasten, die sehr hoch sind. Das Wetter war sehr ungünstig. Oft bestand die Arbeit einer Stunde nur darin, die Sache anzusehen, zu schimpfen und dann wieder zu gehen. Die Arbeit am Schwesternhaus kam für nur etwa  5 m Leitung mit l Schacht, Abort- und Küchenabwasseranschluß auf  2 500.- DM. Durch Frost nach den 24. Febr. und auch im März verzögerte sich die Arbeit immer wieder. Gräben und alte Dohlen brachen ein, der Dreck wurde immer größer. Mitte März wurde die Arbeit dann fertig, auf Ostern war auch Maiers Matte wieder aufgeräumt. Nachteilig an der Kanalisationsleitung ist, daß die unter den Kanalrohren liegende Dränage nur für die Bauzeit in Tätigkeit war, dann wieder still gelegt wurde. Die Rohre stehen also im Grundwasser. Es wäre also über diese Leitung ein Ableiten des Grundwassers möglich, es müßte aber von der Schulhausstraße an ein eigener Kanal in den Bach gelegt werden, bis unterhalb des alten Stauwehrs zu des Peterbauern Matte. Dieses Stauwehr muß auf Forderung des Grundbesitzers bleiben, er will aber kein Wasser für seine Matte und auch kein Wasser für die Mühle, wie es früher war. Das Wasserrecht aber will er behalten.
Auf Palmsonntag war dann die Leitung in Betrieb, die Gülle des Pfarrhauses versicherte also nichtmehr, wie schon seit Jahren im Pfarrgarten und drückte nichtmehr in den Keller. Auf l. April wurde unser Strang an die Freiburger Kanalisation angeschlossen. Damit kommt nun auch für uns der hohe Wasser- und Abwasserzins wie in Freiburg. Noch nicht angeschlossen wurde das Küchenabwasser des 2. Stockes. Dies ist jedoch vorgesehen, bedeutet aber ein. en Umbau im Bad. Es war im Zusammenhang mit dieser Arbeit auch daran gedacht, die Wasserzuleitung zu verbessern, da diese dünne Rohre hat und mit Fesers Zuleitung zusammenhängt. Immerhin kam der Hauptschieber in Meiers Garten wieder in Ordnung.
Die Regenwasserableitung mußte vorerst zurückgestellt werden, da der Kanal dafür auf über 5 000.-DM gekommen wäre. Geglückt ist der Anschluß der Abortleitung in der sog Theresienwohnung. Es ist die dortige kleine Abortgrube direkt an die Kanalisation angeschlossen. Zu danken ist vor allen der Gemeindeverwaltung‚ daß der Strang bis zum Pfarrhauseck gelegt wurde. Hätte das Hochbauamt das ab Friedhofstr. bezahlen müssen, so wäre dies vermutlich abgelehnt und auf spätere Zeit verschoben worden. Nachdem aber die Gemeinde die Anschlußgebühr gefordert hatte, gab es kein zurück mehr.
Damit ist eine lange Sorge den Pfarrhaus abgenommen, jedoch nun auch für die moderne Errungenschaft gründlich zu zahlen.
Der März 1970 wurde ein böser Wintermonat‚ Schnee und Kälte, auf dem Feldberg 4,20 m absoluter Rekord! Karfreitag Ostern waren Wintertage ebenso der Weiße Sonntag. An diesem Tag war die Kirche Eschbach seit 5 Jahren zum 1. Mal wieder fast bis auf den letzten Platz besetzt. Für den Kommunion Unterricht ab Palmsonntag hatte der Pfarrer einen Erstkommunikanten der Hilfsschule dauernd zu Gast in Pfarrhaus bis 2 Uhr, am Tage selbst war Familie Faser, die eine sehr enge Wohnung hat‚ mit den Festmahl bei uns.
Die Zahl der Sänger im Kirchenchor wird immer weniger, so daß kaum noch vierstimmig gesungen werden kann. An Weißen Sonntag hatten wir einen Studenten aus Kappel als Organist. Die Misereor Kollekte hatte hier einen kleinen Zuwachs, wo sonst es weniger war; offenbar waren es aber Spenden von Auswärtigen‚ die das bewirkten. Die Umstellung der Seelsorge auf Gebietsseelsorge und überpfarrliche Zusammenarbeit, bedingt durch den Priestermangel wird beraten, der Pfr. von Eschbach erhält von Dek. den Auftrag zu einem Entwurf. Damit zeichnet sich das Ende bisheriger Formen der Pfarrseelsorge für Eschbach deutlich ab. Mehrere Pfarreien mit über 1000 Kath. haben keinen eigenen Pfarrer mehr.

Pfarrchronik Eschbach 1970
- Seite 9
Auch der Monat April ist fast ein Wintermonat. Am 30. liegt bis ans Pfarrhaus Schnee, nachdem es vorher viel geregnet hatte. Am l. Mai ist Laub und Kischblüte erst zwischen Freiburg und Ebnet.
Ehrend ist Schwester Christine zu erwähnen, die in der Nachkriegszeit lange Jahre als Oberin wirkte, danach als Hausschwester‚ so gut es ging, noch tätig war. An 28. April, ihrem 84. Geburtstag hielten wir mit Erlaubnis des Gen. Vikars im Wohnzimmer des Schwesternhauses die hl. Messe‚ da sie leider nichtmehr zur Kirche kommen konnte.
Im Schwesternhaus selbst wurde ein Zimmerboden erneuert, im Keller die el. Beleuchtung verbessert.
Leider sind für 1970 vom staatlichen Hochbauamt nur 5000.- DM für das  Pfarrhaus vorgesehen, für die Kirche ist alles gestrichen; beantragt und zugesagt waren für Pfarrhaus bis 20000.- für Kirche ebenfalls dieser Betrag, nachdem Baudirektor Heine im Okt 69 sogar 35000 in Aussicht gestellt hatte. So ging es vor mir allen Pfarrern seit 1806! Die Holzsammlungsaktion für neue Kirchenbänke wird daher eingestellt, da wir sehen müssen, wo wir das gesammelte und gesägte Holz unterstellen, damit es nicht kaputt geht.
Durch Hilfe des Amtes für Denkmalpflege wird die Dreifaltigkeitssäule, auch Gnadenstuhl genannt, die 200 Jahre alt ist‚ restauriert.  Eine kummervolle Situation ensteht dadurch, daß das Landratsamt Herrn Bürgermeister Spitz ermutigt hat für den Bereich Berlachen und Steurental weitere Bebauungspläne aufzustellen, die höhere Stelle das dann aber nicht genehmigen will. Der Pfarrer hatte in dieser Sache schon l966 eine Bittschrift an den Landrat gerichtet und April 1970 einen Bittgang beim Hochbauamt des Reg. Präsidiums unternommen.
Schwester Christina wird ins Mutterhaus geholt und stirbt dort nach drei Wochen. Am 4. Juni wird sie auf den Schwesternfriedhof in Gengenbach begraben. Der Pfarrer von Eschbach hält das Requiem in der Klosterkirche. Am 6. Juni führt der Frauenausflug ins Kinzigtal (Gutach Alpirsbach, Schenkenzell, Wittichen) und dabei besuchen wir mit 40 Frauen ihr Grab und das Grab von Pfr. Mattes.
Die Bittwoche ist gut und alle Bittgänge werden gehalten. Fronleichnam ist ein sehr schöner Tag, hier die Prozession noch mit Altären.
Lindenbergwallfahrt am Mittwoch nach Pfingsten ist ebenfalls schön unter guter Beteiligung besonders auch wieder der Ibentäler. Meine Predigt dort oben wird in der Presse mit Schlagzeile etwas übertrieben wiedergegeben. Für das Vorbeten und Singen wird ein tragbarer Lautsprecher angeschafft.
Die Dreifaltigkeitssäule beim Scherpeterhof wird kurz nach Fronleichnam fertig. Bei der Restaurierung wurden vier Übermalungen entfernt, die Säule auf ein neues Fundament gestellt und im Natursteinton konserviert. Die edle Form kommt nun zur Geltung, Die Säule ist ein Werk das Bildhauers A. X Hauser (IV) von Freiburg. (siehe Bemerkung im Katalog der Kunstaustellung 850 Jahre Freiburg S. 557!). Die Säule in St. Peter ist eine spätere, kleinere Nachahmung von Knittel. Die Darstellung des Trinitätsgeheimnisses in dieser Form war vom Papst Benedikt XIV. empfohlen worden. Die Kosten der Restaurierung betragen 2527.92 DM. Die Denkmalpflege, welche alles anordnete zahlt 1/3, die Pfarrei 1/3 Fam. Hummel 1/3.  Es ist zu hoffen, daß das wertvolle Kunstwerk noch einige Jahrzehnte am Platz erhalten bleibt. Leider schreitet an solchen Bildnissen durch den modernen Ölrauch der Zerfall nun rascher voran. Letzte Möglichkeit der Erhaltung wäre die Verbringung des Bildes in die Kirche, sofern die modernen Bilderstürmer in der jetzigen kath. Kirche solche Dinge überhaupt noch dulden. In dieser Hinsicht leben wir nun in einer traurigen Zeit. Der Meigernies-Kelch von l385 kommt zur Ausstellung ins Augustinermuseum von dort erhält das Pfarrarchiv den Katalog, der auch für uns wertvoll ist. Zum Text ist zu bemerken, daß der Kelch über den Lindenberg nach Eschbach kam und rechtmäßig zum hiesigen Inventar gehört.
Das bisher hier in der Sakristei stehende Kreuz aus dem letzten Jahrhundert, das Graf v. Kageneck der Sebastian Kapelle aus Palästina gebracht hatte, wurde an Stegen zurückgegeben, es wird wohl kaum in die Kapelle kommen, sondern den Tisch eines Paters zieren.

Pfarrchronik Eschbach 1970
- Seite 10
Am Jakobusfest‚ das bei schönem Wetter gefeiert wird, predigt G.R. Pfarrer J. Reichenbach aus Siegelau. Abends ist in der Turnhalle eine Kirchengemeindefeier. Noch ist auch in Eschbach nicht alles Heu daheim, wo man sonst um diese Zeit mitten in der Ernte ist. Im Neubaugelände beginnen die Arbeiten für die neuen Straßen.
Das Umlegungsverfahren zieht sich mehr in die Länge. Am 2. Oktober kann jedoch der erste Baubewerber seinen Neubau auf dem Pfründegelände beginnen.
Sorgenvoll wird die Angelegenheit Schwesternstation. Das Mutterhaus will die Station Eschbach aufheben. Versorgung in Krankenpflege soll von Kirchzarten aus geschehen. Am 10. Okt. wird Schwester Salesiana als Oberin nach Höchenschwand versetzt, das Schwesternhaus ist leer. (Siehe Akten Schwesternstation!) Es wird in Aussicht gestellt, daß in etwa 2 Monaten wieder zwei ältere Schwestern kommen.
Für den Kindergartenneubau wird ein Fußballturnier veranstaltet an einen schönen Sonntag Nachmittag‚ wobei der Pfarrer Photoreporter macht.
Die jungen Landjugendgruppe, welche Lehrer Graf gegründet und ein Jahr betreut hat, soll nun selbstständig weiter arbeiten. Etwa 30 Jugendliche machen mit und wählen Manfred Gimbel als Hauptverantwortlichen. Im Schulhaus wird von der Jugend ein Raum eigens für diese Arbeit eingerichtet.
Altoberlehrer Lulius Wörner kann noch den 70. Geburtstag feiern‚ wird dann schwer krank und stirbt an Allerheiligen. Er hat 20 Jahre lang gut und nach gediegener alter Art hier gelehrt und die früher sehr verlotterte Schule in Ordnung gebracht, zuletzt den Neubau noch einrichten helfen. Er wird in der Heimat seiner Frau in Öhringen bei Heilbronn beerdigt. In unserem Schulhaus sind nun von der Hauptschule Stegen die Klassen 5 und 6 untergebracht. Die Schüler aus Ebnet‚ Zarten, Stegen; Attental werden mit Omnibus hierher gebracht.

Pfarrchronik Eschbach 1970/71
- Seite 11
Das freudigste Ereignis zum Jahresende war zweifellos die Wiederbesetzung der Schwesternstation am 12. Nov. durch die beiden Schwestern Apronia und Irmbertina. Beide sind im Ruhenstandsalter aber gerne bereit, unserer Gemeinde nach Kräften zu dienen. Viel Bangen und Sorgen, aber auch Beten vor allem auf den Lindenberg fand sein Erfüllung.
Für 1971 bemüht sich der Pfarrer, das staatl. Hochbauamt zu einigen Leistungen zu bewegen. Ein Besuch bei Herrn Gottlieb – Oberfinanzdirektion, verspricht Erfolg und bringt den Kirchenfond auch eine Mehrleistung des Staates von 2000.- DM. Bei Baudirektor Heine komme ich leider nicht gut an. Die Koksbeschaffung war für 1970 sehr schwierig geworien; dreifacher Preis gegen 1968! Anlieferung am Freitag von meist betrunkenen Leuten. Daher das Bemühen, die Umstellung auf Ölfeuerung zu erreichen. Baudir. Heine lehnt zunächst ab, muß aber zugeben, daß er sich in der Beurteilung der Leistungen des Amtes für Eschbach verrechnet hat. Ich versuche auch die Erneurung der Bänke in diesen Zusammenhang zu bringen. Es wird nun etwas in Aussicht gestellt. Da aber für 1970 an der Kirche außer Rep. der Lautsprecheranlage nichts erreicht worden war, lassen wir durch Zipfel 6 Bänke auf der Männerseite auf unsere Kosten machen, dazu den Boden auf der Männerseite. Damit werden die Männer, welche 30 fm Holz gestiftet hatten vorerst mal zufrieden gestellt. Um Dreikönig war es elend kalt und zog, vor allem in den hinteren Winkeln, wo eben die Leute an liebsten sind‚ sehr. Die sonntägliche Kirchenbesucherzahl geht um rund 50 zurück. Wir hatten noch knapp 5 Grad hinten. Die Bauamtsherren meinen, das gesehene ja den Eschbachern recht, wenn sie nicht besser vor gingen. Da noch zwei  Bänke hinten weg bleiben sollten, gibt es Mißstimmungen. Ich erreiche, daß nur eine Bank wegbleibt was aber doch die bisherigen Inhaber dieser  Leute verstimmt und zum Wegbleiben verführt. Schleunigst beschaffe ich 8 Stühle für hinten‚ die leicht weggeräumt werden können.
Architekt Vökt plant nun zunächst die Umstellung auf Ölheizung, muß aber bald zugeben, daß die Mittel dafür vorerst nicht genehmigt werden. Wegen des Vorhabens in der Kirche ist für das Pfarrhaus nichts zu erwarten, obwohl die Gartenseite des Hauses, an welcher seit 1790 nichts mehr gemacht worden war, daran wäre. So kann es kommen, daß 1971 weder am Haus noch an der Kirche etwas gemacht wird und die Leute dafür‚ wie hier meist, dem Pfarrer die Schuld geben. Eine Verbesserung der Heizung im Haus brachte die Umstellung des Ofens im Pfarramtszimmer an den besseren Kamin, ganz in Ordnung kam die Sache jedoch nicht. So beschaffte ich aus privatem Geld einen Propangasofen, der bei Versagen der Ölheizung im Falle von Westwind den Raum rasch wärmt, teuer ist und auch, da ohne Kamin‚ auch wieder stinkt. Für das Gastzimmer beschafft die Kirchengemeinde aus ihren Mitteln einen el. Nachtstromspeicherofen.
Nicht leicht zu tragen war die scharfe Kritik an der Predigt des Pfarrers welche seitens der Jugend über das Konradsblatt erfolgte. Im Rahmen aller Kritik in der Kirche, die sich fast ausschließlich hart gegen den Priester richtet, der eine traditionelle Haltung zeigt und sich etwa noch getraut 20 Minuten zu predigen und dabei Überliefertes zu loben, ist diese Aktion zu Verstehen, die auch ihr Gutes hatte und doch auch positive Seiten zeigte. Sehr zu bemerken war dabei die Hilfe von Oberlehrer Graf.
Die Aufteilung der Bauplätze auf Kirchengelände macht viel Arbeit und manchen Kummer. Auf Neujahr hat Ketterer von Kirchzarten seinen Keller fertig und auf Ende März beginnt Forstdir. Volk seinen Bau.
Auf Ostern kommt der Straßenumbau bis zur „Löwen“. Es gelingt, die alten guten Brunnenstuben der Pfarrhauswasserleitung zu erhalten. Die Verbundenheit mit dem Lindenberg kommt durch Mithilfe des Pfarrers bei der Anbetung der Männer zum Ausdruck. Josef Gabler wird auf Dreikönig von seinem Dienst als Dirigent des Kirchenchores entbunden, den er  48 Jahre treu ausgeführt hat, leider in letzter Zeit fast nur mit letzter Anstrengung und wenig Echo bei der Gemeinde. Seraphin Kollmer, zugezogen aus Sulz b. Lahr versucht das Amt weiterzufuhren. Mit etwa l2 Sängern und Sängerinnen ist leider die Arbeit schwer.

Zur Pfarrchronik Eschbach 1971
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Auf Ostern kann der Kirchenchor unter Leitung von Seraphim Kollmer, die Eschbacher "etwas komisch" nennen, doch ein Amt singen und führt sich gut ein. Erstkommunion mit 22 Erstkommunikanten war recht schön, ein Komm. Georg Scherer, konnte wegen Krankheit nicht mitmachen und holte am Pfingstsonntag nach. April und Mai waren sehr sonnige, warme Monate, dafür Juni dann kalt und ganz verregnet. Die Bittwoche war sehr schön, alle Bittgänge wurden hier noch gehalten, nur ins Steurental ging man nichtmehr; man ging zum „unteren Wagner“.
Auch die Lindenberg Fußwallfahrt, zwar recht beschwerlich, wurde bei guter Beteiligung gehalten. Man betete um Regen, was man an sich nicht tun soll, da es hier doch meist zu viel regnet. Traurig ist; daß die sog. fortschrittlichen Geistlichen auch in Dekanat Kirchzarten, nur noch wenig Bittprozessionen halten, die Freiburger Herren sind in öffentlicher Aussprache der Meinung, beim heutigen naturwissenschaftliche Denken sei ja sowieso kein Platz mehr für ein Wirken Gottes im Wetter. Fronleichnam wird hier in der bisher üblichen Form mit 4 Stationen gehalten. Die Straße ist bis zum „Löwen“ fertig, auf Jakobi ist sie ganz fertig. Man wird sich bald das enge Sträßchen nichtmehr vorstellen können. Auch die Telephonleitungen werde neu gelegt. 
Die vier obligatorischen Ausflüge‚ für die der Pfarrer zu sorgen hat, hatten folgende Ziele: Erstkommunikanten: Breisach, Kaiserstuhl, Frauen: Elsaß, Thann‚ Eremitage Frère Josef, Belfort, Maria Stein:  Kirchenchor: Berner Oberland (Lauterbrunnen-Müren) Diesen Ausflug hat Kollmer organisiert und mir die Arbeit abgenommen. Ministranten mit Oberried zus. Flugplatz Kloten.
Im Baugebiet beginnt nun ein Bau nach dem anderen, die Notariatsarbeit ist dabei die schwierigste. Aufgerichtet werden im Mai:  Volk und Ketterer, bald kommt Rees, Haid und Feser, dann Riesterer. Die Grundstückspreise steigen rasch. Wir schleißen noch mit 25.- DM / qm ab, bald bezahlt man privat bis zu 60.- DM.
Am heißesten Tag des Jahres, am 27. Juli wird in Freiburg von der Kirchengemeinde Gelände im Wert von 85.000 DM unentgeltlich an die Gemeinde abgegeben, damit diese den Kindergartenbauplatz vom Peterbauern bezahlen kann. Dieser kostet 51.000 DM. Am gleichen Tag werden die Plätze an Frau Hauri in Ebnet und Wiederkehr-Schneideraus  Freiburg verkauft. So geht fast die Hälfte der sog. „Organistenmatte“, die einst Pfarrer Othmar Broggle mit seinem Geld gekauft und der Kirche geschenkt hatte, als Geschenk an die Gemeinde.
Meinerseits war beim Gemeinderat vorgeschlagen worden, die kleine Nebenstraße dort (1972 „Im Grün) „Othmar Broggle-Str. zu nennen. Der Vorschlag wurde einstimmig abgelehnt. Sie heißt: „Wiesenweg“. Bisher hatte der Organist für diese Matte 100.- DM Pacht erhalten, was bei seinem Gehalt eingerechnet wurde.
An der Schule werden die Verhältnisse durch das Kommen junger Lehrerinnen nicht leichter, vor allem rel. weltanschaulich. Man ist meist „antiautoritär“, areligiös, z.T unverheiratet mit Freund und Kind usw. Josefstag, Peter und Paul sind nun auch keine Schulfeiertage mehr, die Schüler können in den Gottesdienst wenn sie wollen. Z.B ist man gerne bereit in dieser Zeit die kath. Kinder mit Spielen zu beschäftigen, was die Schüler dann lieber tun als Beten.
Auf Jakobusfest ist nur sehr schwer ein Prediger zu finden, zuletzt ist mein Schulfreund Domkaplan. Schäuble zu diesem Dienst bereit, dann gesundheitlich fast nicht zum Dienst fähig. Er kann sich nur mit Not bei der Predigt auf den Beinen halten. Nachher wird es ihm dann wieder besser. Es gelingt die Abendfeier in der Turnhalle doch recht ansprechend zu machen. Der Saal ist fast besetzt.
Am 11. Juli Kirchen- und Pfarrvisitation durch H.H. Dekan Wenger, die nach den alten Regeln korrekt durchgeführt wird, sie ist ja im Wes. Eine Prüfung des Pfarrers und seiner Amtsführung. Da ich bisher auf allen meinen Pfarrstellen jeweils jedes 5. Jahr streng visitiert wurde, hat mich das nichtmehr so erschüttert. Hier war die letzte Visitation 1956 gewesen.

Zur Pfarrchronik Eschbach 1971 3
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Am Liobatag, 28. September feiert Esther Rombach bei den Vinzentius- Schwestern in Freiburg Profeß‚ für die Pfarrei eine große Ehre und Freude. Die Eltern sind inzwischen nach Freiburg verzogen.
Erntedank 1971 ist sehr schön, da wir seit Juni fast ununterbrochen nun schönes Wetter haben, gibt es eine reiche Obsternte und die Sorge, alles Obst aus dem Pfarrgarten unterzubringen. Die verjüngte Hausrebe trägt nur wenige Früchte, aber sie hat sich gut entwickelt.
Bauarbeiten werden seitens des Hochbauamtes 1971 keine ausgeführt. Es gelingt nur mit Mühe, den Küchenablauf‚ der noch durchs Dachkandelrohr ins Freie ging durch das Bad in die Kanalisation zu bringen. Firma Kasper Kirchzarten macht diese Arbeit, die l970 in Auftrag gegeben war im Dez. 71‚ verrechnet wird dann 1972. Trotzdem beantrage ich im November wiederum Umstellung der Kirchenheizung auf Öl, Erneuerung der Bänke und Außenrestauration der Ostseite des Pfarrhauses.
An Martini gibts einen schönen Martinsumzug unter Führung durch den Pfarrer. Die Lehrerinnen Frau Erhart und Frau Boeck nahmen sich der Sache mit Liebe an. Im Spätherbst ist es sehr trocken‚ in Ebnet hat der Eschbach kein Wasser mehr. Mitte November fällt glücklicherweise doch ein schöner Schnee und bringt wieder etwas Wasser.
Das kath. Volksbildungswerk gibt Herr Graf ab, Herr Dr. Stein übernimmt es. Unter Führung des Pfarrers war im Herbst eine heimatkundliche Wanderung auf den Steinberg bei Waldau angesagt, die gute Beteiligung fand (etwa 90 Personen) Vom Steinberg stammen die  Steine unserer Kirchenfasade.
Im September zieht im Neubaugebiet Herr Forstdirekter Karl Volk ein,  im Dezember Fam. Ketterer. Im Kirchengelände wird der letzte Bauplatz an Baudirektor Geiger vergeben. Nachwievor viel Verwaltungsarbeit in den Grundstückssachen.
Am l5. November verunglückt der Jungmann Leo Dold im Langenbach mit dem Traktor tödlich. Er war offenbar zu schnell gefahren.
Weihnachten 1971 ist ohne Schnee, der Gottesdienst stark besucht,  Großteil besonders
 der jüngeren Pfarrangehörigen geht zur hl. Kommunion,  war jedoch nicht bei der Einzelbeicht sondern bei den Bußandachten in St. Peter oder Kirchzarten. Die Adveniatkollekte bringt fast 900.- DM mehr als 1970.
Die Jahresstatistik ist insofern nett: es sind nur 4 Beerdigungen und l7 Taufen, alle Eltern bei Taufe und Trauungen kk.

1972
Bei der Neujahrsgratulation in Freiburg ist Eschbach mit einer Schäppelträgerin und zwei Frauen mit Kappe vertreten. Der Regierungspräsident und der Landrat bekommen von der Gemeinde je ein "Schäufele"‚ der Erzbischof von der Pfarrei einen Budel Schnaps aus dem Pfarrgarten. Auch l971 hatte man wieder, wie 68 und 70‚ je etwa l0 L. Zwetschgenschnaps aus dem Pfarrgelände "geerntet"‚Domilibauer Schuler hat ihn gebrannt. Tagsüber muß die Kirche geschlossen bleiben weil Kirchendiebstahl immer mehr überhand nimmt. Hier war ein Mikrophon, ein Kabel, ein Lavabogefäß gestohlen worden.
In Gegnbach starb Schwester Gudwala, die 1940-52 hier als Krankenschwester tätig war und in guter Erinnerung ist. Ab Dreikönigstag ist auf dem Lindenberg die Anbetung der Männer, wozu der Eschbacher Pfarrer jede Woche einen Abend zu einem kl. Vortrag kommt. dieses Jahr soll jeweils auch ein Mann aus der Pfarrei mitgehen. Bei der Gemeinderatswahl l971 war Altmathislebauer Pius Rombach, der sich wie auch im Stiftungsrat sehr verdient gemacht hatte, recht lieblos abserviert worden. Durch eine "wilde"Liste“ kam dann doch sein Sohn Karl hinein. Um die Jahreswende kommt das Kindergartenbauverhaben gut voran. Die Planung wird im Gemeinderat durchberaten, der Vertrag mit der Kirchengemeinde wird gebilligt und wird wirksam.

Zur Pfarrchronik Eschbach 1972 2
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Der Winter 1971/72 wird ungewöhnlich milde, wenig Schnee, viel Sonnenschein, wenig Wasser. Es ist sicher einmalig, daß man im März buchstäblich um Regen beten muß.
Unter Mithilfe von Forstdirektor Volk wird der obere Teil des Pfarrackers am Reckenberg‚ der verwildert ist, d.h. mit undurchdringlichem Dickicht aus Schwarzdorn Ginster und Brombeer bewachsen ist, gereinigt  und wieder kultiviert, eine Arbeit, die der Pfarrer als Ersatz für sonst heute auch bei Geistlichen üblichen Besuchen eines Hallenbades oder einer Saune zur Förderung der Gesundheit bei schönem Wetter ausführt. Leider ist schon Mitte März ein Abbrennen der anfallenden Holz-und Reisigmengen wegen Trockenheit unmöglich. Der untere Teil des Ackers wird z.T. als Kleingartengelände an Nachbarn verpachtet. Zuletzt hatte nur noch eine Kuh den Acker abgeweidet. Am 26. Februar wird das alte Schuchristenhaus im Steurental von der Feuerwehr abgebrannt, da ein Abbruch sich nichtmehr lohnt. Das einst schöne Schwarzwaldhäuschen war zuletzt unbewohnt, nachdem auch die letzte Ziege dort mit Gift aus der Welt geschafft worden war. Fam. Hug erweitert den dortigen Bebauungsplan sehr stark. Die Bautätigkeit im Neubaugebiet geht flott weiter, Bauplatzpreis z.Z 65 DM qm.
Am 14. März ist für unsere Pfarrei in St.Peter Firmung durch den H. Weihbischof Gnädinger. Zur Vorbereitung wird an 4 Sonntagen und zwei Werktagen besonderer Firmunterricht gehalten. Gefirmt werden 3 Jahrgänge: 6.7.8.Schulj. Erstmals haben alle Firmlinge ihre eigenen Firmpaten.  Für 5 Pfarreien ist damit auch in St. Peter der Platz etwas knapp. Eschbach muß in jeder Form überall vor den anderen zurückstehen. Erfreulich war, daß alle Firmlinge zum Unterricht kamen.
In Bausachen lassen leider auch die einheimischen Handwerker die Pfarrei im Stich. Schon oft war vom Maurer versprochen, die Lücke in der Brandmauer Pfarrhaus - Kirche zu schließen und die Löcher im Kirchenboden zuzumachen, eine Arbeit, die schon 1971 vom Hochbauamt genehmigt und finanziert war. Ebenso war für Winter die Herstellung eines neuen Bodens im sog. Gartenkämmerchen genehmigt und ein Fenster in Glasabschluß versprochen‚ jedoch nicht ausgeführt. 8 neue Kirchenbänke machten wir auf eigene Faust, damit auch auf der Frauenseite etwas geschah.
Wiederum durch kluge Mithilfe von Forstdirektor Volk kamen wir zu einer Holzspende von Gutzweiler und vom Scherlenzenwald.
Die Umstellung der Kirchenheizung auf Ölfeuerung wird wiederum auf 2. Jahreshälfte zurückgestellt, der Außenputz Pfarrhaus Ostseite wird in Aussicht gestellt. Überraschend wird im Mai die Renovation der Ostseite des Pfarrhauses begonnen. Die Preissteigerung erschwert jedoch die Arbeit  sehr. Für qm Außenputz 1970 noch 17.- DM jetzt 30.- Man muß froh sein, daß ein Gipser die Arbeit übernimmt: Strecker in Glottertal, der aber bei jeder Gel. meint, wenn es nicht passe, soll man einen anderen suchen!  Es werden 12. Fenster genehmigt, ein 13. läßt die Pfarrei im Seitenflügel machen d. Schreiner Rombach St. Peter. Die Malerarbeiten der St.Märgener Franz Faller. Schwere Unwetter machen in der 2. Julihälfte manche Sorge. Die Zimmerleute Zipfel arbeiten nun rasch und gut. Das Dachs ist nicht leicht in Ordnung zu bringen, da eben früher elend gelottert worden war bes. d. Schäden an der Dachrinne. Der Boden im Gartenkämmerchen wird  nun doch gemacht, dabei der Geheimkeller darunter inspiziert und ein Foto davon gemacht. Siehe bes. Akt darüber!
Freude macht die Wahl von Oskar Saier zum Weihbischof. O. S. ist mit mir im 4. Grad verwandt, wie er auch verwandt ist mit dem bed. St.Märgener Lorenz Saier. Ich nütze die Situation jedoch bewußt nicht aus. Bei der Bischofsweihe bin ich als Pilger in Altötting.
Großen Schmerz bereitet der Tod von Josef Gabler, Organist, den wir am Herz-Jesu- Fest begraben müssen. Er war ein Mann von einmaliger Treue. Siehe bes. Akts. m. Foto.
Ein Leichenaufbewahrungsraum soll rasch geschaffen werden. Der Gem.rat ist in dieser Sache einmütig. Die Pfarrei wird die zur Hälfte leer stehende Pfarrscheuer zur Verfügung stellen. Wie rasch die Sache geht, ist Aufgabe der Gem.verwaltung.

Zur Pfarrchronik Eschbach Fr. 1972 3
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Im Seitenbau des Pfarrhauses - wir nennen ihn Theresienbau‚ wegen der letzten Mieterin‚ Theresia Scherer - Armleutewohnung - wo wir schon 1970 u.71 Gastzimmer und Bügelzimmer eingerichtet hatten. Zuerst in aller Stille der übelste Raum, die Küche, umgebaut. Stiftungsrat Zipfel vermacht der Sache zwar nicht viel, ist aber zur Hilfe bereit. Näheres siehe Bauakten Pfarrhaus. Über Peter und Paul ist der Pfarrer mit Krankenschwester und Haushälterin bei der Caritaspilgerfahrt Bb. in Altötting, Ende Juli soll ich eine Omnibuspilgerfahrt nach Banneux  in Belgien leiten. Die Sache wird recht gut, einige Eschbacher gehen erstmals mit mir. Der Frauenausflug, welcher anfangs auszufallen schien wegen geringer Beteiligung führt nach Bickesheim‚ Favoritte, Grab v. Pfr. Gärtner u. Ettenheimmünster.
Auf Ende Juli kommt ein franz. Jugendpfarrer aus der Vendee und bittet um Zeltplatz für seine Jugend. Die Leute werden angenommen und zelten  3 Tage vor dem Pfarrhaus im Hof unter sehr guter Ordnung. 2 Jugendgruppen aus dem Allgäu sind bei uns zu Besuch mit Jugendgottesdienst  am Sonntag.
Die Gemeinde Eschbach beteiligt sich gern‚ auch finanziell‚ am Ausbau des Lindenbergsträßchens; den ersten Ausbau dieses ehem. Feldweges hatte Vater Hog als Straßenwart 1927 mitgemacht. So gut ich im Stillen kann, versuche ich zu helfen, daß auf dem Lindenberg etwas geschieht. Bei unserer Fußwallfahrt hatte der Kaplan und der Knecht uns noch mit Getränken versorgt, da Schw. Oberin das Wirten abgelehnt hatte.  Die weltliche Schulentlassungsfeier in Stegen wird jedes Jahr dünner, 1972 hat man nur zu verzehren was angeboten wird, auch wenn man es nicht gut vertragen kann. Oberlehrer Koch dort versucht noch rasch, uns einen Teil der Grundschule zu nehmen und dafür die Hauptschüler zu schicken, die man dort nichtmehr zwingt. Oberlehrer Graf kann sich dieser Aktion mit den Eltern zusammen noch erwehren. Wir bekommen drei Klassen der Hauptschule Stegen; wegen Raummangel muß teilweise der ReligionsUnterricht im Probelokal des Rathauses gehalten werden.
Im Neubaugebiet wird feste gebaut Ende 1972 stehen auf Kirchengelände von 11 Häusern 10. Die Bauenden sind gute Leute, auch für die Pfarrfamilie; Forstdir. Volk für forstl. Belange; Herr Rees für Kirchengem. -rechnerposten und Ordinariat. Baudir. Geiger ist Choralsänger in St. Barbara, Herr Hügl ist an der Teleph.Zentrale im Freiburger Rathaus. Zum Jahresende kann mit dem Kindergartenneubau begonnen werden.
Die Bundestagswahl am Volkstrauertag bewegt auch hier die Gemüter. Die Wahlbeteiligung ist sehr gut; nur dafür hat der Pfarrer geworben. Die Wahlpropagenda für die SPD wird hier vor allem von den Lehrerinnen: Bock, Fremmerei und Dau bzw. ihren Männern betrieben. Nach dem Sieg wird Willi Brand im Lehrerzimmer gefeiert, sein Bild ziert die Wand. Wahlwrg. siehe Akt.
Anf. November stirbt Wilhelm Feser‚ der letzte Eschbacher Schmied.  Die Feser kamen einst von der Nesselache hierher und waren weitbekannt auch als Tierärzte. Wilhelm war zuerst ein gewaltiger Recke als Schmied, der die wildesten Rösser und Ochsen bändigte dann aber schwer krank wurde und mehrere Jahrzehnte elend leiden mußte. Er litt an dem entstellenden Nasenschwamm und konnte sich zuletzt kaum noch sehen lassen. Sein letztes Leiden und Sterben war getröstet durch den Glauben. Das Seelenamt für ihn war, da die Musik draußen wegen des Regens nicht spielen konnte, sehr würdig und ehrenvoll.
Eine ungewöhnliche Beteiligung fand die Beisetzung des auf der Autobahn verunglückten Dr. Wolfgang Hahn, Landesgeologe. er war evangel. Frau u. Kinder kathol. Die Beerdigung hielt der Schwager, ev. Pfarrer von Emmendingen. Wir stellten ihnen für die Trauerfeier die Kirche zur Verfügung, die von der 2. Kinderbank an bis auf den letzten Platz besetzt war, was die kath. Gemeinde in letzter Zeit nie erreicht hat.
Auf Weihnachten erhielt ich durch Herrn Hansjörg Volk einen Helfer bei der Kommunionspendung und beim Vorlesen, was der Kirchengemeinderat vor 2. Jahren noch abgelehnt hatte, nun aber billigte. H.J. Volk, Dipl. Theol. aus Elzach wohnt hier in Miete und arbeitet in der Erwachsenenbildung der Erzdiözese.

Zur Pfarrchronik Eschbach Fr. 1972, Seite 15 wird nachgetragen.

Zur Pfarrchronik Eschbach 1973 16. 
Die Gemeinde Eschbach erhält amtlich die Ortsbezeichnung: Eschbach Schwarzwald, der ganze Ort bekommt Straßennamen mit neuen Hausnummern. Kirche und Pfarrhaus kommen noch gut weg. Anfangs schien es, daß der Vorschlag: Maierhofweg, sich durchsetzen könnte, meinerseits kam dann der Gegenvorschlag: Kirchplatz. Endergebnis ist: Mitteltal‚ wobei uns die Hausnummer 23 blieb. In Sachen Gemeindereform wird seitens der Landesregierung der Schlußpunkt auf 1.Juli für freiwillige Zusammenschlüsse festgesetzt. Man ist sich hier klar: Stegen rechnet fest mit der Eingemeindung von Eschbach. Eschbach will selbständig bleiben oder sich an liebsten in Verwaltungsgemeinschaft Kirchzarten anschließen. Es zeigt sich auch die Möglichkeit, mit St. Peter eine Verwaltungsgemeinschaft zu bilden. Das Landratsamt rät zu einer Abstimmung. Diese wird durchgeführt. Oberlehrer Graf, der bereits in St. Peter wohnt, aber Eschbach nicht im Stich lassen will, arbeitet für den Vorschlag St. Peter. Gem. Rat Alb. Rombach vor allem für Kirchzarten. Die Eschbacher, auch Neubürger kommen gut zur Abstimmung: 56 %. Absol. Mehrheit für Verwg. St. Peter, 1/3 für Verw. mit Kirchzarten 8 % für Anschluß an Stegen.
Der Pfarrer versuchte beim Mitbruder in Glottertal und bei seinen Verwandten in St. Märgen in diesen Orten zu werben für die Verw.Gem. Der Gem: Glottertal, St.Peter St. Märgen, Eschbach. Diese Verwg‚ alle 4 Orte gleiche Struktur, Landwirtsch‚ Fremdenverkehr, noch nicht verstädtert. Die Einwohnerzahl würde genügen. Glottertal macht aber  nicht mit. St.Märgen ist unentschlossen, St. Peter. den die Mitte  in diesem Falle zufallen würde, ist für, will nicht initiativ werden, Gespräche mit Eschbach bereit, mehr aber nicht. So gehen die Bemühungen von Bürgermeister Spitz mit St. Peter weiter.
Um die Schulreform wird erbittert gekämpft. Grundschule soll ganz weg, in Stegen eine große Grundschule mit 8 Klassen gebildet werden, in unser Schulhaus soll dann die ganze Hauptschule Stegen. Auch der Ki-Gm.Rat wird aktiv, von der Grundschule erhalten, was möglich ist. Bei einer vom Ministerium klug aufgezogenen Großversammlung wehren sich kleine Gemeinden heftig, bes. der Pfarrer von Waldau, Bürgerm. Spitz wird scharf als er gar eine Faust machte, notierte man sich ihn. Erfolg: 7 Herren kommen nach Eschbach um die Situation anzusehen. Ergebnis: Die 1. u. 2. Klasse bleibt da‚ 3. u. 4. muß nach Stegen aber auch die 2. Klasse von Stegen muß nach Eschbach. Beim Schulbeginne ist die Stimmung schlecht. Der Schulbetrieb wird nervös, 5 große Omnibusse werden eingesetzt, der Schülergottesdienst hier, bisher für 3.4. Kl. recht gut wird hier unmöglich gemacht. Mein Angebot, in Stegen wenigstens in der 5. Kl. Religion zu halten, um wenigstens die Erstkomm.klasse noch zu haben wird nur ungern angenommen. Man läßt mir ab Okt. noch eine Stunde. Da zugleich die Rel.Stundenzahl auf 2 red. wird halte ich hier noch beide 2.Kl. und die 5. Kl. u. 6. Kl. halten Herr und Frau Graf. Wir sind noch eine der wenigen Pfarreien in der die Kl. 2 5 6 alle Schüler jede Woche den Schulgottesdienst besuchen. Oberl. Graf bekommt die Vollmacht, als Kommunionhelfer tätig zu sein. Dieselbe Hilfe geben auch Herr Schulrat Gschwind und Dipl. Theologe Werner Rück. Ramon Harder baut hier auf Kirchengelände sein Haus.  Er ist Volltheologe und als Rel. Lehrer tätig. 
An der Aktion gegen die Autobahn am Winterberg mit der 130 m hohen Brücke über das ganze Tal beim Engel beteiligt sich der Pfarrer aktiv durch Dias und Vortrag bei der Versammlung in der Turnhalle, die ein voller Erfolg wird. Sie Stadt Freiburg mit Ministerpräs. Filbinger, der Gemeinderat von Neustadt und die Handelskammer Freiburg sind die starken Befürworter. Einerseits große Pläne, andererseits kein Geld und Verzögerung der dringendsten Straßenbauten sind typisch. Noch auf Jahre hinaus muß sich der ganze Verkehr durch die mittelalterlich Dorfstraße von Ebnet quälen, da einige Mächtige die neue Bundestraße ab Freiburg unmöglich machen. 
Durch den Nahostkrieg beg. am 6. Okt. werden manche Dinge plötzlich von einer anderen Seite gesehen: Der Maßlosigkeit vieler wird eine Grenze gezeigt.

Zur Pfarrchronik Eschbach 1973, Seite 17
Bauarbeiten 1975. Für die Kirche ist die Umstellung der Heizung auf Ölfeuerung in Verbindung mit der Erneuerung von Bänken und Boden von Hochbauamt geplant. Die Erneuerung der Bänke ist dringend, die Verbesserung der Heizung ebenso notwendig. Der Steinboden im Gang wäre nicht so dringend, im Chor wäre der glasierte Boden, wenn auch künstlerisch nicht gut, nicht notwendig. Das kirchliche Bauamt würde die Heizung so umbauen, daß der Ofen bleibt, also Umstellung auf Holz oder Koks in Notzeiten möglich bliebe, ein neuer Kaltluftschacht mit Ventilator jedoch in jeden Fall selbstverständlich. Der Kaltluftschacht kann in den Hohlraum unter den Bänken gelegt werden. Auf der "Frauen"seite war das Gebälk unter dem Boden morsch. Das Hochbauamt hat mit so umgebauten Heizungen schlechte Erfahrungen gemacht, und baut grundsätzlich nur neue Öfen mod. Konstruktion ein. So wird unser alter Ofen von Gebr. Gruber ausgebaut und in Ballrechten verändert wieder eingebaut. Für 1975 ist also mit umfangreichen Arbeiten zu rechnen. Wie immer‚ können erst Ende April Angebote heraus, im Mai wird der alte Ofen abgebrochen, die Maurerarbeiten für den Tankraum begonnen, in August kann der Tank gefüllt werden - wie sich herausstellte‚ zu unserem Glück. Mitte Okt. ist die Heizung fertig, an manchen Sonntagen sah es in der Kirche wüst aus. Zipfel und Scherer arbeiten in einer starken Baukonjunktur doch einigermaßen rasch. Firma Kraus/Mühl übereilt sich jedoch nicht. Ende Okt. kann jedoch kaum richtig erprobt werden, wie die Heizung arbeitet. Gut ist an ihr die Schalldämpfung, besser, als bei fast allen andern Umluftheizungen, vollkommen ist ja nur Fußbodenheizung (elektrisch) wenn Doppelfenster da sind. Dies aber ist hier nicht der Fall, es wurde 1966/67 nicht erreicht und danach sagte man mir, es sei aus künstlerischen Gründen nicht möglich, auch der Stiftungsrat hält es nicht für schön. Allerdings erlaubt Herr Bertelsmann‚ der in Sachen Bodenplatten (nur Sandstein!) streng ist, daß wir auf unsere Kosten Vorfenster machen können, was sich bald als notwendig herausstellen wird. Wir mußten auch feststellen, daß das kleine Fenster hinter dem Hochaltar ein Loch hat und schlecht schließt, was man, wie Thoma sagt 1997 zwar gesehen habe, aber zu beheben, vergessen habe. Bertelsmann wollte auch die schon vorhandene Chorbogensstufe, von Bitsch 1967 im Hinblick auf Erneuerung des ganzen Bodens so angelegt, nochmals um 20 cm verschieben. Merkte aber nicht, daß dann der ganze Warmluftschacht anders gelegt werden muß und eine ganz andere Führung der Kanäle notwendig gewesen wäre. So bleibt wiederum manches unvollkommen. Die Verlegung des Bodens und Herstellung der neuen Bänke verzögert sich bis nach Allerheiligen und dauert länger, als gedacht war. Auch wird anfangs Sakristei und Zimmer darüber nicht so warm wie früher, da das Kamin sich weniger erwärmt. Beim alten Ölpreis wäre die Heizung billiger (nur die Hälfte Kosten), der Nahostkrieg aber macht auch dadurch einen dicken Strich.
Es zeigt sich auch, daß an den Geräten, wie überall, viel schlechte Werkarbeit vorliegt. Der Thermostat hält nur knapp einen Monat, und wird dann durch einen einfacheren ersetzt.
Auch die Pfarrhausheizung streikt in Oktober‚ die Pumpe im Keller versagt. 1965 war sie von einer Firma eingebaut worden, die bald danach pleite gegangen war. So muß man hier wie auch etwa beim Auto damit rechnen, daß ein Gerät nach 5 Jahren wegen einer schwachen Stelle unbrauchbar wird, es gibt auch da keine Stetigkeit und Sicherheit.
So sind wir in Nov. 1973 noch froh, daß wir in Pfarrhaus noch zwei Stellen haben, wo wir mit Holz feuern können, in der Küche und im neu eingerichteten Werkraum des Pfarrers- Brüderwohnung hinten. Man ist wieder froh um Holz von den Eschbacher Bergen!
Der Kindegartenneubau macht gute Fortschritte, Ende Juli Richtfest‚ in Bauangelegenheiten keinerlei Mitsprache der Pfarrei, Genugtuung darüber, daß auch das Untergeschoß ausgebaut werden kann. In der geistigen Vorbereitung des Kindergartens Mitarbeit durch ein Elternseminar‚ veranstaltet von kath. Volksbildungswerk Eschbach, jetzt geleitet von Ob.Studienrat Fr. Stein, durch Werbung für Kindergartenleiterin in den von Herder herausgegebenen Fachzeitschrift. Der KiGem.Rat benennt eine Sachkommission für Kindergarten mit  2 Frauen u. 1 Mann.

Pfarrchronik Eschbach Schw. 1973 Seite 18
Ein Ehrentag des Pfarrhauses in Eschbach besonderer Art war der Besuch des Bischofs von Essen, Franz Hengsbach‚ der anläßlich des 100 jährigen der Stiftungenfestes der CV.Corp. Hercynia in Freiburg am 24. Juni das Pontifikalamt zu halten hatte. Dr. Hengsbach ist Leibfuchs von Forstdir. Karl Volk. Gleichzeitig hielt Erzb. Hermann in Bonn das Pontif. Hochamt anläßlich des 10. Krönungstages von Papst Paul VI.‚ das wohl wegen des Konfliktes mit Nuntius Erzb. Bafile wegen Bischof Kempf und der Progressisten in Frankfurt niemand halten wollte. Hermann u. Franz machten beide ihre Sache auf ihre Art sehr gut. Der Bischof hatte durch Volk Unterkunft im Pfarrhaus erbeten. Die Theresienwohnung war gerade fertig (s. Akten darüberl), auch der bischöfl. Chauffeur Herr Stiel, bekam dort Quartier. Das Wohnen des B. sollte nicht öffentlich besonders bekannt werden. Der Bischof kam am Samstag, weihte in Stegen das Haus des Herrn Gumbel, früher Staatssekretär von Adenauer; am Montag hielt er hier mit Fam. Volk und Gumbel die hl. Messe. Für Eschbach gab es beinahe eine böse Blamage, als Sa/So. Nacht um 1/2 12 Uhr einige besoffene aus dem "Löwen" mit Herrn Stiel vors Pfarrhaus kamen, weil sie nicht glauben wollten, daß dieser "Bandit" in kirchl. Diensten sei und beim Pfarrer wohne. Der Bischof war Zeuge der lustigen Szene vor der Pfarrhaustüre. Dem Bischof gefiel besonders die Ruhe, das Wasser und die Luft in Eschbach. Verpflegung durch Frl. Rosalia nahm er dankbar an.
In der Vorbereitung des neuen Kindergartens bemühte sich die Pfarrei auch um die geistige Einführung der neuen Einrichtung. Es zeigen sich aber auch gleich die Quellen von Spannungen, da Frauen wie auch Gemeinderäte hier die Mitarbeit des Pfarrers mit Mißtrauen sehen, die Dienste zwar als selbstverständlich hinnehmen, sofort aber jede Regung von Einfluß des Pfarrers scharf angreifen, derselbe Vorgang wie in Schluchsee und Wahlwies‚ wo an beiden Orten die Reue über blödes Verhalten zum Pfarrer zu spät kam.
Die Ölkrise in Zusammenhang mit dem Krieg Israel gegen Araber brachte Autofahrverbot an 4 Sonntagen. Der Gottesdienstbesuch litt nicht darunter. Der Pfarrer bekam Sondergenehmigung‚ benutzte sie aber nicht.
Zugleich brachte der 1. Advent eine scharfe Kälte von - 21 Grad, für das Pfarrhaus Kältealarm Stufe 2, Abort im Seitenbau fror trotz Heizung ein. Schaden gab es keinen, Holzfeuerung in Küche u. Theresien-Wohnung trat in Aktion. Neue Kirchenheizung bewährte sich mit einigem Stottern (Materialfehler und schlechte Arbeit) die Fenster so schwitzten so, daß das Wasser innen herunter lief - Vor Weihnachten kam jedoch für mehrere Wochen mildes Wetter.
Im Advent verunglückte unser Ratsschreiber, Heinrich Schwär, zugleich bester Helfer in der Pfarrei, sehr schwer, daß man um sein Leben Sorge hatte.  Er wurde von einem Autofahrer abends auf die Wiese geschleudert, als er mit dem Fahrrad noch zum Rathaus wollte. Der Täter beging Fahrerflucht, wurde  am anderen Tag, als der Alkohol nichtmehr festgestellt werden konnte, auf der Heimfahrt geschnappt. Der Polizist von St.Peter leistete Meisterarbeit. Der Täter ist eine von den berüchtigten "BMW Sauen" von St.Peter, die für ihre Raserei bekannt und gefürchtet sind. Es ist der Maler, welcher 1967/ 68 auch im Pfarrhaus Eschbach gestohlen hatte und wegen anderer Diebereien vom Meister entlassen wurde.
In der Kirche wurden nun auch alle Bänke erneuert, die Steinplatten neu verlegt. Der Pfarrer mußte für Unterbringung der Facharbeiter sorgen. Sie kamen aus der Gegend von Freudenstadt, waren abends meist betrunken, einer war Bettnässer und wurde deswegen in der 2. Woche nichtmehr hergeschickt. So mußte man, auch der Staat‚ auch da schlechte Arbeit teuer bezahlen.
Fam. K. Scherer, die die Leute beherbergte, war großmütig, sodaß alles doch noch ohne Krach ablief.
Auf Weihnachten ist damit die Kirche endlich bis auf Kleinigkeiten‚ die der kritische Katholizismus natürlich deutlich sieht und feststellt fertig restauriert. Traurig ist zum Jahresende die geringe Zahl der Taufen in Eschbach. 7, darunter 2 aus dem Neubaugebiet. Seit Bestehen der Pfarrei 1790 die niedrigste Zahl bei der Hälfte Einwohner! 1917 waren es 9.
Die „Pille", Sexwelle‚ Kampf gegen § 218 wirken auch hier, besonders seit die sogenannten fortschrittlichen Kreise in der Kirche - Professoren, "Laien" antiautoritäre Geistliche gegen Papst, Bischöfe und ältere Pfarrer schrankenlos hetzen und  in der Kirche viel zerstören.

Pfarrchronik Eschbach Schw. 1974. S.19
Das bedeutendste Ereignis im Jahre 1974 ist die Einweihung und Ingebrauchnahme des Kindergartens: 1. Mai. Weihefest am Dreifaltigkeitssonntag‚
9. Juni. Die Pfarrei leistete einen wesentlichen Beitrag bei allem, siehe Akten.
Beim Weihefest wurden durch den Bazar rund 5000 DM zusammengebracht. Die Anstellung der Kindergartenleiterin und der anderen Kräfte erfolgte im Einvernehmen und Mitarbeit des Pfarrers.
Das für das religiöse Leben bedeutendste Ereignis war die Firmung am 5. Juli in St.Märgen durch Weihbischof Oskar Saier. Wir waren, wie in den letzten Jahren, zusammen mit St.Peter u. St.Märgen. Ich erhielt von Weihbischof Saier die sichere Zusage, daß auf Antrag die nächste Firmung für Eschbach allein in Eschbach sein wird. Es wird nötig sein, Firmung an anderen Orten besonders Stegen für unsere Kinder nicht zuzulassen. Firmung aller in der eigenen Pfarrei!
Das dritte Ereignis ist der Beschluß des Landtages nach hartem Ringen,  die Gemeinde Eschbach aufzulösen und mit Wittental und Stegen eine neue Gemeinde Stegen zu bilden. Wir wollten Verwaltungsgemeinschaft mit St.Märgen, St.Peter, Glottertal, Sitz St.Peter.
Die Planung der Autobahn an Winterberg und über das Tal beim „Engel" scheint zu scheitern am Widerstand vieler Bürger, auch des Pfarrers.
Wir schlossen uns der Aktionsgemeinschaft Unteribental in dieser Suche an. Sehr aktiv war in dieser Sache Herr Rübsam, neuzugezogen in der Reckenbergstraße, sowie Herr Architekt Weiner und Herr Rechtsanwalt Hess.
Die Feuerwehr bekam zum Schluß der Eigengemeindlichkeit eine neues Feuerwehrauto; Kosten fast 100.000. Einweihung am 29.9.74 
Aus demselben Grund wurde das Rathaus außen erneuert.
Die Einrichtung eines Leichenraumes im der Pfarrscheuer und deren Innenumbau wurde bearbeitet, jedoch praktisch nicht begonnen. Stegen genehmigte dieses Vorhaben; somit ist der Bestand des eigenen Friedhofs für die nächste Zeit gesichert.
Für die Kirche wurde uns Freiheit gelassen, Vorfenster anzubringen und damit die Wärmehaltung bedeutend zu verbessern. Kosten etwa 10.000 aus eigene Mitteln. 
Im Pfarrhaus sollte die Heizung verbessert werden durch einen Wärmespeicherofen im 1. Stock, der vom Pfarrhaus Buchenbach erworben wurde. Leider lehnte der Gemeinderat die von E-Werk vorgesehene Trafostation wegen der geplanten Hochspannungsleitung, die einigen Gemeinderäten nicht gefiel, ab. Darauf hin lehnte das E-Werk diesen Anschluß für uns ab. Der Pfarrer mußte das zu recht als unfreundlichen Akt der betr. Gemeinderäte ansehen. Die anderen Gem. räte wagten es nicht sich entsprechend zu wehren. So bleibt das Haus weiterhin kalt und unfreundlich, vor allem wenn man das Haus betritt.
Am 15. Februar starb in Karlsruhe Stadtpfarrer Heinz Kleinwagen, der hier vor 27 Jahren Primiz gefeiert hatte. Seine Mutter, hier begraben, hatte im Pfarrhaus damals Zuflucht gefunden. Ursprünglich wollte er sich hier begraben lassen, die Pfarrei Daxlanden wollte ihn jedoch bei sich behalten. Erschütternd war auch der plötzliche Tod von Leo Helmle, Briefträger, der im Mesnerhaus ursprünglich daheim, sich als sehr guter Helfer in allem erwiesen hatte. Vor Allerheiligen starb Frl. Marg. Gärtner, Haushälterin hier 1950-65 bei ihrem Bruder, Pfr. Wilh. Gärtner und wurde in Hockenheim begraben.
Das Priestergrab auf dem Friedhof hier - Pfr. Broggle u. Gustenhofer wurde umgestaltet‚ das hohe Kreuz abgetragen und durch Vertrag mit der Gem. das Begräbnis für weitere Priester dort gesichert. Ein dazu passender Stein ist bei Steinmetz Kleiner in Kirchzarten gerichtet und steht dort.
Die Bebauung des Neubaugebietes geht nun langsam zu Ende, macht der Gem. aber viel Kummer und Kosten. Die Häuser werden sehr stark belegt und enge gebaut um mehr Mieteinnahmen zu bekommen. Es kommen manche recht gute Leute hierher auch in die Pfarrei, unter den Mietern jedoch auch andere. Von der Erlaubnis der Laienpredigt wird Gebrauch gemacht: Herr Rück und Herr H.J. Volk übernehmen diesen Dienst als Hilfe für den Pfarrer.
In Schuljahr 1974/75 haben wir wieder alle Grundschüler hier: die Mühe darum hat sich gelohnt. Herr Kreisschulrat Selb hat uns dazu im Stillen sehr geholfen. Er ist ein tapferer kath. Mann und war mir ein treuer Lehrer seinerzeit in Aha. So hielt ich nun in Stegen kein Unterricht mehr wie 1973, auch wurde durch Herrn Graf mir der Unterricht doch recht erleichtert. Erstmals seit 1935 habe ich den Montag frei!

Zur Pfarrchronik 1975  Seite 20
Arbeiten in Feld und Flur » Pfarrpfründegelände Reckenberg.
Das Pfarrpfründegelände Reckenberg hat, über den Neubaugebiet gelegen, eine wichtige Funktion in der Erholungslandschaft bekommen. Körperliche Arbeit an frischer Luft und sonnigen Gelände ist gesund und nützlich zugleich. Mitarbeiter sind dafür zu finden. Forstdir. Karl Volk, seit seinen Hiersein der verständlichste Helfer war 1975 rege tätig. Es gelang Familie Hug zu bewegen, daß sie den Pfarracker von der Beweidung durch ihre Kuh und ihr Rind nach 10 Jahren z.T. schlechter Bewirtschaftung frei gaben. In den oberen zwei Streifen wurden weiterhin Nüsse und Kastanien gepflanzt, den Forstleute Gelegenheit zu besonderen Studien und Versuchen gegeben, das Gelände weiter eingezäunt. Im unteren Teil erhielt das Ehepaar Josef Feser ein weiteres Gartenstück. Stefan Ketterer konnte den 2. u.3. Acker als Schafweide übernehmen. Volk leistete die Vorarbeit, besorgte etwa 120 Pfähle und lmprägniermaterial 300 m. gebrauchten Zaun, 100 m Schafzaun (140 DM) wurden neu geschafft. Ketterer erstellte die Hütte. Vorsicht wegen Bauvorschriften geboten nur 10 cbm umbauter Raum. Im Febr. bei mildesten Wetter‚ kamen die Schafe, 2 Mutterschafe und 5 Lämmer. Fam. Gschwind, die den Nordteil von Bugs Acker für Pferdeweide gepachtet hatten erfuhren unsere und Volks Hilfe. Von dem neuen Weg zum Sender konnte ein Brunnen zum Pferdestall gebaut, auch für Hugs und Maiers Weide damit Trinkwasser besorgt werden. Einer half dem anderen. Volk, der geleichzeitig auch die Umzäunungen, Kinderspielplatz, Bepflanzung des Geländes um das Gasthaus Reckenberg besorgte, besorgte für geringes Geld auch die Hilfe der Forstleute.
Am 17. April holte der Pfarrer beim Lindlehof (Fam. Wehrle) eine junge etwa 12 jährige Linde, die von der alten Hauslinde dort stammt. Zusammen mit Herrn Willmann‚ unserem Pfarrhausnachbarn, und weisen Naturgärtner, aus dem dortigen Garten. Die Forstleute schafften sie nach Eschbach‚ am 19. April, Tag vor der heftig erkämpften GemWahl, pflanzten wir: Karl Volk, Stefan Ketterer und ich an der Ecke Steutental- Reckenbergstraße diesen Baum als Zeichen des Friedens. Möge er mit Gottes Segen Jahrhunderte überdauern wie seine Mutter!
Anderen Wanderwege bereiten,  allen mit den oft schwierigen Grundbesitzern verhandeln, sah ich als eine gute Aufgabe, auch für die Neubürger an. Hilfe fand ich dabei wiederum bei K. Volk und Herrn Braß‚ der leider durch Krankheit nichtmehr wie in Vorjahr so viel leisten konnte. Mit Herrn Lücke‚ pens. Postbeamter. So wurde auf 1. Mai der Weg Reckenberg Engelberg hergerichtet und markiert. In Stegen machten wir einen Vorstoß zur Gründung einer Ortsgruppe des Schwarznaldvereines und Vorschläge zur Zusammenarbeit. In Stegen war auf diesem Bereich bisher nicht viel los.
Ausflüge 1975: Erstkomm. fuhren nach St.Trudpert u. Heitersheim.
Frauenausflug mit 76 Personen führte erstmals auf den Gubel b. Zug , wobei die Beziehungen Lindenberg - Gubel kenntlich gemacht wurden.
Meine private wissenschaftliche Arbeit sollte nicht ganz verheimlicht werden.
Bischofsmesse in Eschbach: bei Fam. Wiederkehr wohnte 1.-11. Mai ein Bischof aus Peru, der wegen Krankheit in Europa weilte -  Wiederkehr hatte als Caritasangesteilter in Entwicklungshilfe dort gearbeitet. Am 4. Mai hielt der Bischof eine Messe im privaten Krels "Junge Fam.“ im Kindergarten ein h. Messe‚ am 11. Mai war es dann möglich, daß er die Messe in der Kirche um 9.00 Uhr mit meiner Ass. halten konnte.
Damit ist nun in letzter Zeit Eschbach zum zweiten mal geehrt durch einen Bischof (1972 Bischof Hengsbach)‚ hoffentlich kommt auch mal ein Freiburger Bischof hierher - sie fahren sonst immer vorbei -  Erzbischof Herrmann war da bei der Trauerf. Für Pfarrer Gärtner‚ besichtigte dann das Pfarrhaus und war böse‚ daß es so schlecht imstand war. Er beschwerte sich dann beim Hochbauamt, woraufhin die Ölofen kamen.

Pfarrchronik Eschbach 1975 II. Bl. Seite 21
Im Jan. wird der Fernsehzwischensender "Reckenberg" errichtet. Er sollte urspr. auf Engelwirts Acker kommen: Fam. Dold machte jedoch törichterweise Schwierigkeiten, wie bei fast allen Vorhaben. So kam er auf Fam. Hugs Feld. Dafür wurde auf Kosten der Post ein tadelloser Weg bis zum Sender gebaut. Bes. Verdienste um alles hatte auch da Forstdir Karl Volk. Die Aufstellung des Senders fiel zeitlich zusammen mit der Eröffnung des Gasthofes "Reckenberg" Besitzerin: Frau Hug. Der Wunsch nach diesem Haus war allgemein, jedoch zuletzt heftiger Widerstand vor allem der Fam. F.J. Rübsam, der sich in seiner Ruhe gestört sieht.
Die Bürgermeisterwahl im März verlief erwartungsgemäß ruhig, da nur Birkenmaier kandidierte, Spitz bekam jedoch nicht wenige Stimmen!
Die Gemeinderatswahl am 20. April wurde jedoch eine böse Angelegenheit, auch für den Pfarrer. Es war klar, daß die bisherigen Gemeinderäte‚ auf einer freien Wählerliste kandidieren würden und man keine pol. Parteien wollte. Die Neubürger von Stegen erzwangen jedoch eine CDU Liste. Da sich Spitz wegen der gehässigen Haltung der CDU in der Eingemeindungssache nicht zur Verfügung stellte, wurde heftig gegen ihn agiert. Man holte mich zu einer ersten Besprechung in den "Löwen". Dort setzte man mir übel zu, seitens einiger Stegener und anderer Zechkumpanen, auch der SPD-Späher (Gem.Rat Dischinger Stegen).
Bei einer weiteren Sitzung dort ging ich wieder als einziger CDU Mann hin und erklärte, warum sonst niemand komme, und daß ich in Kand. Aufstellung neutral bleibe. Zu dieser Sitzung kamen nun auch Herr Weiner und Herr Rübsam, die bei keiner anderen Partei Möglichkeit für eine Kandidatur sahen und boten sich an. Bei einem früheren Gespräch in dieser Frage hatte ich erklärt: Es wäre gut, wenn das Neubaugebiet genügend Kand. aufstellt, auch Frauen und Evangelische. Weiner hatte nun Sorge wegen seines Kirchenaustrittes (Grund Kirchensteuer - siehe Akten!). Er hatte zugesagt, zu bekennen, daß er kein CDU-Anhänger sei, aber nur hier kandidieren könne. Die Stegener CDU nahm ihn und Rübsam an: diese stellten sich als Spitzenkandidaten auf und mindestens Weiner hatte damit einen sicheren Sitz gewiß. Mit allen Mitteln suchte er nun zu unterdrücken, daß sein Kirchenaustritt ins Spiel kam. Ich schwieg, alle Stiftungsräte wußten es aber. Weiner suchte durch telefonische Drohung mich zu erpressen, ebenso den Ratschreiber Schwär. Ich erklärte, daß dienstlich es auch andere wüßten‚ zudem bei Auflegung der Kirchengem.Liste es jeder lesen könne. Ich schwieg jedoch in der Öffentlichkeit. Wurde ich über die zu empfehlenden Kandidaten befragt, gab ich den Alteschbachern keine Antwort ab. Die hiesigen Kandidaten, da sie jeder kennt, über die Stegener und Wittentäler jedoch sagte ich, was ich wußte‚ den Neubürgern gegenüber, die vertrauenswürdig waren und mich frugen‚ gab ich Auskunft. Ich meinte, wir müssen den Kandidaten des Kolleg S. Sebastian unterstützen und die Landwirte in Stegen, Rechtenbach und Wittental; denn die Neubürger unten hatten sich genügend vorgedrängt‚ spürten aber nicht, wie unbeliebt viele von ihnen wegen ihrer Arroganz sind. Der Wahlkampf wurde heftig, vor allem gegen Weiner und Rübsam. Als ich beide bat, wenigstens die Sache: Gasthaus Reckenberg aus dem Spiel zu lassen wurde ich heftig angebrüllt.
Daß die CDU-Liste dann schlecht abschnitt, ist durch die Kand. Weiner und Rübsam verursacht gewesen; daß vor allem die sehr aufdringliche Frau Bläser und andere so  wenig Stimmen bekamen und Spitz so viele, war für viele eine Überraschung, für uns jedoch eine Freude. Die Jugend beteiligte sich schlecht an der Wahl, wenn nur drei Freunde von Bernhard Schuler zur Wahl gegangen wären, wäre dieser sicher in der Ortschaftsrat, vielleicht sogar in den Gemeinderat gekommen, so fiel er durch, da Weiner bei Stimmengleichheit eben an der Spitze stand. Mathislebauer K. Rombach hatte mehr Stimmen, kam aber nicht hinein, da Weiner eben die Parteistimmen zufielen. Immerhin haben wir Eschbacher erreicht , daß eine Frau und eine Evangelin, erstmals in dem Gemeindrat kam, was Stegen bisher nicht fertig brachte!

Pfarrchronik Eschbach 1975 III. Seite 22.
Jakobusfest 1975 - Aktion der Sonmerbergbewohner gegen die Veranstaltungen in der Halle.
Nach der Heuernte begann das El.Werk mit dem Bau der Trafostation Eschbach Mitte. Die Landwirtschaft sollte möglichst geschont werden. Der Antrag des Pfarrers 1974, für einen Nachtspeicherofen genügend Strom zu bekommen, war für das EWerk Grund, die Entscheidung über die seit 3 Jahren fällige Trafostation und damit Stromzuleitung herbeizuführen? Fast alle Grundstücksbesitzer lehnten die Leitung und die Trafostation ab. Besonders heftig: Peterbauer, Läufer und Altlöwenwirt Rombach, da auch beide ja genügend Strom hatten (Rombach von Trafo Hummelhof, Läufer von Trafo Neubaugebiet, der neu und sehr stark ausgestattet ist. Auch die Neubaubesitzer wollten unter keinen Umständen irgendwelche Drähte vor der Aussicht ihres Hauses haben. 1 u. 1/2 Jahre wurde im Gem.Rat verhandelt, eine Verkabelung wurde abgelehnt, ebenso, wie auch ich vorgeschlagen hatte, ein Stichleitung vom Winterberg her. Außer den Pfarrhauskeller als Trafoort, wenn verkabelt konnte die Pfarrei nichts anbieten, der Trafo mußte auf Maiers Feld. So wurden als Kompromiß nur 5 sehr hohe Masten aufgestellt, immer an der Grenze, Peterbauer und Altlöwenwirt wurden umgangen, Dieser duldete erst nach langem Zögern, daß Drähte über sein Feld gezogen werden. Den Vorteil, daß über zwanzig Holzmasten verschwinden, wollte man nicht sehen. So wurde zu meinem Bedauern und Erstaunen unter der Hand behauptet, der Pfarrer brauche eben mehr Strom, darum die neue Leitung. Gute Leute suchten diese Argumente zu unterdrücken besonders Ratschreiber Schwär und Bürgermeister Spitz.
Auf Jakobi kam nun die böse Angelegenheit - Aktion der Sommerbergbewohner gegen Veranstaltungen in der Halle. Die übertrieben lauten Tanzveranstaltungen in früheren Jahren, wogegen jeder vernünftige Mitbewohner - auch ich, sich gewendet hatte, waren Anfang des Streites, als dann die Musikproben in den neuen Kindergarten verlegt wurden, kam neuer Anlaß, vollends, als geplant wurde, die Halle durch eine Bühne zu erweitern. Die Aktionsgemeinschaft ist offenbar geführt von Arch. Weiner, finanziert von Baumat. Großhändler Oesterle und Herrn Birsner‚ sehr rege tätig im Beobachten aller Veranstaltungen Frau Haberland. Zudem waren fast alle Neubaubesitzer in irgend einer Form mit der bisherigen Gem.-Verwaltung unzufrieden, besonders mit Ortsvorst. Spitz, dieser, der eifrigste Verteidiger der Veranstaltungen in der Halle, sie ist ja hauptsächlich sein Werk, das Vereinsleben in Eschbach ist seine Freude und sein Betätigungsfeld. Ende 74 hatte man nochmals miteinander verhandelt, wobei vereinbart wurde, daß jeder Verein 2 Tanzveranstaltungen machen darf. Nun wurden alle 4 Weihnachtsfeier als solche gezählt, dazu eine Bezirks-Tagung der kath. Landjugend und die Fasnacht, somit war nach Meinung vor allem von Fr. Haberland und Herrn Weiner, das mögliche Soll erfüllt und gegen jede weitere Veranstaltung sollten durch die Rechtsanwälte die Gerichte bemüht werden.
Tragischerweise traf das nun die Veranstaltung der Pfarrei an Jakobi zuerst. Seit meinem Hiersein war diese Abendveranstaltung im Saal, 1968 war es meine Investitur‚ Frau Haberland hatte festgestellt, daß wir 1974, weil in den Ferien wir nur ein Konzert vor der Kirche, und weil es regnete in der Kirche gehabt hatten. Sie war nun der Meinug, man könne 1975 die Veranstaltung im Saal verhindern. Man verpaßte aber den Termin für gerichtliches Vorgehen, so wurde durch die Rechtsanwälte an Freitag vor Jakobi die Maßnahme angekündigt und sollte auf die nächste Veranstaltung, das Sommerfest für Peruhilfe, eine Aktion die hauptsächlich kirchlich sozial gedacht war, angewendet werden. Das brachte die Sache in Wallung. Die neuzugezogenen Sonmerbergbewohner mieden schon immer die Veranstaltungen der Pfarrei in der Halle, ausgenommen Fam Erhard und Herr Erbe, auch Fam. Scherer Strecker kamen zu den Veranstaltungen. Josef Scherer versuchte sich auch herauszuhalten, wenigstens mir gegenüber. Ihm scheint die Musikprobe den größten Kummer zu machen, da diese ja jede Woche, manchmal 2 mal ist, und vor allem in seine Richtung hallt. Sie Jakobusveranstaltung blieb praktisch unbehelligt, für mich aber eine schwere Belastung, da besonders auch Fam. Rück sich sehr hart gegen unsere Veranstaltungen in der Halle stellte.

Pfarrchronik Eschbach 1975 IV. Seite 23
Das Jakobusfest verlief trotz der Anfeindung durch die Aktion der Sommerbergbewohner friedlich und festlich. Dompräp. Gabel war bereit zur Predigthilfe. Er, wie auch Domkap. Schäuble deutete an, daß man mir dankbar wäre, wenn ich nochmals, wenn auch als "Altpfarrer" in eine andere Gemeinde weiter weg von dem an Klerus aller Art überfließenden Gebiet um Freiburg unmittelbar gehen würde, um der schon hinter Neustadt beginnenden großen Priesternot vernünftig zu wehren. Die Verantwortlichen im Ordinariat drängen keinen unseres Alters, sind aber sehr froh, wenn jemand noch beweglich und hilfsbereit ist. Neuestens wird nun zusätzlich in der Vaterunserkapelle in Unteribental ein weiterer Spezial-Sonntagsgottesdienst für anspruchsvolle vor allem Akademiker eingerichtet. Meine Bedingungen waren immer klar: Ich möchte‚ wenn möglich 10 Jahre in Eschbach aushalten und erst gehen, wenn ich sicher bin, daß wieder ein Priester ins Pfarrhaus einzieht. Eschbach soll unter keine Umständen eine Filiale von Stegen werden, es will eine selbständige Gemeinde bleiben und kann es auch in der Zeit der Priesternot unserer Tage.
Das im August fällige Dorffest für Peru war ein voller Erfolg für alle (1000 DM). Genau so besuchten auch wir eifrig die Veranstaltung in Stegen.
Großes Leid traf die Pfarrei durch den Tod von Forstdir. Karl Volk, der sich in geistiger Umnachtung erschossen hat. Daß bei ihm in dieser Richtung Gefahr war‚ merkte ich leider nicht deutlich genug. Medizinisch ist jetzt klar, daß ihm nichtmehr zu helfen war. Seine überwältigende Güte und Hilfsbereitschaft in der Pfarrei, besonders im Neubaugebiet war ein Gegengewicht gegen die schweren Depressionen, unter denen er litt. Ich bin froh, daß ich ihm in den letzten vier Jahren viel Freude gemacht habe und ihn gegen manche ungerechte Kritik verteidigt habe. So hielt ich auch mit wehem Herzen die Beerdigung in Freiburg.
Schade, daß er nicht hier gegraben ist. Ich bemühte mich mit Leuten aus dem Neubaugebiet, ihm irgendwie ein Zeichen des Dankes und des Gedenkens zu setzen, fand leider im Kirchengemeinderat dafür wenig Verständnis. Im Naturpark am Reckenberg-Pfarracker bin ich nun allein.
Die Zusammenarbeit mit den Gemeindeteilen Stegen und Wittental entwickelt sich gut. Ich bot meine Hilfe an für die Herrichtung von Wanderwegen, wofür Verständnis, in Eschbach auch Hilfe für die praktische Arbeit zu haben ist. In Stegen mangelt es dagegen sehr bei der praktischen Hilfe, vor allem findet man bei den Lehrern wenig Verständnis. Eine von mir mit viel Geduld angeregte Besprechung dort unten brachte nur 14 Besucher, gleichzeitig war überraschend von Oberl. Koch eine Elternversammlung angesetzt worden. Die Absicht, eine Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins als Wandergemeinschaft in allen drei Ortsteilen zu gründen ist damit aufgegeben. Zudem möchten auch die Alteschbacher keinen neuen Verein, man hat an den bestehenden Vereinen Mühe genug.
Im Oktober war die fällige Kirchengemeindeversammlung, die einen guten Besuch aufwies. Es gab rege Diskussion, Ieider hörte man aus meinen Worten mehr das Negative als das Positive und die Bereitschaft die Pfarrangehörigen anzuhören und Wünsche nach Möglichkeit zu erfüllen. Jeder Mensch hat aber seine Grenzen, auch ich, und ich muß vor allem gegen so manchen sehr wohlhabenden und anspruchsvollen Neubürger meine guten Eschbacher Bauersleute in Schutz nehmen, die sich nicht so wehren können. Wunsch im Neubaugebiet ist: städtische Gottesdienstzeiten: Vorabend und etwa 10 oder 1/2 11 Uhr. Frühmesse ja, wenn die Alteschbacher sie brauchen. Zum Jahresende bescherte mir meine Gutmütigkeit für die armen Polen (Max Kolbe-Werk; einen Besuch des ZDF„Tagebuch
 aus der kath. Kirche). Am 4. Adventsonntag wurde der Gottesdienst inspiziert und danach der Pfarrer befragt. Ich versuchte im Gespräch danach in der Pfarrhausküche bei einem Schnaps - es war draußen sehr kalt gewesen - meine Mitbrüder zu verteidigen, wußte aber erst am 4. Jan., daß ich mit meinen kurzen Fernsehauftritt gut wegkam. Leider erlitt Schwester Apronia im Dezember zwei leichte Schlaganfälle, wovon Folgen im Gemüt zurückblieben, die ihr Verbringen nach Emmendingen erforderlich machten. Wieder einmal Gefahr für die Schwesternstation.
Im Pfarrhaus war es eine Erleichterung, daß durch den neuen (alten) Nachtspeicherofen der Hausgang unten nun etwas warm ist.

Pfarrchronik Eschbach Schw 1975 V. Seiten 24
Bautätigkeit 75
In der Kirche wurde der z.T. mangelhaft verlegte neue Sandsteinboden von Firma Schuler ausgebessert, die Treppe vor der Kirche z.T. erneuert. Maler Spiegelhalter S.Peter vollendete die Malerarbeiten. Leider haben die Buben 5.u.6. Kl. die neuen Bänke verkratzt. Man läßt nun alle Bänke natürlich nachdunkeln, sie sind ja in der Zeit vonc1969 - 1974 gemacht worden. Das Holz ist von Eschbacher Bauern gestiftet, auch vom Seminarfondwald (durch Volk). Es ist nach Vorschrift, wie früher auf dem Lindenberg, alles Weißtannenholz. Nach etwa 5 Jahren haben alle Bänke die gleiche Tönung, dann wäre ein Anstrich der Bankoberseite mit hartem Lack angebracht. Im etwas kalten Winter 75/76 bewährt sich die neue Heizung sehr gut. Aber mäßig bleiben.
Betr. Orgel steht das Gutachten da, daß sie nicht verändert werden darf. Sie steht unter Denkmalschutz.
Die Bauarbeiten in der Pfarrscheuer beginnen im November. Die Planung war sehr wirr, mit manchem Fehler, da der zuständige Architekt öfter wechselte, typisch Hochbauamt. Eine jungen Architektin zeichnete immer wieder und machte praktische  Fehler. So wurde das Bodenniveu um mind. 10 cm zu hoch. Wegen Verlierens des Planes durch J. Scherer wurde gedankenlos ein falscher Plan kopiert und so stimmten die Maße bei dem neuen Sandsteingewänd nicht, es wurde angestückelt! Bei der eingebauten Autogarage mußte ich mich hart durchsetzen, da die Abtrennung des Rückteiles für Thomas Hasen weder beim Bauamt noch bei den Eschbachern Zustimmung fand. Mir war daran gelegen, daß der Mieter und irgendwie Helfer der Pfarrei im Schwesternhaus dieses Plätzchen bekommt. Sollte mein Nachfolger als Auto einen „langen Schlitten" bringen, kann er die Hasen hinauswerfen. Ich bin dann bereit, die Kosten für den Abbruch der Zwischenwand zu bezahlen. Beim Leichenhallenteil bemühte ich mich, weitere Fehler fernzuhalten und keine Kostenüberschreitung zuzulassen. Da das Denkmalamt kein Geld hat, bleibt der Ausbau des 2. und des Dachgeschosses der Scheuer unvollendet. Die dort gelagerte Kanzel von Günterstal, früher Tennenbach; wird weiterhin verwurmen.
Im Pfarrhaus wurden außer der Aufstellung des Nachtstromspeicherofens im 1. Stock auf Kosten der Pfarrei und Installation der eigenen Nachtstromleitung keine weitere Arbeit durchgeführt. Der Ofen braucht bei starker Kälte und vollem Einsatz pro Nacht etwa 50 KWst und wird mit Strom Kirche verrechnet. Das Treppenhaus einschl. Aborte bekommt so die nötige Wärme ab. Bei -15 außen kann; innen 15 + gehalten werden.
Die Statistik 1975 ist nicht ungünstig. Erstmals sind wieder fast die meisten Trauungen in der eigenen Pfarrkirche; 5 alle kk.
Bei den Taufen 14 dar 1 unehel. sind 4 nachgeholte Taufen einer zugezogenen Fam. tatsächlich wären es also 10, davon die Hälfte aus dem Neubaugebiet. Unter den Todesfällen sind bei 6 - 2 sehr tragisch: Brunh. Schefbeck-Kult und Karl Volk.
 Sei der Kirchenbesucherzahl ist ein Durchschnitt der Sonntage mit 5 Gottesdiensten und gewöhnliche Sonntags angegeben, also keine Festtage, wie sonst „kluge“ Pfarrer es machene
 Die Einwohnerzahl kann in der neuen Gemeinde Stegen nicht genau angegeben werden, da deren Kartei nicht auf dem Laufenden ist. In der Pfarrkartei sind vorerst nur die Neuzuzüge eingetragen, die auf dem hiesigen Rathaus gemeldet sind.
Durch den beginnenden Verkauf des Salzhofes und die Unterbringung der dortigen Leute z.T. im Altersheim, verliert‚ wie jedes Jahr, Alteschbach laufend treue zuverlässige Kirchenbesucher. Auch die Butter- und Eierlieferung, die gegen ein gutes Entgeld gern angenommen wurde, hörte auf. Bei durchschnittlich 500.- DM angebotener Miete wird auch in ein solches Haus nur eine reiche Fam. scheinbar einziehen, in Wirklichkeit sich eine feudale Zweitwohnung in freier Natur sichern. Schade!
 Ich suchte in dieser Sache Fam. Striebel u. Oehler zu helfen‚ mußte aber sagen, daß ich keinen Einfluß habe. 

Pfarrchronik Eschbach 1976 I Seite 25.
 Am 4. Jan 76 kam Eschbach im ZDF Tagebuch aus d. kath. Kirche um 18.00 in Bild und Wort des Pfarrers in eine weite Öffentlichkeit. Der Erfolg für das Max-Kolbe-Werk war gut. Der Altbammertbauer in schöner Aufnahme als Vertreter unserer Männer ein prächtiges Bild! In den früheren Pfarreien, die ich benachrichtigt hatte, war das Echo gut, in kirchl. Kreisen wenig beachtet. Es besteht eine Tonbandaufnahme davon. In Freiburg erfuhr ich später, daß man bewußt eine konservative Pfarrei herausgemacht habe. Am Dreikönigstag wurde nachm. ein Tag der offen Tür im Pfarrhaus gehalten. Die Leute durften unser Haus eingehend besichtigen, besonds für die Alteschbacher war die ehem. Theresienwohnung interessant. Die Sternsingerbuben‚ bes. durch Fam. Gschwind betreut, brachten 716.- DM zusammen, für die Dözese Cajamarka sind im Ganzen 20.000 DM gesammelt worden.
 In St.Märgen starb im Alter von 94 Jahren Pfarrvater Hog. Das langsame Ableben war für die Angehörigen keine leichte Bürde.
Am. 1. Fastensonntag wurde das neue Missale praktisch verpflichtend, das dazu gehörige Gesangbuch „Gotteslob“ konnte noch nicht sofort eingeführt werden, da das Orgelbuch am 1. Fa. noch fehlte. Der Abschied vom alten Miss. Rom ist nicht so schwer wie der Abschied vom Diozes. Gesangbuch „Magnifikat“‚ das in den Ausgaben 1929 u. 1960 ein ganz ausgezeichnetes Buch und Hilfsmittel war. Das neue „Gottteslob“ erreicht das bei weitem nicht. Die „Großdeutsche” Generalregelung des Betens und Singens ist keine ganz gute Sache, es gehen viele gute Werte verloren und die ältere Generation wird rücksichtslos Überfahren. Für einfache Orga- nisten und uns Pfarrer ist die Arbeit nun sehr schwer, da man sich in fast allem umstellen muß. Der Textteil hat viel Gutes, die Bevorzugung moderner Musiker einer bestimmten Richtung ist sicher die schwächste Seite.
Am 3. Fastensonntag fuhren wir "Gotteslob" ein. Am 4. Fa. ist wiederum ein von 'Müttern gestalteter „Kindergottesdienst“. Die Hauptarbeit leistete allerdings Oberlehrer Norb. Graf. Der z.Z. in Diakonieausbildung steht und für die Pfarrei sehr viel tut. Eine Kirchenbesucherzählung ergibt folgendes Bild: Vorabendmesse 84, Frühmesse 92, Hg 162 zus. 338 - 36 % der Gesamtzahl der Katholiken. Wenn man die regulär entschuldigten abzieht, ist die Beteiligung nicht so schlecht wie anderwärts. Am Palmsonntag zählen wir 7 Palmen. Man muß immer dafür werben! Seit Januar 76 kündet sich eine außergewöhnliche Trockenheit an, im Juli der Höhepunkt der Hitze  mit Absterben mehrerer Bäume. Im Pfarrkeller fast vollständiges Vertrocknen der Quellen. Durch prov. Zusammenschluß der Wasserversorgung Stegen und Eschbach gelingt es, Wassernot zu bewältigen.
Bei 26 Erstkomm. (Kalt und Regenwetter) war die Kirche erstmals übervoll.
Ausflug der EK zum Tuniberg, Breisach, Merdingen. Frauenausfluch führte nach St.Odielien und KZ Struthof, Soldatenfriedhof Bergheim. Die Ministranten fuhren zum „Tell“ nach Ötigheim, eine schöne Sache. Durch Bemühungen von Graf entstehen Kindergruppen, schon vorher eine Pfadfindergruppe (Geschwind – Zipfel Wilhelm). Auf unsere Anregung und manches Drängen kam eine Maiandacht bei der Schlangenkapelle zustande, veranstaltet durch Stegen-Herz-Jesu. Dabei weihte ich das neue Feldkreuz auf Hinterbauers Weideberg (hauptsächlich gespendet von den Wochenendleuten am Giersberg, die in der 3. Generation dort sind. Am Reckeberg war die Fruchtbarkeit der Bäume, besonders Kirschen, einmalig. Der Baum im Pfarrhof spendet uns seine Gabe fast vier Wochen lang. Der notwendige Regen kam zu uns fast wie auf Wunsch. Es wurde aber auch gut darum gebetet, trotz des Spottes der Atheisten und der rel. Modernisten. Das Jakobusfest mitten in den Ferien wurde doch würdig gefeiert, wobei Musik und Jugendgruppe zur weltlichen Feier gut mithalfen. Das Hansjakob-Zitat: Eschbach, der tristeste Ort im ganzen Schwarzwald“ wurde literaturgeschichtlich dargestellt und etwas zurechtgerückt.
Das Dorffest am 29. August verlief recht gut, der Hauptgottesdienst in der Halle kam gut an und war würdig gestaltet. Die Bauarbeiten an der Leichenhalle gehen nur ganz schleppend weiter, kein Ruhmesblatt für das Hochbauamt, selten einmal an einem Bau so viele Architektenfehler wie hier, wobei Her Vökt nicht der Hauptschuldige ist, sondern vom allem die sog. jungen Kräfte bes. auch Damen die nichts können. Typisches Beispiel: Staat-rot, bürokratisch, lieblos, herrschsüchtig. In der Wirtschaft wäre so ein Unternehmen in einem Jahr erledigt.

Pfarrchronik Eschbach 1976 II Seite 26
Erstmals kamen Pfarrgemeonderat Stegen und Eschbach zusammen auf unsere Einladung hin. Ergebnis: gemeins. Begrüßungsbrief für Neuzugezogene und zugleich Prospekt der drei Pfarreien, auch der ev. Gemeinde Kirchzarten, die nun eine neue Pfarrei Stegen aufbaut. Eine Pfarrvikarin‚ Fr. Pitzke‚ aus Hildeshein,stammend,tritt ihren Dienst an. Der gemeinsame Schülergottesdienst im Advent war zugleich der erste auftritt der ev. Pfarrvikarin in unserer Kirche.
 Am 31. Okt konnte die Leichenhalle eingeweiht werden. Leider verstarb eine Woche vorher unser Totengräber Lambert Vogt; er starb an Herzversagen vor Löwenwirts Scheuer, mußte dann tot in die Leichenhalle Stegen gebracht und von dort wieder zurückgeholt werden. Er bekam von der Gemeinde ein Ehrengrab auf den Friedhof. Er hatte seinen Dienst immer gut und würdig versehen. Ebenso überraschend war im Frühsommer Kaufmann Wilhelm Scherer an Herzversagen gestorben. Er hatte 1967/68 sein Geschäft neu aufgebaut und tat als Kaufmann etwas schwer, in seiner rel. Haltung war er jedoch sehr treu und opferbereit. Nach längerer Krankheit starb im Herbst Altlöwenwirt Otto Scherer, Maurermeister, lange Jahre Stiftungsrat und GemeindeRat. Aus dem schlichten Haus Untertal 7„Bachmurers“ stammend, Familie mit 10 Kindern, ein sehr tüchtiger Maurermeister, der seine große Zeit nach dem 2. Weltkrieg hatte, dabei reich geworden ist. Als Löwenwirt brachte er das Gasthaus zu großer Blüte und Eschbach zu Ehren (”der Löwen in Eschbach ist die beste Wirtschaft von St.Peter"). Seine Geschäftstüchtigkeit hat für später tiefgreifende Folgen: Neubaugebiet Sommerberg. Aus dem Verkauf des Schulhausplatzes machte er ein gutes Geschäft, man billigte ihm zuerst den Verkauf von 4 Bauplätzen über der Schule, daraus wurde mehr und mehr, dann brannte das Berghäusle ab (wie?), (genau wie Engelwirts Stöckle). Zuletzt wurde dann der Schulhausplatz wieder verkleinert und es nochmal zwei Bauplätze. Dazu kam der Pacht des Scherlenzenhofes‚ manch anderer Hauskauf, so daß jedes der Kinder zu einem eigenen Haus kam. Daß er mit der Abgabe des „Löwen“ lange zögerte, hatte zur Folge, daß der jüngste Sohn Wendelin ihn übernehmen mußte, was weder sein Wunsch, noch die Veranlagung seiner Frau war. Am Löwen selbst wurde ständig umgebaut (Zimmer für Gastarbeiter, Studenten, Jäger usw., Kegelbahn. Ueotweise wollte man die Viehwirtschaft aufgeben, daher Aufforstungen, die für die Zukunft von Eschbach schlimme Folgen haben werden – weniger Sonne auch für das Pfarrhaus, keine Baumöglichkeiten im Scherlenzengelände. Für die Kirche hat Otto Scherer gern und gut gesorgt und beim Gottesdienst kaum gefehlt. Daß ihn sein Vorgänger, Altlöwenwirt Otto Rombach noch überleben würde, hat er aber wohl auch nie gedacht. Die längere Leidenszeit vor seinem Tode war für ihn eine Zeit der Läuterung.
Am 2. Advent wurde auf mein Betreiben am Reckenberg auf Pfarrfeld ein Bildstöckchen für Karl Volk errichtet, von Nachbarn und Forstleuten die Kosten dafür größtenteils (800 DM) aufgebracht. Die große Lücke durch den Tod von Karl Volk wird leider nie ganz zu schließen sein. In einem ersten Gespräch mit Rechtsanwalt Hess konnten einige Schwierigkeiten Bauersleute – Neubürger etwas gemindert werden. Sehr großen Kummer machte das Auftreten des Neubürgers Hauser, der rasch den „Saustall Schule Eschbach mit Graf usw“ aufräumen wollte und anfangs Beifall fand. Ein dickes Aktenbündel ist bei der Schule darüber entstanden, es ging bis Stuttgart. Kirchenaustritt vor der Wahl, Beschwerde, weil der Pfarrer ständig in allen Häusern herumläuft usw. kamen dazu. Die parteipolitische Tätigkeit war jedoch ohne großen Erfolg. Kluge Leute wunderten sich dann, daß bei der Bundestagswahl trotz der vielen „roten Lehrerinnen und Lehrer“ usw. im Neubaugebiet nicht mehr Stimmen der SPD herauskamen.
Für Wanderwege in der Großgemeinde Stegen konnte der Pfarrer manches tun. Gute Helfer waren dabei Herr Brass, Herr Lüke, Herr Rohl, in Wittental Herr Göppentin (siehe auch Artikel im "Schwarzwald“ und im „Dreisamtal. 
Die kleine Wanderkarte für alle ist auch ein Ergebnis dieser Arbeit, die mir Kontakte, Erholung und Freude brachte. Persönlich hatte der Pfarrer kein leichtes Jahr, Todesfälle in der Familie, heftige Kritik wegen der „nicht zusagende Predigtweise, nicht zeitgemäßer Gottesdienstgestaltung“ usw. machten es nicht leichter, gute Leute halfen dann wieder weiter, bes. Fam. GeigerGeschwind, Graf. Als Kirchenputzerin fanden wir eine ev. Frau, für das Pfarrhaus wurde eine Schreib- und Rechenhilfe für zwei Halbtage angestellt.

Pfarrchronik Eschbach 1976/77 1 Seite 27
Das Jahresende 1976 brachte auch das Ende des Dekanates Kirchzarten und unsere Zuteilung zu Neustadt. Dort ließ man uns wissen: „Wir brauchen euch nicht“, beim Stadtdek. Freiburg hieß es: „wir wollen euch nicht“. So sind wir praktisch arme Leute, die niemand will. Dek. Wenger, der also 9 Jahere Dekan gewesen war, zudem schwer krank. Zunächst war die PfarrGemeinderatswahl Thema I. Dem Pfarrer machte dies viel Arbeit. 14 Aktionen waren vorgesehen und wurden hier durchgeführt. Bei der Kandidatenaufstellung ließ ich dem bisherigen PfGR ganz freie Hand. Ich regte dann persönlich an, daß die etwa bei den Neubürgern besonders tätigen und gegen Alteschbach kritischen Pfarrangehörigen sich Bewerber finden mögen. Diese waren jedoch klug genug und ließen sich nicht aufstellen, suchten andere, die dazu bereit waren. So kam eine Liste von 13 Kandidaten zustanden. Man sah dann auch Leute in der Kirche, die nie am Sonntag sonst zu sehen sind. Es wurde an alle Wahlberechtigten ein persönlicher Aufruf verteilt. Durch die Wahlliste aus dem Gemeindezentrum war auch deutlich, wer hier besonders unter den Neuzugezogenen katholisch ist. Am Wahltag erreichten wir etwas mehr als den Durchschnitt im Lande, jedoch nicht die gute Zahl von 1973. Der gute Stimmanteil von Dr. Stein war erfreulich. Der Rat entspricht nun auch ganz der Situation in der Gemeinde. Die Bemerkungen auf einem Stimmzettel und ähnliche mündliche Bemerkungen zeigen die Stimmung gegen die moderne Theologie "wie sie hier vor allem durch Rück und Volk vertreten ist.
Zum Beginn der Fastenzeit beginnt Oberlehrer N. Graf hier das Praktikum als Diakonatsbewerber, für den Pfarrer eine Hilfe und Aufgabe zugleich. Das Bemühen, daß wir 1977 Firmung in Eschbach bekommen, hat Erfolg, wir haben die Zusage. Leider ist das Frühjahr sehr ungünstig. Febr./März zu warm, dann kalt und naß. Es wird ganz wenig Obst geben, nur die Pfarrhausrebe setzt prächtig an. Die Arbeiten vor der Leichenhalle werden abgeschlossen, für die Nordseite Pfarrhaus außen ist das Geld genehmigt, die Arbeit beginnt aber leider nicht: "Wir haben keine Zeit", Wenn wir den Pfr. von Eschbach sehen, haben wir ein schlechtes Gewissen" aber dabei bleibt es. Die Aktionsgemeinschaft "Sommerberg gegen die Turnhalle" als Gemeindehalle bringt es zum Prozeß vor das Verwaltungsgericht: Ziel: Verbot aller Veranstaltungen über 10 Uhr hinaus und aller Dorffeste auf dem Platz. Ein großes Ärgernis in der Gemeinde ist der Umstand, daß Fam. Rück dort Mitglied ist, obwohl sie zuletzt bauten und am wenigsten gestört sein können, bisher nie an einer Veranstaltung in der Halle teilgenommen haben. So mußte ich ihm zu Ostern sagen, daß sein Auftreten in der Kirche als Kommunionshelfer und Lektor  z.Z. unmöglich ist, da mit Zwischenrufen zu rechnen sei. In einer ernsten Aussprache mußte er zugeben, daß er nicht weiß, welche Funktion der Krankenpflegeverein in der Pfarrei hat, und das der Diözes. Fachreferent für Gemeindepastoral. Immerhin sah er ein, daß man nun nicht auch noch äußerlich gegen die Pfarrei durch Fernbleiben vom Gottesdienst auffallen dürfe, wie das andere tun, wenn der Pfarrer nicht ganz nach ihren Wünschen ist. Das Urteil des Verwaltungsgerichtes ist zwiespältig, gibt beiden recht, ob nun Berufung eingelegt wird, wozu bei den 7 sehr vermögenden Leuten Sommerberg die Lust wohl da ist, steht noch nicht fest.
 Die Wahlen im Dekanat sind kummervoll: Wenger bekommt 2 Stimmen Mehrheit, kann aber die Wahl aus gesundheitlichen Gründen nicht annehmen, jüngere Mitbrüder, die fähig wären‚ lehnen ab, nur Litterst in Unadingen ist zur Annahme bereit, bei allen anderen Wahlen fällt Eschbach immer mit 2 Stimmen gegen die Gegenkandidaten durch. Der Frauenausflug nach Hergiswald b. Luzern und anschl. Harpolingen (früherer Kreuzalter von Eschbach) und Blasiwald wird sehr schön. Das Seniorenwerk, von mir schon immer gewünscht und vorgeschlagen, kommt zum Zu, arbeitet mit eigenen Kräften gut, auch da die akt. Arbeit von N.Graf. Die Beteiligung an den Prozessionen ist nicht sehr gut, es ist auch meine 10. auf den Lindenberg. Das 10. Jubiläum des Sportvereins mit Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag und Diakonspredigt von Graf wird ein voller Erfolg, genau so, wie die Volkswanderung am 1. Mai - rund um Stegen — 90 % rund um Eschbach auf den Wegen, die unsere Wegbaugemeinschaft bereitet hat. Die Rest. der Schlangenkapelle wird auch von uns gefördert.

Pfarrchronik Eschbach 1977 II. Seite 28 
Im Leben des Dorfes entsteht ein Verlust, dadurch, daß nach Schließung des Ladens im Hause Feser nun auch der Laden Scherer wegen Krankheit der Frau Scherer zu machen muß. Wir haben keinen Kaufladen mehr. Nach einigen Verhandlungen gelang es Frau Scherer, in Herrn Kaiser aus Ebnet einen Pächter zu finden, der 1.9. wieder als Edeka-Laden eröffnet als Filiale seines Geschäftes in Freiburg / Littenweiler. Pfarrer, Lehrer u. Ortsvorsteher bitten ihn, keine Schundliteratur offen feil zu bieten. Kummer und Leid bringt der plötzliche Tod von Erzb. Hermann II. für Eschbach besonders weil er hier hatte firmen wollen, auf die Pfingstwoche den Termin angeboten hatte, den ich annehmen wollte‚ den aber die anderen Pfarreien und die Laiengremien ablehnten. Erzbischof Hermann hatte einen klaren Kurs gesteuert, eine ungeheure Arbeitsleistung vollbracht, außerhalb‚ vor allem bei den Armen in der Welt‚ großes Ansehen. Er hatte auch Gegner im Klerus, als früherer Konvdir. kannte er zu viele zu persönlich. "Er hat uns gefordert, wir haben uns an ihm gerieben" so schrieb die Diözesanjugendführung. Unser Weihejahrgang stand mit ihm sehr gut.
Die Jugendgruppe Landjugend Eschbach veranstaltete eine Frankreichfahrt, die nicht ohne Probleme verlief. Als Gegengabe wurde eine Pfarrjugendgruppe aus der Gegend von Lourdes eingeladen. Zuerst kam in den Ferien eine Schülergruppe‚ der Pfarrer durfte dabei den Schwarzwald zeigen helfen, die Gruppe der Großen zeltete im Pfarrhof, wofür das Pfarrhaus einige Opfer zu bringen hatte. Am Sonntag gingen die Jugendlichen sogar in die Kirche, was sie daheim sonst nicht tun, wie der Pfarrer, ein sehr lieber‚ fleißiger Mitbruder‚ sagte. 
Ab Sept. geht die Vorbereitung der Firmung sehr intensiv, die 65 Firmbewerber werden in 8 Gruppen eingeteilt, die von 16 Katecheten unterrichtet werden. Bei der Schulung der Kathechten hilft auch Herr Rück mit, Herr Graf leitet die Arbeit, der Pfarrer arbeitet mit bei der Schulung und hält die schwierigen Katechesen: Anfang, Mitte (Beichte) und Schluß selbst, eben so die Wallfahrt auf den Ohmen bei St.Märgen. Beim Mühen um den günstigen Termin haben wir insofern als kleine Gemeinde Glück, daß wir den Samstag-Abend bekommen, die kleinste Pfr. Hofsgrund erhält den ungünstigsten Termin, Buchenbach holt sich einen eigenen Bischof und hat damit Firmung am Sonntag. Die Firmung am 19. XI. ist ein großes, eindrucksvolles Ereignis, seit 1880 u. L. Kübel zum ersten Mal wieder hier.
In zwei Pfarrgemeinderatssitzungen gab es für den Pfarrer wenig erfreuliche Auseinandersetzungen über das Inventar, weil ich dem Lindenberg angeboten hatte, das von Abt Steyrer der Muttergottes auf dem Lindenberg gestiftete Szepter, das hier nicht in der Kirche gelassen werden konnte wegen Diebstahlgefahrt (In Kirchhofen waren Szepter und Krone gestohlen worden), wieder zurückgeben wollte. Pfarrer Blank hatte seinerzeit, als unter Regens Lender die Wallfahrt oben blühte, auf dessen Bitte das Wallfahrtszeichlein zurückgegeben. Über mein Vorhaben hatte ich die Pfarrangestellten unterrichtet, der Rat glaubte jedoch seine Genehmigung sei erforderlich. Es wurde beschlossen, daß für das Inventar zwei Pfleger zu bestellen sind, die rechtliche Lage wurde klar gemacht, der Pfarrer hatte sich zu entschuldigen. Nicht alle Mitglieder des Rates waren mit dieser Art des Vorgehens einverstanden. Herr Dr. Stein suchte zu vermitteln und er bemühte sich vor allem als Gegenleistung des Rates darum, daß ich beim Hochbauamt etwas Hilfe in der Sorge um Restaurierung des Pfarrhauses bekam, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Das Hochbauamt sagte zu, einen Privatarchitekten zuzuziehen, wir schlugen Herrn Fehr vor, gegen ihn aber wurden wieder Bedenken seitens der Architektenkammer angemeldet. Wie es weitergeht, wird sich 1978 erweisen. Mit der Jugend wurde auch wie 1976 eine Diskussion veranstaltet, die etwas Besser verlief wie 1976. Im Dez. war dann offene Tür bei der Jugend. Unter Alfred Scherer als Hauptverantwortlichem wurde gute Arbeit geleistet. Martinsumzug wurde 1977 doppelt gemacht, Kleinkinder und Schüler getrennt. Bei der Erntedankfeier wirkte auf meine Bitten der Kindergarten wieder am Sonntag mit. In der Statistik 1977 stehen wir gut da betr. Taufen: 18; Tote: 4;

Pfarrchronik Eschbach 1977/ 78 Seite 29
Nicht erfreulich in der Statistik ist die Tatsache, daß die Zahl der regelm. Kirchenbesucher an den gewöhnlichen Sonntagen zurückgegangen ist, vor allem fehlen die Schulkinder mehr und mehr. Der Kindergottesdienst einmal im Monat bringt die Meinung mit, das genüge. Erfreulich 1977 war auch, daß Eschbach Station einmal der Studentenwallfahrt auf 2.Juli (Nachtwallfahrt Freiburg-Lindenberg) war. Leider ließen sich die Herrn nicht gerne über den besten Weg belehren, so daß die Teilnehmer morgens um 5 Uhr in Eschbach total k.o. waren und einige bei der Pfarrköchin einen stärkenden Kaffee erhalten haben.
Zur Familienwallfahrt des Dek. Freib u. Umgeb. nach St.Peter sah Eschbach eine der stärksten Gruppen hier am Ausgangspunkt (etwa 300)‚ wobei unser Lindenbergwallfahrtsweg gute Dienste tat. Beim großen Gottesdienst oben in St.Peter konnte ich mit dabei sein.
Eine große Freude war auch die Diakonatsweihe am 4. Advent oben i. SP aus meiner entfernteren Verwandtschaft waren es drei, dazu die zwei Probeprediger‚ darunter Herr Appel, dessen Mutter zu meiner Kaplanszeit in Daxlanden bei der Jugendgruppe dabei war. 
Für den Pfarrer von Eschbach war es auch eine Freude, daß meine kirchengesch. Arbeit über die "Mägde vom Lindenberg" im FDA Aufnahme fand. Es ist damit diese so opfervolle Klostergemeinschaft dem Vergessen entrissen. Es war eine Fügung wohl der Gottesmutter, daß ich vor 8 Jahren anl. eines Besuches in Einsiedeln den Weg auf den Gubel fand und damit eine Geschichtsquelle für den Lindenberg wieder entdeckt wurde.
1978 
Der Jahreswechsel wurde im Gemeindeleben reichlich gefeiert. Es wurden 4 Weihnachtsfeiern bzw. Vereinsfeiern veranstaltet jeweils mit Gabenverlosung usw. wobei der Pfarrer immer erwartet wurde und jeweils etwa 5 Stunden blieb und dafür am Morgen Kopfweh hatte. So etwa 20-30 DM legt man dabei an. Die Vereine haben meist einen Reingewinn von etwa 2.000 - 3.000 DM, also dieselbe Summe‚ die der Pfarrer für „Adveniat“ erhält, wobei das gute Ergebnis bes. Leistung einiger guter Familen sind. Auch die Sternsinger gingen wieder tapfer durch die Gemeinde; 1976 waren wir im Dreisamtal die einzige Pfarrei gewesen, die im Sinne der Jugendorg. die Sache so machte und das Geld restlos an die Diöz. Jugendführung ablieferte. Eine Sonderaktion machte der Frauenkreis unter Leitung von Frau Gschwind für die Caritas in Rhuanda, wo Fam. Wiederkehr von hier tätig ist.
Auch Bischof Dammert von Peru war wieder da und erhielt eine Gabe. 
Ein sehr freudiges Ereignis war am 10. Jan. die Goldene Hochzeit der Familie L. Hummel‚ Altscherpeters. Trotz schwerer Krankheit beider Eheleute konnte im Hause eine schöne Feier mit Hausmesse gehalten werden. 
In Bausachen Kirche Pfarrhaus geschieht 78 doch etwas. 
Der jetzige Leiter des Staatl. Hochbauamtes erscheint mit seinem Abt.leiter und teilt mit: 1. Man möchte bestimmt etwas tun, der Chef möchte alles sehen, man kann auch die Mängel bei der Leichenhalle nennen. Prof. Dr. Büttner bemerkt, daß er ja in Wittental wohne, nun nach Weggang von Dr. Betelsmann zuständig sei und helfen werde, daß etwas geschieht. Herr Hillenbrand bemerkt, daß man leider Arch: Fehr nicht anerkennen könne (Neid der Archit.). 
Man werde Arch.Büro Wopperer beauftragen, ob mir dieser recht sei. Ja gerne, da ich Vater Wopperer gut kenne (Caritas‚ im Krieg u. danach in St.Märgen). Absprache mit W. gleich dir. vermittelt weiter. Am 15.2. kommt Hillenbrand mit Wopperer u. Bauleiter Armbruster um praktisch die Art des Vorgegens zu besprechen. 
Auch die große Orgelreparatur soll gemacht werden. Geld sei da! 
Als Vorhaben der KiGem melde ich sogleich an: Herrichten des Ganges in der Ther.wohnung ob der Windfang unten verbessert und neu gestrichen werden könnte wird zugestanden jedoch auf Kosten der KiGm.

Pfarrchronik Eschbach 1978 II Seite 30

Katholikentag Freiburg.
2/3 des Jahres 1978 waren auch in der Seelsorgsarbeit überlagert von dem großen Vorhaben Katholikentag. Schon 1977, kaum die Firmung vorbei, kamen die Besprechungen „Katholikentag“. Die Pfarreien in der Nähe Freiburg bekommen die Auflage Freiquartiere zur Verfügung zu stellen. Man erwartet pro 10 Kath. 1 Quartier. Eschbach also 100. In diesem Falle wird ja immer aufgerundet, wenn es um Vorteile geht wird abgerundet. Der Pfarrer bemüht sich zuerst durch Hinweise dann durch Umfragen. Fam. Graf bemüht sich auch. Bestimmt Gruppen werden zugeteilt, die großen Pfr bekommen prominente Gruppen, die 5 kleinen die anderen; Eschbach das Bildungswerk Saarbrücken mit 1 Omnibus: Das Pfarrhaus und die Schwestern melden je 2 Einzelzimmer. Saarbrücken kommt dann nicht. Die Zentralen in Freiburg murren zuerst, man habe für die Ferien zu sorgen. Man geht dann doch feste ans organisieren und verschickt Fluten von Drucksachen. Der Bischof, eben erst auf den Stuhl erhoben, muß sehen wie er zurecht kommt und Gutes herausholt, wie beim Konzil: innere Erneuerung. Was wird daraus werden. Mit einiger Mühe erreichen wir 74 Quartierangeboten. Das Bildungswerk Saarbrücken meldet sich nichtmehr. 14 Tage vor Beginn wird mitgeteilt, es würden nur 34 benötigt, am Samstag vor Beginn ruft Reg. Dekan Ruf an, ich möge den Leuten mitteilen, daß die anderen Quartiere nicht benötigt werden, die Leute mögen anders vergeben. Durch R. Harder erfahre ich die wirklich Lage; am Montag eilige weitere Quartiersuche, Doppelmeldungen usw. die Pfarrer lauften bald wieder herum usw. Für des Pfarrhaus war ein Geistlicher vorgesehen, kommt aber nicht, dafür ein Jugendlicher, in das 2. Quartier ebenfalls ein Jungmann. Es wird ein Kinderkatholikentag angekündigt, geworben, ich tue es zurückhaltend, als die Schulen merkten es gibt Schulferien, ist man für Kinderkath.tag und wirbt. Schreiben von Freiburg man soll doch nicht kommen, man habe nur für 8000 Platz und das sei ja alles aus Freiburg. lch lese das Schreibe nicht vor und lasse das Lehrer machen. Es geht dann eine Gruppe nach Freiburg mit bestem Erfolg. Also wirre Organisation. Es wird also voraus mies gemacht, vor allen von den Zentralen. Ruhe und gläubiges Gebet ist die Antwort der Praktiker. Zitat aus Freiburg: wenn nur der “Scheißkatholikentag rum ist". Handwerker und Behörden reden sich in allen Dingen aus: Nach dem Katholikentag. Meine Hinweise auf unseren Kath. Tag 1929 werden mitleidig belächelt.
Baulich und finanziell wird hineingebuttert in St.Peter, auf dem Lindenberg. Die etwas hämische Frage: was machen Sie Herr Pfarrer mit Ihren Kath. Tag wenn es regnet? Die guten Leute in der Diözese schweigen und beten, wir bitten vor allem um des Bischofs willen um Hilfe von oben.
Praktisch wird es dann so: Wir halben Kollekte für die Organisation. kaufen gegen Vorauszahlung Programme, Plaketten usw, für etwa 240 DM, bringen also etwa 500.- DE auf.
Verlauf: Besser als alle erwartet, befürchtet und geunkt hatten. Schon bei der Eröffnung an Mittwoch ist der Münsterplatz zu klein. Möge doch das Wetter für die Kinder und die Jugend Do. gut sein. Es ist so, gegen alle Wetterberichte. Wir organisieren Omnibus für die Seniorenveranstaltung, anfangs wenig Meldung dann doch genug.
Steffater mahnt und bittet, 8000 melden sich, 15 werden erhofft, etwa 25.000 kamen, ich war als Kommunionspendender Priester dabei. Am Donnerstag hatte ich mit Rosalia die Situation erkundet. Alle Organisationen klappten gut. Der Geist der Brüderlichkeit war wohltuend zu spüren, die frostige Menschenfreundlichkeit der Neufreiburger wurde durch die herkommenden Katholiken vor allem aus andern Teilen des Landes ganz überdeckt; Das Abteichen des Kath.Tg. war eine Ehre und Werbung‚ man spürte nur da und dort die Wut der Kirchenfeinde. Vor allem die Bad. Zeit. konnte ihre bekannte lieblose Einstellung zur Amtskirche nicht verbergen. Samstag und Sonntag wurden Höhepunkte. Am Samstag Besuch des Bischofs Fr. Hengsbach hier im Pfarrhaus, sehr schon und erfreulich. 

Pfarrchronik Eschbach 1978 II Seite 31
Im Jahre 1978 habe ich, da nun 10 Jahre Dienstzeit in Eschbach zuende sind, dreimal sehr deutlich im Mitteilungsblatt geschrieben, daß man sich um die Zukunft der Pfarrei Sorge machen müsse. Das hört man nicht gern. Die tatsächliche Planung von Freiburg hat man mir erst auf eine dringende Anfrage mündlich mitgeteilt. Auch dort die Bitte, ich solle, solang ich kann hier bleiben, danach wird Eschbach Stegen H.J angeschlossen. Es ist sehr schwer, sich dazu zu entschließen, die eigentliche Last der Seelsorge mit dem ständigen Alltag, den immer höhergespannten Erwartungen bezüglich Gottesdienst zu entsprechen, die schönen und geistig ansprechenden Dinge anderen zu überlassen. Vor allem ist es mir von Jahr zu Jahr schwerer, die langen Abendsitzungen, bei denen man auf den Pfarrer keine Rücksicht nimmt, durchzustehen. Dazu kommt der Trinkzwang für Alkohol in der mod. Wohlstandsgesellschaft auch im kath. Beriech. Die Folgen meiner Magenoperation, machen mir das stundenlange Sitzen in tiefen Sesseln sehr schwer, dazu viel essen und trinken müssen, um nicht unangenehm aufzufallen, daß ich nun am Montag keine verkündete hl. Messe‚ also keine Zeitbindung mehr eingehen wollte, hat man angenommen, Sitzungen am Abend und lange Sonntagabendveranstaltungen bleiben mir jedoch nicht erspart. 
Bei der Erstkommunion 1978 hatten die Neubürger mit 2/3 die absolute Mehrheit und versuchten ihre Vorstellungen durchzusetzen, mußten dann doch aber etwas zurückstecken. Der pflichtgemäße Erstkomm. Ausflug wurde nun vom Montag wegverlegt, was auch mir recht war. Die anderen Ausflüge waren so: Ministranten ganztätig auf den Fürstenberg, Fahrt mit der Sauschwänzlebahn. Kirchenchor hat ihn selbständig gemacht, nach dem Vorbild der anderen Vereine: 2 Tage, Übernachten im Hotel, um Sonntagsgottesdienst sorgt man sich auch da nichtmehr. Frauenausflug ging nach Bruchsal und Maulbronn, wobei man für das Kloster dort kein Interesse hatte. Ein freudiges Ereignis war die Gold. Hochzeit von Altscherpeters mit Hausmesse, sehr traurig war Leiden und Sterben der Frau Anna Scherer, die an Rückenmarkkrebs 2 Jahre nach ihrem Mann starb; der Kaufladen hatte nur mit Mühe einen Pächter gefunden, das Ladenlokal in der Schmiede nebenan hatte auch nur 1/2 Jahr wieder einen Pächter (Uhren). Die Möglichkeit für Neubauten einheimischer Leute sind endgültig geschwunden, da auch das Bauen auf dem kirchl. Gelände Scherlenzenhof - in Erbpacht nun endgültig verhindert ist. Eschbacher Familien bekommen auch kaum noch eine Mietwohnung. Man verbessert die Wohnungen und verlangt Mieten von über 500.- DM, man baut Kleinwohnungen, die von Studenten und Freundeskreise sehr gesucht sind und für die jedes geforderte Geld bezahlt wird. Am 1. Juli war mir eine Lourdes-Wallfahrt mit Omnibus Hummel möglich, es konnten auch einige Eschbacher mitfahren bes. unsere Putzfrauen, Pauline und Fr. Rombach. Mir zeigte aber diese Fahrt die Grenzen meiner gesundheitlichen Möglichkeiten. Bei der Pilgerfahrt nach Maria Zell war ich allein, fand aber unter Mitpilgern viele Bekannte und kam so auch nach Wien, wo ich am Grab Josefs II. in der Habsburger Gruft stand! Dort bekamen wir auch die Nachricht vom Todes des lächelnden Papstes Johannes Paul I. Über die Wahl des Polen J.-P.II. sind wir sehr glücklich, unsere deutschen Modernisten und hochmütigen Professoren weniger. Daß Oskar Saier aus Wagensteig Erzbischof wurde war eine Freude ist aber auch eine Sorge: Ich sag auf Alemannisch in der Kirchen: Der Oskar tut einem leid, wenn man weiß, wie sie mit den Geistlichen in Friburg umgeh". gemeint waren die linkskath. und Mod. vor allem unter kirchl. Angestellten usw.
Am Passionssonntag hatten wir eine schöne Erstkommunionsfeier der Gehörlosenschule Stegen, die sich bes. durch Fam. Gschwind hier sehr wohl fühlten. Die Lindenbergwallfahrt mußte, da der Lindenberg geschlossen war, ausfallen, nur der Pfarrer und die Köchin gingen zu Fuß hinauf. Schade, daß der 100. Todestag der Veronika Benitz so mager begangen wurde. Die Wiedereinweihung am 8. September war sehr schön, Beteiligung von hier sehr gering. Aus dem Parrhaus gab ich das Kreuz als Leihgabe für die Kirche, wozu auch der Pfarrgem.rat die Zustimmung gab. Im Stillen habe ich auch sonst etwas nachgeschoben bei der Austattung oben.
Ein großes Ereignis wurde für uns die Diakonatsweihe unseres Oberlehrers Norbert Graf am 10.12.78. Durch sein Bemühen hauptsächlich hat Eschbach 1968 nochmals einen Pfarrer bekommen, sein Streben zum Diakonat habe ich stark gefordert, obwohl es mich viel Opfer und Verzicht erforderte.

Pfarrchronik Eschbach 1978 3. Seite 32 
Auch 1978 wurde versucht, beim staatl. Hochbauamt bezügl. baul. Erneuerung etwas zu erreichen leider mit geringem Erfolg. Die Abrechnung der Leichenhalle (1976/775 konnte nicht fertiggestellt werden. Beim Bauamt ist personell wieder Mangel, wie sie sagen. Vökt hat Eschbach nichtmehr. Bau-Dir Berthelsmann fällt auch aus. Prof. Otto Büttner, wohnh. Wittental Eichbühl 12‚ wird Oberbaudir. und verspricht, Eschbach bestimmt zu helfen. Eine Kommission mit 10 Personen, 5 Dienstwagen war wieder einmal da. Man habe das Geld jetzt, man mache auch die Orgel, man habe keine Leute. Unser Vorschlag: priv. Arch. einschalten wird angenommen, aber hingezogen, jetzt wird Arch. Wopperer bestellt, man macht ihm jedoch Schwierigkeiten, unterrichtet ihn nicht genau und sagt zuletzt, die Ausschreibungen seien nicht richtig gemacht gewesen, zudem gab es Verzögerung durch den Kath. Tag. Meine ständige Bitte und Mahnung war erfolglos. Mitte Okt. wurde mitgeteilt, nun sei es zu spät.
Da die Herrichtung des Ganges anfangs auf Kosten der Ki.gem, angeboten war 
und Wopperer darin daher frei war, wurde der Gang im Seitenbau rasch und gut gemacht und war auf den Kath. Tag fertig, bis jetzt die einzige Arbeit wo ich mitbestimmen konnte und es so gemacht wurde, wie ich wollte. Zuletzt mußten die Herrn zugeben, daß sie auch diese Arbeit bezahlen müssen.
So hätte auch der Eingang vor allem der Windfang gut gemacht werden können und Zipfel hat den Auftrag, kam aber nicht dazu.
Anlässlich der Herrichtung des Seitenganges konnte ich die Isolierung des Seitenbaues von unten durchdrücken, es kostete aber reichlich Geld, ist jedoch für die Wärmehaltung entscheidend wichtig. Eine ähnliche Außenisolierung der Nordseite wurde jedoch vom Denkmalamt abgelehnt. 
Die Doppelverglasung der letzten vier Fenster der Kirche wurde wiederum angemahnt, jedoch nicht ausgeführt. 
Für den Organisten wurde ein neuer Zahlengeber beschafft und vom Kifo bezahlt 1400.- 
Da durch die niederen Zinssätze die Ersparnisse praktisch abnehmen, beantragte ich beim Pf.gmrat, daß wenigstens von den Ersparnissen Kirchenrest. Klig. etwas an den Figuren gemacht werden dürfe. Die schönen Putten v. Mathias Faller auf dem Kanzeldeckel, vor allem soweit sie ungünstig sitzen holte ich herunter (2 St.) mit der Absicht Kopien eventuell auf die Seitenaltäre zu tun, da sie auf dem Lindenbg. wohl dort waren. 
Später waren sie an versch Stellen des Hochaltars (s. Foto) . Bei der Rest. 67 gab man ihnen endgültig den Platz auf dem Kanzeldeckel, da sie dort vor Diebstahl noch am sichersten sind. Die Originale kamen zu Bauernfeind mit dem Auftrag Gipsabgüsse herzustellen. Nach manchen Mahnungen wurde dieser Auftrag ausgeführt und auf den 17. Dez. waren sie wieder da, die Orginale wieder am Platz und je eine Kopie an jedem Seitenaltar.
Weitere Kopien sind nun möglich.
Genaue Nachschau durch Statiker bei Firma Wopperer ergab, daß bei einer stärkeren Schneelast mit dem Zusammenbruch der Scheuer zu rechnen ist, Winter 77/78 war am Westgiebel zwei Balken angebrochen und über dem Eingang zur Leichenhalle ein bedenklich Buckel sichtbar geworden. Der Statiker hatte Angst und wollte den Platz sperren, er sagte, bei einem Sturm darf niemand mehr in die Scheuer! Er meldete den Zustand beim Hochbauamt und so mußte Zipfel rasch eine innere, teuere Abstützung vornehnen. Soweit ist es nun gekommen! Meine Drohung, ich werde an die Presse gehen, habe ich zweimal deutlich gemacht. 
So hatte Dr. Meisner 1966 die lnnenrestaurierung der Kirche aber damit einen Aufschub des Pfarrhauses durchgesetzt, indem er ankündigte, daß er diese Zustände wie in Rußland öffentlich anprangern werde. 
Kirchlicherseits wußte man immer nur zu fragen, ob ich frieren müsse. Es gehört schon viel Demut dazu, diese Zurücksetzung immer still zu ertragen. 1977 u. 78 bekam jeder Pfarrer für sein Haus mehrere 100.000 DM für sein Pfarrhaus etwa in St.Märgen u. auf dem Lindenberg wurde über 1/2 Million ausgegeben. Daher habe ich 1978 manchmal nach einem netten, praktischen Pfarrhäuschen ausgeschaut. Auf 1. Sept war nun auch meine eigene „Libdingwohnung" im Elternhaus in St.Märgen fertig und ist sehr wohnlich und praktisch, jedoch nur jeweils für 2-3 Tage zu gebrauchen.

Pfarrchronik Eschbach 1978/79 Seite 33
Die Weihnachtszeit 1978 brachte einen Rekord an Gottesdiensten, da der 4. Advent auf den Sonntag fiel, erstmals am hl. Abend eine Kinder-u. Familienchristmette nachmittags um 5 Uhr gefordert wurde. Diakon Graf  war zur Organisation dieses Gottesdienstes bereit, sodaß mir nur die hl. Messe dabei zukam, jedoch eben manche Vorbereitung und Anspannung gefordert war. Von den  zahlreichen Priestern von anderer Stellung in und um Freiburg war keiner zu bekommen. Der vor dem 4. Advent übliche und gut genutzte Beichttag, ich in Kappel ab 1/2 3 mit Abendmesse, der Pfarrer von Kappel hier, beide hatten reichlich zu tun. So waren von Sa.-abend bis Di-Vormittag 9 Messen zu halten dabei 6 Predigten, bis einschl. So. nach Dreikönig 18 Sonntagsgottesdienste; in 5 Gottesd. übernahm der Diakon die Predigt. Am Stefanstag predigte Diakon Graf in St.Peter. Zum Jahresende kam ein gründlicher Winter mit Kälte und Schnee, wobei Eschbach am Bach wieder den Kälterekord im Dreisamtal hielt. 
Am Kirchturm war Anfang Dez. durch die Gem. Erneuerung der Zifferblätter bestellt, die alten abmontiert, die neuen kamen nicht - erst am 15. Jan. bei tiefem Schnee; etwa 14 Tage Iief auch die Uhr nichtmehr und so wurde wieder Gebetzeit vom Pfarrhauspersonal von Hand geläutet‚ Pfarrköchin jeweils morgens 6 Uhr.
Die Jahresstatistik 1978 ist nicht bes. erfreulich: Taufen 10, Eheschl. 10, eine ganze Anzahl Paare lebt - auch Alteschbacher-  ehelich zusammen ohne kirchl. u. staatl. Trauung. Die Aussichten auf Erhaltung der Grundschule hier werden damit weiterhin wieder schlechter nachdem 1977 eine Besserung sich abzuzeichnen schien. Die Zahl der Todesfälle war wiederum gering, kein Unglücksfall – Gott sei Dank. 2 Kirchenaustritte von Neubürgern erfolgten anläßlich des Umzugs, wie man es gern macht. Grund: Kirchensteuer. Man kann dann ja eine Spende geben und eine Bescheinigung für das Finanzamt dafür von der Kirche verlangen. Die Zahl der Kirchenbesucher an den gewöhnlichen Sonntagen ist auch hier rückläufig: Ausreden, schlechtes Beispiel mod. kath. Familien, viele Feste, schöneres Gottesdienstangebot in schöneren Kirchen usw. werden als Grunde genannt; an Weihnachten dagegen sind etwa  4/5 aller Kath. hier im Gottesdienst. 
Die im Nov. bestellten Arbeiten am Schwesternhaus wurden leider 1978 nicht begonnen: Dachrinnen, neue Doppelfenster. 
Die Finanzen der Pfarrei zeigen höhere Zahlen wie 1977 bes. bei Aktionen in die 3. Welt. Unter den Pfarrangehörigen, die unbedingt zur Weihnachtskommunion in die Pfarrkirche wollten, womöglich auch mit Beicht darf rühmend genannt werden: Linus Hummel, Altscherpeter im 85.Lebensjahr und Albertine Helmle im 93. Lebensjahr‚ diese auch zur Beicht zu Fuß vom Untertal! 
Die neuen Zifferblätter wurden am 17. Jan. bei einem schönen Schneepolster und 10 Grad Kälte mit Hilfe der Feuerwehrleiter verhältnismäßig leicht auf den Turm gebracht, über das schneebedeckte Ziegeldach geschoben! 
Was Eschbach kann und sich von der Gemeinde Stegen bezahlen lassen tut, das hat auch Zarten gemerkt und bekommt so eine neue Kapellenuhr. 
Der etwas geschichts-und heimatkundige Pfarrer von Eschbach gab den leisen Wink‚ man solle doch die alte Kapellenuhr - Schmiedearbeit bester Art und hohen Alters nicht für 1500 Mark nach auswärts verkaufen. In Zarten sei der bedeutendste Turmuhrenschmied der alten Zeit gewesen.
Die Einrichtung der Sozialstation Dreisamtal geht gut voran‚ d.h. die bisherigen Krankenschwesternstationen werden mehr zusammengeschlossen, es kommt etwas mehr Bürokratie, aber auch mehr gegenseitige Aushilfe. Auch aus diesem Grund wurde für das Schwesternhaus jetzt ein eigener Telefonanschluß eingerichtet. Schon seit zwei Jahren ist das Pfarrhaus und das  Schwesternhaus mit Haustel. verbunden.
Am 23. Jan. Gründungsversammlung für den E.V. Sozialstation Dreisamtal. Hofsgrund u. Eschbach haben 2 Stimmen, Kirchz. 6; Stegen 4, die and. 3. 
Wir hatten beantragt jede Pfr. 2 St. Die absol. Mehrheit der Großen lehnte diesen Vorschlag ab. Die Mitbestimmung ist sehr stark, die Mitarbeit angeboten, die Hauptlast 1.Vorstand‚ will niemand leisten von den Laien. So erklärt sich in der Not Pfr. Läufer v. St.Peter zum Dienst 1.Vorst. auf ein Jahr bereit. Schwierig war auch, daß der Initiator, Pfr. Wenger‚ nichtmehr in Kirchz. ist und der Nachfolger noch neu, nicht viel tun kann.

Pfarrchronik Eschbach 1979 Seite 34. 
Wiederum werden Hoffnungen gemacht, daß die Restaurierung der Nordseite mit Abbruch der Scheuer 2.St. in diesem Jahr durchgeführt wird. Auch wird die gründl. Erneuerung der Orgel in Aussicht gestellt. Nur die von uns selbst betriebene Veränderung des Windfangs kann durchgeführt werden. Zimmermeister Zipfel geht auf meine Vorschläge ein, Maler Spiegelhalder macht die Malerarbeiten; soweit möglich wurde die el. Install. verbessert. Im Schwesternhaus können alle Fenster erneuert werden (rd 12000.-). Da in der KiGemkasse nach wie vor die Mittel für die Norderneuerung da sind, jedoch nicht ausgegeben werden können, beschließt der Stiftungsrat, im Schwesternhaus nun auch eine Zentralheizung einzubauen und Zimmern. Fehr Stegen mit der Bauleitung zu beauftragen. Dadurch soll das Schwesternhaus an Wert gewinnen im Hinblick auf die Sozialstation. Die starke Verteuerung des Heizöls legt eine kombinierte Öl-Holz-Kohlenheizung nahe. Der mittelstrenge‚ lange Winter legt Sparsamkeit und Klugheit nahe. Im Pfarrhaus Oberried hat man in über 2 Jahren die Innenrest des Pfarrhauses nicht fertig gebracht und kaum noch eine andere Heizmöglichkeit als mit Öl gelassen. Darum scheint Vorsicht mit Totalmodernisierung geboten. Holz aus dem Wald kommt wieder zu Ehren‚ wohl dem ders zu gebrauchen versteht !
In Freiburg stirbt Lambert Müller der Älteste der Gemeinde und wird hier begraben. In der pol. Geschichte bedeutet er einmal viel und hat in seiner ehrlichen Bescheidenheit gut nachgedacht, sogar seine Lebenserfahrung schriftlich hinterlassen {siehe Pfarrachrchiv!}‚ womit er sich vor manchen Modernen sehen lassen kann. Als Seelsorger habe ich ihn und die Ang. gerne geschützt.
Der Erstkommunionsunterricht machte einigen Kummer. Es war schon im Vorjahr auf Betreiben von Neubürgern viel Änderung gegen früher durchgesetzt worden. Z.T. zum Guten. z.T. im Übermaß. Darum Beratung im PfarrGemRat und Beschluß: keine weiteren Änderungen mehr. Nun war dem Diakon Norb. Graf eine bes. Mitarbeit als Diakonsaufgabe zugeteilt. Er wollte in seiner flotten Art den schon begonnen Unterricht in anderer Form gehalten sehen: nichtmehr durch den Pfarrer allein, sondern mit sog. Tischgruppen, wofür er 4 Frauen gewann. Für mich bedeutete das viel Umstellung, zumal auch Stegen keinerlei Bereitschaft zur Zusammenarbeit im RU 3. Klasse möglich machte. Trotz Bitten bekam ich das Stegener Werkheft, leider dann auch das Eschbacher nie zu sehen. So entstanden manche Spannungen zw. Alteschbachern und Neubürgern. Zudem war in der Erstkomm.gruppe der Anteil Alteschb Fam. stark u.a. Kinder aus 6 Fam. mit je 5 Kindern, die schon bisher mit meinem Erstkomm.Unt. sehr zufrieden waren. Von dem bald 70 jähr. Pfarrer wird erwartet, sich rasch auf neue Formen mod. Päd u. Kathech. und Gottesdienstgestaltung umzustellen, d.h. allen stets entgegen zu kommen, dazu keine Möglichkeit sich gut zu unterrichten. Es waren in diesen Wochen großer Opfer an Demut, Geduld und Nachsicht zu bringen. Für Diakon Graf nahte die Entscheidung seiner endgültigen Anstellung. Daß er nicht in Eschbach für die Pfarrei bleiben würde, war klar. Er bat darum, noch einmal ganz Osterferien zu haben, die er zu einer Romfahrt mit der Fam. nutzen wollte. So war die Schlußphase des Komm.unt wieder mir ganz überlassen. Es mußte sich auch zeigen, daß die begonnenen Aktionen auch so durchgeführt werden. Das ist auch gelungen. Die Erstkomm.Feier verlief gut. Das Störenden und Nebensächliche konnten zurück gedrängt werden.
Leider waren es zum Palmsonntag nur noch drei große Palmen, nachdem mich die Fam. Hinterbauer‚ Mathisle und Erhard bes. gebeten hatte. 
Die Schola‚ nun ein Jahr in Tätigkeit neben dem Kirchenchor bewährte sich‚ Klaus Geiger übte ein und Vater Gschwind machte dann den Vorsänger, wenn Geiger in Littenweiler Dienst tat: So konnten die Ostergottesdienste würdig gefeiert werden. Hill und Moder bekamen vom Erzb. die Bevollmächtigung als Kommunionhelfer. Auf diesem Bereich ist Eschbach nun mit 6 Mann gut versorgt.

Pfarrchronik Eschbach 1979 III,  Seite 35
Zu Pfingsten feierten die Patres in Stegen das 100 jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft und das 50. ihrer Tätigkeit in Stegen. Eine gute Festschrift wird verfaßt von Herrn Breckel. Leider wird der Kontakt mit der Mutterpfarrei kaum gepflegt. Der Frauenausflug im Mai fuhrt zum Palmbühl bei Rottweil, Ministranten nach Ötigheim, Kirchenchor zu Lehrer Graf nach Arlen. Mit dem Weggang von Lehrer Graf Ende des Schuljahrs endet dessen 22 jährige Tätigkeit hier. Seine Leistung als Lehrer war bedeutend, sein impulsives Schaffen wirkungsvoll, allerdings daneben nur ein sehr demütiger und bescheidener Pfarrer denkbar. Im Juni konnten die Eheleute Karl Maier, Steurental Gold. Hochzeit feiern, wie 1948 schon ihre 9 Eltern. Auf Anregung von Frau Gschwind im Frauenkreis konnte ich einen Diavortrag über die Trachten halten, wobei herauskam, daß die Mädchen doch wieder zur Tracht bereit wären. Ich griff die Initiative auf. Von Herrn Steurer‚ Fin.Ref. des Reg.Präs, der hier wohnt erhielt ich Hilfe, so wurden auf Pfarreikosten 4 neue Schäppel in St. Peter bestellt. Ein früherer Versuch meinerseits war auch von Graf nicht gefördert worden. Im Pfarrgem.Rat nicht auf Hilfe gestoßen und vor allem von den jüngeren Frauen, die die Tracht wegen der Frisur aufgegeben hatten, abgelehnt worden. Hoffentlich gelingt es diesmal wieder. Am Jakobusfest war abends Abschiedsfeier für Herrn Graf. Meine Bitte in der Pfarrei um Mithilfe in seiner Nachfolge blieb leider vorerst ohne Erfolg. Nur die Schola arbeitet mit Erfolg. Leider sehen nun einige Kirchenchormitglieder die Gelegenheit, sich still wegzuschleichen und Org. Kollmer allein zu lassen. Es wäre damit der Ausflug die letzte Tätigkeit gewesen! 
Auch 1979 wurde ein recht nettes Dorffest gefeiert, auch mit Beteil. des Pfarrers. Am Vinzentiustag 1979 war gold-Profeß der leider kränklichen Schwester Appronia; die Krankenschwester Irmbertina mußte an Brustkrebs operiert werden, hofft wieder gesund zu werden, worum wir beten. Am Erntedanksonntag feierte die Landjugendgruppe Eschbach ihr 10 jähriges Bestehen. Es ist mit ihr eine gute Zusammenarbeit vor allem durch einige Jugendliche aus guten Fam. wie Scherer‚ Alfons‚ H. Schwär usw. Um die Sicherheit der Wertgegenstände im Pfarrhaus und Kirche muß man Sorge haben; es wird die Anschaffung eines Tresor beschlossen, leider lange Lieferfrist. 
Bei der Kreistagswahl mache ich einen Hinweis auf die Wahlpflicht. Unsere Wahlbeteiligung liegt über dem Durchschnitt. Die Flurbereinigung kommt hier nicht zum Zug, weil zwei Bauern im Steurental dagegen sind, so können leider die Wege etwa zu: Hecklemartinshaus nicht gebaut werden. Gute Staatszuschüsse gehen der Gem. dadurch verloren.
Bei Besuchen am Sommerberg zeigt es sich, daß dort mit weinigen Ausnahmen ein tiefer Haß wegen der Halle gegen die Gemeindeverwaltung besteht bes. gegen Ortsvorsteher Spitz. 
Ein Trauertag war für Eschbach auch der 1. Dez. Die Schließung der Eschbacher Post und Neueröffnung in Stegen in großzügiger Form. 
Durch eine deutliche Stellungnahme auch in der Kirche konnte der Kaufladen im Ort noch gehalten werden.
Zu Martini 79 wurde von Erhart und Fam. Gschwind eine nette Martinsausrüstung beschafft, der Martinsumzug kam auch in die Kirche, wobei die Tageslichtprojektion sich neu vorstellte.
Eine Vergrößerung der bescheidenen Weihnachtskrippe ist in Arbeit; Herr Thoma, der nun im Ruhestand ist und gern bastelt und Herr Moder wollen sich daran verkünsteln. Auf Winter sind nun auch die letzten Kirchenvorfenster eingebaut, leider die Lüftungsflügel noch nicht. Bei der neueren Verteuerung des Heizöls um fast 100%  ist das eine gute Hilfe. Auch im Pfarrhaus hilft weitere Isolierung von Fenstern und sonstigen Stellen. 
Durch den hier wohnenden Verlags-Dir. Spörlein von Herderverlag werde ich veranlaßt‚ im ”Anzeiger“ für kath. Geistl. jeweils etwas zu schreiben. Das ist an sich nicht meine Art und auch nicht mein Talent. Auch Herr Herder Dorneich sen. lud mich nach Wiesneck zu einem wissenschaftl. Gesprächskreis ein. Meine Arbeit um die Geschichte des Lindenberg war doch etwas bekannt geworden.

Pfarrchronik Eschbach 1980 Seite 37 wird nachgetragen


Pfarrchronik Eschbach 1980/81 Seite 38
Höhepunkt im Jahresgeschehen war das Musikfest
75 Jahre Musikverein Eschbach. Es wurde auf das Wochenende 1 .Aug.-woche 1.-4. gelegt. Termin war schon lange voraus festgelegt‚ da ja immer viele Dorffeste sind. Für uns war es auch das Dorffest des Jahres. Trotz Schulferien nahmen alle Mitbürger - wenige Ausnahmen bes. Sommerbergler - an den Vorbereitungen und am Fest selbst teil. Bei der Festschrift (1.Ex. im Pfarrarchiv) war die Mitarbeit des Pfarrers sehr erwünscht. Das Titelbild ist eine feine Sache v. Franz Metzger St.Peter. Mit diesem Motiv wurden auch Trinkgläschen ausgestattet, die später noch Kunde vom Fest geben werden. Ein Festzelt wurde auf der Matt beim Engel aufgestellt. Höhepunkt des Sonntags war der Festgottesdienst im Zelt. Die Trachtenmädchen mit Schäppel hatten einen hohen Tag. Das Zelt faßte 1000 Personen, beim Gottesdienst waren es etwa 700. Thema der Predigt: Dank an die Musik für ihre Treue, auch in schwerer Zeit (III.Reich) "Im Takte fest, im Tone rein" Inschrift der Fahne war Predigtthema. Da das Wetter gut mitmachte - der Pfarrer war dafür um sein Gebet gebeten worden - war das Fest auch finanz. ein Erfolg für den Verein. Schön war, daß die Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz für Dirigent Schuler hierbei vorgenommen werden konnte.
Nach den Ferien begann die Vorbereitung der Firmung, die auf den Nikolaustag 6. Dez. angesetzt war. Bischof Kalato als Firmbischof war mir recht angenehm, da ich ihn von Grunern her kenne. Bei der nächsten Firmung hätten wir dann den Erzbischof zu erwarten. In Gruppen von je 6-8 wurden die Firmlinge in Tischgruppen vorbereitet. Am Firmtag war das Wetter sehr schlecht, sodaß der Stehempfang mit Musik und Vereinen im Pfarrhausgang gehalten werden mußte. Für das Pfarrhaus wurde das Jahresende durch schwere Krankheit der Pfarrhaushälterin Rosalia Wehrle sehr kummervoll. Mein 70. Geburtstag wurde am Stefanstag von der Pfarrei nach deren Willen etwas nachgefeiert. Den Tag selbst verbrachte ich in St.Märgen. Mit dem Gebet ist der Wunsch verbunden, daß ich noch den 50.Tag der Priesterweihe im priesterlichen Dienst feiern kann. Zum Jahresende habe ich mein Gesuch an den Bischof um Entlassung in den Ruhestand eingereicht. Die große staatl. Baukommission (9 Mann mit 5 Dienstwagen) war wieder einmal da im Haus. Man besah die für 700.000.- DM umgebaute Scheuer und meinte, nun soll auch das Wohnhaus so werden. Es wird sie also wie auch anderwärts (Oberried) bewahrheiten, daß es beim Staat vom Versprechen einer Restauration bis zur Durchführung 14 Jahre dauert. Daß die Scheuer vorher daran kam, war nur dadurch verursacht‚ daß sie im nächsten Winter sicher zusammengestürzt wäre. Die Tragbalken waren im vorigen Winter schon angebrochen; der Statiker des Hochbauamtes traute sich nichtmehr auf den Scheuerspeicher hinauf. Es wurde betont, daß man auch die Wohnung des Pfarrers gut machen solle. Ich möge dann, wenn das Haus 82 vorraussichtl. zeitweise unbewohnbar wird, von St.Märgen aus darüber wachen. Eine gute Hilfe wird es sein, daß von uns der Seitenbau bereits instantgesetzt ist. Die Nordseite außen ist nun das Paradestück‚ da die Malereien ganz nach den noch vorhandenen Farbresten erneuert wurde. Die Orgelrestaurierung war an sich finanziert und eingeplant, jedoch keine Orgelbaufirma zur Durchführung der Arbeit wegen Arbeitsüberlastung fähig. Meine Nebenarbeit für den Lindenberg fand ihren Niederschlag im neuen Kirchenführer bei Schnell u. Steiner: Wallfahrt Maria Lindenberg. Die Fotos dafür in der Landschaft mußten an einem Tag mit wenig Sonne gemacht werden. Die 2. Aufl. nach Verkauf der 1.(10.000) kann dann etwas besser werden. Auf alle Fälle kam Eschbach gut in den Kirchenführer hinein! 
Weihnachten stand unter dem guten Stern (Konstell. Mars Jupiter Venus) von einst. Der Papstbesuch in Deutschland hatte Freude gebracht . 
1981 Im Jan. ein schönes Treffen der Schulkam. 1945 8. Klasse Schüler. 

Pfarrchronik Eschbach 1981  Seite 39
Kirchenchor betr. Mit Trauer muß der Chronist festhalten, daß im Jahr 1980 beginnend und 81 wohl vollends der Kirchenchor abgestorben ist. Schon bei meinen Dienstantritt 1968 war die Krise aktuell, als der gute Josef Gabler seinen Dienst kündigte, mit Rücksicht auf den neuen Pfarrer aber nochmals blieb, bis ihn die Krankheit zur Aufgabe zwang. Leider hatte er gegen Ende auch zu sehr geglaubt, er könne es noch länger machen und gab einem Nachfolger keinen Raum. Seraphim Kollmer, von Beruf Buchdrucker beim Verlag Mors in Freiburg, aus Sulz b. Lahr kommend ist begeisterter Musiker, in der Blasmusik führend, Hilfsbereit und zuverlässig. Die Einheimischen lehnen nun leider fast jeden Zugezogenen ab. So fand auch Kollmer im Kirchenchor wenig Sympathie. Der Kirchenchor in der an sich nicht großen Gemeinde konnte nie sehr stark sein und war stark geprägt von der Sippe Läufer, Peterbauernhof, wo ein gutes Talent zum Singen da ist. Aber auch eine stark konservative Haltung, so wie es früher war: 4-stimmig, lat. Amt. Mein Bemühen war immer beweglicher zu werden; so dachte auch Kollmer. Wie in den anderen Gemeinden ging ich gern in die Chorproben, was hier aber nicht so erwünscht ist. Bes. Geschick in der Probendidaktik ist Kollmer auch nicht gegeben. Wenn eine Stimme probt, schwätzen die anderen laut. Bei den Mädchen kam hinzu, daß Schulentlassene gern zum Kirchenchor gingen, mit 16 aber dann zur Jugendgruppe überwechselten oder zur Blasmusik, die hier die stärkste Organisation ist. So wurde der Kirchenchor schwächer und schwächer. Als hauptsächlich mit der Einführung des "Gotteslob" neue Aufgaben kamen und hier eine Choralschola sich bildete, an sich eine guten Bereicherung, wurde das vom Kirchenchor als Konkurrenz empfunden. Zu meinem 70. Geb.tag sang der Kirchenchor nochmals in der Halle. Mit dem Neujahr 1981 ging es aber dann aus. Obwohl Herr Hill zur Verstärkung aus der Schola zum Kirchenchor herübergegangen war, war der Tenor und auch der Baß nicht mehr singfähig. Kollmer konnte keine Proben mehr halten. Vor allem Herr Albert Läufer sagte: jetzt ist Schluß. Auch hatte der treue Helfer im Kirchenchor Max Spitz durch die Gemeindereform auch nicht mehr die Möglichkeit, in die Proben zu kommen, da auf Dienstag, den Tag der Kirchenchorprobe die Gemeinderatssitzungen gelegt wurden. Eschbach hatte sich da nach Stegen zu richten und zudem war durch den nun notwendigen Ortschaftsrat eine Doppelung notwendig geworden. Zeitgeist und Gemeindereform sind also mitbeteiligt. Die jungen Familien wollen am Wochenende verreisen‚ in St.Peter oder Kirchzarten hört man schönere Ämter, dort sind günstige Spätgottesdienste. Eschbach hat leider es nicht verstanden, durch Treue und Zusammenhalt seine Eigenständigkeit zu erhalten. Was man 1959 mir in Schluchsee bei der Neugründung der Pfarrei Stegen sagte, wurde Wirklichkeit: Stegen will wachsen, Eschbach muß abnehmen. Nur beim Musikverein war das nicht der Fall, da die Musik in Stegen keinen Boden hatte, und die Kuratie sich eben an die Wittentäler Musik hielt. 
So ist nun Kollmer noch Organist und will es bleiben, wofür man auch froh sein soll. Wenn mal ein genialer Chorleiter sich zeigt, kann es auch wieder einen Kirchenchor geben. Möge durch die Opfer der früheren Zeit diese Gnade gegeben sein! 
Beim Dienstantritt in Schluchsee gab es dort keinen Organisten und keinen Kirchenchor mehr, es erstand durch Fam. Killig bald nieder einer. In Wahlwies kam die Hilfe durch den Organisten aus der Pestl. Siedlung. Der Schluchseer Kirchenchor besuchte mich dann in Wahlwies‚ der Wahlwieser Chor in Eschbach. Meine Haushälterin Rosalia konnte, da noch jünger und von St.Märgen her begeisterte Kirchensängerin in Schluchsee und in Wahlwies noch mitsingen. 
Die Eschbacher Orgel als Staatsbesitz seit ihrer Erstellung 1871 nicht verändert ist ein gutes Stück, leider aber vom Staat wie in der ganzen Baupflicht stiefmütterlich behandelt‚ Renovierung immer versprochen und bis jetzt nicht gemacht. Die Kirche wartet mit ihrer edlen Akustik nur darauf, von der Empore etwas gutes zu hören! J.H.

Pfarrchronik Eschbach 1981/82 Seite 40
Ende 1980 kehrte Kummer und Sorge ins Pfarrhaus ein. Rosalia und ich, bis zum 65. Lebensjahr sehr gesund, hatten uns als Blutspender zur Verfügung stellen können; ich bekam die Goldmedalie mit Lorbeer, Rosalia die Goldmedalie. Die Berufsarbeit ging jedoch hart weiter und wurde mit dem Alter nicht leichter. Nach Weggang von Oberlehrer Graf wurde die Situation in der Schule sehr schwierig, da der neue Schulleiter (Amtseinführung siehe Zeitungsausschnitt in den Chronikbeilagen) Herr Schröter, nicht zum Kollegium der Damen paßte. Mit dem 70. Lebensjahr wollte ich auch um Entlastung vom Schulunterricht bitte und teilte das der Kirchenbehörde mit. Bei einer ärztlichen Untersuchung im November bei Dr. Thies in St.Peter wurde bei Rosalia eine Verdächtiger Blutzustand festgesellt, bei mir ein Beginn von Herzschwäche; für Rosalia bald Überweisung ins Josefskrankenhaus, dort am 22. XII. eine Darmoperation vorgenommen, da Darmkrebs vorlag. So richtete ich an das Ordinariat mein Gesuch um Zuruhesetzung. Rosalia besorgte sich eine Mietwohnung in St.Märgen. Für sie war es leider schon zu spät. Man gab ihr noch etwa 2-5 Monate Lebenszet. Im Januar kam sie vorerst wieder heim und macht z.T. wieder Hausarbeit im Mai wurden die Schmerzen so stark, daß sie wieder ins Krankenhaus verbracht werden mußte; anfang Juni kam sie ins Krankenhaus in Vöhrenbach. Frau Geiger nahm sich sehr hilfreich ihrer an. Am 26. Juni, einem Freitag und Herz-Jesu-Fest war ihr Ende gekommen. Nur tot kam sie hierher zurück. Ihrem früheren Wunsch entsprechend haben wir sie in St.Märgen begraben. In der Grabrede von Dekan Litterst wurden Wort gesagt, die selten für eine Frau in der Kirche gesprochen werden. Rosalia hat sie verdient. Für die Haushälterinnen sprach Frau Goethe, die Vorsitzende der Veronikagemeinschaft. 
Am 14. Juli 1984 wurde vom H.H. Erzbischof meine Zuruhesetzungsgesuch angenommen und auf 1. Sept. die Pensionierung ausgesprochen, Pfarrer Läufer für die nächste Zeit zum Pfarrverweser und zur Mitversorgung neben St.Peter ernannt. Am Sonntag danach war meine offizielle Verabschiedung. Für Dreisamtal-Nord besteht an sich ein Pfarrverband, wobei aber nur die Priester in St.Peter und der Kaplan des Lindenberg für Eschbach und St.Peter mitsorgen und Gottesdienst halten. Diakon L. Maier ist dem Pfarrer von Oberried, meine Freund Th. Vetter, der wegen Stimmbandleiden nicht mehr laut sprechen kann zugeteilt. Auch hilft in Oberried der Pfarrer von Hofsgrund, der eine Pfarrei mit knapp 400 Seelen hat, dort mit. 
So mache ich z.Z. also noch knapp 75 % Seelsorgs- und Priesterdienst hier. Der Umbau der Pfarrwohnung soll nun beginnen, damit bald wieder ein neuer Pfarrer nach Eschbach zieht, freilich wird nur einer infrage kommen, der auch einen Dienst in Freiburg hat. 
Auf 1. August bekam ich in der Person von Fr. Irma Seibel, die aus der fröhlichen Pfalz kommt, eine Haushälterin. Ich habe beim Veronikawerk um Mitberatung gebeten. Irma Seibel‚ seit kurzer Zeit aus dem Postdienst auf einem Dorfpostamt das aufgehoben wurde, zur Ruhe gesetzt möchte noch gerne einige Jahre im Haushalt arbeiten. Sie fährt auch gern ein eigenes Auto. So konnte man auch dem Jahresende 1981 wieder etwas beruhigt entgegensehen und in Gottes Namen das Jahr 1982 beginnen. Im Advent 1981 hatte ich mit Caritasverband Freiburg Diöz. noch die Adventswallfahrt nach Altötting mitmachen können und habe sie gut durchgehalten. 
1982. 
Am 11. Jan. 82 hielt ich in St.Märgen bei den Senioren einen Lichtbilder-Vortrag über St.Märgener in der Ferne und tat damit meine Anwesenheit in der Heimatgemeinde kund. St.Märgen ist jetzt mein 1. Wohnsitz, Eschbach 2. Wohnsitz.
Am 15. Jan. kam wieder die große Baukommission des Staatl. Hochbauamtes und legte den Ablauf der Pfarrhausrestaurierung fest. Es wird erwartet, daß ich bis nach den Bauferien ganz aus dem Pfarrhaus ausgezogen bin. Es gab gleich ein Ringen um den Verbleib der Familie Krone / Smolski, unseren guten und hilfsbereiten Hausgenossen seit den ersten Wochen hier. Mein Wunsch und Vorschlag, daß sie dann im Seitenbau wohnen können, auch während der Restaurations-Zeit scheint nun doch Erfolg zu haben. Ihre bisherige Wohnung soll zu Räumen der Pfarrei genutzt werden.

Pfarrchronik Eschbach Schw. Jan. 1982 Seite 41
Leben und Wirken von Rosalia Wehrle , 32 Jahre Pfarrhaushälterin, haben es verdient, in der Pfarrchronik festgehalten zu werden, auch in Eschbach. Am 4. Sept.1909‚ Namenstag ihrer Mutter Rosalia geb. Rombach, diese Schwester meiner Mutter: Bibiana, war sie auf dem Birkweghof geboren. 
Schon als Kleinkind hatte sie es im Leben schwer, da ihre Mutter 1912 am letzten Kind starb und der Vater ein harter und strenger Mann war, der Hof zudem mühsam mit weiten Wegen bis 1000 Meter ü.M. zu bearbeiten. Eine Tante vom Dengishof zog die Kinder auf. Rosalia mußte mit 5 Jahren schon das Vieh auf dem Kapfenberg, meist barfuß, hüten. Wie alle ihre Geschwister war sie gut begabt, nur Adolf machte in der Schule Schwierigkeiten, die der Lehrer auf Rosalia ablud. Es war nicht daran zu denken, daß sie einen Beruf erlernen konnte. 25 Jahre war sie Bauernmagd bei ihrem Vater, dann bei ihrem Bruder. Ihrem Bruder Albert (aus 1. Ehe) Dr. Med. in Bannholz, half sie oft aus im Haushalt (Fahrt mit dem Fahrrad hin und zurück) da dessen Frau oft weg war. Haushalt und Dienst in der Sprechstunde machte sie gerne und gut. 
Als ich 1949/50 nach Schluchsee als Pfarrverweser versetzt - kein anderer wollte dorthin ! - eine Haushälterin brauchte, sagte sie gerne zu; denn daheim war sie nach wie vor Feldmagd; ihre Schwester Rosa war Küchenchef, Klara besorgte den Stall, Maria machte den Garten. Im Kirchenchor als gute Sänger waren alle Birkweger gern dabei und halfen tüchtig. Ihre echte Frömmigkeit half ihnen über das Schwere im Leben hinweg. 
In Schluchsee war mein Haushalt noch armselig, das Einkommen gering. Rosalia ging gern zu den Bauersleuten, vor allem zu Fam. Schlachter, wo wir Milch holten. Sie war auch gleich bereit, die Fam. Wolf - 8 Personen - ‚ als Flüchtlinge ins Haus zu nehmen. Beeren und Holz aus dem Wald mußten den Haushalt aufbessern. Leider wurde Rosalia in Schluchsee krank und mußte dort (im 8. Jahr) ins Krankenhaus zu einer Nierenoperation und hatte von da an in diesem Bereich Schwierigkeiten. So war sie 1957 mit einem Umzug nach Wahlwies in den schönen Hegau gern einverstanden. Dort wieder Verwahrlosung des ganzen Anwesens und bereits Flüchtlinge im Pfarrhaus. Aber sie ging fest ans Werk. In 2 Jahren war der große Garten ein Musterbetrieb und Rosalia ging nun zu den Nachbarn wieder auf Feldarbeit und in den Obstbau (Fam. Abel u. Grundler), auch bei andern Fam. half sie in der Not. So kam sie in der ganzen Gemarkung Wahlwies herum und war, und ist bis heute dort sehr beliebt. Auch war sie bereit, daß wir uns um die arme Zigeunerfamilie Berger annahmen.
In der Zwischenzeit machte der Hof daheim viel Sorge (Haus alt, Bruder krank). So suchten wir in die Nähe der Heimat zu kommen nach 11 Jahren in Wahlwies. 1968 sollte zudem Wahlwies die Hauptschule von 5 Gemeinden bekommen mit der Hauptlast des Religions-Unterricht für mich‚ dazu das Pestalozzi-Kinderdorf. Nun war seit einem Jahr Eschbach frei. Dekan Müller, mein Freund, hätte mich gern dort gehabt. Die erste Besichtigung war nicht ermutigend: Haus kalt und feucht. Der baupflichtige Staat machte Arbeiten nur lässig, zudem war die Kirchenrestaurierung vorgezogen worden - so wollten es auch die Eschbacher ! 
Rosalia sagte ja, da sie dann daheim besser helfen konnte, ich auch aus Liebe zur Gottesmutter vom Lindenberg, dem ich seit der Kindheit verbunden bin. Mein Vater hat 1928 das Sträßchen als Vorarbeiter gebaut und meine Schwester wurde bald dort Stall- u. Küchenmagd. Rosalia konnte dann daheim auf dem Hof helfen. Der Hof wurde saniert, Rosalia gab das dabei noch fehlende Geld aus ihren Ersparnissen, zuletzt finanzierte sie noch mit 55.000 DM den nötigen Geräteschopf. Als es bei ihr gegen das 70. Lebensjahr ging, meinet auch ich, wir sollten an den Ruhestand denken, hatten wir beide uns doch gerade anfangs fast kaputt geschafft. Sie suchte sich eine Wohnung in St.Märgen und fand sie im Haus Kandelweg 5. Sie hatte zwar ein Wohnrecht auf dem Hof, als Lohn für alle Arbeit dort. Recht auf einen Bauplatz, aber es wurde keiner genehmigt; zudem war das Wohnhaus des neuen Hofes schon zu klein gebaut worden. Die schöne Mietwohnung haben wir dann einmal 8 Tage benützt wobei ich im Sattlerhäusle schlief. 
Bis zum 65. Lebensjahr ging Rosalia und ich zum Blutspenden. Sie war besonders darum gebeten, da man von der Klinik her die besonders guten Eigenschaften ihres Blutes kannte. In den 4 Jahren danach hatte sie keine Beschwerden; wir aßen gesund und gut, sie allerdings immer nach meiner Meinung zu wenig (still beginnender Krebs) .
Anfang Herbst 1980 kam jedoch eine auffallende Gewichtsabnahme; wir gingen zum Arzt; bei mir wurde Herzbeschwerde, bei ihr ein schlechtes Blutbild festgestellt, das sich verschlechterte, Vermutung: Leber arbeitet nicht mehr gut. Weitere Untersuchung und Überweisung ins Josefshaus noch vor Weihnachten 1980, am 22.XII. Operation am Dickdarm mit Seitenausgang. Ihr machte man Hoffnung, mir nannte man noch 2 - 5 Monate Lebenszeit. Nach Neujahr wurde sie wieder aus dem Krankenhaus entlassen‚ konnte auch einige Hausarbeit machen. Im Mai kamen wieder Schmerzen, und so kündigte sich das Endstadium an. Wieder ins Krankenhaus, zuletzt nach Vöhrenbach. Frau Geiger, früher selbst Krankenschwester, hat sich die ganze Zeit besonders liebevoll ihrer angenommen. Am 24. Juni konnte ich sie nochmals besuchen; am 25. war eine Seniorenfahrt von mir zu leiten. Als ich sie am Freitag früh besuchen wollte, kam um 10 Uhr die Meldung, daß sie gestorben sei. Es war der Tag des Herz-Jesu-Festes auffallend tröstlich‚ da sie immer den Herz-Jesu-Freitag gehalten und mitgestaltet hatte. Seit einiger Zeit hörte sie auch nicht mehr gut, was sie aber nicht wahrhaben wollte. So wurde sie tot nach Eschbach gebracht und in der Leichenhalle aufgebahrt. Der Rosenkranz war dann hier und in St.Märgen für sie. Wir glaubten, in ihrem Sinne zu handeln, daß wir sie im Schatten der Heimatkirche begraben haben. Die Teilnahme am Begräbnis auch von hier war recht groß besonders auch von der Pfarrei Wahlwies. Am Grabe sprach für die Haushälterinnen Frau Goethe. Dekan Litterst sprach beim Gottesdienst in der Kirche Worte, wie sie selten für eine Frau in der Kirche gesprochen werden können, und von allen als berechtigt anerkannt wurden. 
Als ich am 5. Juli ihre Sachen in Föhrenbach holte, merkte ich, wie gut sie vorgesorgt und an eine Heimkehr gedacht hatte; Gott hat ihr den anderen Weg in die bessere Heimat bestimmt - fiat voluntas tua! 
Was ihr Wirken praktisch bedeutete: In meiner Seelsorge hat sie durch ihr kluges und beherrschtes Verhalten besonders an der Pfarrhaustüre viel geholfen, ihr Gedächtnis war zugleich ein Gutteil für die Seelsorge da. Im brüderlich-schwesterlichen Verhältnis gab es nur wenig Meinungsverschiedenheiten. Durch ihre Mitgliedschaft beim Kirchenchor in Schluchsee und Wahlwies hatte sie guten Kontakt zu den Aktiven in der Pfarrei. Oberlehrer Lust betonte beim Abschied in Schluchsee besonders, daß es nie Pfarrhaustratsch gegeben habe. Daß wir in den großen Pfarrhäusern, dann immer auch Mieter d.h. "Hausleute" hatten‚ tat dem Persönlichen keinen Abbruch, förderte ihn im Gegenteil recht gut. In Schluchsee hat sie besonderen Anteil am Kapellenbau in Faulenfürst, wo die Altardecke von ihr gestickt ist, in Blasiwald der Kelch mit dem Ehering ihrer Mutter als Kreuz, in Fischbach sonstige Ausstattungsteile zusammen mit Stefanie Baier. In Wahlwies ist ihr das Rosenkranzgebet in der Leonhardskapelle eine Freude geworden und dessen feste Form ist bis heute geblieben. Auch in Eschbach - Pfarrhaus an die Kirche angebaut; gelang sogar der tägliche Rosenkranz der Pfarrhausfamilie. Als Vorbeterin beim Totenrosenkranz und als Vorsängerin in der Frühmesse waren ihr die Einheimischen besonders die Alteschbacher besonders dankbar. Teilnahme am Kirchenchor war hier nichtmehr möglich z.T. auch wegen der Schwierigkeiten im Chor und ihrer Beanspruchung auf dem Hof daheim. Es ist schade, daß wir die ungesunde Lage ihres Schlafzimmers und den Standplatz des Bettes zu spät merkten. Der weite Weg von 52 m vom Schlafzimmer zum Abort vor der Glastür und die Kälte dort wurden auch vom Arzt getadelt, waren von mir schon 1968 beanstandet gewesen, besonders auch wegen der Nierenkrankheit. Ein Sturz über die blöde Schwelle zum Seitenbau hat ihr dann in der Endkrankheit noch sehr geschadet; andererseits liebte sie die Nähe zur Kirche und zum Allerheiligsten. 
Als ein Zeichen des Trostes sehe ich es auch an, daß das Mariele Dorrmann in der Nacht vor ihrem Tode im Traum sie gesund vor sich sah und die ihr so vertraute Schwester Alexia in Luxemburg (aus Wahlwies stammend) sie ihren Namen rufen hörte. 
Sicher hat meine gute Mutter einen Anteil am harmonischen Verhältnis und der langen Hilfe, da ihr eine gute Haushälterin für mich ein großes Anliegen war. Ebenso das Gebet der alten "Gotte" im Sattlerhäusle. Dankbar gegen den Herrgott darf auch erwähnt sein, daß wir gemeinsam manch schöne Ferien und Wallfahrten machen konnten.
Zum Schluß sei das Gedicht des guten Nachbarn hier: K. Theodor Willmann angeführt:
Für Rosalia ...... 26. Juni 1982: 
Was tönt die Glocke ungewöhnlicher Morgenstunde? 
Wie deutlich spricht sie helle Kunde wie von versöhnter Lichterfüllung,
von eines stillen Lebensweges edlem Sinne,
der sich erfüllen will verschönt ?
Wo tönt in weite Morgenrunde der Botschaft tröstliche Enthüllung hin?
"Ich bin durch meines Heiland Christi Tod
im frühen Morgenrot, da er uns auferstand, 
den Pfad geschritten, den Magdalena fand
- nachdem ich ausgelitten.." 

Bester Trost des guten Nachbarn!
Rückseite:
Unserem verehrten lieben Nachbarn, Herrn Pfarrer J. Hog in herzlicher Traueranteilnahme von K. Theodor und Inge Willmann. 

Das Wort: „Pfarrhaushälterin" liest man nicht oft auf Grabsteinen.
Das kleine Symbol auf dem Stein bedeutet: die Tugenden, die die Verstorbene erstrebt und zu leben suchte:
Glaube‚ Hoffnung‚ Liebe
Starkmut, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Treue,
die 3 göttlichen und die 4 Kardinaltugenden!