Der Umbau der Straße von Stegen nach St. Peter von Pfarrer Joseph Hog
Zur Pfarrchronik Eschbach 1970
Der Umbau der Straße von Stegen nach St. Peter.
Der Verlauf der alten Straßen spielte für die Entwicklung einer
Gemeinde eine große Rolle. Die sog. „alte Villinger Straße“ Ebnet –
Breitehof - Schloß Weiler Stegen, dann Wagensteigtal, hatte in Stegen
die Abzweigung nach St. Peter. Diese Straße richtete sich nach dem
Bachlauf, schlängelte sich durch das Tal, ging am „Engel" vorbei, wand
sich dort nochmals. Beim Hause Kollmer auf der jetzigen Trasse, am
„Löwen“-Schmiede‚ dann die Brücke beim Hause Gabler-Bäckerei, dann die
bisherige Trasse, Brücke unter dem Fußhof bis zum Hugmichelhof, dann
den Berg hinauf zum Lindenberg. Noch in unserer Zeit sprachen die ganz
Alten von der „alten Straße“. An der Lindenberg-Kapelle vorbei nannte
man sie „Abtsweg“. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde
die "neue" Straße ab Hugmichels Mühle - Schwörerhof - Oberbauernhof - 2
Haarnadelkurven – Kühhof - Steighof gebaut. Gefährliche Stellen waren
die drei gewölbten Brücken mit engen Durchfahrten.
Bis zum Dorf, von unten her, wurde schon in den Jahren 1960 begradigt.
1967 begann man von St. Peter her mit dem Umbau des schwierigeren und
engen Stückes. Wir wundern uns heute, wie man immer mit den
großen Omnibussen der Post und den Lastwagen so gut durch die Enge
dieser Bergstrecke durchgekommen war, mit nur wenigen Unfällen.
Mit den modernen Maschinen wurde nun Berge abgetragen und Täler
aufgefüllt, durch ganz gleichmäßige Führung die Steigung gemildert, die
tiefen Wunden im Hang rasch wieder verbaut.
Im Winter 1969 wurde die Brücke beim Straßenwartshaus neu gebaut und
damit die Straße dort ganz verlegt. Die alte Brücke, weiter unten,
blieb für den Feldweg. Beim Scherlehof war bisher die Enge am
schlimmsten gewesen, die Büsche immer wieder in die Strasse
hineingewachsen, viele kleine Kurven. 1970 ging nun die Begradigung
rasch voran, allerdings mit hohen Kosten. Die Brücke unter dem Fußhof
wurde abgebrochen und neu aufgebaut fast an der gleichen Stelle.
Als diese fertig war, begann man mit dem Neubau der Brücke im Dorf
unterhalb Gablers Haus. Dort war ursprünglich eine großzügigere
Verlegung vorgesehen, dann wurde aber gespart und die neue Brücke nur
etwa 40 m weiter nord-westlich verlegt. An der alten Brücke mit der
engen Brüstung hatte es viele Zusammenstöße gegeben, da kaum zwei PKW
aneinander vorbeikamen.
Auch hatte du Gewölbe Schäden. als im Herbst l970 das Geld knapp wurde,
hörte man Scherlenzenhof auf und bauten schnell die neue Brücke im
Dorf. Am 30. Nov. wurde sie befahren. Von da an ist die Bestrahlung des
Pfarrhauses durch die talwärts fahrenden Autos anders und stärker. Auch
fällt von der Straße her das alte Pfarrhaus, an dessen Ostseite seit
1790 nichts mehr gemacht worden ist, stärker auf. Zudem hatten man die
alten Bäume, die den Makel noch etwas verdeckten, geredet, um etwas
mehr Sonne und dadurch mehr Sicht in den Garten zu bekommen.
So besteht die stille Hoffnung, daß das Bauamt 1971 die Ostseite machen läßt.
Nachdem die alte gewölbte Brücke etwas über 100 Jahre (1875) gedient
hatte, kam nun ihr Ende. Ich habe noch versucht, sie in Photo
festzuhalten.
Die Straßenführung in der Enge bei der Schmiede machte etwas Sorge.
Ein Abbruch des Hauses Feser war früher vorgesehen und von den
Bewohnern erhofft. Darum wurde auch nichts mehr daran gemacht. Es
machte einen sehr schlechten Eindruck. Wegen der hohen Kosten
verzichtete man auf den Abbruch, lieber geht nun etwas weiter in den
Berg hinein. Das alte Haus bleibt also stehen.
Ich hatte vor, als noch vorgesehen war, die Straße weiter nördlich zu
führen, einen Fußweg nördlich des Baches an der Kirche herunter zu
führen, um dadurch die Leute von der Gefahr der Straße weg zubringen.
Fam. Feser-Schweizer war scharf dagegen Sie wollen hinter den Haus
niemand haben, auch die Pfarrhausleute sollen die dortige Brücke nicht
benutzen! Zum Kircheneigenen Gelände jedoch am Bach herunter wird ohne
Anfrage nach Willkür benutzt. 1965 zahlte „Adeline Feser 5 DM Pacht ,
l970 gab es einen Hasenbraten. Die Fertigstellung der Straße wird
hoffentlich 1971 erfolgen, dann auch mit Gehweg mindestens ab Hummelhof
bis Kollmer auf beiden Seiten und vernünftigen Halteplatz für den
Omnibus.