zum Inhaltsverzeichni

Die Gemeinde Stegen
Ortsbeschreibung unter besonderer Berücksichtigung grundlegender Veränderungen im Ortsbild und in der Bevölkerungsstruktur.

Von
Reinhard Kluckert
Freiburg, im Januar 1980



1. EINLEITUNG
"Haupterwerbszweig der hiesigen Bevölkerung war bisher die Landwirtschaft. Haupteinnahmen kamen durch die Milcherzeugung. Etwa 6 kleine landwirtschaftliche Betriebe‚ die keine landwirtschaftlichen Grundstücke besitzen und auf Pachtfeld angewiesen sind‚ haben die Landwirtschaft aufgegeben. Die großen Grundstücke, die von ihren Besitzern‚ den Grafen von Kageneck bisher verpachtet waren‚wurden als Baugelände verkauft und fallen für die landwirtschaftliche Nutzung aus. Wie zu erwarten ist, soll hier eine rege Bautätigkeit einsetzen. Es sollen etwa für 1500 Personen Wohnungen gebaut werden. Dadurch wird die hiesige Bevölkerung in ihrer Struktur wesentlich verändert werden.“
Dieses schrieb 1960 der Altbürgermeister von Stegen in seiner Fortsetzung der Chronik der Gemeinde Stegen. Jetzt zwanzig Jahre später, hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt‚ebenso die Anzahl der Wohngebäude‚ von denen allerdings nicht eines der neu erbauten landwirtschaftlichen Zwecken dient. Und auch die Struktur der Bevölkerung hat sich verändert. Das Ortsbild ist ein anderes‚ für eine ländliche Gemeinde recht ungewöhnliches, geworden‚und durch den Zusammenschluss der drei früher selbstständigen Gemeinden Stegen, Eschbach und Wittental zu einer Gemeinde Stegen, ist auch im Bereich der Kommunalpolitik einiges verändert worden.
Meine Aufgabe wird es in der vorliegenden Zulassungsarbeit nun sein‚ neben der Beschreibung der kaum oder nur langfristig sich verändernden Grundlagen der Gemeinde wie Geschichte, Geographie oder Geologie mit ihrer Auswirkung auf die Bevölkerung‚ diese oben erwähnten sozialen, politischen und infrastrukturellen Veränderungen aufzuzeigen, Gründe zu suchen und zu erläutern, sowie auf die dadurch entstandenen oder zu erwartenden Probleme einzugehen. Ziel der Arbeit soll es sein‚ dem Interessierten einen klaren und möglichst differenzierten Einblick in das Sein und das Wesen dieser Gemeinde am Rande Freiburgs zu geben. Sie hat über Jahrhunderte ihr Gesicht als ländliche Gemeinde kaum verändert, innerhalb der letzten zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre aber eine stürmische Entwicklung durchgemacht‚ die die Einordung als ländliche Gemeinde in vieler Hinsicht in Frage stellt.
Schwerpunkte der Arbeit liegen einmal bei der Beschreibung und Erläuterung landwirtschaftlicher Grundlagen und Möglichkeiten, da ja die Gemeinde über Jahrhunderte die Landwirtschaft als Lebensgrundlage besaß, und zum anderen in der Darstellung und Analyse der modernen Bautätigkeit mit ihren Auswirkungen auf Sozial- und Infrastruktur innerhalb der Gemeinde Stegen. Dabei soll jeweils versucht werden, auf Ziele‚ Wünsche und Erwartungen im Hinblick auf die Zukunft kurz einzugehen, um eine Zukunftsperspektive der Gemeinde darzustellen.
Bedanken möchte ich mich vor allem bei Ratschreiber Josef Klingele und Wendelin Drescher für ihr persönlichen Auskünfte und die Bereitstellung für die Arbeit wichtiger Materialien. Mein Dank gilt auch denjenigen Bürgen Stegens, die mir durch das Ausfüllen meiner Fragebögen und in persönlichem Gespräch zur Erstellung dieser Arbeit geholfen haben.
(Wirbser, M.: Fortsetzung der Chronik der Gemeinde Stegen von M.Walter. Einleitung)


1.1. GESCHICHTE DER GEMEINDE STEGEN
Der Ortsname Stegen hat seinen Ursprung in einem kleinen Häuserkomplex bei einem Steg („Hohenstege“) oberhalb des Zusammenflusses von Wagensteig- und Höllbach in der Nähe des früheren keltisch/römischen Kastells 'Tarodunum' (heute: Zarten).
Es wird vermutet, daß schon in römischer Zeit erste Siedlungstätigkeit in dem Bereich der heutigen Gemeinde Stegen vorhanden war, und daß aus dieser Zeit auch die Herrschaft Weyler stammt, die Grundlage der späteren Siedlung wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung Stegens stammt aus dem Jahr 1510, wobei es sich bei der Urkunde um ein Dingrodel handelt. Zu dieser Zeit gehörten zu Stegen die Güter des den Herren von Weyler gehörenden Maierhofes‚ deren Lehnsgüter und das Gut Reckenberg.  Dazu kam der Bläsihof im RechtenbachtaI mit Dobel- und Zieglerhof.
Ende des 14. Jahrhunderts ging der Besitz der Herren von Weyler an die Herrschaft von Freiburg über und kam somit in österreichische Hände. Besitzer wurde Ulrich von Marnic‚ dessen Tochter sich mit dem Junker Hans von Reischach verheiratete‚ der daraufhin durch den Erzherzog Sigmund mit der Herrschaft Weyler belehnt wurde. Anstelle des einstigen Maierhofes, der einer Wasserkatastrophe zum Opfer fiel, entstand Anfang des 16. Jahrhunderts ein befestigtes Schloss.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem viele Lehnsgüter auch im Bereich Stegen wüstfielen, und ein Teil des Schlosses zerstört wurde‚ erhielt Freiherr Friedrich von Kageneck das Gut im Jahre 1709. Ende des 18. Jahrhundert umfasste die Herrschaft Weiler 88 Jauchert Acker‚30 Jauchert ausgestocktes Feld, 86 Jauchert Matten und 320 Jauchert Wald‚ zudem noch 27 Lehensgüter verschiedener Größe.
In der Folgezeit blieb die 1845 in ein Stammgut umgewandelte Gutsherrschaft Weyler in den Händen der Herren von Kageneck.
Auf grundherrlichen Befehl wurden in der Dreisamebene um 1700 große Flächen gerodet und als Lehen verpachtet.
Auf diese Weise entstanden die Stegener Ortsteile Ober- und Unterbirken. Bis zur Vereinigung mit Stegen 1890 gehörte der sehr alte Ortsteil Rechtenbach die meiste Zeit zur Abtei St.Peter.
Um 1895 zählte Stegen nach damaligem Gebietsstand - Rechtenbach war wenige Jahre zuvor an Eschbach gefallen  – 390 Einwohner. Ernährungsgrundlage war die Land- und Forstwirtschaft. Während in Eschbach geschlossene, eigene Hofgüter vorherrschten‚waren die Bauern in Stegen mit Lehen versehen, für die sie jährliche Abgaben zu leisten hatten‚ erst in Form von Naturalien‚ später dann auf Geldbasis.
Bis nach dem zweiten Weltkrieg gab es in der Gemeinde Stegen kaum Veränderungen. Danach setzte aber ein starker Bevölkerungszuwachs verbunden mit starker Bautätigkeit ein, und das Gesicht der Gemeinde änderte sich deutlich, wie wir im folgenden noch sehen werden.
Grund für die plötzliche und umfangreiche Bautätigkeit war des Bestreben der Gräfin von Kageneck‚ ein Großteil ihres Landbesitzes zu verkaufen, womit Interessenten ein umfangreiches Areal an Bauland in Stegen zur Verfügung stand.

1.2. Topographische und naturräumliche Lage
Die Gemeinde Stegen mit ihren Ortsteilen Eschbach und Wittental liegt zirka 10 Kilometer östlich der Stadt Freiburg (im Breisgau) und läßt sich als eine mittelbäuerliche Auspendlergemeinde charakterisieren. Die relativ große Gemarkung (Stegen 548 ha , Eschbach l442 ha ‚ Wittental 645 ha) hat naturräumlich Anteil an dem durch die Dreisam geschaffenen Zartener Becken‚ zum Großteil aber am Anstieg zum Mittleren Schwarzwald. Dieser naturräumliche Kontrast innerhalb der Gemeinde von Beckenzone und Schwarzwaldhöhen schlägt sich deutlich in der Höhenlage Stegens nieder, denn der tiefste Punkt liegt bei 340 Meter (im Wittental)‚ während die höchste Erhebung mit 856 Metern im Ortsteil Eschbach auftritt.
Stegen hat mit rund einem Drittel seiner Gemarkungsfläche den größten Anteil an der sehr fruchtbaren Zone des Zartener Beckens. Die restlichen zwei Drittel liegen im Bereich des östlich einmündenden Rechtenbachtales, dessen Hänge sich in den Mittleren Schwarzwald hinaufziehen. Nur etwa ein Fünftel beträgt der Anteil des Ortsteiles Wittental am Zartener Becken‚während die restlichen Flächen den stark bewaldeten Schwarzwaldhöhen zuzurechnen sind. Eschbach, das keinen Anteil am Zartener Becken besitzt‚ umfaßt einen großen Teil der Hochmulde von St.Peter‚ den Bereich des oberen und unteren Eschbachtales, sowie eine Anzahl kleinerer Seitentäler‚ deren Hänge sich bis weit über 300 Meter hinaufziehen.

1.3. Klimatische Verhältnisse in Stegen
Klimatisch gesehen gibt es in der Gemeinde Stegen aufgrund der Höhendifferenzen von über 500 Metern und der Zugehörigkeit zu zwei unterschiedlichen Naturräumen deutliche Unterschiede.
Zeichnet sich der Bereich des Zartener Beckens durch relativ große Temperaturschwankungen aus - so finden wir hier im Jahresmittel immerhin über 20 Eistage, aber auch 6-7 Hitzetage, so ist das Klima in den Schwarzwaldtälern gemäßigter, da der Abfluss der Ausstrahlungskaltluft in diesen gefällsreichen Tälern beträchtlich ist.
Nachteile, die hauptsächlich die Landwirtschaft betreffen‚ besitzen die Schwarzwaldtäler gegenüber den Zartener Becken natürlich in der jährlichen Durchschnittstemperatur‚ da die Abnahme der Lufttemperaturen mit zunehmender Höhe bei einer Höhenstufe von fast 900 Metern natürlich groß ist. Werden in Stegen noch über 210 Tage mit einer Durchschnittstemperatur von über 5°C im Jahr registriert, so liegen die Vergleichswerte der Ortsteile Eschbach und Wittental mit 200 Tagen deutlich niedriger.
Die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen in Stegen bei 7.5 - 8.5°; im Attental und um den Ortskern Stegen sogar bei 8.5-9° Celsius. Doch mit dem Anstieg zum Schwarzwald nehmen die Temperaturen deutlich ab‚ so daß im Norden und Nordosten Eschbachs Zonen erreicht werden, die klimatisch als kalt bis sehr kalt gekennzeichnet sind und deren Durchschnittstemperaturen im Jahresverlauf bei Werten um und unter 6° Celsius liegen. Liegt die dadurch bestimmte Vegetationszeit im Bereich von Stegen im Gebiet des Zartener Beckens bei 235-245 Tagen‚ so sinkt diese Zahl in den höchsten Teilen der Gemeinde auf Werte unter 200 Tage, was - wie wir später noch sehen werden - nur noch eine Nutzung als Wald-, Gras- oder Weideland zulässt.

Regional auch sehr unterschiedlich ist die Menge der Niederschläge in SEEGEN. Auf die gesamte Gemeinde bezogen liegt der Jahresdurchschnitt bei 1250 mm. Davon fallen in Stegen rund 100 mm weniger als in den Ortslagen Eschbach und Wittental‚ wobei hier die Hauptniederschlagsmengen in den Staulagen der Hänge fallen. Den Unterschied kann man auch aus nachstehender Tabelle herauslesen‚ wobei man den Wert der Gemeinde Kirchzarten (Zartener Becken) mit dem in von Stegen, den Wert der Gemeinde St.Peter (Schwarzwald) mit dem der Ortsteile Eschbach und Wittental vergleichen kann:

Niederschlagsmenge    Kirchzarten    St.Peter
mind. 0.1 mm                        176                178
mind. 1.0 mm                        133                145
mind. 2.5 mm                          94                117
mind. 10.0 mm                        26                  48

Mittlere Zahl der Tage mit mind. 01mm u.s.w. Niederschlag im Jahr.

Wir zählen also in St.Peter eine größere Niederschlagshäufigkeit (in Tagen). Während bei Niederschlagsmengen geringer Ergiebigkeit in Bezug auf die Häufigkeit kaum ein Unterschied besteht‚ nimmt die Anzahl der Tage mit hoher Niederschlagemenge in St.Peter gegenüber Kirchzarten deutlich zu‚ und bei einer Niederschlagemenge von über l0 mm erzielt St.Peter mit 48 Tagen einen fast doppelt so hohen Wert wie Kirchzarten. (aus: Kirchzarten, Geschichte‚ Geographie‚ Gegenwert von Günther Haselier. Tabelle 3.)

1.4 Die Böden
Wie schon angedeutet‚ hat Stegen Anteil an zwei naturräumlichen Einheiten‚ näm1ich zum einen am Schwemmfächerbereich der Dreisam im Zartener Becken und zum anderen am mittleren Schwarzwald. Diese naturräumliche Differenziertheit bedingt auch einen Unterschied in der Art und damit folglich auch in der Qualität der dort vorhandenen Böden.
Gute bis sehr gute Böden mit Acker- und Grünlandzahlen über 60 (Skala reicht von 0 – 100) (Statistisches Material des Landwirtschaftsamtes Freiburg) finden wir in dem Bereich Stegens, der Anteil am Zartener Becken hat, nämlich Unter-, Oberbirken und Stegen Ort. Dieses auf der Niederterrasse der Dreisam liegende Gebiet besteht aus schluffigen bis feinsandigen Lehmen‚ die mit Geröll durchsetzt sind. Vereinzelt treffen wir auch inselartige Vorkommen von schwemmlössartigem Lehm oder, wie am Bankenhof in Wittental, auch öligen Löß an.

Nicht ganz so ergiebig, aber immer noch als gut bis mittelmäßig qualitätsmäßig einzustufen, sind die Böden der Auezonen der zur Dreisam entwässernden Schwarzwaldzuflüsse und -bäche, wie der Steurenbach, der Eschbach und der Rechtenbach. Hier finden sich steinig-lehmige Sande‚ die als Verwitterungsprodukte der im Schwarzwald anstehenden Gneise zusammengeschwemmt und dann abgelagert wurden. Als Gleie- und Halbgleieböden sind sie grundwasserführend.
Nur noch mäßige Bodenqualität bieten die Braunerden am Anstieg zum Mittleren Schwarzwald. In diesem Bereich ist der im Untergrund anstehende Gneis stark vergrust und sandig verwittert. Mit zunehmender Höhenlage verschlechtert sich die Bodenqualität immer stärker‚ so daß wir in den sich weit bis in den Schwarzwald hineinziehenden Tälern der Ortsteile Wittental und Eschbach Acker- und Grünlandzahlen mit Werten unter 20 finden, womit die Grenze des landbauwürdigen Bodens unterschritten wird. Daher sind auch einige der vormals durch (Brand-) rodung entstandenen landwirtschaftlich genutzten Flächen brachgefallen.

1.4.1. Die Bodenqualität in den einzelnen Ortsteilen
Einen guten Überblick über die regionalen Unterschiede der Bodenqualität innerhalb der Gemeinde Stegen können die foIgenden Flächenbilanzkarten von Stegen‚ Eschbach und Wittental vermitteln. Karte fehlt
Wenn wir die Flächenbilanzkarte von Stegen anschauen‚ so erkennen wir im Süd-südwestlichen Teil‚ also im Zartener Becken, gute bis sehr gute Böden. Da die Grün- und Ackerlandzahlen bei 60‚ stellenweise auch bei 70 liegen, kann man diese Zone als landbaumäßig sehr geeignet einstufen. Ein schmaler Streifen von Böden mittlerer Qualität trennt den fruchtbaren Westteil Stegens von einem Ostteil, den man hauptsächlich als landbauproblematisch oder sogar als landbau-ungeeignet charakterisieren kann‚ da hier die Grünlandzahlen auf Werte unter 10 stellenweise sinken. Ausnahme bildet das Ost-West verlaufende Rechtenbachtal. In den Lagen ab 400 Metern finden wir dann nur noch Waldbedeckung und zwar im Nordwesten‚ Nordosten und Südosten.
Deutlich schlechter als in Stegen sind die Bodenqualitäten im Ortsteil Eschbach. Damit ist auch die Möglichkeit einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Böden sehr eingeschränkt. Während gute bis sehr gute Böden völlig fehlen, sind mittlere bis mäßige Bodenqualitäten auf die schmalen Auezonen des aus dem Schwarzwald kommenden Eschbachs‚dem Steurenbach und die Bereiche des Scherlenzendobel und Hintereschbachs beschränkt. Gerade in diesen kleinen Seitentälern des Eschbachs finden wie noch bis in Höhenlagen über 300 Meter Einzelhöfe mit arrondiertem Besitz‚wobei die landwirtschaftliche Nutzung trotz ungünstiger Boden- und Klimaverhältnisse sogar noch Ackerland einschließt. Den überwiegenden Teil Eschbachs nehmen aber Waldzonen ein.
Fast linienhaft verläuft die Grenze zwischen dem Zartener Becken und dem Mittleren Schwarzwald im Ortsteil Wittental‚ was deutlich an der Nutzung einmal als Acker‚ Wiesen- und Weideland bester Qualität‚ zum anderen als fast geschlossenes Waldgebiet zu erkennen ist. Das Wittental wird zu über zwei Drittel von Waldflächen bedeckt. Wie in Eschbach finden wir auch in Wittental in dem von Nord nach Süd verlaufenden Witten- und Attental in Höhenlagen von 300-400 Metern Einzelhöfe, wobei auch in diesen Fällen die Möglichkeit einer intensiven ackerbaulichen Nutzung kaum gegeben sind, da Boden-‚ Klima- und Reliefverhältnisse dort sehr ungünstig sind.
Zusammenfassend kann man sagen‚daß lediglich Stegen eine größere Fläche intensiv nutzbaren Äcker- und Wiesenlandes besitzt‚ die Ortsteile Wittental und Eschbach jedoch als landwirtschaftlich benachteiligt gelten müssen‚ was zur Hauptsache an der Bodenqualität‚ der Hangneigung und der Höhenlage und dem damit verbundenen Klima liegt.

1.4.2. Vergleich der Bodenqualität Stegens mit der umliegender Gemeinden
Um einen Überblick über die Bodenqualität unter spezieller Berücksichtigung der natürlichen Ertragsbedingungen im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden zu geben, möchte ich nachstehendes Bild verwenden.
Bild fehlt: Natürliche Ertragsbedingungen. Durchschn. Ertragsmeßzahlen in den Gemeinden Bad.-Württembergs. l:900 000)
Danach gehören die Gemeinden Stegen und Eschbach in die Stufe der Gemeinden‚ denen bereinigte Ertragszahlen bei Werten von 20-30 liegen, das Wittental mit seinem kleinen dem Zartener Becken zugehörigen landwirtschaftlichen Nutzungsbereich liegt mit Ertragszahlen von 30-40 um eine Stufe höher. In östlicher Richtung‚also dem Schwarzwald zu, nehmen die Ertragszahlen mit der Verschlechterung der Bodenqualität ab, während im Süden die Gemeinde Zarten mit Werten von 50-60 eine Sonderstellung einnimmt. Nach Westen schließen sich meist Gemeinden mit hohen Ertragszahlen an. (Quelle : Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländl. Räume‚ Kemnat 1973

1.5. Flurbilanzstatistik der Gemeinde Stegen
Nachdem bei der Beschreibung der Böden bereits Schlüsse auf die Möglichkeit landwirtschaftlicher Nutzung - der bisherigen Lebensgrundlage der in Stegen ansässigen Bevölkerung - gezogen werden konnten‚ möchte ich den ersten Eindruck durch die Flurbilanzstatistik der Gemeinde Stegen erweitern.

                        Flur in ha    Vorrangflur    Vorrangflur II    Grenzflur    Untergrenzflur
Stegen:             279                120                    111                     9                   39
Eschbach:        676                  25                    103                    69                479
Wittental:          194                  79                      38                     22                  55

Flächenbilanzstatistik der Gemeinden Stegen, Eschbach, Wittental (Quelle: Flächennutzungsplanentwurf des Gemeindeverwaltungsverbandes Dreisemtal. Erläuterungsbericht‚ Punkt 4.0. STRUKTURDATEN. Hrsg.: Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald Januar l979.)

Auffälligste Merkmale dieser Statistik sind :
a) eine denkbar ungünstige Flurbilanz im Ortsteil Eschbach‚ denn mehr als zwei Drittel der Flur gehören zur Untergrenzflur‚ vergleichbar mit den Gemeinden Hofsgrund und St.Wilhelm im Schauinslandbereich
b) die dagegen vergleichsweise günstige Bilanz in Stegen‚ da hier ein hoher Prozentsatz der Flur zur Vorrangflur zählt
c) der auf die Gesamtgemeinde bezogen zwar sehr hohe Prozentsatz an Vorrangflur, dagegen aber ein fast ebenso hoher Anteil an Grenz- und Untergrenzflur.
 

Blick vom Stegener Rathaus in Richtung Burg am Wald auf das Wiesen- und Ackerland des Zartener Beckens

Blick in das Wittental: Wiesenland in der Auezone, die Hänge sind bewaldet

Auch bei mageren Böden und einer Höhenlage von über 350 m noch Nutzung eines Teiles der LNF als Ackerland: hier in Rechtenbach.

 
 

1.5. Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe
Augenblicklich zählt die Gemeinde Stegen 92 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Davon gehören 31 zu Stegen‚ 43 zu Eschbach und die restlichen 18 zum Ortsteil Wittental. Damit hat sich die Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe seit 1950 von damals 132 um fast ein Drittel verringert. Nach Haupt-‚ Nebenerwerbs-  und in der Entwicklung von Haupt- zu Nebenerwerbsbetrieben befindlichen Betrieben untergliedert‚ finden wir in Stegen 12 Haupterwerbs-, 14 Nebenerwerbs- und drei Entwicklungsbetriebe. In Eschbach sind es  16 Haupterwerbs-, 20 Nebenerwerbs-, und sechs Entwicklungsbetriebe‚ und in Wittental gibt es sechs Haupterwerbs-‚ acht Nebenerwerbs- und zwei Entwicklungsbetriebe.
Auslaufende Betriebe zählen wir in Stegen zwei, in Eschbach ebenfalls zwei, wie auch im Wittental‚wobei die in Siegen auslaufenden Betriebe Haupterwerbsbetriebe sind.

1.7. Betriebsgrößenstruktur
Betriebsgröße  
Stegen Eschbach Wittental

1960  
1970 1975 1960  
1970 1975 1960  
1970 1975
Betrieb inges. 50
36
36
58
49
49
24
21
20
0 – 2 ha 5
4
4
11
2
5
5
3
2
2 – 5 ha 21
8
9
10
11
10
5
6
7
5 – 10 ha 9
10
11
9
8
8
6
5
5
10 - 20 ha 13
11
9
16
18
19
1
2
1
20 – 30 ha 1
3
1
11
8
8
6
3
2
30 – 50 ha -
-
-
-
-
-
1
2
3
über 50 ha -
-
-
-
-
-
-
-
-

Zur Betriebsgrößenstruktur der land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Stegen läßt sich für alle Ortsteile übereinstimmend feststellen‚ daß Großbetriebe über 30 ha mit Ausnahmen dreier Betriebe im Wittental fehlen. Stegen besitzt den geringsten Anteil großflächiger Betriebe, denn nur ein Drittel der Betriebe haben eine LNF über 10 ha‚ dagegen sind in Eschbach über die Hälfte der Betriebe mit einer LNF über 10 ha versehen. Im Wittental überwiegt zwar der Anteil der kleinflächigen Betriebe, doch finden wir hier auch - wie schon erwähnt - drei Betriebe in einer Größenordnung von 30 - 50 ha LNF. Der Grund für die unterschiedlichen Betriebsgrößen liegt vor allem daran‚ daß man im Bereich des Zartener Beckens auf relativ kleiner Nutzfläche rentabel wirtschaften kann, während für eine rentable Wirtschaft im Schwarzwaldbereich große ha-Flächen notwendig sind.
 
1.8. Verteilung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche und Tierhaltung
(Anmerkungen zur nachstehenden Tabelle)
Auch in dieser Tabelle sind wieder die naturräumlichen Unterschiede und ihre Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft innerhalb der Gemeinde Stegen zu erkennen. So hält sich in Stegen Acker- und Grünland fast die Waage, während in Eschbach in den letzten Jahren der immer schon recht hohe Anteil an Grünland bis auf 86.1 Prozent angestiegen ist‚ und die Ackerbaufläche auf unter I5 Prozent gesunken ist.
Interessant ist aber‚ daß auch in Stegen hektarmäßig ein Rückgang an Ackerland zu verzeichnen ist. Nur sind hier nicht, wie in Eschbach‚die schlechten Bodenertragsbedingungen der Grund für den Rückgang, der ja in Eschbach bei Abnahme des
Ackerlandes einen Anstieg des Grünlandanteils mit sich brachte, vielmehr ist der Ackerlandanteil in Stegen aufgrund der Freigabe von landwirtschaftlicher Nutzfläche als Bauland zurückgegangen. Denn der Großteil der Neubaugebiete Stegens entfällt auf den unmittelbaren Ortsbereich, nämlich die Bereiche Schlossacker, Ober- und Unterbirken‚ Großacker und Jägerandreas. Auch die Gehörlosenschule mit einem großen Flächenbedarf wurde in Stegen angesiedelt. Durch diese Neubautätigkeit hat Stegen viele Hektar guten bis sehr guten Ackerlandes verloren.
Zur Tierhaltung : generell läßt sich aus der Tabelle ein Trend zur intensiveren Tierhaltung ablesen‚ denn auf eine geringere Zahl an Haltern kommt jeweils eine höhere Stückzahl an Vieh. Ein Trend‚ der durch staatliche Richtlinien und Subventionen in Sinne der Rentabilität gefördert wurde.

ha-Zahl
Stegen Eschbach Wittental

1960
1970
1973/74
1975/76
1960
1970
1973/74
1975/76
1960
1970
1973/74
1975/76
Gesamt-ha-Zahl
366
346
360
307
725
640
-
590
257
233
.
227
Ackerland
167
136
131
125
205
91
-
81
90
81
-
70
Acker-Grünland
193
207
221
206
518
548
-
508
165
151
-
152
Feldfläche
192
192
-
-
-
705
-
-
-
430
-
-
Privatwald
-
155
-
-
-
480
-
-
-
405
-
-
Gemeindewald
-
37
-
-
-
54
-
-
-
25
-
-
Staatswald
-
-
-
-
-
171
-
-
-
-
-
-
Landnutzung












Getreide
84 (51%)
-
78 (57%) -
97 (43%)
57 (63%)
55 (64%)
-
46 (51%)
34 (41%)
41 (53.9 %)
-
Kartoffel
27
-
10
-
29
16
16
-
12
5
5
-
Futterpflanzen
55
-
10
-
76
17
14
-
31
12
15
-
Tierhaltung
in Klammer
Zahl der Halter











Rindvieh
357 (47)
356 (37) -
414 (35) 442 (55)
504 (47)
-
593 (43)
218 (21)
180 (18)
-
210 (15)
Schweine
458 (50)
424 (40)
-
396 (37)
466 (60)
468 (51)
-
391 (46)
482 (23)
631 (14)
-
456 (17)
Geflügel
1002 (49)
814 (37)
-
770 (32)
1057 (55)
961 (45)
-
523 (37)
482 (27)
323 (14)
-
255 (8)
Schafe
-
-
-
-
27
35
-
117
-
-
-
-


2.1. Bevölkerungsentwicklung
Eine der auffälligsten Erscheinungen in der Geschichte der Gemeinde Stegen ist der enorme Bevölkerungszuwachs, der bereits um die Jahrhundertwende begann‚ seinen Höhepunkt aber erst in den letzten zwanzig Jahren erreichte. Zählte 1852 die Gemeinde Stegen knapp 400 Einwohner, Eschbach 550 und die Gemeinde Wittental 50 Einwohner - also nach heutigem Gebietsstand eine Gesamtbevölkerung von rund 1000 Einwohnern -, so kam es bis zum heutigen Tag zu einer Vervierfachung der Bevölkerungszahl, denn nach der Zählung vom 31.12.1977 betrug die Einwohnerzahl Stegens 4152 Einwohner.
Während der ersten fünfzig Jahre unseres Jahrhunderts nahm die Bevölkerung als Folge der Eigenentwicklung der Gemeinden zwar ständig, aber mehr unauffällig zu. In den Nachkriegsjahren setzte dann ein erster stärkerer Zuwachs ein, vor allem in den Gemeinden Eschbach und Stegen. In diesen Gemeinden verdoppelte sich die Einwohnerzahl in Zeitraum von 1930 - 1970 jeweils, und Stegen lag mit 950 Einwohner im Jahre 1970 erstmals dicht an der 1000-Einwohner-Grenze.
Ab 1970 setzte aber dann eine Bevölkerungsentwicklung ein, die die Gemeinde Stegen‚ jetzt nach der Gemeindereform mit den Ortsteilen Eschbach und Wittental‚ zu einer der am schnellsten und stärksten expandierenden Gemeinden im badischen Raum machte. Innerhalb von sechs Jahren‚ also in Zeitraum von 1970 -1976, kam es erneut zu einer Verdopplung der Bevölkerungszahl‚ denn am 21.l2.l970 zählte die Gemeinde 2033 Einwohner‚6am selben Tage des Jahres l975 waren es 4120 Personen.
Wo sind die Gründe für diesen enormen Bevölkerungsanstieg zu suchen‚ in einer Gemeinde‚ die als ländlich-bäuerlich bezeichnet wird‚ obwohl gerade in Ortsbereich Stegen kaum noch Anzeichen landwirtschaftlicher Tätigkeit zu finden sind.
Ein Grund‚ der hauptsächlich auf die Zeit von 1950 – 1970 zutrifft, ist die zum damaligen Zeitpunkt langsam immer besser werdende finanzielle Lage nach den Weltkriegsjahren. Dadurch konnten es sich viele Menschen erlauben‚ ihre Notunterkünfte‚ in die sie in den Nachkriegsjahren gelebt hatten‚ zu verlassen und eigene Häuser oder Wohnungen im Umkreis von Freiburg zu bauen und zu beziehen‚ zumal der Wohnraum in Freiburg auch immer knapper und teurer wurde.
Der knappe und teure Wohnraum in Freiburg selbst ist auch ein Grund für die starke Wohnbautätigkeit in Stegen nach l970. Hinzu kommt aber noch‚ daß immer mehr Menschen Grundstücke in schöner (landschaftlich)‚ ruhiger, gesunder und stadtnaher Lage suchen. Da in Stegen diese Kriterien erfüllt sind, wie wir noch sehen werden‚ war es nicht verwunderlich, daß nach Freigabe einer Reihe von Bebauungsplänen in Stegen eine rege Bautätigkeit einsetzte‚ zumal die Quadratmeterpreise Anfang der 70er Jahre mit 50 – 100 DM/m2 noch deutlich unter denen bevorzugter Freiburger Wohngegenden lagen.
Bei meiner Befragung neuzugezogener Bürger Stegens konnte ich feststellen‚ daß der überwiegende Teil aus dem Raum Freiburg zugezogen ist. Ein kleiner Teil ist aus beruflichen Gründen aus anderen Teilen der Bundesrepublik nach Stegen gezogen. Auf meine Frage‚ warum man sich gerade auf den neuen Wohnort Stegen festgelegt hätte‚ lag bei den meisten der Befragten die in bevorzugter Wohnlage im Schwarzwaldbereich, aber gleichzeitig auch in der Nähe Freiburgs an erster Stelle der Rangliste. Für die meisten war eben die verkehrsgünstige Lage zum Oberzentrum Freiburg und zum Unterzentrum Kirchzarten schon aus beruflichen Gründen sehr wichtig. In Verbindung mit der guten Wohnlage nannten viele der Befragten auch die derzeit noch verhältnismäßig günstigen Grundstückspreise‚ die besonders jungen Familien mit Kindern den Bau eines Hauses erst ernöglichten. Während eben diese jungen Familien als wichtigen Grund für die Umsiedlung nach Stegen die Spielmöglichkeiten für ihre Kinder angeben, beurteilten ältere Menschen die ruhige Lage‚ die klimatische Gunst und die guten Spazier-und Wandermöglichkeiten in und um die Gemeinde als positiv. Dagegen spielten Freizeitmöglichkeiten oder infrastrukturelle Bedingungen kaum eine Rolle, wenn dann eher in negativer Hinsicht, daß man vor dem Umzug Angst hatte zu wenig Einkaufsmöglichkeiten zu haben, ohne Auto kaum aus dem Ort zu kommen oder innerhalb des Ortes zu wenig geboten bekommen würde.

2.2. Bestand an Wohngebäuden
Um die Jahrhundertwende hatte die Gemeinde Stegen nach den heutigen Gemeindegrenzen eine Gesamtzahl von knapp 150 Wohngebäuden. Davon entfielen auf Eschbach 76,
Stegen 55‚ Wittental 18 Wohngebäude. Diese Wohngebäude gehörten fest ausschließlich zu landwirtschaftlichen Betrieben. In den folgenden 50 Jahren erweiterte sich der Bestand der Wohngebäude parallel mit der Bevölkerungszahl langsam aber stetig. Den Höhepunkt erreichte die Wohnbautätigkeit zu Beginn der 70er Jahre, als sich die Anzahl der Wohngebäude innerhalb von fünf Jahren von 563 (1970) auf 981 (975) steigerte und ein Jahr später die 1000er-Grenze überboten wurde.
Mit der Neubautätigkeit nahm der Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe prozentual erheblich ab. Konnte man vor 1950 in den damals noch selbstständigen Gemeinden Stegen‚ Eschbach und Wittental davon ausgehen‚ daß die Anzahl der zur Landwirtschaft gehörenden Wohngebäude rund 50 Prozent des gesamten Wohnbaubestandes ausmachte‚ so sank der Anteil bis I977 auf unter 20 Prozent. Denn die Neubautätigkeit der letzten zwanzig Jahre ist fast ausschließlich auf nichtlandwirtschaftliche Gebäude beschränkt.

2.3. Art‚ Umfang und Größe der Wohngebäude
Die bis zum zweiten Weltkrieg errichteten Wohngebäude der Gemeinde Stegen waren fast alle geschlossene Hofgüter‚ also mit direkt an den Hof anschließendem Grundbesitz, der sich in den Talbereichen meist streifenförmig von einem Hang durch die Talaue bis hinauf auf den gegenüberliegenden Hang hinaufzog. Nach der Bauart gehörten die Häuser meist dem Typ des Heidenhauses an und hatten eine giebelseitige Hofeinfahrt.
 

Fussenthomashof im Rechtenbach

Diese alten Höfe wurden in der Folgezeit denn meist durch steinerne Wohntrakte, Speicherbauten und Backöfen erweitert. Immer mehr der alten Schwarzwaldhäuser werden in Stegen heute nur noch als Scheune oder Stall genutzt, die neuen Wohngebäude sind meist massive Steinhäuser.
Die nach 1950 enstandenen Wohngebäude sind‚ ausgenommen von zwei dreistöckigen Wohnblöcken in Stegen-Ort‚ Ein- und Zweifamilienhäuser‚ teils in Bungalow-Stil, moderner Bauweise. Auffallend ist die hohe Belegungsdichte der einzelnen Wohnungen.
 

Neubaugebiet in Eschbach

Hierbei hat Stegen mit 3.71 Personen pro Wohnung die höchste Belegungsdichte aller Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbandes Dreisamtal, denn für diesen Bereich liegt der Durchschnittswert bei 3.34 Personen. Dennoch ist in den letzten Jahren eine Abnahme der Belegungsdichte festzustellen (1968 : 4,95). Grund für die relativ hohe Belegungsdichte ist die große Anzahl der nach Stegen zugezogenen kinderreichen Familien.

2.4. Ausstattung der Wohnungen
Im Zusammenhang mit der hohen Belegungsdichte der Wohnungen muß gesehen werden, daß der Großteil der Wohngebäude über mindestens drei‚meist aber sogar vier oder fünf Wohnräume verfügt. Bei den Neubauten ist ein Hang zu vielräumiger und komfortabler Bauweise festzustellen, und auch viele der alten Wohngebäude sind renoviert und komfortabler gestaltet worden. Damit hat sich der 1970 errechnete Quadratmeter-Mietpreis von damals 2.53 DM meist schon mehr als verdoppelt.

2.5. Bautätigkeit und Bauvorhaben
Die nachstehende Tabelle gibt Auskunft über den Anteil der bereits vorhandenen Bau- und Verkehrsflächen in der Gemeinde Stegen:
Ortschaft  
Gesamt-ha-Zahl
Bauflächen Verkehrsflächen Bau-Verkehrsflächen
in % ha
Stegen
548 58 ha 28 ha 15.6 %
Eschbach  
1442 26 ha 25 ha 3.7 %
Wittental  
654 21 ha 8 ha 4.4 %

Die Tabelle (Quelle: Agrarstrukturelle Rahmenplanung Bad.-Württemberg‚ Fortschreibungsunterlagen der Landwirtschaftsverwaltung‚ Gemeindeverwaltungen.) unterstreicht die rege Bautätigkeit in Stegen. Allein 10 Prozent der Gemarkungsfläche sind als Bauland genutzt, dazu kommt noch der relativ hohe Prozentsatz(5%) an Verkehrsflächen. Damit hat Stegen eine mehr als doppelt so große Baufläche wie der flächenmäßig zweieinhalb mal so große Ortsteil Eschbach‚ bei dem sich interessanterweise Bau- und Verkehrsflächen hektarmäßig die Waage halten. Auch das Wittental hat einen prozentual weit geringeren Anteil an Baufläche als Stegen.
Seit l965 wurden in Stegen die folgenden Bebauungspläne genehmigt:
Stegen : Schlossacker‚ Oberbirken‚ Unterbirken, Grossacker‚ Jägerandreas‚ Oberleien‚
Eschbach: Reckenberg,
Sommerberg
Wittental : BachmättIe – Eichbühl - Hannissenhof

Diese bisher genehmigten Bebauungspläne sind bis zum heutigen Datum zu nahe 100 Prozent verwirklicht worden‚ so daß im Flächennutzungsplan für die Gemeinden des Dreisamtales, in Stegen keine Baulücken mehr vorhanden sind.
Was die weitere Genehmigung neuer Bebauungsgesuche betrifft, so ist vorgesehen, Baugelände nur noch im Rahmen der Eigenentwicklung des Ortes freizugeben. Diese Eigenentwicklung umfaßt einerseits den Bauflächenbedarf aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung resultierend‚ zum anderen aber auch aus dem Bedarf‚ der sich vorwiegend aus der Umnutzung durch Verbesserung der Wohnverhältnisse innerhalb der Gemeinde ableitet. Für die Gemeinde Stegen wurde bis 1990‚ also dem Ende der Gültigkeit des bestehenden Flächennutzungsplanes eine prozentuale Eigenentwicklung von 7% angenommen. In Einwohner-und Hektarzahlen ausgedrückt bedeutet das‚daß bei einer momentanen Bevölkerungszahl Stegens von 4203 Einwohnern (Stand. 30.6.78) mit einem Bevölkerungszuwachs von 294 Persenen bis 1990 gerechnet wird. Bei einer zugrundegelegten Siedlungsdichte von 30 Einwchrer pro Hektar hieße das‚ daß rund 10.0 ha (genauer Wert 9‚8 ha) an Baufläche ausgewiesen werden kann, soll oder darf. Dieser Wert könnte gesteigert werden, würde die Gemeinde durch Verstärkung der Bautätigkeit eine Verringerung der Belegungsdichte erzielen wollen‚ die, wie wir ja gesehen haben‚ deutlich über den Werten des Landes und des Gemeindeverbandes Dreisamtal liegt.
Konkret liegen folgende Bebauungsanträge vor:
Stockacker I (3.0 ha)
Stockacker II (2.5 ha)
erw. Beb. Großacker (0.3 ha)
Fohrenbühl (0.5 ha)
Reckenberg (0.8 ha) zusammen 7.1 ha

Seitens der Gemeinde soll eine Friedhofserweiterung (bisher 0.75 ha) um 0.7 ha und eine Sportplatzvergrößerung (bisher 2.2 ha) um 4.0 ha erfolgen. Daneben ist ein architektonisch interessantes ökumenisches Zentrum bereits im Bau und mit der Errichtung einer Mehrzweckhalle soll in Kürze begonnen werden. Geplant ist auch eine Schulhauserweiterung zur Verbesserung der Hauptschulsituation in der Gemeinde.
AIs SonderbaufIäche ist im Flächennutzungsplan die Erweiterung der GehörlosenschuIe um 2.0 ha genehmigt worden.

Zeitungsausschnitte aus der Badischen Zeitung aus dem Jahr 1966:
Ein großes Wohnbauprojekt in Stegen
Im nächsten Jahr wird mit der Errichtung einer weiträumigen Wohnsiedlung im Dreisamtal begonnen.
Die „Wohnstättenbau Freiburg eGmbH“ hat zusammen mit zwei anderen Genossenschaften die umfangreichen Vorbereitungen für ein großes Siedlungsprojekt in Stegen - bei Freiburg soweit abgeschlossen, daß im kommenden Jahr mit dem Baubeginn gerechnet werden kann. Die Pläne sehen vor, Eigenheime und Mietwohnungen in aufgelockerter Form um den Kern des 4,5 Kilometer von der Freiburger Stadtgrenze entfernten Dorfes anzulegen. Bewußt wird man auf überdimensionale Wohnblocks verzichten, um der Siedlung in ihrer Gesamtheit den Charakter eines Villenvororts zu geben. Durch die großzügige Anlage von Grünflächen, Sport- und Spielplätzen soll zudem dafür gesorgt werden, daß die Gebäudegruppen nicht zu dicht aneinandergereiht werden.
Durch ein modernes Einkaufszentrum, das sowohl Einzelhandels- als auch Filialbetriebe umfassen wird, soll die Versorgung der späteren Bewohner auf dem kürzesten Weg sichergestellt werden. Die Siedlung soll in Massiv-Fertighaus-Bauweise erstellt werden, womit ein hohes Maß an Rationalisierung angestrebt wird, die dem Interessenten erhebliche Kosteneinsparungen bringt.
Bei der Planung und Ausführung werden auch die Erfahrungen von Nutzen sein, welche die „Wohnstättenbau eGmbH“ bereits bei der Siedlung der großen Freiburger Baugebiete
Neu-Littenweiler und Bischofslinde sammeln konnte.
Innerhalb des Großprojekts in Stegen werden Bungalow-Häuser in drei verschiedenen Typen und ein Typ eines zweigeschossigen Zwei-Familien-Hauses erstellt. Die reinen Wohngebäude werden noch durch einige dreigeschossige Wohnblocks ergänzt.
Die Genossenschaften sind der Meinung, daß die günstige Verkehrslage der geplanten Siedlung, zusammen mit der sonnigen und landschaftlich reizvollen Wohnlage im Dreisamtal, starke Anziehungskraft auf Freiburger Bauinteressenten ausüben wird. Neben der neu angelegten Entlastungsstraße nach Stegen, die vor Ebnet in die Bundesstraße 31 einmündet, bestehen Verbindungen durch Postomnibusse sowohl nach Freiburg als auch zum
Bahnhof Kirchzarten. Außerdem darf damit gerechnet werden, daß das Nahverkehrsnetz bei entsprechendem Bedarf weiter ausgebaut wird.
Die Bebauung des ersten Teilgebiets, das eine Reihe von Bungalows, zweigeschossige Eigenheime, dreigeschossige Wohnblocks und das Geschäftszentrum umfassen wird, soll kommendes Jahr in Angriff genommen werden. Das sich anschließende Gelände, das den Genossenschaften, dem Bund, einer Bausparkasse und privaten Eigentümern gehört, wird später bebaut werden. Neben reinen Wohnbauten werden auf diesem Gelände dann die staatliche Gehörlosenschule und ein katholisches und evangelisches Gemeindezentrum entstehen. Die kurz vor der Vollendung stehende Volksschule und die teilweise fertiggestellten Spiel- und Sportplätze wurden bereits in die Pläne miteinbezogen.
Von dem vor den Toren Freiburgs geplanten Siedlungsprojekt Stegen kann man sich eine weitere Erleichterung für den Engpaß auf dem Wohnungsmarkt versprechen

Zeitungsausschnitte aus der Badischen Zeitung aus dem Jahr 1967:

Neues ruhiges Wohngebiet in Stegen
In der Nähe von Freiburg entsteht in den nächsten Jahren Wohnraum für zahlreiche Menschen
Stegen. Während sich in den Stegen benachbarten Orten in den Vergangenen Jahren
eine rege Bautätigkeit entwickelt hat, verblieb Stegen bisher nahezu unberührt in seiner ländlichen Idylle, obwohl der nahe bei Freiburg liegende Ort und die vorhandenen Geländeflächen eine Besiedlung und Bebauung geradezu anbieten.
Der Mangel an günstigen Bauplätzen in der näheren Umgebung von Freiburg war mit ein Grund dafür, der die Gemeinde Stegen veranlaßte, einen großzügigen Bebauungsplan aufzustellen und im Gemeinderat zu verabschieden, nachdem sich einige Bauträger und Privatpersonen bereit gefunden hatten, ihre Grundstücke für eine Besiedlung zur Verfügung zu stellen und sich an der Finanzierung der Erschließung zu beteiligen.
Wie das Modellbild erkennen läßt, wird in Stegen in den nächsten Jahren ein aufgelockertes Wohngebiet unmittelbar südlich und südwestlich des Ortskerns entstehen, das eine größere Zahl von Eigenheimen, Eigentums- und Mietwohngebäuden mit einem Ladengeschäftszentrum für die Versorgung der künftigen Bewohner des neuen Wohngebietes enthalten wird.
Industriebetriebe und geruch- und geräuschverursachende Gewerbebetriebe werden hier nicht angesiedelt. Stegen ist gewissermaßen als ein Ferien- oder Kurort in nächster Nähe von Freiburg anzusehen. Das Vorhandensein einer neuen Volksschule und des Knaben-Internets St. Sebastian und die gute Verbindung nach Freiburg lässt auch die Ansiedlung von Familien mit Kindern zu, ohne daß dadurch die Ausbildung der Jugend nachteilig beeinflußt würde.
Die vorbereitenden Maßnahmen für den Beginn der Bauarbeiten in dem neuen Wohngebiet werden seit zwei Jahren intensiv betrieben; sie sind jetzt soweit gediehen, daß mit den Bauarbeiten für den Hauptkanal zur Beseitigung der Abwässer begonnen werden konnte.

 

Blick vom Rathaus auf die Neubaugebiete Groß-und SchIoßacker. Im Hintergrund
die Stadtteile Littenweiler und Ebnet, ganz links am Bildrand Kappel.

Das neue ökumenische Gemeindezentrum in Stegen-Ort.

Das Rathaus in Stegen-Ort. Im Erdgeschoß ist eine Sparkasse untergebracht.

2.6. BEURTEILUNG DER BEBAUUNG Stegens im Hinblick auf Art und Umfang der Bautätigkeit und deren Eingliederung in das Orts-und Landschaftsbild
Von einem „harmonischen Einpassen der vierundzwanzig neuen Einfamilienhäuser in den Ortsteilen Stegen und Unterbirken‚ sowie drei weiteren Neubauten im Schafacker‚ die mit der Kuratiekirche der Gemeinde Stegen ein abgeschIossenes OrtsbiId geben“‚1esen wir in einem Zeitungsartikel der Badischen Zeitung Mitte des Jahres 1959 (Badische Zeitung‚ Freiburg vom 20.4.1959. Überschrift : Neubauten im schönen Dreisamdorf.)
Weniger positiv klingt dagegen die Beurteilung der Bebauung Stegens in der Amtlichen Kreisbeschreibung Freiburg‚ Stadt-und Landkreis. Hier wird den Planern sowohl in Bezug auf das Erscheinungsbild, wie auch hinsichtlich der Bedürfnisse der Einwohner „Konzeptionsarmut“ vorgeworfen. Im weiteren Text ist dann zu lesen:

"So fehlt zum Beispiel trotz des voraussehbaren Zuzugs vieler junger Familien ein KinderspielpIatz. Die Poststelle liegt am Ende einer Sackgasse. Vom geplanten Neubaugebiet OberIeien aus wird der Ortskern nur auf Umwegen über eine stark befahrene Durchgangsstraße erreicht, da bei der Vergabe kein Gelände für einen Verbindungsweg offengeIassen worden ist. Im Westen von Stegen bricht das Ortsbild ausgerechnet mit den größten und höchsten Wohnblocks der Gemeinde jäh ab".
Dennoch wird insgesamt die Wohnqualität von den Stegener Neubürgern als gut bezeichnet. (Haserodt/Stülpnagel: DIE GEMEINDE Stegen MIT WITTENTAL. Sonderdruck aus der amtlichen Kreisbeschreibung Freiburg Stadt- und Landkreis, Band II/2.Seite 1047.)

Harmonische Gestaltung oder Verpfuschung des Ortsbildes durch konzeptionsarme Planung scheint hier die Frage, die es zu untersuchen gibt.
Was die in der Kreisbeschreibung erwähnten Probleme im Hinblick auf die Bedürfnisse der Bevölkerung anbetrifft, so kann man feststellen, daß sich auf diesem Sektor in letzter Zeit doch einiges getan hat‚ denn die Verkehrsverbindungen zu Oberleien sind verbessert worden‚ ein Kinderspielplatz besteht seit neustem im Ortskern von Stegen, und auch die Poststelle ist gut erreichbar.
Anders dagegen verhält es sich mit den Vorwürfen bezüglich des Erscheinungsbildes des Ortes.
 

Blick von der Straße aus Ebnet über das Zartener Becken nach Stegen.
Links die Gehörlosensohule, rechts neue Wohnblocks


Wie das Bild beweist, erscheint das Auftauchen dreistöckiger Wohnblocks inmitten der Felder- und Waldlandschaft für eine Gemeinde im ländlichen Raum etwas unglücklich‚ zumal mit der Gehörlosenschule ein weiterer Neubaukomplex am Ortseingang liegt‚ wenn man von Ebnet nach Stegen fährt oder geht.
Man kommt kaum auf den Gedanken‚ sich in einer Gemeinde mit überwiegend landwirtschaftlichem Charakter zu befinden‚ geht man einmal durch die Neubaugebiete Oberbirken‚ Unterbirken‚ Jägerandreas oder Reckenberg (siehe Bild).

 

Überblick über das Neubaugebiet RECKENBERG im Ortsteil Eschbach


Andererseits finden wir in der Gemeinde Stegen aber auch Gebiete -und das vor allem in den Seitentälern-, in denen von einer Neubautätigkeit kaum etwas zu spüren ist‚ dafür aber das ursprüngliche Landschafts- und Siedlungsbild fast vollständig erhalten geblieben ist, wie im
Steurental (Bild).

Wie schwer es ist‚ für derartige bauliche Probleme Ideallösungen zu finden‚ zeigen auch die Antworten der von mir zu diesem Thema befragten Einwohner. Die Antworten auf die Frage nach der Beurteilung von Art und Ausmaß der Bebauung Stegens reicht von einem total überbaut‚ wodurch der Charakter des Ortes zerstört werden ist“ bis hin zu der Meinung‚ daß man durchaus einer weiteren Bebauung zustimmen würde. Doch sind dieses Extremmeinungen. Der Großteil der Befragten hielt das bisherige Ausmaß der Bebauung für gerade noch vertretbar‚ entschied sich aber für einen völligen Baustop. Positiv wurde erwähnt, daß es in der Gemeinde noch von der Neubautätigkeit unberührt Bereiche gäbe und daß -ausgenommen die zwei dreistöckigen Wohnblöcke- die Art der Bebauung mit meist formschönen Bungalows oder Ein- und Zweifamilienhäuser gelungen wäre.


Ein- und Zweifamilienhäuser am Eichbühl im Wittental.

Die Gründe für diesen innerhalb weniger Quadratkilometer markanten Unterschied im Ortsbild Stegens werden verständlicher‚ wenn wir die vom Regionalverband Südlicher Oberrhein aufgestellten Forderungen in Bezug auf die Bautätigkeit in stadtnahen Gemeinden mit ländlichem Charakter einmal anschauen.
Generell heißt es‚ daß zukünftige Siedlungsentwicklung auf geeignete Bereiche in Anlehnung an Zentrale Orte zu konzentrieren ist und zwar unter grundsätzlicher Aufrechterhaltung der dezentralen Siedlungsstruktur mit ihren  Möglichkeiten und unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen. Eine Zersiedlung der Landschaft solle verhindert werden (Regionalplanentwurf 77. Allgemeine Ziele. Seite 12‚ Hrsg.: Regionalverband Südlicher Oberrhein, Freiburg 1977)
Anders ausgedrückt und präzisiert heißt es dann weiter: „Eine Zersiedlung ist durch Konzentration von Siedlungsflächen und baulichen Anlagen sowie durch Anschluß von  Neubebauungen an die bestehende Ortsbebauung zu verhindern. (ebenda, Seite 140)
Bedauerlich nur‚ daß dieser in Stegen tatsächlich vollzogene Anschluß der Neubebauung an bestehende Ortsbebauung zum Großteil auf Kosten ertragreicher Böden geht‚von denen ebenfalls von staatlicher Seite gefordert wird‚daß sie von der Fremdnutzung ausgeschlossen werden sollten. (ebenda, Seite 153/154)

2.7. VERKEHR
Als verbindungsmäßig gut versorgt und verkehrsgünstig gelegen läßt sich Stegen bei der Betrachtung der Verkehrslage einstufen. Stegen liegt an der B31, der Verbindungsachse Freiburg – Neustadt - Donaueschingen‚ von der bei Ebnet mit der L127 b die für die direkte Zufahrt nach Stegen wichtige Landstraße nach St.Peter abzweigt. Von der L127 b führen mit der K49I2 und K4911 Verbindungsstraßen nach dem Ortsteil Wittental und der Gemeinde Kirchzarten. Dabei erweist sich seit langem die Verbindungsstraße von Stegen nach Kirchzarten als problematisch, da auf dieser gerade von Kindern und Jugendlichen häufig benutzten Straße weder ein Fuß- noch ein Radweg existiert, und sich auch die Überquerung der B31 kurz vor Kirchzarten als sehr gefährlich erweist‚ sodaß es dort schon zu mehreren Unfällen gekommen ist. Ende des Jahres 1979 ist nun ein Ausbau dieser Kreisstraße freigegeben worden.
Ein Problem, das nicht nur den StegenERN seit Jahren auf den Nägeln brennt‚ ist der Ausbau der B3l. Gerade bei Ebnet, dem Einmündungspunkt der von St.Peter über Stegen
führenden Straße‚ staut sich der Verkehr aufgrund der Ortsdurchfahrt und einer ungünstig postierten Fußgängerampel täglich‚ verstärkt in Hauptverkehrs- und Reisezeiten. Diese Stauungen werden gerade durch das Einfädeln der Benutzer der LI27 B noch verstärkt. Abhilfe könnte nur eine Verbreiterung der B31 oder eine Trassenverlegung schaffen‚ die von vielen StegenER Bürgern begrüßt wird. Denn man darf nicht vergessen‚ daß sich durch die starke Siedlungstätigkeit im Dreisamtal die Zahl der nach Freiburg pendelnden Personen wesentlich erhöht hat.

2.7.1. ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Können die privat motorisierten Einwohner Stegens mit den Verkehrsverbindungen von und nach Stegen zufrieden sein‚ so sieht die Lage für den Personenkreis‚ der über kein eigenes Fahrzeug verfügt schon schlechter aus, also hauptsächlich für Jugendliche, Hausfrauen und ältere Menschen. Sie sind auf den Busverkehr angewiesen‚wollen sie nach Kirchzarten, Freiburg‚ St.Peter oder in Nachbarortschaften.
Da wäre zum einen die Linie der Omnibus-Verkehrs-Gemeinschaft Bahn/Post von Freiburg -St.Peter – St.Märgen nach Hinterzarten und zum anderen die Privatbuslinie von Freiburg ins Wagensteigtal und zurück.
Sehr schlecht kommen bei der Betrachtung des Fahrplanes die Bewohner des Wittentals weg. Nur jeweils fünf Verbindungen von und nach Freiburg bieten sich diesem Personenkreis täglich. AIs sehr unerfreulich erweist sich für die gesamte Gemeinde Stegen die Tatsache, daß es nach 20.00 Uhr keine Möglichkeit mehr gibt‚ nach Freiburg hin oder von Freiberg zurück nach Stegen zu kommen. Auf Initiative der Bürger startete die Gemeinde Stegen vor Jahren den Versuch, einen Kleinbus für Theaterfahrten nach Freiburg zu mieten‚ doch wurde dieser Versuch bald aufgegeben, da die Ausnutzung der Plätze zu gering war und dadurch der hohe finanzielle Aufwand seitens der Gemeinde als nicht mehr gerechtfertigt erschien. Verglichen mit den vergangenen Jahren‚ in denen noch weniger Busfahrmöglichkeiten täglich bestanden‚ haben sich die Möglichkeiten‚ durch öffentliche
Verkehrsmittel nach Freiburg oder Kirchzarten zu kommen, schon erheblich verbessert.
Für die kommenden Jahre bestehen Bestrebungen, eine weitere Verbesserung der Verkehrsverbindungen von und nach Stegen zu erreichen‚was eine Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Landkreis ermöglichen soll. So wird beispielsweise erwogen‚ Stegen an des Verkehrsnetz der Freiburger Verkehre AG anzuschließen.

2.8. VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG
Vor dem starken Bevölkerungsanstieg gab es in Stegen nur ein sehr beschränktes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten‚ da der Großteil der dort lebenden Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig war und sich daher mit Dingen des täglichen Bedarfs selbst versorgen konnte.
Mit den Einwohnerzahlen stieg aber gleichermaßen der Bedarf an Geschäften. Um dieser Notwendigkeit Rechnung zu tragen‚ entstand Anfang der 70er Jahre ein Einkaufszentrum im Ortskern von Stegen. Dieses im Bungalowstil erbaute Zentrum verfügt über einen Lebensmittel-Supermarkt‚ eine Drogerie mit Toto/Lotto-Annahmestelle‚ einen Friseur, eine Volksbank. Ende 1979 wurde in unmittelbarer Nähe ein Café mit Bäckerei eröffnet, nachdem kurz zuvor im ebenfalls im Ortszentrum liegenden Hirschenweg ein Geschäftshaus fertiggestellt wurde, in dem neben einer Apotheke, einem Kosmetik-und Massagesalon‚ einer Gastwirtschaft und der Post zwei Arztpraxen untergebracht sind. Eine Sparkasse befindet sich im Rathausgebäude. Damit liegen alle Einkaufsmöglichkeiten in Stegen sehr zentral und dicht beieinander. In Eschbach dagegen gibt es nur ein vor kurzem umgebautes Lebensmittelgeschäft‚ und im Wittental bestehen keinerlei Einkaufsmöglichkeiten.
Verständlich‚ daß sich hauptsächlich nur die Einwohner Stegens mit den vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten zufrieden erklären‚ die Bewohner der Ortsteile Eschbach und Wittental aber die langen Wege zu den Versorgungseinrichtungen bemängeln.
Bemängelt wurde bisher das Fehlen einer Bäckerei und einer Metzgerei, nachdem nun Ende 1979 die Bäckerei gegenüber vom Einkaufszentrum eröffnet hat‚ hofft man‚ in die
leerstehenden Räume der nach dem Hirschenweg umgezogenen Apotheke eine Metzgerei ansiedeln zu können.
Sehr viele der Befragten gaben an‚ sich in Stegen nur mit dem Notwendigsten zu versorgen‚ ansonsten aber ein- oder mehrmals in der Woche nach Freiburg oder Kirchzarten zu fahren‚um dort das größere Angebot und die oftmals billigeren Preise auszunutzen und sich auch gleichzeitig mit Artikeln des mittel- und langfristigen Bedarfs einzudecken.
 

Das neue Geschäftshaus am Hirschenweg, gegenüber dem Gasthaus ‘Hirschen’ an der L127b von Ebnet nach St.Peter gelegen.

Das Einkaufszentrum in Stegen-Ort.

Café und Bäckerei in Stegen-Ort, gegenüber dem Rathaus. Im Hintergrund Gebäude des Kollegs St.Sebastian.


2.9. ELEKTRIZITÄTS - und WASSERVERSORGUNG
Die Versorgung mit Elektrizität (220/380 V) erfolgt für die Gemeinde Stegen durch die Stadtwerke Freiburg über ein örtliches Leitungsnetz.
Zur Wasserversorgung besteht seit 1968 eine zentrale Wasserversorgungsanlage für Stegen‚ das Wittental und Zarten, die als FoIge‚ oder vielmehr als Voraussetzung der starken Neubautätigkeit dringend notwendig geworden sind, da die 1956/57 errichtete Anlage sich als
nicht mehr ausreichend erwies. Die neue Wasserversorgungsanlage verfügt über einen 30 Meter tiefen Brunnen, ein Pumpenhaus auf der Zartener Gemarkung und einen Hochbehälter im Wittental. Die einzelnen Höfe besitzen Hofkläranlagen, und Stegen und das Wittental (ausgenommen Attental) verfügen über eine Kanalisation. In Eschbach, wo 1964/65 eine Gemeindewasserversorgungsanlage errichtet wurde, ist eine zentrale Kanalisation geplant. 
Die Wasserversorgung spielt für die Gemeinden im Zartener Becken eine große Rolle, da für die Wasserversorgung der Stadt Freiburg das Grundwasservorkommen in diesem Bereich wichtig ist‚ und die Sicherstellung und Reinhaltung dieser Grundwasservorkommen notwendig ist. Aufgrund einer nur sehr geringen Deckschicht des auf dem Grundwasser lagernden Bodens ist das Wasser sehr anfällig gegenüber Qualitätsbeeinträchtigungen. Aus diesem Grunde wurde ein großer Teil des Zartener Beckens als Wasserschutzgebiet erklärt und im Regionalplanentwurf 1977 des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein wird zum
Schutz der Grundwasservorkommen im Zartener Becken die Freihaltung folgender Bereiche von Besiedlung gefordert:
- nördlicher Gebirgsrand von Stegmatten bei Ebnet bis zur Einmündung des Attentals
- Gebirgsrand Wittental-Stegen
- sämtliche Gebiete in der Beckenmitte westlich der Verbindungslinie Stegen-Zarten-Kirchzarten
- die Gebiete längs der Gewässer zwischen Stegen und Kirchzarten
- die Gebiete am südIichen Gebirgsrand.
(RegionaIpIan-Entwurf „77. Ziele für die einzelnen Landschaften. Schwarzwald. Seite 38.)

2.10. INDUSTRIE UND GEWERBLICHE BETRIEBE
Unter dem Aspekt der Anzahl industrieller und gewerblicher Betriebe läßt sich die Gemeinde Stegen durchaus als landwirtschaftlich-geprägt/ländlich charakterisieren. Denn im Gegensatz zur Nachbargemeinde Kirchzarten‚ die über einen größeren metallverarbeitenden, einen elektrotechnischen, sowie mehrere mittlere und kleine Industriebetriebe verfügt, fehlen Industriebetriebe in Stegen vöIIig‚ und auch die Anzahl der Gewerbebetriebe ist zahlen- und größenmäßig sehr gering. In Stegen gibt es zwei Baugeschäfte‚ eine Glaserei; eine KFZ-Werkstatt‚ ein Gartenbaubetrieb und ein Transportunternehmen. Eschbach verfügt über zwei Transportunternehmen‚meinem Fuhrunternehmen‚ eine Fahrschule sowie eine Holzhandlung. Im Wittental gibt es neben dem Holzhandel keine weitere gewerbliche Betätigung, doch nimmt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Waldschutz einen flächenmäßig recht großen Raum ein.
Auch für die kommenden Jahre sind im Flächennutzungsplan keine Bauflächen für gewerbliche Nutzung ausgewiesen, mit der Ausnahme einer 1.0 ha großen Fläche am Scherlenzendobel. Doch muß das dortige Gelände erst noch auf seine Bebaubarkeit überprüft werden.
Zugenommen haben in letzterer Zeit die Ingenieurbüros, Rechtsanwaltspraxen und Büros; eine Folge davon, daß eine ganze Anzahl von Personen, die in diesen Berufen tätig sind, ihren Wohnsitz nach Stegen verlegt haben.
Das Fehlen von Industriebetrieben wird von allen Bürgern in Stegen als positiv bezeichnet und war für viele Bürger auch ein Grund‚ nach Stegen zu ziehen.

Die erste kirchliche Einrichtung bestand in Stegen bereits im Spätmittelalter mit der Kirche des Schlosses Weyler, der St.Sebastian-Kapelle, die 1493 zur Filiale der Pfarrei Kirchzarten ernannt wurde‚ l504 neu errichtet, abwechselnd von St.Peter oder der Karthaus seelsorgerisch versorgt wurde. 1787 wurde die St.Sebastian-Kapelle eine Filiale der im selben Jahr neugegründeten Pfarrei, zu der die Gläubigen Stegens eingepfarrt wurden. Der Ernennung zur Pfarrei ging in Eschbach der Bau einer Pfarrkirche voraus‚ nachdem sich die 1590 vom Konstanzer Weihbischof eingeweihte St.Jacobskapelle sehr bald als zu klein erwiesen hatte. Bis 1968 gehörte die Pfarrei Eschbach zum Dekanat, kam dann aber zum neugegründeten Dekanat Kirchzarten. Zum Dekanat Kirchzarten gehört auch die seit 1970 wieder' eigenständige Pfarrei Stegen. Das Wittental, nach Stegen eingepfarrt‚besitzt mit der St.Martinskapelle auf dem Baldenweger Hof eine Kapelle‚ die 1765 vom Konstanzer Weihbischof konsekriert wurde.
Da es bis l950 nur einen sehr geringen Prozentsatz Protestanten in Stegen gab, gibt es in der Gemeinde auch keine evangelische Kirche. Doch ist der Prozentsatz der Protestanten in den letzten Jahren auf etwa ein Drittel angestiegen‚ so daß sich Gemeinde und Kirche entschlossen haben‚ im Ortskern von Stegen ein modernes ökumenisches Zentrum zu bauen, welches noch 1980 fertiggestellt werden soll.

2.12. SCHULE
Erstaunlich groß ist das Angebot an Schulen in Stegen. Trotz unmittelbarer Nähe Freiburgs und Kirchzartens, die über Schulen verschiedenster Art verfügen‚ gibt es in Stegen eine Grund- und Hauptschule in Stegen und eine Grund- und Hauptschule in Ortsteil Eschhach, sowie ein staatlich anerkanntes privates Gymnasium (Kolleg St.Sebstian) und eine über Haupt-, Mittelschule und Gymnasium verfügende staatliche Gehörlosenschule.
Augenblicklich besuchen rund 1400 Schüler die Schulen in Stegen. Davon rund 500 die Gehörlosenschule‚ deren Struktur im beigefügten Zeitungsausschnitt ausgeführt ist. Ebenfalls rund 500 Schüler besuchen das Kolleg St.Sebastian, das über 18 Schulklassen verfügt. Die Schüler leben dort entweder im Internat oder pendeln täglich nach Stegen. Eschbach besitzt ein eigenes Schulhaus‚ in dem vier Grundschulklassen untergebracht sind. Fünf Grundschulklassen gibt es im neuen Schulhaus in Stegen. Das Thema Hauptschule ist in der Gemeinde ein seit Jahren vieldiskutiertes Problem, denn es besteht augenblicklich die Situation, daß die Hauptschulklassen auf die Schulgebäude im Wittental‚ Eschbach und Stegen verteilt sind. Eine Zusammenlegung der Hauptschulen von Stegen und Buchenbach scheiterte‚ nachdem Buchenbach eine eigenständige Hauptschule zugestanden bekam. Auch der Vorschlag, die Hauptschule von Stegen an das Bildungszentrum in Kirchzarten anzugliedern wurde vom Gemeinderat in Stegen abgelehnt‚ nachdem bekannt wurde‚ daß die Gemeinde Stegen sämtliche Kosten für einen Schulerweiterungsbau, der in Kirchzarten bei einer Angliederung der Stegener Hauptschule notwendig geworden wäre, übernehmen sollte. Dagegen fordert Stegen eine eigenständige Hauptschule, um endlich den untragbaren Zustand, daß die Hauptschule auf drei Schulgebäude verteilt ist beenden zu können, da in diesem Falle seitens der Landesregierung Zuschüsse für einen Schulneubau zu erwarten wären. Da aber augenblicklich noch keine Zusage vom Kultusministerium vorliegt und auch in unmittelbarer Zukunft nicht zu erwarten ist, hat sich die Gemeinde entschlossen die Summe von 1.5 Million DM für eine Schulbauerweiterung in den Gemeindehaushalt l980 aufzunehmen. Dadurch wird allerdings die Pro-Köpf-Verschuldung in der Gemeinde die 100 Mark-Grenze erstmals überschreiten und damit über dem Landesdurchschnitt liegen, nachdem sei in den vergangenen Jahren deutlich unter dem Landesdurchschnitt lag.



Blick vom Rathaus auf die alten und neuen Gebäude des Kollege St.Sebastian. Am rechten Bildrand der Friedhof Stegens mit Friedhofskapelle.

Staatliche Gehörlosenschule mit Unterrichts- und Wohngebäuden. Am rechten Bildrand Kirchturm der kath. Kirche Stegen.

Rathaus in Stegen. Rechs im Hintergrund das im Bau befindliche Ökumenische Zentrum

Schulhaus im Wittental am Gebirgsrand zwischen Ebnet und Stegen

 
2.12. GESUNDHEITSWESEN
Augenblicklich praktizieren in der Gemeinde Stegen ein praktischer Arzt‚ zwei Zahnärzte‚ ein Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin sowie ein Nervenarzt. Dazu gibt es noch eine Hebamme‚ eine Dorfhelferin und eine katholische Krankenschwester. Eine Apotheke befindet sich ebenso im Ortszentrum von Stegen wie eine Massagepraxis und ein Kosmetiksalon. Tierärzte haben ihre Praxis in den Nahbargemeinden Kirchzarten und St.Peter. Damit scheint die Gemeinde Stegen im Gesundheitsbereich gut versorgt‚ zumal in unmittelbarer Nachbarschaft der Kurort Kirchzarten mit achtzehn praktizierenden Ärzten liegt, und auch Freiburg, welches über eine Universitätsklinik verfügt‚ nur wenige Kilometer von Stegen entfernt liegt.

2.13. FREMDENVERKEHR
Nach dem Regionalplan-Entwurf 1977 des Verbandes Südlicher Oberrhein sind die Gemeinden des Dreisamtales, also Buchenbach‚ Oberried‚ Kirchzarten‚ Zarten und Stegen mit ihren jeweiligen Ortsteilen zwar Orte‚ die in einem Erholungsraum liegen; Erholungsort darf sich allerdings nur Oberried nennen‚ und mit dem Prädikat Luftkurort ist nur die Gemeinde Kirchzarten versehen. Somit nahm der Fremdenverkehr immer nur eine geringe Bedeutung in Stegen ein. Im Jahr 1973 lag bei einem Bettenangebot von 81 Betten die ZahI der Übernachtungen in Stegen bei 4500, und bei einem Bettenangebot von 73 Betten in Eschbach bei etwa 5000. AuffalIend dabei‚ daß in beiden Fällen jeweils nur ein landwirtschaftlicher Betrieb Zimmer vermietete‚ also der Fremdenverkehr als Nebenerwerb für landwirtschaftliche Betriebe nur eine sehr untergeordnete Rolle spielte.
In den letzten Jahren allerdings hat die Gemeinde die guten MögIichkeiten‚ die sich in Stegen durch eine stadtnahe‚ aber landschaftlich reizvolle und klimatisch gute Lage ergeben‚ erkannt. So wird dann auch in einer gemeinsam mit anderen Gemeinden des Dreisamtales herausgegebenen Fremdenverkehrsbroschüre (Unterkunftsverzeichnis Dreisamtal-Südschwarzwald 1979. Herausgeber : Verkehrsamt Kirchzarten‚Verkehrsbüro Buchenbach und Stegen. Seite 4.) der auf der Sonnenseite des Dreisamtales liegende Ort Stegen als Ort mit hohem Erholungswert zur Entspannung von der täglichen Hektik und die guten Wandermöglichkeiten gepriesen.
Um den Fremdenverkehr attraktiver zu machen‚wurden in den letzten Jahren viele Kilometer neuer Wanderwege geschaffen und gekennzeichnet, und Einrichtungen wie Grill- und Waldspielplätze geschaffen. Waren früher die  Übernachtungsmöglichkeiten fast nur auf Gasthäuser beschränkt, so steigt die Zahl der privaten Vermieter ständig. Diesen Trend bestätigen auch die Antworten bei der Auswertung meines Fragebogens‚ denn über ein Drittel der Hausbesitzer in Stegen war an einer Vermietung eines oder mehrerer Räume als Fremdenzimmer interessiert. Dagegen verhielten sich die Besitzer land- und forstwirtschaftlicher Betriebe in dieser Frage zurückhaltender‚ teils‚ weil sie hohe Umbaukosten fürchteten‚ teils‚ weil sie dadurch Störungen in ihrem Arbeits- und Lebensrhythmus erwarteten. Manche hatten sich aber mit dieser Art der Zuverdienstmöglichkeit noch nie richtig beschäftigt.

3.0. SOZIALSTRUKTUR
allgemeine Bemerkungen: Stegen‚ eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde ? Diese Frage habe ich bereits in meiner Einleitung zu dieser Arbeit gestellt. Die bereits aufgezeigte Entwicklung in der Bevölkerungs- und Wohnbauzunehme scheint die Berechtigung der Frage zu unterstreichen. Noch klarer aber scheint die Entwicklung Stegens weg von einer landwirtschaftlichen Gemeinde und hin zu einem Vorort Freiburgs mit fast ausschließlicher Wohnfunktion zu sein‚ schaut man sich einmal die Entwicklung der Sozialstruktur in den letzten Jahren in Stegen an.

3.1. Bildungsstand der Bevölkerung
Als einfache und bescheidene Bürger (aus : Walter, Maximilian: Geschichte der Gemeinde Stegen‚ Seite 38) werden die Bewohner Stegens in der in den zwanziger Jahren begonnenen Ortschronik Stegens bezeichnet. Diese Adjektive beziehen sich hauptsächlich auf die geringen Bedürfnisse der dort ansässigen Bevölkerung‚ lassen sich aber auch auf den Bildungsgrad und Ausbildungsstand dieser hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigten Personen beziehen. Denn wir haben gesehen‚ daß noch um l950 etwa zwei Drittel aller Erwerbstätigen in der Gemeinde in der Land- oder Forstwirtschaft tätig waren‚ so daß weder die Notwendigkeit, noch die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten für die meisten bestanden‚ sich einen höheren Bildungsstand anzueignen. So hatte der überwiegende Teil der Bevölkerung Volksschulabschluß‚ und nur ein geringer Prozentsatz der Kinder besuchte eine höhere Schule.
Mit dem Zuzug von fast 1000 Menschen aus dem Großraum Freiburg in die Gemeinde Stegen änderte sich der Prozentsatz an Personen mit höherem oder hohem Bildungsgrad grundlegend. Über 75 Prozent der von mir befragten StegenER Neubürger gaben an‚ eine höhere Schule besucht und einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluß zu haben. Der Großteil der StegenER Neubürger gehöre den Berufsgruppen Ärzte, Dozenten und Professoren, Lehrer‚ Ingenieure und Architekten an oder ist freiberuflich. Einige Zahlen sollen die Veränderung in der Sozialstruktur der Gemeinde dokumentieren: allein der Anteil der Personen der höheren Beamtenlaufbahn (Professoren, Räte, Direktoren u.s.w.), übersteigt in der Gemeinde Stegen bei weitem den Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen‚ einmal ganz abgesehen von der großen Gruppe der Ober-, ReaI-, Haupt- und Sonderschullehrer‚ von denen allein in Stegen über 50 wohnen. Verschwindend gering ist dagegen der Anteil an Arbeitern und Ungelernten.
Zusammenhängend mit dem Grad der Neubautätigkeit gibt es auch im Hinblick auf die Sozialstruktur innerhalb der Gemeinde Stegen regionale Unterschiede. So ist die soziale Umstrukturierung in Stegen am deutlichsten‚ während das noch in viel stärkerem Maße landwirtschaftlich geprägte Eschbach mit den flächenmäßig auch nicht so umfangreichen Neubauzonen noch mehr von seiner alten Sozialstruktur bewahrt hat. Interessant, daß im Wittental eine gleich hohe Anzahl an Professoren und Doktoren wohnt‚wie im bevölkerungsmäßig dreimal so großen Eschbach. Hier spielt die Lagegunst des klimatisch und landschaftlich begünstigten Südhanges zwischen Ebnet und Stegen eine bedeutende Rolle.

3.2. Berufsstruktur
Um meine eben gemachten Behauptungen und Feststellungen zu untermauern, möchte ich noch speziell auf die Berufsstruktur der Gemeinde Stegen eingehen und dabei wieder die Ortsteile Stegen‚ Eschbach und Wittental auseinanderhalten, da sich in verschiedener Hinsicht ja deutliche Unterschiede innerhalb dieser Ortsteile aufzeigen lassen.


Stegen Eschbach Wittental

1900
1950
1961
1979
1900
1961
1970
1900
1950
1961
1970
Land+Forstwirtsch
74% 59% 39% 21% 56% 51% 29% 84%
76% 48% 26%
Produz. Gewerbe  
 8% 21% 28% 29% -
25% 32% 3% 14% 28% 22%
Handel+Verkehr
-
-
12% 1%
-
11% 17% -
-
2% 7%
Dienstleistungen
-
-
21% 35%
-
10% 22% -
-
22% 45%
Quelle: Angaben aus den Amtlichen Kreisbeschreibungen

Dazu möchte ich noch die folgende Tabelle stellen‚ die ich durch die Auswertung des Einwohnermeldebuches des Landkreises Freiburg aus dem Jahre 1975 errechnet habe. Wegen fehlender oder ungenauen Angaben ist diese Tabelle zwar nicht hundertprozentig exakt, doch gibt sie einen klaren Trend an‚ den ich zur Bestätigung der obenstehenden Tabelle benutzen möchte :

Stegen Eschbach Wittental
Land+Forstwirtschaft
12% 22%
18%
Produz. Gewerbe
13% 19% 16%
Handel+Verkehr 7% 10% 8%
Dienstleistungen 68% 49%
58%

Generell lassen sich in allen Ortsteilen Stegens, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, folgende Trends verfolgen: einer überdurchschnittlichen und für eine Gemeinde dieses Typus ungewöhnlichen prozentualen Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen im tertiären Sektor steht eine deutliche Abnahme Erwerbstätiger aus dem primären und sekundären Sektor gegenüber. Dabei muß aber bedacht werden‚ daß sich die Anzahl der Land- und Forstwirte sowie der Handwerker in absoluten Zahlen kaum verringert hat. Waren bis in die fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts noch nahezu 75 Prozent aller Erwerbstätigen der Gemeinde in der Land- und Forstwirtschaft tätig oder übten einen Handwerksberuf aus‚ so ist dieser hohe Anteil innerhalb von zwanzig Jahren auf etwa 12 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum aber hat sich die Anzahl der im Dienstleistungsbereich Beschäftigten auf fast zwei Drittel aller Erwerbstätigen gesteigert. Eine Folge davon‚ daß eben sehr viele Neuzugezogenen im Dienstleistungsbereich tätig sind. Während Stegen und Wittental von der veränderten Berufsstruktur also kaum noch als landwirtschaftlich geprägte Gemeinden bezeichnet werden können, trifft dieses Attribut noch am ehesten auf Eschbach zu‚ da hier noch.18 % der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind.

Stegen Eschbach Wittental Summe
Landwirt, Bauer 19
40
9
68
Forstwirt 1
5
1
7
Forstarbeiter -
3
-
3
Arbeiter 8
21
4
33
Maurer 3
7
2
12
Schreiner 4
4
-
8
Zimmermann 6
3
1
10
Elektriker 4
3
-
7
KFZ-Mechaniker 8
4
-
12
Schlosser 1
2
-
3
sonst. Handwerker 12
10
1
23
Geschäftsinhaber 6
2
-
8
Vertreter 1
-
2
3
Kaufleute 21
11
5
37
Kaufm. Angest. 13
9
2
24
Volkswirt
4
1
1
6
Betriebswirt
1
-
-
1
Prokurist
2
-
1
3
Doktoren, Prof., Dozenten, Dir.
21
9
10
40
Ärzte
10
3
1
14
Räte
14
4
4
22
Studienräte   
10
3
1
14
Lehrer
34
8
3
45
Amtmann 10
1
1
12
Beamter
8
3
1
12
Assessoren, Ref.
10
6
1
17
Verwaltungsang. 9
5
3
17
Architekt
10
1
1
12
Ingenieur
33
8
1
42
Techn. Zeichner
4
4
-
8
Techn. Angestellt.
8
8
1
17
Konstrukteur
1
1
-
2
Komponist
1
1
-
2
Hausmeister 2
-
-
2
Kraftfahrer
8
12
2
22
Schaffner 4
-
-
4
Verkäuferin
4
-
-
4
Krankenschwester, Pfleger 6
2
-
8
Sonst. Berufe
9
12
1
22
Quelle: Einwohnermeldebuch, Landkreis Freiburg 1975

3.3. ALTERSAUFBAU UND BEVÖLKERUNGSBEWEGUNG
ALTER / JAHR 0-5
5-10 10-15 15-20 20-25 25-50 50-65 über 65
1961 10% 9%
12% 20% 9% 17% 16% 6%
1976 7% 11%
14,5% 18% 9% 26,5% 8,5%
7,5%
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
 
Bei der Betrachtung der obenstehenden Zahlen‚ die Aufschluß über den Altersaufbau in der Gemeinde SEEGEN geben sollen, fällt der hohe Prozentsatz an Kindern und Jugendlichen auf. Schon 196l lag er bei 51 % und auch im Jahr 1976 macht er noch über 50% der gesamten Einwohnerzahl aus. Grund für diesen hohen prozentualen Anteil von Kindern und Jugendlichen ist einmal der Kinderreichtum der bäuerlichen Familien zum anderen waren es zumeist junge Familien mit überwiegend zwei oder mehr  Kindern die sich nach 1950 als Neubürger in Stegen ansiedelten. So ist es auch nicht verwunderlich, daß im Gegensatz zu vergleichbaren Verbandsgemeinden Stegen nach einem leichten Geburtenrückgang Mitte der 70er Jahre, seit 1971 wieder einen Anstieg der Geburtenrate zu verzeichnen hat‚ wie folgende Tabelle zeigt.


1962 1966 1970 1972 1974 1976 1977
Lebendgeborene 48 46 45 41 52 44 49
Gestorbene 12 21 18 12 21 17 24
Geburtenüberschuß 36 25 27 29 31 27 25
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Bei den Erwachsenen schlägt sich in der Statistik über den Altersaufbau der starke Zuzug von Personen mittleren Alters nieder. Denn der Prozentsatz der 25-50jährigen stieg von 1961 bis 1976 um fast l0 % an. Dabei ist‚ was nicht der Tabelle zu entnehmen ist‚ gerade die Zunahme weiblicher Personen in dieser Altersgruppe auffallend. Während in den letzten 20 Jahren die Anzahl der Bürger in der Altersstufe von 50-65 Jahren leicht zurückgegangen ist‚ hat sich in der Altersstruktur der Personen über 65 Jahre in diesem Zeitraum kaum eine Veränderung ergeben.

3.3.1. BEVÖLKERUNGSBEWEGUNG

1962 1966 1970 1972 1974 1976 1977
Zugezogene 185 203 524 799 541 488 374
Fortgezogene 143 150 212 322 372 350 381
Wanderungssalto +42 +53 +312 +477 +169 +139 -7
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Hat die Gemeinde Stegen in den vergangenen Jahren auch einen starken Bevölkerungszuwachs gehabt‚ so ist doch die recht hohe Zahl derer bemerkenswert‚ die in dieser Zeit die Gemeinde verlassen haben. Für 1977 deutet sich sogar ein negatives Wanderungssaldo an‚ so daß man in Stegen von einem gewissen Stillstand in der Bevölkerungszahlentwicklung ausgehen kann. Dieses war nach dem Abschluß eines Großteils der Wohnbebauung auch zu erwarten. Als Gründe für den Fortzug aus Stegen lassen sich meist berufliche Veränderungen, Heirat und Gründung einer Familie an einem anderen Ort und Bau eines eigenen Hauses in anderen Gemeinden angeben. Daneben ist die Zahl derer in den letzten Jahren angestiegen‚ die ein Studium oder eine Ausbildung in fremden Städten beginnen‚ was eine Folge der veränderten Sozialstruktur innerhalb der Gemeinde Stegen ist.

3.4. Pendler von und nach Stegen
In der Amtlichen Kreisbeschreibung Freiburg Land wird die Gemeinde Stegen mit ihren Ortsteilen Eschbach und Wittental als eine Auspendlergemeinde charakterisiert. Diese Bezeichnung für die bei Freiburg gelegene Dreisamtalgemeinde hat gerade in den letzten Jahren durch den Zuzug vieler Neubürger immer mehr an Bedeutung gewonnen. Denn viele dieser Neubürger haben ihren Arbeitsplatz nicht in Stegen und sind daher Auspendler. Denn das Arbeitsplatzangebot beschränkt sich in Stegen auf die Landwirtschaft, einige kleine Gewerbebetriebe und drei Schulen. Industriebetriebe fehlen völlig. Die Zunahme der AuspendIer in den letzten Jahren mag die nachstehende Tabelle verdeutlichen (nach Zahlenmaterial aus der  Amtlichen Kreisbeschreibung‚ Freiburg‚ Stadt- und Landkreis. Band II/2. Seiten 284, 1055 und 1187) :


1950 1963 1966 1968 1970-72
Stegen 52 126 142 171 186
Eschbach 41 127 161 195 -
Wittental 23 56 65 -
60
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Der Prozentsatz der Neubürger, die nicht auspendeln‚ ist fast ausschließlich an den schulischen und Gemeindeeinrichtungen des Ortes beschäftigt oder hat sein Büro in Stegen eingerichtet. Ziel der Auspendler ist zu fast 75 Prozent die Stadt Freiburg. Die restlichen 25 Prozent pendeln zum größten Teil nach Kirchzarten, so daß man von einer Pendlerbewegung in diese zwei Orte ausgehen kann.
Mit der Zunahme der Auspendler ist auch die Zahl der Einpendler angestiegen. Daß sich dieser Anstieg an Einpendlern hauptsächlich auf Stegen beschränkt‚ hat seinen Grund wohl in den schulischen Einrichtungen dieser Gemeinde, denn hier besteht ein laufender Bedarf an Lehrkräften‚Sekretärinnen und Reinigungspersonal.
Insgesamt gesehen ist aber SEEGEN eine Auspendlergemeinde‚ da ein deutlicher Auspendlerüberschuß zu verzeichnen ist.

4.1 GEMEINDEZUSAMMENLEGUNG
Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Gemeinden in der Region Südlicher Oberrhein von 15‚Februar 1974‚
Der Landtag hat am ........ das folgende Gesetz beschlossen‚ das hiermit verkündet wird:
§ 10 Verwaltungsraum Kirchzarten
(1) Es wird gebildet
1. aus den Gemeinden Buchenbach und Unteribental die neue Gemeinde Buchenbach
2. aus den Gemeinden Burg, Kirchzarten und Zarten die neue Gemeinde Kirchzarten 
3. aus den Gemeinden Hofsgrund, Oberried‚ St.Wilhelm und ZastIer die neue Gemeinde Oberried
4. aus den Gemeinden Eschbach‚ Stegen und Wittental die neue Gemeinde Stegen
(2) Aus den neuen Gemeinden Buchenbach‚ Kirchzarten‚ Oberried und Stegen wird der Gemeindeverwaltungsverband Kirchzarten mit Sitz in Kirchzarten gebildet.

Zu § 10 Verwaltungsraum Kirchzarten
Die Neuordnungsvorschläge für den Verwaltungsraum tragen den besonderen örtlichen Verhältnissen -die Lösung faßt Gemeinden des Hochschwarzwaldes mit Gemeinden im Dreisamtal zu einer örtlichen Verwaltungseinheit zusammen- Rechnung. Der Bereich der zu bildenden Verwaltungsgemeinschaft ist durch die Landschaft vorgezeichnet. Die geringe Größe der Mehrzahl der Gemeinden und die Weiträumigkeit des Raumes bedingen die Bildung neuer Gemeinden, die ihren Siedlungsschwerpunkt jeweils am Ausgang der Seitentäler des Dreisamtales haben. In der Mitte des Verwaltungsraumes soll eine weitere Gemeinde aus den Gemeinden Burg‚ Zarten und Kirchzarten entstehen. Die vorgeschlagenen Gemeindezusammenschlüsse wurden von den Bürgern in der Anhörung der Gemeinden teils befürwortet, teils abgelehnt.
Aufgrund der Gemeindestruktur nach Abschluß der gebietlichen Neuordnung sowie der zentralen Lage und gehobenen Ausstattung der Sitzgemeinde Kirchzarten‚ werden mit der Bildung des Gemeindeverwaltungsverbandes die Reformziele voll erreicht.
(aus: Dokumentation über die Verwaltungsreform in Baden-Württemberg‚ Band II, Seiten 266 und 272. Herausgegeben vom Staatsministerium Baden-Württemberg‚ Stuttgart 1976.

4.1.1. PROBLEME DER GEMEINDEZUSAMMENLEGUNG
Ergebnis der Bürgerabstimmung zur Gemeindezusammenlegung Stegen, Eschbach und Wittental zur Gemeinde Stegen:


ja nein
Stegen 89% 11%
Eschbach 24,5%
75,5%
Wittental 61% 39%

Das obenstehende Abstimmungsergebnis läßt auf deutliche Probleme bei der Gemeindezusammenlegung schließen‚ insbesondere, was die Gemeinde Eschbach betrifft. Das Wittental war seit langer Zeit -auch schon vom Kirchspiel her- eng mit der Gemeinde Zarten verbunden und hatte kaum Beziehungen zu Stegen. Bis zur Amtsübernahme des Bürgermeisterpostens in Stegen durch Klaus Birkenmeier im Jahr 1973 waren auch kaum Anstrengungen unternommen worden‚ Wittental nach Stegen einzugemeinden. Birkenmeier setzte sich dann aber verstärkt für eine solche Eingliederung des Wittentals nach Stegen ein, und -bedingt auch durch die Gemeindereformabsichten der Landesregierung- entschied sich der Gemeinderat Wittental zu einer freiwilligen Eingemeindung nach Stegen‚ die dann am 10.4.1974 vollzogen wurde.
Weit problematischer gestaltete sich die Eingemeindung Eschbachs nach Stegen. Vielen Eschbachern fiel es schwer, den Bedeutungsverlust der eigenen Gemeinde hinzunehmen‚ die viel früher als Stegen ein eigenes Kirchspiel besaß, gebietsmäßig weitaus größer ist und bis vor kurzem auch die höheren Einwohnerzahlen hatte. Daher entschied der Eschbacher Gemeinderat sich dann auch gegen eine freiwillige Eingemeindung‚ sodaß Eschbach dann am 9.12.1974 per Gesetz nach Stegen eingemeindet wurde.
Sowohl das Wittental wie auch Eschbach behalten bis auf weiteres ihre alten Ortsrechte‚ und zur Verwaltung ihrer Ortschaft wurde ihnen ein Ortsvorsteher mit Ortschaftsräten zugestanden.
Profitieren konnten die beiden früher eigenständigen Gemeinden durch die Eingemeindung durch die Ausführung lange vorgesehener infrastruktureller Baumaßnahmen‚ die vor der Eingemeindung aus finanziellen Gründen nicht zu verwirklichen waren. So hat das Wittental einen Abwasserkanal bekommen, und eine Wasserverbindungsleitung von Stegen nach Eschbach ist  worden Die Ausführung war Stegen möglich geworden, da durch den Zuzug vieler Personen mit hohem Einkommen die Gemeinde deutliche Mehreinnahmen im Einkommens- und Grundsteuerbereich zu verzeichnen hatte. Diese gesteigerte Finanzkraft ermöglicht jetzt auch den Bau einer Mehrzweckhalle, für die sich bei einer Bedarfsanalyse seitens der Gemeinde der Großteil der Bürger Stegens ausgesprochen hat.
Insgesamt kann man feststellen‚ daß durch die vollzogene Gemeindezusammenlegung, abgesehen von einem eventuellen Bedeutungsverlust Eschbachs und Wittentals, keine Nachteile für die Ortsteile entstanden sind‚ sondern lange anstehende infrastrukturelle Verbesserungen endlich durchgeführt werden konnten und können.
 
4.2. INTEGRATION DER NEUBÜRGER IN DIE GEMEINDE Stegen
Wir haben festgestellt‚ daß sich durch den Zuzug vieler Neubürger nach Stegen die Bevölkerungsstruktur in der Gemeinde erheblich verändert hat. Diese Tatsache ist natürlich mit Integrationsproblemen der Neubürger in Stegen verbunden‚ zumal die bäuerliche Bevölkerung Stegens der Neubautätigkeit meist ablehnend gegenüberstand und daher den Neubürgern mit Zurückhaltung begegnet. Hierbei spielt sicherlich auch das hohe Bildungsgefälle innerhalb der Bevölkerung  eine nicht unerhebliche Rolle. Viele der Alteingesessenen fühlen sich schon jetzt gerade auf kommunalpolitischer Ebene von den Neuzugezogenen übergangen oder beherrscht‚ da diese ihre Interessen -die nur in wenigen Fällen mit denen der Altbürger übereinstimmen- engagierter, konsequenter und  redegewandter verfolgen. Und tatsächlich überwiegt im Stegener Gemeinderat auch schon der Anteil der Neubürger, während in den Ortschaftsräten in Eschbach und Wittental die Altbürger noch die Oberhand besitzen. Waren bis vor wenigen Jahren noch landwirtschaftliche Probleme Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzungen, so sind es heute infrastrukturelle Probleme wie die Errichtung eines Radweges, Ausbau von Straßen oder Verbesserung der Schulsituation. Besondere groß sind die Gegensätze, wenn -wie beim Straßenausbau- privates Land von einem oder mehreren Bauern zur Ausführung der Arbeiten benötigt wird. So scheiterte eine Begradigung der Ortsdurchfahrtsstraße und die Errichtung eines Geh- Radfahrweges von Stegen nach Eschbach an Einsprüchen zweier Bauern. Zumal viele Bauern auch nicht die Notwendigkeit solcher Veränderungen innerhalb der Gemeinde ansehen‚ da sie ihreserachtens nur Nutzen für die Neubürger brächten.
Daß ein großes Interesse an einer schnellen Integration in die neue Gemeinde bei den Zugezogenen vorhanden ist, zeige deutlich die Auswertung meines Fragebogens. Denn viele geben an‚ sich Kontakte mit den Nachbarn und anderen Gemeindemitgliedern zu wünschen‚ um sich in Stegen einen neuen Bekanntenkreis aufbauen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen‚ zeigten sich auch viele bereit, sich in der Gemeinde zu engagieren, sei es nun im kirchlichen oder politischen Bereich oder innerhalb eines der örtlichen Vereine. Doch gerade was die örtlichen Vereine anbetrifft, gibt es innerhalb der Gemeinde Stegen einige Probleme zu überwinden. Zum einen beschränkt sich der Einzugs- und Wirkungsbereich vieler Vereine als Folge der bis noch vor kurzem bestehenden Eigenständigkeit der einzelnen Ortsteile Stegens eben auf diese Ortsteile‚ was ganz besonders auf die traditionsreichen Vereine der Gemeinde zutrifft. Zum anderen gibt es aber auch in einigen Vereinen eine gewisse Abneigung gegen die Mitgliedschaft von Neubürgern, was sich nicht selten in einer kühlen oder ablehnenden Haltung den neuen Vereinsmitgliedern gegenüber ausdrückt. Andererseits haben die besonderen Interessen der Neubürger zur Folge, daß Vereine -wie Tanzsport- oder Tennisvereine- gegründet werden oder werden sollen, in denen die Neubürger unter sich sind und es vielleicht auch bleiben wollen. Dennoch ist man bei der Gemeindeverwaltung zuversichtlich, eine Annäherung von Alt- und Neubürgern gerade durch die örtlichen Vereine zu erreichen, weshalb man diese auch finanziell unterstützt und eine Art Prämie dem Verein für jedes neugeworbene Mitglied zahlt.
Sehr erfolgreich erwiesen sich bisher die Bestrebungen der Kirchengemeinde‚ Kontakte innerhalb der Gemeindemitglieder aufzubauen und zu verstärken. So wurde beispielsweise ein Seniorenkreis gegründet‚ bei dessen regelmäßigen Treffen Alt- und Neubürger gleichermaßen vertreten sind‚ und auch die Jugendgruppen zeigen viel Aktivität.
Eine weitere Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bieten auch die alljährlichen örtlichen Feste‚ die jeweils von einem oder mehreren der örtlichen Vereine ausgerichtet werden. Durch den Neubau der Mehrzweckhalle besteht nun auch die Möglichkeit‚ neben den Ortsfesten in Wittental und Eschbach in Stegen selbst Veranstaltungen durchzuführen wodurch gerade ein Großteil der Neubürger angesprochen werden kann, da sich die Neubautätigkeit ja hauptsächlich auf den Ortskern von Stegen beschränkt.
Zusammenfassend kann man sagen‚ daß eine vollständige Integration der im Vergleich zu der bisher in Stegen lebenden meist bäuerlichen Bevölkerung aus völlig andersartigen soziaIen VerhäItnissen stammenden Neubürger in die Gemeinde erst sehr langfristig realisierbar ist, zumal auch der Prozess der Eingliederung der Bewohner der früher eigenständigen Ortschaften Eschbach und Wittental in die neue Gemeinde Stegen noch lange nicht vollzogen ist. Doch sind durch die Bemühungen von Seiten der Kirche‚ Gemeinde und einiger Vereine‚ und durch die Bereitschaft vieler Bürge zur Kontaktaufnahme gute Voraussetzungen gegeben‚ dieses Ziel zu erreichen.

4.3. BEURTEILUNG DER WOHNATMOSPHÄRE
Bezeichneten fast alle Neubürger die Wohnlage Stegens als gut - sehr gut, so äußerten sich doch viele über die Wohnatmosphäre weit negativer. Von den zwanzig Eigenschaften, unter denen es maximal fünf anzukreuzen gab‚ die nach Ansicht der Befragten die Gemeinde am besten charakterisieren würden, wählten über 60 % die Eigenschaft „kleinbürgerlich“. Es folgten in der Rangliste „verträumt“ und „spießig“. Erst dann folgte mit "ruhig“ die erste positive Beurteilung. „Kontaktfördernd“ und „fortschrittlich“ wurden in keinem Falle angekreuzt, und die Eigenschaften „gemütlich“ und „bäuerlich“ wurden ausschließlich von lange in der Gemeinde lebenden Personen gewählt.
Wie kann es zu einem solch starken Gefälle in der Bewertung der Wohnlage und der Wohnqualität kommen? Hier spielt sicherlich, gerade wenn wir an „kIeinbürgerlich“ denken die die schon seit Generationen zu verfolgende Zurückhaltung der dortigen bäuerlichen Bevölkerung eine Rolle, die sich durch die Neubautätigkeit und die damit verbundene Umstrukturierung der Gemeinde in einigen Fällen noch verstärkt hat. Andererseits wurden von den Neubürgern bisher auch noch keine Anstrengungen unternommen‚ mit den Altbürgern in Kontakt zu kommen. Das liegt nicht unbedingt am fehlenden Willen vielmehr waren bisher viele mit der Einrichtung von Haus, Wohnung, Außenanlagen in ihrer Freizeit beschäftigt und hatten zudem ihren alten Bekanntenkreis außerhalb Stegens. So kommt es dann auch‚ daß in den Neubaugebieten selbst Nachbarn kaum mehr als die sich zwangsläufig ergebenen Kontakte miteinander haben.

4.4. FREIZEITGESTALTUNG und FREIZEITGESTALTUNGSWÜNSCHE DER JUGENDLICHEN IN Stegen
Wie bereits ausgeführt, liegt der prozentuale Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 25 Jahren in Stegen bei etwas über 50 % ‚was mich dazu bewogen hat‚ durch Fragebogen die ich in einer 8. Hauptschulklasse und einer 9.Klasse des Gymnasiums St.Sebastian ausgeteilt habe‚ nach der Freizeitgestaltung und den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung der Schüler in Stegen zu fragen.
Übereinstimmend beurteilten die meisten Schüler der Hauptschulklasse die Freizeitmöglichkeiten in Stegen als gerade noch ausreichen oder unzureichend. Interessant, daß dabei die Mitgliedschaft in örtlichen Vereinen für viele nicht unter die Rubrik „Freizeitgestaltung“ fiel, denn diese Schüler geben auf die Frage nach Freizeitmöglichkeiten in Stegen „keine“ an, beantworteten die darauffolgende Frage nach der Zugehörigkeit zu einem örtlichen Verein aber positiv. Am häufigsten wurden die Jugendgruppen der Kirchengemeinden als Freizeitmöglichkeiten in Stegen genannt.
Neben diesen vereins- oder gemeindemäßig organisierten Gruppen vermissten nahezu alle der Befragten eine Möglichkeit, sich nachmittags oder abends ohne Aufsicht irgendwo treffen zu können. Es wurde auf den Jugendtreff in Kirchzarten verwiesen wo dieses zwanglose Zusammensein möglich wäre. Weitere Vorschläge waren die Eröffnung einer Diskothek oder eines Cafés‚ wobei letzteres Ende des Jahres 1979 in Stegen-Ort eröffnet wurde und sich bereits nach wenigen Wochen schon langsam zu einem Treffpunkt der Stegener Jugend herausgebildet hat.
Der Wunsch nach einer Discothek oder einer Art Jugend-Café wird verständlich‚ wenn man sich die Freizeitgestaltung der Jugendlichen ansieht. Neben Lesen stehen Diskussion mit Freunden‚Tanzen und Sport im Vordergrund.
Sportliche Betätigung steht gerade bei jüngeren Schülern hoch im Kurs. Hier werden für den Bereich Wittental und Eschbach Sport- und Spielmöglichkeiten gewünscht. So erwägt die Gemeinde dann auch, einen Bolzplatz im Wittental anzulegen. Durch den Bau einer Mehrzweckhalle und die vorgesehene Erweiterung der Stegener Sportanlagen wird es in Stegen in den nächsten Jahren wohl eine deutliche Verbesserung auf dem sportlichen Sektor geben, zumal auf die Initiative der Neubürger auch neue Vereine, wie ein Tennis- und Basketballverein gegründet werden sollen. Der vielgeäußerte Wunsch nach einem Schwimmbad läßt sich wohl nicht so schnell realisieren, zumal im Nachbarort Kirchzarten ein großes Bad vorhanden ist.
Etwas differenzierter als die Antworten der Hauptschüler sind die der Gymnasiasten des Kollege St.Sebastian. Doch ist auffallend‚ daß nahezu alle auswertigen Schüler die Freizeitmöglichkeiten in ihren Heimatorten mit gut - befriedigend bewerteten, bezeichneten sie die ortsansässigen Schüler meist mit ausreichend. Doch blieben hier die Wünsche nach weiteren Freizeitmöglichkeiten nicht bei Diskothek und Schwimmbad stehen, sondern reichten, was sich wohl aus der sozialen Herkunft der Gymnasiasten herleiten läßt von Theater- und Ballettgruppen bis hin zu Tennis- und Golfplätzen.

Literaturverzeichnis
Creutzburg, N.: Freiburg und der Breisgau. Ein Führer durch die Landschaft und Kultur. Berichte der Naturforsch. Gesellschaft Freiburg i.Br., Bd.44 Freiburg 1954

HaseIier, G.: Kirchzarten Geschichte, Geographie, Gegenwart – Festbuch zur 1200-Jahr-Feier.

Walter, M.: Geschichte der Gemeinde Stegen. Stegen 1920,

Weber, M.: Geschichte der Pfarrei Kirchzarten. Kirchzarten 1967

Wirbser, M.: Fortsetzung der Chronik Stegens v. M. Walter. Stegen 1950

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN-ENTWURF des Gemeindeverwaltungsverbandes Dreisamtal, Erläuterungsbericht. Herausgeber: Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Kreisplanungsamt. Stand Januar 1979

DIE GEMEINDE Stegen UND WITTENTAL. Sonderdruck aus der Amtl. Kreisbeschreibung Freiburg i.Br., Stadt- und Landkreis, Bd II/2. – Herausgegeben von der Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit der Stadt Freiburg i.Br. und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. 1974

REGIONALPLAN-ENTWURF ´77 des Regionalverbandes Südl. Oberrhein, Fassung Mai 1977. Herausgegeben vom Regionalverband Südlicher Oberrhein, Freiburg 1977

SCHWARZWALDPROGRAMM Baden-Württemberg. Herausgegeben vom Ministerium für Ernährung, Umwelt und Landwirtschaft. Stuttgart 1973

SCHWARZWALDPROGRAMM. Agrarstrukturelle Rahmenplanung. Herausgegeben vom Ministerium für Ernährung, Umwelt und Landwirtschaft. Stuttgart 1976

STATISTIK v. BADEN-WÜRTTEMBERG
Heft 253: Daten zur Sozialstruktur 1977
Heft 260: Die Bevölkerung. 1974
Heft 262: Regionalstruktur 1977. Gemeinden.
alle herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart

Kartenmaterial:
KLIMA-ATLAS von Baden-Württemberg. 1953
ENTWURF des GEBIETSENTWICKLUNGSPLANES für das Südl. Oberrheingebiet. Freiburg 1966
STRUKTURATLAS BREISGAU. Herausgeber: Planungsgemeinschaft Breisgau 1960
FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 1970. Freiburg i.Br. 1970
Weiter verwendet wurden:
Zeitungsartikel der Badischen Zeitung, Freiburg aus den Jahren 1952-1980
Unveröffentlichtes Material der Gemeinde Stegen
 
FRAGEBOGEN

Beruf des Haushaltsvorstandes   ---------------------------------------------------------------------
Wird dieser Beruf am Ort ausgeübt O  ja        O  nein
Wo sonst
---------------------------------------------------------------------
Bei bäuerlichen Betrieben: O Vollerwerb        O  Nebenerwerb
Seit wann wohnen Sie in Stegen?  seit ---------------------------------------------------------------
Bei Personen, die nach 1950 nach Stegen gezogen sind: Wo wohnten Sie vorher?  ---------------------------------------------------------------------
Was war der Grund des Umzuges? (Zutreffendes bitte ankreuzen)  ---------------------------------------------------------------------
O  schöne Wohnlage                O  klimatisch günstiges Gebiet O  Lage zur Stadt Freiburg            O  Lage zum Arbeitsplatz
O  Nähe der Erholungs-und Freizeitgebiete O  günstiges Grundstücks- Wohnungsangebot
O  Erbschaft                               O  gute Geldanlage O  verwandtschaftliche oder bekanntschaftliche Gründe
Haben sich Ihre Vorstellungen, die Sie von Ihrem Wohnort sich gemacht hatten, erfüllt?
O  völlig                                      O  teilweise O  kaum                 O  überhaupt nicht
Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt ? ---------------------------------------------------------------------
Welchen Alters sind diese Personen ? O  unter 6 J.           O  6 – 15 J.
O  15 – 21 J.                              O  21-30 J. O  30 – 50 J.          O über 50 J.
Welche Dinge vermissen Sie in Stegen ? (z.B.: Bäckerei, Schwimmbad, Tennisplatz)
Wären Sie an einer Mitarbeit in der Gemeinde (Kirchengemeinde, Vereine ...) interessiert ?
Wenn ja, in welcher Form ?

Wie beurteilen Sie die Bebauung Stegens ?
O  ländl. Charakter erhalten            O  ländl. Charakter zerstört O  gut in Landschaft eingepaßt                 O  zu starke Bebauung
O  Art der Bauten gefällt                   O  Art der Bauten mißfällt O  noch mehr Bebauung erwünscht        O  keine weitere Bebauung mehr
Wären Sie an einer Intensivierung des Fremdenverkehrs interessiert ? O  ja                O  nein            O  kein Urteil
Wenn ja, würden Sie selbst vermieten an Gäste ? O  ja                O  eventuell    O  kaum        O  nein, nie
Wie beurteilen Sie die Verkehrsverbindungen von und nach Stegen (Auto und Busverbindungen) :
Haben Sie noch starke Kontakte zu Ihrem früheren Wohnort ?
Wie beurteilen Sie das Wohnen in Stegen ? (Noten von 1=sehr gut bis 6=sehr schlecht)  gesundes Leben                                     Einkaufsmöglichkeiten
komfortables Wohnen                                      Veranstaltungen Ruhige Wohngegend                             Spielmöglichkeiten für Kinder
Infrastrukturelle Einrichtungen                        Verkehrsverbindungen Nachbarn, Mitbürger                                Entfernung zum Arbeitsplatz
Entfernung zu Freiburg                                    Kontakt zu Nachbarn Klimatische Verhältnisse
Was fanden Sie (falls nach 1950 zugezogen) an Ihrem früheren Wohnort besser, was schlechter im Vergleich zu Stegen ?
besser:
schlechter:
Zur Wohnatmosphäre: Nachstehend sind einige Eigenschaften angegeben, mit denen man die Atmosphäre eines Ortes kennzeichnen kann. Welche Eigenschaften würden Sie Stegen zuordnen (max. 5 Antworten) ?
O  beengt                    O  gemütliche               O  kleinbürgerlich O  kultiviert                   O  liberal                    O  tolerant
O  eintönig                  O  fortschrittlich            O  anonym O  geschäftig                O  spießig                   O  lebensfroh
O  verträumt                O  spießig                      O  gesellig O  extravagant             O  rückständig            O  bäuerlich
O  kontaktfördernd
Wie ist Ihr Kontakt zu den Mitbürgern. Kommen Sie gut mit der alteingesessenen / neuzugezogenen Bevölkerung aus ?

Begleitschreiben zum Fragebogen

Sehr geehrte Frau, sehr geehrter Herr !
Der Ihnen vorliegende Fragebogen dient meiner Zulassungsarbeit an der Universität Freiburg im Fach Geographie, welche sich hauptsächlich mit der Sozial- und Infrastruktur der Gemeinde Stegen beschäftigt. Um eine exakte und umfassende Arbeit zu erstellen, möchte ich Sie bitten, die nachfolgenden Fragen zu beantworten und dabei möglichst klare Antworten zu geben. Selbstverständlich bleibt jeder Fragebogen anonym, und die Antworten werden ausschließlich für die Erstellung der Arbeit verwendet. Sollten Sie dennoch Bedenken haben, eine oder mehrere Fragen des Bogens zu beantworten, können Sie diese selbstverständlich unbeantwortet übergehen. Für eventuelle Fragen stehe ich Ihnen jederzeit unter der Rufnummer (0761) 499467 zur Verfügung.

Mit bestem Dank im Voraus und freundlichen Grüßen

P.S.: Diese Arbeit wird betreut von Prof. Dr. W.D. Sick, Geographisches Institut II der Universität Freiburg.


Kluckert, Reinhard (1980): Die Gemeinde Stegen. Ortsbeschreibung unter besonderer Berücksichtigung grundlegender Veränderungen im Ortsbild und in der Bevölkerungsstruktur – Staatsexamensarbeit
Betreuer: Wolf-Dieter Sick (Institut für Kulturgeographie) − Regionalschlüssel (FB): 4480 − Signatur: S522 − im Archiv vorhanden
Geographie – Albert-Ludwigs-Universität Freiburg