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Vor 60 Jahren 1925-1985 Gründung des  Musikverein Wittental e.V.

Bereits im Jahre 1918, nach der Rückkehr aus dem 14er Krieg, regte Xaver Steinhart an, einen Musikverein zu gründen. Der Gründer diente im 1. Weltkrieg in einem Infanterieregiment und spielte zeitweise in einer Militärkapelle Trompete.
Bis dahin war er aktives Mitglied im Kirchzartener Musik- und Gesangverein.
Steinhart, Vater und Sohn, begannen weitere Musikliebhaber zu gewinnen.

Das Projekt fand Anklang.
Die ersten waren:

Steinhart, Xaver; Trompete
Steinhart, Max; Es-Klarinette
Hug, Josef; Es-Baß
Hug, Wilhelm; Trompete
Hug, Max; Trompete
Hug, Karl; Es-Horn

In seinem Haus im »Hinteren Wittental« erteilte er Unterricht und führte Musikproben durch.
Marschproben wurden zwischen dem Anwesen des Gründers und dem »Reckle-Hof« abgehalten.
Das spielerische Bestreben war nun so stark, daß jeweils am Sonntagnachmittag Proben abgehalten wurden.
Unter Steinharts Leitung trat man schon vor 1921 öffentlich auf und spielte in Zarten, Neuhäuser, Geroldstal und Kirchzarten zum Tanz auf. 

Die Begeisterung und der Zusammenhalt aller Mitglieder waren groß genug, um alle Schwierigkeiten und Hindernisse (z.B. Anschaffung von Instrumenten und Schreiben von Noten) zu überwinden. Bald gesellte sich auch Peter Samrock, B-Horn, dazu.

Das vorhandene Protokollbuch, das erst ab 1925 geführt wurde, läßt nun erkennen, daß im Frühjahr 1921 eine Besetzung von 7 Mann vorhanden war.
Durch Vermittlung des Es-Baßisten, Josef Hug, gewann man den Dirigenten des Ebneter Musikvereins, Herrn Karl Willmann. 
Ab 1921 fanden die Musikproben im Schulhaus Wittental statt. Zeitweise wurden auch im Futtergang des »Bankenhofes« Proben durchgeführt. 




Xaver Steinhart
Max Steinhart Karl Hug Josef Hug
Max Hug Wilhelm Hug

 
Herr Karl Willmann übernahm zunächst die musikalische Leitung bis zum 15. Dezember 1923. 
Anläßlich des Fronleichnamfestes in Kirchzarten spielte die kleine Besetzung von 7 Mann zum ersten Mal in der Öffentlichkeit, unter
Leitung von Karl Willmann.
Zu den ersten Auftritten gehörte nun das alljährlich stattfindende Fronleichnamfest in Kirchzarten.
Am 12. August 1923 weihte Herr Pfarrer Schwarz von Kirchzarten die Rauferhofkapelle im Attental ein. Die Feier wurde von der Musikkapelle musikalisch umrahmt.
Herr Joseph Scherer von Ebnet übernahm ab Dezember 1923 den Dirigentenposten, konnte ihn aber nur kurze Zeit bekleiden. Ihm folgte wieder der allseits geschätzte Dirigent, Karl Willmann. Mit Karl Willmann gewannen die Musikanten von Wittental einen Dirigenten der dann vom Sommer 1924 bis Juli 1951 den Musikverein zu neuen musikalischen Erfolgen führte.

Dem musikalischen Leiter gelang es, talentierte, junge Leute zu gewinnen, und er verstärkte die Gründungskapelle mit folgenden 6 Musikanten:
Hug, Pius; Es-Klarinette 
Wölfle, Karl; Bariton 
Fehr, Bernhard; Klarinette/Baß 
Dufner, Albert; B-Horn 
Dufner, Ignatz; Es-Horn 
Scherer, Bernhard; Tambour (große Tromme!).

Peter Samrock und Wilhelm Hug sind ausgeschieden.
In der Folgezeit benötigten die Musikanten dringend neue Instrumente. Es gelang, Bürger zu finden, die in Form von Holzspenden den Musikanten bei der Beschaffung von Instrumenten hilfreich zur Seite standen.
Aus dem Bericht des Schriftführers erfahren wir, daß diese Holzspender Bürgermeister Wilhelm Hug, Max Mäder, Max Fehr, Hermann Heizmann, Andreas Dold, Josef Fehr, Wilhelm Raufer, Johann Thoma und Pius Jantz waren.

Noch im folgenden Jahr wollte man diesen Spendern zeigen, daß es keine Fehlinvestition war. Nach einer vorangegangenen Einladung an die ganze Gemeinde wurde am Sonntag, dem 26. April 1925 die offizielle Gründungsversammlung im »Bankschen Hof« im Attental abgehalten. Nach einem flotten Marsch schritt man zur Wahl der Vorstandschaft. Aus den Reihen der Anwesenden wurden dann einstimmig gewählt:

1. Vorstand: Herr Hauptlehrer Aigeltinger, Theodor
2. Vorstand: Wölfle, Karl (jun.)
Schriftführer: Fehr, Bernhard
Kassierer: Hug, Max 
Musikverwalter: Hug, Pius
Vereinsdiener: Dufner, Ignaz 
Dirigent: Willmann, Karl 
Verwaltungsräte: Hug, Wilhelm (Bürgermeister) 
(Beisitzerpassiv) Baumann (Baldenwegerhof) Wölfle, Karl (sen.), Landwirt 

Alle haben die Wahl angenommen. 
Mit einem dreimaligen Hoch wurde die Gründungsversammlung geschlossen. 
Der Musikverein konnte nun Herrn Karl Willmann, der sich als tüchtiger, unermüdlicher Dirigent erwiesen hatte, auf längere Zeit verpflichten. Es ging aufwärts, und der Musikverein hatte bald eine beachtliche Höhe an musikalischem Können erreicht. 
Das Jahr 1925 brachte das großangelegte Musikfest in Kirchzarten. 

Beim Preiswettspiel in Kirchzarten am 16. August 1925, in der Klasse C, spielte der Musikverein Wittental (11 Mann) die Ouverture »Mignonnette« von Baumann.
Mit diesem Vortrag erhielten die Musiker, unter neun konkurrieren- den Kapellen, einen 1a-Preis mit 22 Punkten

Dem Ehrgeiz des Dirigenten und den Anstrengungen der Aktiven war diese Auszeichnung zu verdanken.  Bei der Vortragsfolge beim Festkonzert am Nachmittag spielte deı junge Musikverein Wittental die Fantasie a. d. Oper »Martha« von Flotow. 
Es war für die Musiker ein freudiges Ereignis. Die Einwohnerschaft und die Passivmitglieder, welche an diesem Tag dem Verein gefolgt sind, waren höchst zufrieden. 
Preisgekrönt marschierten die Musiker mit ihrem Dirigenten Karl Willmann unter klingendem Spiel stolz über Zarten (Gasthaus »Rössle«) nach Hause zurück. 

Am 3. August 1925 schied aus gesundheitlichen Gründen der Gründer der Musikkapelle Wittental, Xaver Steinhart, aus dem Verein aus. 
Neben vielseitigen musikalischen Aktivitäten verzeichnet das Protokollbuch vor allem Bereitschaft zu Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung und natürlich auch die alljährliche Weihnachtsfeier. 
Am 30. April 1927 wurde das Witten- und Attental mit elektrischem Strom versorgt. Zum Abschluß der teilweisen Stromversorgung wurde im »Bank’schen« Hof im Attental eine sogenannte Lichtfeier abgehalten. 
Aus diesem Anlaß spielte auch die Musikkapelle, welche die Feier mit Sängern vom E-Werk Freiburg musikalisch umrahmte. 
Die Wittentäler Musikanten hatten auch als Tanz- und Unterhaltungskapelle einen guten Namen. Um die Vereinskasse aufzubessern, spielten sie an Messesonntagen in der Brauerei Heitzler in Freiburg. 
Das Publikum klatschte bereits schon vor dem Spielen, wenn die Wittentäler ihr »schwarzes Marschbuch« auflegten, denn jetzt waren die Tanzlustigen an der Reihe. 
So mancher Schweißtropfen wurde vergossen, wenn es vom Attental aus zu Fuß mit Instrument über das Streckereck in Richtung Heuweiler, oder in das benachbarte Glottertal ging. 
Natürlich wurde den Musikanten so mancher »Doppelliter« spendiert. So auch von Wilhelm Raufer vom Rauferhof im Attental. Er war ein stattlicher Mann, mit pfiffigem Gesicht, der mit seinem Ausspruch öfters vor die Musikanten trat und sagte:  »Wänn er noch ä Krizerle?« was so viel für die Musikanten bedeutete, daß sie noch eine weitere Runde Wein oder Bier spendiert bekamen. 
Großen Anteil an diesem rührigen Vereinsleben hatte der seit 1925  amtierende 1. Vorstand, Hauptlehrer Theodor Aigeltinger. Eı setzte sich wo immer es möglich war, für die Interessen des Vereins ein. 
Am Pfingssonntag, dem 25. Mai 1931, errang man beim Musikfest  in Bleibach, als Gastverein in der Unterstufe einen 1a-Preis mit 21 1/2 Punkten.

Aufgrund politischer Vorgänge erklärte mit Schreiben vom 17. Juni 1938 der 1. Vorstand, Herr Theodor Aigeltinger, schriftlich seinen Austritt.
In der Generalversammlung am 14. Januar 1939 würdigte der Musikverein Wittental seine Verdienste. Sein Nachfolger wurde Pius Hug. 
Es folgte am 1. September 1939 der Kriegsausbruch. Musikkameraden werden zum Kriegsdienst einberufen. Die Vereinsleitung ist bemüht, mit dem noch kleinen Teil der Musiker Proben abzuhalten. 1940 spielte die Musikkapelle anläßlich eines Kameradschaftabends einer Flakeinheit in Zarten zum letzten Mal. 
Der zweite Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen brachte das gesamte Vereinsleben zum Erliegen. Vier Musikkameraden kehrten nicht mehr in ihre Heimat zurück.
Es sind die Musiker:
Willmann, Albert 
Fehr, Josef (Reckle-Hof) 
Nitz, Alois 
Hug, Josef (seit 1943 vermißt).


Musikverein Wittental 1930
1935
1950

Sicher die schwerste Aufgabe seit Bestehen des Musikvereins war der Wiederaufbau nach dem Kriege.

Durch Vermittlung unseres Es-Klarinettisten Pius Hug wurde ein großer Teil der Musikinstrumente und Noten von seiner Frau während des Krieges verwahrt und sind somit dem Musikverein erhalten geblieben. 
Obwohl die geistige und politische Situation in keiner Weise einer Neugründung des Musikvereins günstig war, erlebte man bereits am 8. Juni 1947 wieder den ersten öffentlichen Auftritt.
Doch die Gesetze, die die Alliierten gleich nach ihrem Einzug erlassen hatten, beschränkten das Vereinsleben und waren nicht einfach zu umgehen. 

Bei der Gründungsversammlung wurde in der Satzung festgelegt, daß unbescholtene Männer, die 18 Jahre alt sind, Mitglied des Vereins werden können und sich bereit erklären, die Proben und Veranstaltungen zu besuchen. Die Aktiven dürfen ohne Erlaubnis des Vorstandes nicht musizieren. Im Jahre 1948 hatte man bereits wieder 8 öffentliche Auftritte. 
Daß in der Nachkriegszeit auch der gesellige Teil nicht vergessen wurde, zeigen die damaligen Vereinsausflüge: per Pferdefuhrwerk am 29. Mai 1949 auf den Lindenberg und nach Triberg am 3. Juli 1949 mit dem Autobus der Fa. Hummel von Kirchzarten. 
Zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins Oberwinden beteiligte sich der Musikverein am 9. Juli 1950 am Festzug und mit Erfolg beim anschließenden Wertungsspiel. 

Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich der Musikverein auch heute noch an dem alljährlich stattfindenden Patroziniumsfest in Stegen.  19. - 21. August 1950 Teilnahme am Musikfest in Kirchzarten mit Preisspiel. 

In der Generalversammlung, am 8. April 1951, wurde Herr Hauptlehrer Heinrich Eckenfels zum 1. Vorstand gewählt. 
Für den bisherigen Kassierer, Josef Ernst, wurde Wilhelm Fehr (jun.) berufen. Vereinsdiener wurde Heinrich Heizmann. Als Vertreter der Aktiven konnten Bürgermeister Pius Hug und Karl Scherer und als Vertreter der passiven Mitglieder Felix Hug sowie Otto Walter gewonnen werden. 
Nach 28 glanzvollen Dirigentenjahren erklärte Ende Juli 1951 Karl Willmann aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. 
Zu seinem 70. Geburtstag, am 13. Oktober 1951, würdigte der 1. Vorstand seine jahrzehntelange Tätigkeit als Ausbilder und Dirigent mit der Ernennung zum Ehrendirigent. 
In herzlicher Dankbarkeit wird der Verein dem inzwischen verstorbenen, verdienstvollen Dirigenten stets ein ehrendes Andenken bewahren. 
Nach dem Ausscheiden von Karl Willmann übernahm unser aktives Mitglied Pius Hug kommissarisch die musikalische Leitung. 
Am 6. Dezember 1951 verstarb Alt-Bürgermeister Wilhelm Hug. Er war ein eifriger Förderer und Gönner unseres Vereins. 

Eine besondere Auszeichnung wurde dem Verein durch den früheren Badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb zuteil.
Aufgrund des guten Wahlergebnisses von Wittental bei der Volksabstimmung über die Neugliederung in den Ländern Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern, am 9. Dezember 1951, schenkte er dem Musikverein Wittental zur Erinnerung an das Badische Heimatland und zum Dank eine Fahnenschleife. 
Das Begleitschreiben enthielt folgenden Text: 
„Sehr geehrte Herren! 
Zu meiner Freude kann ich Ihnen heute die Ihnen kürzlich versprochene Fahnenschleife übersenden. Möge ihre Farbe Sie stets an unser badisches Heimatland erinnern, dem auch trotz aller Prüfungen in Zukunft unsere Treue gehören soll.  Mit den besten Wünschen für alle Mitglieder des Musikvereins und freundlichen Grüßen verbleibe ich  Ihr sehr ergebener Wohleb.« 

Für diese Erinnerung an das badische Heimatland dürfen wir dem Gesandten, Minister und Alt-Staatspräsidenten Leo Wohleb herzlich danken.  Am 12. März 1985 jährt sich sein 30. Todestag. Er wird dem Musikverein Wittental unvergessen bleiben. 

Im August 1952 übernahm Josef Kirner aus Kappel den Posten des Dirigenten, und in der Generalversammlung am 26. Dezember 1952 wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Unter Kirners Stabführung besuchte man eine Reihe von Musikfesten und andere weltliche und kirchliche Veranstaltungen. 

Er war stets darauf bedacht, die Kapelle durch junge Kräfte zu verstärken. Wegen Arbeitsüberlastung schied er im August 1959 aus dem Verein aus. 

An seine Stelle trat Herr Josef Ernst, Posaunist und aktives Mitglied des Musikverein Wittental. Er leitete die Kapelle bis März 1967. Der Verein war sich der Verdienste dieses Mannes bewußt und ehrte  ihn anlässlich seines 70. Geburtstages mit der Ernennung zum Ehrendirigenten. 

Seit 1954 ist der Musikverein Mitglied des Oberbadischen Blasmusikverbandes »Breisgau« e.V. 

Mit der Gewinnung des früheren Dirigenten Josef Kirner begann eine neue Ära. Unter seiner vorzüglichen musikalischen Leitung nahm der Verein einen raschen Aufstieg. 

Unterstützt vom 1. Vorstand Heinrich Eckenfels und dem » jungen« in der Generalversammlung am 5. März 1967 gewählten 2. Vorstand, Willi Hug, nahm der Verein in den folgenden Jahren kontinuierlich seine musikalische Entwicklung. 

Zahlreiche Gartenfeste wurden ab 1963 in der Maschinenstation des Baldenwegerhofes veranstaltet.

Mit beträchtlichem Aufwand und viel Arbeitseinsatz wurde 1966 auf dem Gelände des Baldenwegerhofes ein Festplatz mit Überdachung eingerichtet. 1978 wurde der Festplatz in gemeinsamer Arbeit mit den Kameraden der Feuerwehr Wittental erneuert und durch Pater Bruder, Stegen, eingeweiht. 

So sind unsere Gartenfeste und »Wittentäler-Hocks« auf dem Festplatz des Baldenwegerhofes ein fester Bestandteil im Angebot der kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen in Wittental. Dank dem großzügigen Verständnis des Landes Baden-Württemberg, vertreten durch das staatliche Liegenschaftsamt Freiburg/ Brsg. und deren Pächter, Herr Otto Franz und Valentin Fiedler vom Baldenwegerhof, dürfen wir nunmehr seit über 20 Jahren dort das Gastrecht genießen. 

Dirigent und Musiker waren bestrebt, das Konzertprogramm zu erweitern um an Wertungs- und Kritikspielen teilzunehmen. Durch sorgfältige Vorbereitung des Dirigenten sind vor allem bei dem Auftritt am 12. Mai 1968 in der Lortzingschule in Freiburg, der Beteiligung am 18. Mai 1969 anläßlich eines Jungbläserwettbewerbes mit Verbandsjubiläum in Teningen, am 23. Mai 1970 beim Wertungsspiel in Tiengen/Hochrhein, dem Bundesmusikfest in Karlsruhe am 16. Mai 1971 und dem Wertungs- und Kritikspiel am 26. Mai 1973 in Emmendingen schöne Erfolge erzielt worden. Bei diesen Veranstaltungen wurde in der Mittelstufe jeweils ein 1. Rang erzielt. 

Hier ist vor allem Heinrich Eckenfels zu erwähnen, der seit dem 8. April 1951 als 1. Vorstand mit großem Geschick, überlegt und weitschauend die Entwicklung des Musikvereins maßgeblich gestaltete. 

Er erfüllte dieses Amt in vorbildlicher Weise, bis gesundheitliche Gründe im März 1972 seine erneute Kandidatur nicht mehr zuließen. Der Musikverein würdigte sein unermüdliches Schaffen mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden im Jahre 1972. 

Kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres verstarb unser Ehrenvorsitzender Heinrich Eckenfels. Der Name Eckenfels wird in der Geschichte des Musikvereins in ehrender Erinnerung bleiben. 

In der Vorstandssitzung am 26. September 1971 wurde dem bisherigen 2. Vorstand, Willi Hug, kommisarisch die Führung des Musikvereins übertragen.  Richtungsweisend für die weitere Zukunft des Musikvereins war die Generalversammlung am 26. März 1972, im Gasthaus »Rössle« in Zarten. Einstimmig wurden die Aktiven, Willi Hug zum 1. Vorstand, Josef Vogt zum 2. Vorstand, Adolf Fehr als Kassierer und Gottfried Hintereck zum Jugendvertreter gewählt.    

Damit war die Führung in jüngere Hände übergegangen, die sich verpflichteten, das Erbe weiterzutragen, das ihre Vorgänger jahrzehntelang getreu für die Allgemeinheit geschaffen haben.

Der Verein wurde durch Satzung am 26. März 1972, und am 21. September 1972 durch das Registriergericht-Amtsgericht Freiburg unter der Vereinsregister-Nummer 762 als Musikverein e.V. eingetragen.

Zur Erlangung der Gemeinnützigkeit war eine geringfügige Satzungsänderung erforderlich geworden, die in der Generalversammlung am 23. Januar 1982 einstimmig angenommen und am 1. März 1982 beim Registriergericht-Amtsgericht Freiburg eingetragen worden ist.

Zur Verstärkung der Aktiven und der Nachwuchsförderung gründete der Musikverein mit seinem Dirigenten, Josef Kirner, im Jahre 1971 eine Jugendkapelle.

Mit einem finanziellen Aufwand von 4 000,-- DM wurden die Musikerinnen und Musiker 1970/1971 mit neuen Uniformen eingekleidet.

Die Buben und Mädchen traten am 12. Dezember 1971 anläßlich eines Wunschkonzertes des Musikvereins Wittental in Zarten zum 1. Mal öffentlich auf. Es war ein großartiger musikalischer und organisatorischer Erfolg.

Unter seinem Gründer, Herrn Josef Kirner, erwarb sich die 18 Mann starke Jugendkapelle (darunter 3 Mädchen) beim Kritikspiel in Windschläg / Ortenaukreis am 16. Juni 1973 einen 2. Rang.

Ein weiterer, herausragender Auftritt war die Teilnahme in Teningen am 11. Mai 1974 beim Jungbläserwettbewerb. Es gab einen 1. Rang mit Auszeichnung für die Klarinetten, einen 1. Rang für zwei Blechbläser und einen 2. Rang für die zwei jungen Flötistinnen. Weiter beteiligte sich die Jugendkapelle in Bodmann/Bodensee am 13. Juli 1974 an dem Jungbläserwettbewerb und konnte wieder die Bestnote »hervorragend« erringen.

Auf Wunsch der Vorstandschaft wurde die Jugendkapelle in die große Kapelle integriert. Am 27. Mai 1974 fand die erste gemeinsame Probe mit den Jugendlichen statt und am 8. Juni 1975, anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Musikvereins Wittental, konnte man die Jugendkapelle nochmals mit ihrem Dirigenten Josef Kirner begrüßen.

Nur dem Idealismus und der aufopfernden Arbeit ihres Dirigenten, sowie der gesamten Vorstandschaft und ihres Jugendleiters, Gottfried Hintereck, waren diese Erfolge zu verdanken.

Josef Kirner erfuhr in der Generalversammlung am 18. Januar 1975 höchstes Lob für seine vorbildlichen, hervorragenden Leistungen und wurde vom 1. Vorsitzenden Willi Hug zum Ehrendirigenten ernannt. 

Zur gleichen Zeit gab Herr Kirner die Stabführung an den neuen Dirigenten, Herrn Eduard Rossa aus Freiburg, ab.

Das letzte Jahrzehnt bis zum 60jährigen Jubiläum 

Gleich mit der Übernahme der musikalischen Führung ging Herr Eduard Rossa mit viel Energie und Tatkraft an die Arbeit.

Anläßlich der Bürgermeisterwahl am 16. März 1975 wurden dem Bürgermeister der Gemeinde Stegen, Herrn Klaus Birkenmeier, vom Musikverein die musikalischen Glückwünsche überbracht.

Die Teilnahme am Musikfest des Musikvereins »Fanfare Liberte« in Bruebach/Elsass und das anschließende Nachmittagskonzert am 13. April 1975 fand beim Publikum großen Beifall. 

Es folgte die Einweihung des Kinderspielplatzes im Gewann »Dobelmatte« in Stegen am 25. Mai 1975. 

Unter Rossas musikalischer Leitung wurde dann das 50jährige Jubiläumsfest des Musikvereins vorbereitet. Er war stets bedacht, im Bereich der für »Laien machbaren Musik« zu bleiben. 

Vor aller Festesfreude stand harte Arbeit. Mit beträchtlichem Auf- wand wurde der Festplatz geschaffen, der kostenlos von unserem 1. Vorstand Willi Hug zur Verfügung gestellt wurde. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde ein Jubiläum gefeiert. Herr Landrat Dr. Schill übernahm die Schirmherrschaft. 

Am Freitag, dem 6. Juni 1975, konnte in dem reich geschmückten und geräumigen Festzelt das 5Ojährige Jubiläumsfest unter der Leitung des Festdirigenten, Herrn Eduard Rossa, eröffnet werden. Festpräsident und Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Stegen, hob in seiner Festansprache die Bedeutung des Musikvereins für die Gemeinde Stegen hervor und lobte die vorbildliche Jugendarbeit des Vereins. 

Die Jubiläumskapelle und mehrere Gastvereine umrahmten musikalisch das Festbankett. 

Verbandspräsident Eugen Faller, Teningen, ehrte Karl Kranzer und Adolf Fehr für 25jährige aktive Mitgliedschaft mit der silbernen Ehrennadel. Anschließend wurde Friedrich Raufer, Attental, vom 1. Vorstand, Willi Hug, zum Ehrenmitglied ernannt. 

Für 25jährige passive Mitgliedschaft wurden geehrt: Josef Dilger, Alexander Ketterer, Max Löffler, Emil Metzger, Pius Rebmann, Karl Rombach, Theodor Rombach, Peter Schwär, Gustav Sumser, Emil En  Sumser, Pirmin Vogt und Alfons Vogt. 

Die drei Ehrenmitglieder und Mitbegründer des Musikvereins Wilhelm Hug, Karl Hug und Pius Hug wurden mit einem Weinpräsent bedacht. 

Programmgemäß gehörte der Samstag den 6 Gastkapellen, darun- ter aus dem benachbarten Elsass der Musikverein »Fanfare Liberte« aus Bruebach, die ein abwechslungsreiches Bild ihrer Fähigkeiten und ihres Könnens demonstrierten.

Unter der Mitwirkung des Musikvereins Wittental hielt Pater Bruder aus Stegen am Sonntagmorgen einen Festgottesdienst mit Totenehrung. Anschließend war Frühschoppenkonzert mit drei Gastkapellen.

Nach einem schneidigen Marsch der Jugendkapelle unter der Leitung von Herrn Josef Kirner begrüßten Ortsvorsteher Karl Heizmann und der 1. Vorstand, Willi Hug, am Nachmittag die anwesenden Festgäste und Gastvereine.

Der Sonntagabend war den Tanzlustigen vorbehalten.

Ein besonderes Ereignis war der Montagnachmittag für die älteren und jüngeren Gäste, für die es viele Überraschungen und Belustigungen gab.

Das Jubiläumsfest war ein voller Erfolg und war durch unseren 2. Vorstand, Josef Vogt, hervorragend organisiert.

Insgesamt hatten fast 30 Musikkapellen und der Männergesangverein Zarten teilgenommen. Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Die Wittentäler Feuerwehr hatte die Verkehrsregelung übernommen, ebenfalls war das Deutsche Rote Kreuz anwesend.

Bereits am 15. Juni 1975 spielte der Musikverein beim 150jährigen Jubiläum der Musikkapelle mit dem gleichzeitigen 75jährigen Vereinsjubiläum des Musikvereins Kirchzarten. Es folgte am 22. Juni 1975 das 75jährige des Musikvereins Sölden und das 25jährige des Musikvereins Waltershofen am 28. Juni 1975. Ebenfalls feierte der Musikverein Waldau sein 75jähriges Bestehen am 10. August 1975, wo wir ebenfalls als Gastkapelle auftraten.

Das Gemeindefest vom 13. bis 14. September 1975 in Stegen mit : Festgottesdienst wurde von uns musikalisch umrahmt.

Auf Anregung unseres 1. Vorstandes, Willi Hug, wurden 1975 die Jungmusiker mit roten Westen eingekleidet. Durch diese Einkleidung, Instrumentenkauf, Reparaturen und Notenanschaffungen mußte ein Betrag in Höhe von 7500,- DM ausgegeben werden.

Um das musikalische Können der Jugendlichen zu verfeinern, beschloß die Vorstandschaft mit ihrem Dirigenten, Herrn Eduard Rossa, die einzelnen Register gesondert auszubilden.

Das Posaunenregister übernahm Herr Rossa, die anderen Blechbläser wurden Herrn Biedermann zur Ausbildung zugeteilt. Die Flötistinnen übernahm Herr Zorn aus Stegen, die Klarinettenspieler wurden von Herrn Oskar Steinhart ausgebildet. Herr Weiß aus Kirchzarten war für die Trommler verantwortlich.

Es folgten weitere Einladungen zum Herbstkonzert des Musikver- eins Ebnet am 11. Oktober 1975, und zum Wunschkonzert, verbunden mit dem 25jährigen Vereinsjubiläum des Männergesangvereins Zarten am 8. November 1975, in der Festhalle Zarten.

Zu einem musikalischen Erfolg wurde das Weihnachtskonzert am Samstag, dem 13. Dezember 1975, ebenfalls in der Festhalle Zarten. Unter der Leitung von Herrn Rossa wurde am 1. Februar 1976 im Gasthaus »Rössle« Zarten mit dem Alpenmarsch die Generalversammlung des Musikvereins Wittental eröffnet. Die Kapelle hatte 34 öffentliche Auftritte und 44 Proben im Vereinsjahr 1975 bestritten. Der Verein hatte 34 Aktive, 22 Zöglinge, 166 Passive, 15 Beitragsfreie und neun Ehrenmitglieder. Sämtliche Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. 10 000 DM gab der Verein für Nachwuchsförderung, Instrumente und Reparaturen sowie Dirigentenhonorar aus. Der Antrag, den Jahresbeitrag auf DM 10,- zu erhöhen, wurde von der Versammlung angenommen.

Der Oberbadische Blasmusikverband »Breisgau« veranstaltete am 8. Mai 1976 einen Jungbläserwettbewerb in Kenzingen. Die Klarinettisten Stefan Schweizer und Manfred Gremmelspacher erhiel- ten für ihre außerordentlich gute Leistung einen 1. Rang mit Aus- zeichnung. Die Flötistinnen Cornelia Hug und Martha: Hug erreich- ten trotz eines auftretenden technischen Defekts einen 2. Rang Beim Bezüsskonzert am 8. Mai 19/6 hatten vu ebenfaus mıt Erfolg teilgenommen. Blasmusik und Tanz bot der Musikverein seinen Gästen mit den Gastkapellen Musikverein Ebnet und Musikverein Pfaffenweiler vom 19. bis 20. Juni 1976 auf dem Festplatzgelände des Balden- wegerhofesin Wittental, dabeihatte man den Fußballfans ein Fern- sehgerät aufgestellt, damit sie das Fußballeuropaspiel verfolgen konnten.

Unterhaltungsmusik boten wir ebenfalls beim sogenannten Rathaus-Hock in Freiburg, am 29. Juni 1976, von 19-23 Uhr.

Es folgte am 20. August 1976 die Einweihung des Clubheim »DJK« Stegen mit Festbankett. Weiter folgten wir den Einladungen des Musikvereins Merdingen am 22. August 1976, des Musikvereines Eschbach am 29. August und am 5. September 1976 zu dem Jubiläumsfest des Musikvereins Horben zum 75jährigen Bestehen.

Einen kleinen Ausgleich für die vielen, vielen Arbeitsstunden im . Jubiläumsjahr 1975 bot der Vereinsausflug vom 11. bis 12. September 1976 nach Lugano. 

Für den Kameradschaftsabend in der Kantine der Firma Braun in Kirchzarten spendierte Jagdpächter Phyrr von Freiburg den Musikkameraden mit ihren Frauen ein Reh. Die Eheleute Albert und Margarete Pfaff von Kirchzarten stellten sich als Köche zur Verfügung. Bei Essen, Musik und Tanz verlief der Abend sehr schnell und blieb bei allen Musikkameraden in sehr guter Erinnerung. 

Beim Weihnachtskonzert am 18. Dezember 1976 stellte sich der Musikverein wieder mit neu einstudierten Musikstücken vor. Renate und Bettina Fehr kamen mit ihrem Prolog »Die lustige Weihnacht« sehr gut an. 

Um nicht in Statistik auszuarten, sollen hier nur die wichtigsten Auftritte und Ereignisse der folgenden Jahre erwähnt werden: Bezirkskonzert des Bezirks Dreisamtal am 17. April 1977 in der Goldberghalle in Oberried, Wertungsspiel am 14. Mai 1977 veran- staltet vom Oberbadischen Blasmusikverband »Breisgau« in St. Georgen/Freiburg. Hier bewarben wir uns zum 1 . Mal ın der Vereinsgeschichte in der Oberstufe und hatten bemerkenwert gute Kritik.

Auswärts beteiligte sich der Musikverein am 9. Juli 1977 beim Musikfest in Heuweiler und am 10. Juli 1977 beim 75jährigen Ver- einsjubiläum des Musikvereins Buchenbach.

Mit dem 1. Januar 1978 hat Herr Eduard Rossa den Taktstock an Herrn Norbert Voll übergeben. Herr Rossa erklärte sich jedoch bereit, falls es notwendig wird, einzuspringen. Zum Abschied erhielt er ein Bild und ein Präsent.

Die Generalversammlung wurde am 25. Januar 1978 erstmalsin der Turnhalle in Stegen abgehalten. Schriftführer Wilhelm Ganter erstattete zum 40.Mal seinen Rechenschaftsbericht.

In dieser Versammlung stellte sich Herr Norbert Voll, Ettenheim, als musikalischer Leiter dem Publikum vor.

In der Vorstandschaft gab es folgende Veränderungen:
Karl Kranzer, der auch das Protokoll führt, wurde zum Schriftführer gewählt. Oskar Steinhart zum Jugendwart und Eugen Molz von den Aktiven zum Beisitzer.

Mit der Wahl von Norbert Voll zum Dirigenten hatte man einen jungen, begabten Dirigenten verpflichtet.

Für das Bezirkskonzert in St. Peter studierte er die neuen Blasmusikkompositionen »Choral and Rock-Out« und den Konzert-Marsch »Hall of Fame« ein, die am 22. April 1978 reichlich Beifall brachten.

Dem feinsinnigen Musiker gelang es jedoch nicht, wie er in seinem Kündigungsschreiben selbst bemerkt, eine realistische bzw. selbstbezogene Blasmusik zu realisieren. Eine vorausschauende Vorstandschaft blieb jedoch auf dem Boden der Realität und stimmte seiner Kündigung zu.

Herr Eduard Rossa, Freiburg, machte sein Versprechen wahr, die musikalische Leitung solange zu übernehmen bis ein Nachfolger gefunden ist. Bereits am 18. August 1978 leitete er wieder die 1. Probe.

Als kein Nachfolger für Herrn Voll gefunden wurde, erklärte Herr Eduard Rossa am 2. Februar 1979, daß er die ausgeschriebene Stelle als Dirigent übernimmt. Mit ihm hatte der Verein wieder einen Vollblutmusiker, der es auch außerhalb der Proben verstand, die Kameradschaft zu pflegen.

Der von Josef Vogt gut vorbereitete Vereinsausflug führte vom 25. bis 27. August nach Kolomann / Österreich.

Mit Schreiben vom 26. Oktober 1978 meldete sich der Musikverein als Mitglied der Jugendmusikschule »Dreisamtal« an und wurde mit Wirkung vom 11. September 1978 aufgenommen.

Die Vorstandschaft beschloß, ab diesem Zeitpunkt die Jungmusiker in der Jugendmusikschule Kirchzarten unterrichten zu lassen. In der Sporthalle des Kollegs St. Sebastian, Stegen, hatte der Musikverein die Ausrichtung des Bezirkskonzertes der Blasmusikkapellen des Dreisamtals übernommen. Das Konzert wurde am 31. März 1979 von den Kapellen aus Wittental, Eschbach, Oberried, St. Peter, Buchenbach und Kirchzarten gestaltet. 

Anläßlich des 50jährigen Gründungsfestes der Feuerwehr in Ste- gen am 13. Juli 1979 und beim Herbstkonzert des Musikvereins Gündlingen am 10. November 1979 trat unsere Kapelle ebenfalls auf. 

In der vollbesetzten Turn- und Pausenhalle der Zarduna-Schule in Zarten fand am 15. Dezember 1979 das Weihnachtskonzert des Musikvereins statt. Einleitend spielte die Jungbläsergruppe unter der Leitung ihres Ausbilders, Herrn Horst Olbricht, weihnachtliche Weisen. 

Durch Neuzugang von Jungmusikern wurden neue Uniformröcke mit Krawatten für 45 aktive Musikerinnen und Musiker ange- schafft. Die Kosten betrugen rund DM 10 000,-. 

Zum 29. Februar 1980 erreichte die Musikkapelle ihren höchsten Spielerstand seit ihrer Gründung. Dem Musikverein gehörten jetzt 48 aktive Musiker an. 

Unser 2. Vorstand, Josef Vogt, stellte in der Generalversammlung am 1. März 1980 aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Nachfolger wurde unser ebenfalls aktiver Musiker Eugen Molz.

Pius Hug, der seit der Gründung als Vorstandsmitglied dem Musikverein angehörte, gab sein Amt als aktiver Beisitzer zurück. 

Beim Wertungs- und Kritikspiel am 10. Mai 1980 in Waldkirch, mit dem Selbstwahlstück » Artisten-Show« und der kleinen »Alpenfantasie«, konnten wir einen 1. Rang mit nach Hause nehmen. Die Solostelle für Horn in der kleinen Alpenfantasie wurde von unserem Dirigenten Rossa einstudiert und vom 1. Hornisten, Willi Fehr, solistisch vorgetragen. 

Der gute Ruf der Wittentäler Musikanten mit ihrem dynamischen Dirigenten bestätigte sich darüber hinaus bei vielen anderen Teil- nahmen, so auch beim 60jährigen Jubiläum des Radfahrvereins »Waldheil« Stegen (4. bis 6. Juli 1980), beim 100jährigen des Musikvereins Eisenbach (August 1980) und dem 100jährigen des Musikvereins Oberwinden (August 1980). 

Die Wittentäler und die Oberwindener Musikanten verbinden freundschaftliche Beziehungen. Die Eheleute Sophie und Josef Schätzle aus Oberwinden lassen es sich nicht nehmen, ihre Musiker, wenn sie in Oberwinden Gäste sind, in das Gasthaus »Sonne« einzuladen. Sophie Schätzle ist die Schwester unseres aktiven Mitgründers Pius Hug.

Unter dem Motto »sei nit stur wie a Bock - komm zum Wittentäler Hock« - wurde wie alljährlich am Freitag, dem 29. August 1980, auf dem Festplatz des Baldenwegerhofes der Dorfhock eröffnet. Unterhaltungsmusik boten die Musikvereine Gündlingen, Oberried, Heuweiler, Ebnet, Eisenbach, Opfingen und Pfaffenweiler. In gemütlichen Wein- und Bierlauben wurde drei Tage lang gefeiert. Für das leibliche Wohl sorgten »Schwarzwälder Spezialitäten«, Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen.

Das längst zur Tradition gewordene Weihnachtsfest wurde am 14. Dezember 1981 in der Turnhalle des Kollegs St. Sebastian in Stegen abgehalten. Bei dieser Feier wurden unsere Jungbläser mit dem Leistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet.

Bezirksobmann Peter Bank aus Kirchzarten nahm die Auszeichnung vor und konnte folgende Musiker mit dem Leistungsabzeichen des Bundes Deutscher Blasmusikverbände ehren: Rainer Klautscheck, Klaus Hug, Veonika Pfändler, Claudia Roth, Cornelia Birkenmeier, Petra Mäder und Jürgen Vogt. Für dieses Leistungsabzeichen mußten sich die Jungbläser einer theoretischen und praktischen Prüfung unterziehen.

Durch Vermittlung unseres Ortsvorstehers Karl Heizmann fand die Stadtmusik Löffingen am 28. März 1981 den Weg zum Musikverein Wittental, um gemeinsam mit dem Musikverein Ebnet und uns das Frühjahrskonzert zu gestalten. In der vollbesetzten Halle des Kollegs St. Sebastian eröffnete Dirigent Eduard Rossa den Strauß bunter Melodien. Zugleich dirigierte Herr Rossa zum letztenmal die Wittentäler. Herr Karl Kranzer, der wie immer durch das Programm führte, dankte im Namen der Vorstandschaft und Musiker dem scheidenden Dirigenten, der einen Frühlingsstrauß aus den Händen der jüngsten Musikerin in Empfang nehmen konnte.

Im Mittelpunkt des 1. Teils des Konzertes stand die seltene Ehrung des 72jährigen Aktiven, Pius Hug, für seine 60jährige Musikertätigkeit. Verbandspräsident Eugen Faller aus Teningen, im Auftrag des Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Blasmusikerverbände Professor Ganzenmüller, zeichnete Pius Hug mit der Sonderehrennadel in Gold und Ehrenurkunde aus.

Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Stegen, zollte dem Jubilar Respekt und hohe Anerkennung für seine Leistungen und über- reichte ihm von der Gemeinde Stegen ein Präsent. Ortsvorsteher Karl Heizmann, Wittental, gratulierte im Namen der Ortschaft und schenkte eine goldene Armbanduhr.

Für den Musikverein Kirchzarten überreichte Vorsitzender Peter Bank die Vereinsnadel. Der Vorsitzende des Musikvereins Ebnet, Herr Dasch, übergab ein Geschenk. Bei beiden Vereinen war Pius Hug aktives Mitglied.

Der 2. Vorsitzende Eugen Molz übergab im Namen des Musikvereins Wittental einen Geschenkkorb.

Mit Wirkung vom 1. April 1981 übernahm Willi Willmann aus Ebnet die Nachfolge von Eduard Rossa.

Es folgte das Bezirkskonzert am 11. April 1981 in Oberried, das 25jährige Dienstjubiläum von Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Stegen. Der Musikverein Merzhausen feierte sein 100jähriges Jubiläum (13. Juni 1981) und das Weihnachtskonzert im Kolleg St. Sebastian, Stegen, fand am 13. Dezember 1981 statt.

Die Neuwahl des Vorstandes stand im Mittelpunkt der Generalversammlung am 23. Januar 1982 in der Turnhalle der Zarduna-Schule in Zarten. Bernhard Rombach wurde 2. Vorstand und somit Nach- folger von Eugen Molz. Klaus Gremmelspacher wurde Jugendwart und Jürgen Vogt Notenwart. Der Verein hatte nun mit seinen 57 aktiven Musikern den höchsten Stand in der 50jährigen Vereinsgeschichte erreicht. Dazu zählten 5 Zöglinge und neun Musikerinnen. Außerdem hatte der Verein 190 passive Mitglieder und 10 Ehrenmitglieder.

Unter dem Stichwort »Treffpunkt Stegen«, öffentliche Veranstaltung des Landesstudio Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem Kolleg St. Sebastian und der Gemeinde Stegen, gab der Musikverein Wittental seinen musikalischen Auftakt im Rundfunk. Die Proben fanden für diese Sendung am 6. März 1982 statt und wurden dann abends zwischen 20-22 Uhr aufgezeichnet.

Bürgermeister Klaus Birkenmeier, Stegen, stellte Herrn Wolfgang Leppert vom Südwestfunk die Gemeinde »Stegen heute« vor. Aufgrund der guten Leistung bedankte sich Herbert Heitz vom Südwestfunk bei der Kapelle und lud sie zu einem »Hafenkonzert« an den Bodensee ein.

Gute Resonanz hatte am 27. März 1982 das Bezirkskonzert in der Dreisamhalle in Ebnet. Zu einem Doppelkonzert hatte uns der Musikverein Löffingen/Schw. am 11. April 1982 als Gäste eingeladen. Einladungen folgten zum 60jährigen des Musikverein Lehen am 15. Mai 1982, und zum Sommerfest der Staatlichen Gehörlosen- schule Stegen am 17. Juni 1982.

Eine weitere Bestätigung unserer musikalischen Leistung war die Einladung des Südwestfunks am Sonntag, dem 4. Juli 1982, zum 1 Hafenkonzert in Überlingen am Bodensee. Das Konzert wurde im Kursaal in Überlingen aufgenommen und von 7.05 bis 9.00 Uhr direkt im Hörfunk, SWF I, gesendet. Die Moderation hatte Wolfgang Leppert vom Südwestfunk.

Am 18. September 1982 wurde ebenfalls im Südwestfunk, anläßlich der Landwirtschaftsausstellung in Freiburg, in einer Life-Sendung das »Platzkonzert« des Musikvereins Wittental übertragen.

Zugunsten der »Aktion Sorgenkind« im Juli 1982 spielten wir im Garten des Hotels »Hirschen« in Stegen. Es folgte ein zweitägiger Ausflug zum Bezirksmusikfest des Musikvereins »Harmonie 1872« e.V. Mudau vom 7. bis 8. August 1982. 

Am 6. Oktober 1982 verstarb Pater Arno Bruder. Der Musikverein nahm am 11. Oktober 1982 tiefbewegt Abschied von einem jahrelangen Mitglied, Freund und Gönner, Herrn Pater Arno Bruder SCJ, Herz-Jesu-Priester. Zwanzig Jahre lang leitete er die Pfarrgemeinde Herz-Jesu-Stegen, zu der auch die Ortschaft Wittental gehört, zunächst als Kurat, dann nach der Errichtung der Pfarrei ab 1970 als erster Pfarrer von Stegen. 

Im Rahmen der Adventsfeier des Männergesangvereins Ebnet e.V. wirkte die Kapelle bei der musikalischen Gestaltung mit. 

Mit dem Weihnachtskonzert in der vollbesetzten Turnhalle des Kollegs St. Sebastian, Stegen, verabschiedete sich der Musikverein für das Jahr 1982. 

Herrn Pater Hoch vom Kolleg St. Sebastian sei hiermit gedankt, der uns zu verschiedenen Anlässen, Konzerten und anderen Veranstaltungen die schöne Turnhalle des Kollegs zur Verfügung gestellt hat. 

Den Wittentäler Musikanten stand mit dem Beginn des Jahres 1983 ein erneuter Dirigentenwechsel bevor. Unser Vizedirigent Willi Hug übernahm zunächst die musikalische Leitung. Der Vorstandschaft war es nach kurzer Zeit gelungen, Herrn Hans Gillhaus von Freiburg ab Ende Januar bis August 1983 zu verpflichten. 

Durch Neuorganisation wurde in der Jahreshauptversammlung am 26. Februar 1983 in der Turnhalle der Gemeinde Stegen Cornelia Hug zur neuen Protokoll- und Schriftführerin, Eugen Molz zum Jugendwart und August Löffler zum Aktiven-Beisitzer gewählt.

Unter der Leitung von Herrn Hans Gillhaus, Freiburg, hat das Musikleben im Verein neue Initiativen ergriffen. Im Repertoire stand jetzt das für Blasmusik arrangiere Stück “Jesus Christ Superstar“. Das von Andrew Lloyd Webber komponierte Stück ist ein Lieblingsstück unseres Paters Rektor Hoch vom Kolleg St. Sebastian und wurde vom ihm selbst den Zuhörern vorgestellt und erleutert.

Beim schon zur Tradition gewordenen Bezirkskonzert im Dreisamtal, das am 19. März 1983 in der neu erstellten Kageneckhalle der Gemeinde Stegen durchgeführt wurde, bewies der Musikverein mit 51 Musikern unter der Leitung von Herrn Hans Gillhaus abermals sein musikalisches Können. 

Der neue Seelsorger der Herz-Jesu-Pfarrei Stegen, Herr Pater Robert Herr, von der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester, wurde am 15. März 1983 in einer feierlichen Orchestermesse in sein Amt eingeführt. Unter der Klosterpforte, unter der Leitung unseres Vizedirigenten Willi Hug, wurde der neue Pfarrer abgeholt, und am Abend stellte sich der Musikverein in der Kageneckhalle musikalisch dem neuen Seelsorger vor.

Anläßlich eines Fußball-Gerümpels-Turnieres beim Sportverein Stegen, an dem unsere Fußballbegeisterten nicht zum erstenmal teilnahmen, zeigte unsere Jugend beachtliche Leistungen. Leider zog sich unser Klarinettist, Stefan Schweizer, einen Bänderriß zu und mußte von unserer Musikerkrankenschwester Sabine Petermann noch am selben Tag (Sonntag, 22. Mai 1983) in die Freiburger Klinik begleitet werden.

In Littenweiler wurde beim Musikverein drei Tage lang gefeiert. Wir konzertierten am Samstag, dem 27. Juli 1983, unter der Leitung von Herrn Hans Gillhaus.

Mit der Polka » Auf der Vogelwiese« beehrten wir die Trachtenkapelle St. Ulrich am 23. Juli 1983 zum 70jährigen Jubiläumsfest. Am Sonntagmorgen des 4. September 1983 folgten wir mit 65 Personen einer Einladung des Musikvereins Lauffohr / Schweiz. Ortsvorsteher Karl Heizmann von Wittental überreichte als Gastgeschenk ein Wappen aus Zinn von der Gemeinde Stegen. Vom Festpräsidenten Viktor Bulgheroni, Schweiz, erhielt unser Vorstand Willi Hug ebenfalls ein Buch über die Stadt Brugg/Schweiz und ihre Regionen.

Herr Hans-Jürgen Groß, der am 2. September 1983 in einer Probe die musikalische Leitung übernahm, dirigierte mit dem Auftritt in Lauffohr/Schweiz zum erstenmal die Wittentäler Musikanten.

Mit neu einstudierten Werken stellte sich beim Weihnachtskonzert des Musikvereins Wittental am 17. Dezember 1983 Herr Hans-Jürgen Groß dem Publikum vor und gab seine Visitenkarte als neuer Dirigent der Wittentäler Musik ab. Die Kapelle spielte dann »Spiritual Contrast«, bevor Saxophonist Edmund Mainka als Solist in dem Stück »Nightfall« glänzte. Die Aktiven, Sabine Petermann und Dieter Hensler, führten wie gewohnt durch das Programm.

Die Generalversammlung am 28. Januar 1984 brachte einen neuen Protokoll- und Schriftführer, Herrn Rainer Klautscheck. Aktive-Beisitzer wurden August Löffler und Achim Fehr. Der Verein zählte 52 + aktive Musiker und 21 Zöglinge, 231 passive Mitglieder und 24 Ehrenmitglieder.

Eine weitere Steigerung des musikalischen Könnens zeigten wir beim Bezirkskonzert in St. Peter am 24. März 1984, wo überwiegend moderne Blasmusikkompositionen gespielt wurden. Dirigent Hans-Jürgen Groß gestaltete mit sicherer Hand das am 7. April 1984 gemeinsam durchgeführte Frühjahrskonzert mit dem Musikverein Ebnet in der Dreisamhalle in Ebnet. Wie alljährlich versammelten sich die Gläubigen bei der Schlangenkapelle im Attental. Die Andacht sowie das anschließende gemütliche Beisammensein wurde vom Musikverein musikalisch umrahmt. Die Feuerwehr Wittental übernahm die Bewirtung. Der Gewinn hieraus wurde zugunsten der Renovierung der Zartener St. Johannes Kapelle zur Verfügung gestellt. 

In der Vorstandssitzung am 3. September 1984 wurde beschlossen, für das im Jahre 1985 bevorstehende 60jährige Gründungsfest einen Festausschuß zu bilden. Dem Festausschuß gehören folgende aktive Musiker an: 1. Vorstand Willi Hug, 2. Vorstand Bernhard Rombach, die Musiker Josef Vogt, August Löffler, Wilhelm Fehr, Adolf Fehr, Oskar Steinhart, Gottfried Hintereck, Achim Fehr, Jürgen Vogt, Rainer Klautscheck und Eugen Molz. 

Auf Antrag wurde dem Musikverein Wittental von der Ortsverwaltung Zarten - Herrn Ortsvorsteher Schwär - die Turn- und Pausenhalle der Zarduna-Schule in Zarten zur Ausbildung von Musikerzöglingen kostenlos zur Verfügung gestellt. 

Unser Dirigent, Herr Hans-Jürgen Groß, der mit zwei weiteren Ausbildern unsere Zöglinge ausbildet, konnte am Weihnachtskonzert des Musikvereins Wittental am 15. Dezember 1984 mit 23 Zöglingen in der Turn- und Pausenhalle der Zarduna-Schule in Zarten mit den Stücken: Gebet, zwei Weihnachtslieder, Mango Cha-Cha und dem kleinen Festmarsch, sich der Öffentlichkeit vorstellen. 

Mit dieser aufopfernden Arbeit und Vorstellung zeigte unser Dirigent, daß er die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger fortführt und die ausgezeichnete Jugendarbeit des Vereins und unseres Jugendwarts, Eugen Molz, erneut bestätigt. 

Monatlich kostet die Ausbildung unserer Zöglinge dem Verein ca. DM 585;,-. 

In der Hauptversammlung am 2. Februar 1985 wurden für langjährige passive Mitgliedschaft August Asal und Alfons Bank aus Zarten durch den 1. Vorsitzenden, Willi Hug, zu Ehrenmitgliedern ernannt. 

Dank und Ausblick 

Wenn auch nicht alle unsere Wünsche, besonders die unseres Dirigenten in Erfüllung gingen, so können wir doch sicher von erfolgreichen Jahren sprechen.

Manches Problem wurde angepackt, Ideen wurden verwirklicht und der Kontakt unter den Aktiven wurde vertieft. 

Im Bereich der musikalischen Grundausbildung hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, dem Nachwuchs eine gründliche musikalische Ausbildung zu vermitteln. 

Wir möchten an dieser Stelle allen unseren Musikerinnen und Musikern, allen Ausbildern, Herrn Hans-Jürgen Groß für die musikalische Leitung, sowie den aktiven und passiven Mitgliedern der Vorstandschaft, ein herzliches Dankeschön sagen. 

Ebenso wollen wir unseren Freunden und Gönnern für die Zusammenarbeit und Unterstützung unseren Dank aussprechen.  Ein Dankeschön gilt den Gemeinden Stegen und Kirchzarten, den Ortsverwaltungen Zarten und Wittental, sowie ihren Gemeinde- und Ortschaftsräten. 

Der Musikverein dankt auch dem Oberbadischen Blasmusikverband »Breisgau« e.V., und dessen Spitze Herrn Präsident Eugen Faller und Herrn Bezirksobmann Peter Bank von Kirchzarten, für die Unterstützung unserer kulturellen Arbeit. 

Schlußwort 

Der Rückblick in eine erfolgreiche, aber auch von Höhen und Tiefen gekennzeichneten Vergangenheit, soll uns allen Verpflichtung sein, die von unseren Vätern begonnene Aufgabe nach besten Kräften fortzuführen und sie in eine der Zeit entsprechenden Sinne zu verwalten. 

So sind wir zuversichtlich, daß sich Bürgersinn und Bürgergeist zum Wohle der Mitmenschen entfalten können. 

Machen wir uns für die nächsten Jahrzehnte die Erkenntnis von Curt Goetz zu eigen: 
„Wir sollten die Dinge so nehmen, wie sie kommen - aber wir sollten auch dafür sorgen, daß sie so kommen, wie wir sie nehmen möchten!«

Oskar Steinhart, Freiburg (heute Stegen)