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Zeittafel zur Geschichte Eschbachs (Gemeinde Stegen) 9000 v. Chr. bis 1991

von
Siegfried Thiel


9000 - 5000 v. Chr. Spuren von menschlichen Lagerplätzen entlang der Dreisam im Zartener Becken
2. Jh. v. Chr. Kelten siedeln südlich von Zarten, vermutlich im „Tarodunum“ des Pialamalos.
1. Jh.n. Chr. Die Römer besetzen den keltisch geprägten Raum im Südwesten bis zum Limes im Osten des heutigen Baden-Württembergs.
3. Jh.n. Chr. Alamannen und Franken drängen in das von den Römern nach und nach aufgegebene Gebiet zwischen Limes und Rhein
758 Fränkische Könige erscheinen als Grafen im Breisgau, die als mögliche Vorfahren der Zähringer gelten.
765 Das Kloster St. Gallen schafft sich im Dreisamtal mit dem späteren Kirchzarten einen Stützpunkt.
972 - 1040 Verschiedene Königsurkunden aus den Jahren 972 und 1040 nehmen Bezug auf die Anwesenheit des Klosters Einsiedeln in der Mark Zarten, wobei Ebnet und Eschbach im Urbar des Klosters (1217 und 1220) genannt werden.
1090 Hitto von Weiler und seine Söhne erhalten von Berthold Il. den Auftrag, im Quellgebiet des Eschbachs um St. Peter einen Platz für eine Klostergründung zu suchen. Es sollte auch als spätere Grablege der Zähringer dienen.
1093 Berthold Il. verlegt sein Hauskloster St. Peter von Weilheim/Teck (Schwäb. Alb) auf den Besitz im Schwarzwald und gründet damit das Kloster St. Peter.
1011 / 1012 Eschbach wird als Gründungsausstattung des Klosters St. Peter zum ersten Mal urkundlich fassbar: Mühlennennung in „Asschebach“ unter Abt Eppo, „Acelinisbach“ als Grenzpunkt, Bach oder Siedlung, und Diemo von Eschbach als möglicher Schenker zweier Wiesen an St. Peter. Niedergelegt werden die Schenkungen im Rotulus St. Petrinus {Grenzen und Besitzungen des Klosters).
1012 Der Enkel von Berthold Il., Hermann Il., machte die Burg Hohenbaden im Tal der Oos zum Familiensitz und nannte sich nach seiner Mutter ab 1012 Markgraf von Baden. Er ist somit Namensgeber des späteren Großherzoglich-Badischen Hauses. 2012 kann dadurch auch das das 900 jährige Jubiläum des Landes Baden begangen werden.
1122 Berlachen wird als einer der frühesten Höfe im Eschbacher Untertal genannt.

1218 Berthold V. von Zähringen stirbt ohne männlichen Erben. Nachfolger sind die Grafen von Freiburg, welche nun die weltliche Macht über das Kloster St. Peter ausüben. Dabei fällt die Niedere Gerichtsbarkeit (z.B. Diebstahl) an den Abt. Todesurteile werden dagegen vom Grafen ausgesprochen.
1311 Urkundlicher Hinweis auf den Dinghof des Klosters Einsiedeln in Eschbach, „Gitzenhofen“ genannt, der heutige Schwabenhof.
1361 Kaiser Karl der IV. legt fest, dass das Kloster St. Peter unmittelbar zum Reich gehört. Tatsächlich aber herrschen auch weiterhin dort die Grafen von Freiburg.
1416 Das „Weistum“ fasst die Rechte zusammen, welche im Konfliktfall den Beteiligten wie Kloster St. Peter, Bauern und Handwerkerschaft zustehen.
1456 Ein neuer Dingrodei ‚Dink-Recht ordnet vieie Rechtsfälle des aitägiicnen Lebens von Kloster und Vogteien wie Eschbach, Rohr und Ibental.
1525 Ein erster Bauernaufstand endet mit dem Offenburger Vertrag.
1528 Das Kloster - mit dem größeren Teil von Eschbach - tritt dem Herrschaftsbereich Habsburgs (Vorderösterreich) bei, dem Freiburg schon seit 1368 angehört.
1568 Die 8 Höfe der Grundherrschaft Wiesneck gelangen durch Heirat an die Freiherren von Sickingen.
1582 Der Abt von St. Peter erlässt eine eingende Rechtsordnung (Polizeiordnung).
1602 Abt Johannes Pfeiffer verkündet eine Waldordnung, welche den Vieheintrieb in den Wald, das Holzfällen und die niedere Jagd regelt.
1613 Zweiter Bauernaufstand im Schwarzwald
1618 - 1648 30-jähriger Krieg, wobei 1632, 1635, 1636 und 1644 jeweils verheerende Kriegshandlungen auch im Raum Eschbach erfolgen.
1648 Entvölkerung durch den Krieg. Einwanderung in den Breisgau und auch Eschbach, z.B. aus der Schweiz.
1676 - 1697 Raubzüge (Reunionskriege) von Ludwig XIV. im Breisgau. Eschbach leidet massiv unter dem Zwang zur Abgabe von Geld und Naturalien.
1701 - 1714 Im Spanischen Erbfolgekrieg verwüsten französische Truppen immer wieder die Umgebung Freiburgs, unter anderem auch Eschbach.
1740 - 1748 Im Österreichischen Erbfolgekrieg, wo es um MariaTheresias Rechte ging, mussten Vogt Georg Rombach von Eschbach (Felixenhof), und Hans Dilger (Fusenhof) Brot ins französische Lager liefern.

Dabei wurde Hans Dilger von herumziehenden Marodeuren erschossen. Außerdem musste sich die Eschbacher Bevölkerung an den Kriegssschadenskosten der Stadt Freiburg beteiligen.

2. Hälfte des 18. Jhts. Längere Friedenszeit bis zum Beginn der Französischen Revolution (1789)
1790 Die eigenständige Pfarrei St. Jakobus in Eschbach wird errichtet, nachdem die Lindenbergkapelle unter der Regierung Josef Il. abgerissen und in erweiterter Form als Dorfkirche in Eschbach wieder aufgebaut wurde.
1796 Einquartierung von französischen Revolutionstruppen in Eschbach und St. Peter, wobei durchaus auch Sympathien der Einheimischen für revolutionäre Gedanken erkennbar sind.
1797 Aufteilung des Eschbacher Almendwaldes zwischen Bauern und Kloster
1805 Der Breisgau (mit Eschbach) kommt auf 'veranlassurg von Napdieon zum neuen Großherzogtum Baden.
1806 Auflösung des Klosters St. Peter: Der endgültige Auszug der letzten Klosterangehörigen erfolgt aber erst im Jahre 1813.
1811 Die Klostervogteien Eschbach und Rechtenbach sowie die frühere sickingische Vogtei Wiesneck werden zu einer Vogtei zusammengeführt und dem Badischen Landamt Freiburg unterstellt.
1817 Erste Auswanderungswelie von Eschbach nach Amenika und Südost-Europa. Gründe dafür sind die Kleine Eiszeit, die als Folge der Klimaverschlechterung sich ausgewirkt hat.
1837 Die 3 restlichen Wiesnecker Höfe, darunter der Schwabenhof und Berlachen, werden der Gemeinde Eschbach zugeordnet. Erst 1891/92 erfolgt der Tausch von Reckenberg nach Eschbach und Rechtenbach nach Stegen.
1845 - 1849 Missernten (Kleine Eiszeit) und die damit verbundenen Hungersnöte destabilisieren den Badischen Staat weiterhin.
1848 Die Badisch-Deutsche Revolution um mehr demokratische Rechte beginnt. Volksversammlungen in Kirchzarten und Zarten mit Beteiligung Eschbacher Vertreter finden statt. Am 20. 4. 1848 werden die Revolutions-Truppen bei Kandern von Badischen Regierungstruppen geschlagen.