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Burgen im Dreisamtal
Thomas Zotz

Berichte der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg i. Br., 99, S. 195 - 212, Freiburg 2009

Zusammenfassung
Das Dreisamtal mit seinem alten, aus keltischer Zeit stammenden Mittelpunkt Tarodunum / Zarten hatte im Mittelalter wegen der Straßenverbindung über den Schwarzwald eine große Bedeutung. Deshalb sind hier seit dem 11. Jahrhundert eine Vielzahl an Burgen, sowohl auf der Höhe an den Rändern des Tals als auch in der Ebene, errichtet worden, von denen allerdings nur noch wenige bauliche Reste erhalten sind. Mit Hilfe schriftlicher Quellen und alter Bildzeugnisse lässt sich die Burgenlandschaft des Dreisamtais gleichwohl recht gut rekonstruieren.

Weitgehend unveränderte Wiedergabe meines Vortrags vom 30. Januar 2009 in der Universität Freiburg. Im Anhang befinden sich die notwendigsten bibliographischen Hinweise.

Wenn ich in dieser Vortragsreihe der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg zum Thema "Natur und Geschichte des Dreisamtais“ nun zuletzt als Mittelalterhistoriker das Wort ergreife, so bietet es sich an, mit den frühesten schriftlichen Zeugnissen aus dem Mittelalter zu dieser Landschaft zu beginnen. Nach einem Beleg für das Dreisamtal würde man in früher Zeit allerdings vergeblich suchen, vielmehr tritt uns der Name Zarten als raumprägende Bezeichnung entgegen, gewiss nicht verwunderlich, wenn wir uns die dominante spätkeltische Siedlung von Tarodunum vergegenwärtigen, über die Heiko Wagner in dieser Reihe gesprochen hat. Die schriftliche Überlieferung aus dem Mittelalter beginnt im Jahre 765. Damals, vor über 1250 Jahren, übertrug ein Drutpert zu seinem Seelenheil einen seiner Hörigen mit dessen Besitz in der villa Zarduna, im Ort Zarten, und darüber hinaus in der marcha Zardunensis, in der Mark Zarten, Felder, Wälder, Wiesen, Weiden, Wege und Wasserläufe an das Kloster St. Gallen, datiert im 14. Regierungsjahr des 751 an die Macht gekommenen Frankenkönigs Pippin und unter dem Grafen Adalhart; dieser amtierte übrigens zur selben Zeit auch auf der Bertholdsbaar (etwa der heutigen Baar).

Mehreres wird an dieser St. Galler Urkunde sichtbar: Der in der gallorömischen Zeit wurzelnde Ort Zarten gab einer wohl weit ausgreifenden Mark als Siedlungs- und Wirtschaftsraum seinen Namen; Bernhard Mangei erörtert in seiner Freiburger Dissertation von 2004 die Frage, ob wir es hier ursprünglich mit einer fränkischen Königsmark zu tun haben. Königliche Rechte sind in späterer Zeit nachweisbar, doch ist der Raum des Zartener Beckens, um nun einmal den geographisch-morphologisch korrekten Begriff zu benutzen, herrschaftlich stark zersplittert, weltliche Große und geistliche Institutionen lassen sich hier fassen - ein Zeichen für die Attraktivität dieser Landschaft, die sich im Westen in einem verhältnismäßig schmalen, nur etwa 750 m breiten Durchlass in die Rheinebene öffnet und von der im Osten wie die Finger einer Hand mehrere Täler abgehen, die auf die Höhe des Schwarzwalds führen: das Eschbachtal, das Ibental, das Wagensteigtal, das Höllental, das Oberriedertal. Damit ist die andere Aussage der schriftlichen Überlieferung aus jener frühen Zeit berührt: Wenn Graf Adalhart nach der Mitte des 8. Jahrhunderts sowohl in der Mark Zarten als auch auf der Baar Hoheitsrechte ausübte - hier hat er dem Gebiet um Donaueschingen mit der Adalhartsbaar sogar seinen Namen gegeben -, dann wird die Verkehrs Verbindung von der Baar durch den Schwarzwald an den südlichen Oberrhein greifbar, wodurch das Zartener Becken eine eminent wichtige strategische Bedeutung erhielt.

Wenn wir von diesem frühen Namensbeleg für das heutige Dreisamtal aus im hohen und späten Mittelalter nach Raumbezeichnungen Ausschau halten, dann hören wir zum Jahr 1293 vom Zartuntal, übrigens zur Lokalisierung der Burg Wiesneck, die uns noch näher beschäftigen wird; seit dem 14. Jahrhundert ist dann mehrfach vom Kiltzarter tal die Rede wie auch vom Wisnegker tal. Zentrale Orte wie das neben Zarten immer wichtiger werdende Kirchzar- ten und Burgen wie die Wiesneck am Eingang zum abzweigenden Wagensteigtal waren namengebend für das Talbecken. Am Ende des 15. Jahrhunderts und damit an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit hat der Prior der Dreisamtäler Kartause östlich von Freiburg, Gregor Reisch, in seiner ,Margarita philosophica’, einer Enzyklopädie des menschlichen Wissens, im Kapitel über den Regen eine Ansicht von Freiburg mit Blick ins Dreisamtal eingefügt.

Man erkennt im Hintergrund der Stadtansicht von Freiburg mit dem Münsterturm den Lauf der Dreisam im Zartner Becken, das von hohen Bergen umgeben erscheint, und in der Feme die Wasserburg Kirchzarten, links im Vordergrund die Burg auf dem Freiburger Schlossberg, zu der auf einer Brücke über den tiefen Halsgraben eine Person schreitet, während hinten in der Mitte die Kartause auf dem Johannisberg, Reischs Wohn- und Wirkstätte, mit ihren vielen kleinen Mönchsbehausungen dargestellt ist.

Freiburg und das Dreisamtal. Holzschnitt aus Gregor Reisch, Margarita philosophica, Straßburg 1504 (aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 117)
Damit habe ich den zeitlichen Bogen gespannt, vom ersten schriftlichen Beleg aus dem Dreisamtal im frühen Mittelalter bis an das Ende dieser Großepoche. Von zwei Burgen, der Wiesneck und der Wasserburg in Kirchzarten, war schon beiläufig die Rede. Verschaffen wir uns nun zunächst einen Überblick über die Burgen im Zartner Becken mit seinen Ausbuchtungen und abzweigenden Tälern insgesamt, bevor wir dann auf die dominante Wiesneck noch näher eingehen. Bereits die ältere Forschung hat für diesen Raum eine erstaunliche Vielzahl an Burgen festgestellt, und dieser Befund ist durch das Projekt der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Seminars Freiburg, das auf vier Bände angelegte Werk "Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau“, bestätigt und präzisiert worden. Seine beiden ersten Bände zum nördlichen Breisgau sind 2003 und 2006 erschienen; im März 2009 kam der dritte Band zum ersten Teil des südlichen Breisgaus heraus.
Ein solcher Überblick könnte chronologisch Vorgehen, doch gibt es nicht immer zeitlich eindeutige Befunde, mitunter ist der ältere Vorgängerbau eines späteren Schlosses nur zu vermuten, ohne dass man Genaueres sagen kann. So möchte ich die Burgen lieber in einer Art Rundgang und mit Blick auf ihre Lage im Raum beschreiben: Wir beginnen ganz im Westen bei der engen Öffnung des Dreisamtais zur Freiburger Bucht und zur Rheinebene hin. Hier erhob sich auf dem nördlichen Bergvorsprung die 1146 erstmals erwähnte, aber ins späte 11. Jahrhundert zurückreichende Burg Freiburg der Herzoge von Zähringen, später

Das Dreisamtal als Burgenlandschaft. Kartenausschnitt (aus: Die Burgen im nördlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband L-Z, Beilage).
der Grafen von Freiburg (Nr. 109). Zu ihren Füßen entstand zeitgleich ein wohl handwerklich ausgerichteter Burgus, neben dem dann 1120 Konrad von Zähringen eine Marktsiedlung gründete; es entstand die zentralörtliche Konstellation von Burg und Stadt Freiburg. Wenig weiter östlich, am Nordrand des Tales, liegt Ebnet, dessen Name die Lage zur Ebene hin anzeigt. Das Remigius- und Hilarius-Patrozinium seiner Kirche weist auf die merowin- gische Zeit, und deren bis ins 17. Jahrhundert bestehende Abhängigkeit von der Kirchzar- tener Pfarrkirche lässt raumgreifende Strukturen mit dem Fokus Zarten/Kirchzarten erkennen. Das heutige Schloss ist um die Mitte des 18. Jahrhunderts von Johann Jakob Fechter erbaut worden; es spricht viel dafür, dass bereits im Mittelalter im Zwickel des Zusammenflusses von Dreisam und Eschbach und nahe dem 1512 bezeugten steinin brugklein, über das die alte, vom Wagensteigtal herkommende Straße geführt wurde, ein festes Haus gestanden hat; 1493 ist ein huß zu Ebnet des David von Snewlin-Landeck bezeugt (Nr. 110).

Schloss Ebnet. Foto von der Gartenseite (aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 132).
Wenn wir uns am Nordrand des Dreisamtais weiter nach Osten bewegen, gelangen wir zur Burg Falkenbühl am Eingang des Wittentals, die sich einst auf einer flachen Gneiskuppe erhoben hat; Adolf Poinsignon gegen Ende des 19. Jahrhunderts und Eduard Schuster zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben noch Ruinen beschreiben können, die zu einer der größeren Niederungsburgen des Breisgaus gehört haben. Der Name Falkenbühl hängt mit den Herren von Falkenstein, den bedeutenden Ministerialen der Zähringer, zusammen, doch war der Falkenbühl nicht, wie die ältere Forschung (Max Weber) gemeint hat, Ausgangspunkt der Familie, die sich dann die namengebende Burg Falkenstein im Höllental erbaut hat, sondern umgekehrt hat sie nach Zerstörung der Falkenstein im Jahre 1388 durch die Freiburger den oberen Baldenwegerhof am Ausgang des Wittentals zur Burg ausgebaut und Falkenbühl genannt, wie Bernhard Mangei herausgearbeitet hat (Nr. 111).
Bleiben wir beim Thema Falkensteiner, indem wir uns nach Stegen wenden (Nr. 117), wo sich das Schloss Weiler befand. Die ursprünglich wohl freien Herren von Weiler traten im späten 11. Jahrhundert in den Dienst der Zähringer und sind dann 1111 unter den Ministerialen bezeugt; ein Zweig der Familie begründete die Linie der Falkensteiner, ein anderer blieb am Ort Weiler, und dieser mag sich hier einen befestigten Sitz errichtet haben. Seit dem Spätmittelalter hatten Freiburger Bürger, dann die Herren von Reischach, später die Grafen von Kageneck Herrschaftsrechte in Weiler. Auf der Sebastianstafel des Altars in der Stegener Schlosskapelle ist das Schloss Weiler im Zustand des 16. Jahrhunderts dargestellt, und der verdiente Breisgauer Burgenforscher Eduard Schuster hat 1908 eine Rekonstruktionszeichnung angefertigt.

Schloss Weiler. Rekonstruktionsversuch von Eduard Schuster nach der Abbildung auf der
Sebastianstafel in der Schlosskapelle Stegen (16. Jh.) (aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 138).
Wenn wir uns nun von Stegen am Nordrand des Dreisamtais in südliche Richtung zum Fluss hin bewegen und dem alten Zentralort Zarten zuwenden, so hat die Forschung - wiederum ist der Name Bernhard Mangeis zu nennen - auf zwei Burgstellen aufmerksam gemacht: einen Gebäudekomplex an der Bundesstraße südlich der Dreisam, in den eine mittelalterliche Turmburg integriert erscheint, und andererseits ein in einem Gerichtsprotokoll von 1500 erwähntes burgelin ze Zartten (Nr. 115, 116). Während an letzterem - es ist nicht genau lokalisierbar - offenbar Reichsrechte hingen, da Streitigkeiten um dieses Bürglein vor dem Hofgericht in Rottweil verhandelt wurden, scheint das herrschaftliche Anwesen mit dem Turm südlich der Dreisam zu den Besitzungen des Klosters St. Märgen gehört zu haben, deren Herkunft allerdings undeutlich bleibt.
Mit Zarten ist die latenezeitliche Siedlung Tarodunum verknüpft, auf deren Gewann Rotacker Heiko Wagner seine ertragreichen Untersuchungen angestellt hat. Etwas östlich davon erstreckte sich in dem vom Zusammenfluss von Wagensteigbach und Rota (Rotbach) zur Dreisam gebildeten Zwickel das keltische Oppidum. Hier liegt entlang dem am nördlichen Rand fließenden Wagensteigbach der Ort Burg. Der Name weist auf die Ringwallanlage ebenso wie der 1301 belegte Flurname Burgfeld. Oberhalb von Burg erhebt sich der Galgenbühl mit zwei verhältnismäßig kleinen Burgarealen auf 457 bzw. 500 m Höhe, die jeweils Platz für einen Turm boten; Mauerreste haben Mitte des 19. Jahrhunderts noch bestanden

Burg. Ausschnitt aus der Deutschen Grundkarte.(aus: Die Burgen im nördlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband A-K, S. 80).
(Nr. 118, 119). Der untere Turmhügel befindet sich an einer wichtigen Stelle der alten Landstraßenverbindung von Freiburg nach Villingen an der Stelle, wo eine Brücke mit Brückenzoll den Wagensteigbach überquerte. Eine genauere Datierung der Anlagen muss offen bleiben; vielleicht besteht ein Zusammenhang mit der wenig östlich gelegenen Burg Wiesneck.

Die eben erwähnte Burg Wiesneck, 1079 erstmals erwähnt und insofern die, von Breisach abgesehen, am frühesten schriftlich bezeugte Burg in unserer Gegend, wird uns nachher noch genauer beschäftigen. Wir lassen sie im Augenblick beiseite und werfen einen Blick ins Höllental zur Burg Falkenstein und dem in ihrer unmittelbaren Nähe befindlichen Bubenstein (Nr. 144, 145). Die Burg Falkenstein, von der heute nur noch spärliche Mauerreste vorhanden sind, liegt an der Stelle im Höllental, wo der Weg durch das Engenbachtal in Richtung Breitnau abzweigte. Ein Walter von Falkenstein und sein Bruder Kuno sind in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Rotulus Sanpetrinus bezeugt; wir fassen hier, wie schon vorhin angesprochen, einen Zweig der Herren von Weiler im Dreisamtal. Die Falkensteiner stifteten 1148 die St. Oswaldkapelle im Höllental und markierten damit auch diesen Weg auf die Schwarzwaldhöhen, wo sie in Hinterzarten und Breitnau Herrschaftsrechte ausübten. Aus der bewegten Geschichte der Burg Falkenstein sei hier nur erwähnt, dass sie im Jahre 1388 - wir befinden uns in der Zeit des großen, zwischen Adel und Städten tobenden

Burgruine Falkenstein. Lithographie von 1887.
(aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 82).
Städtekrieges in Schwaben - durch ein Aufgebot der Stadt Freiburg zerstört worden ist, nachdem von der Burg aus Durchreisende geplündert oder auch gefangen genommen und z. T. getötet worden waren. Nach der Zerstörung der Feste begann ein großer Ausverkauf der Herrschaft Falkenstein, von dem die Snewlin von Landeck profitierten. Der benachbarte Bubenstein, um ihn noch kurz zu erwähnen, ist wohl mit der unter dem Namen Neu-Falken- stein begegnenden Burg zu identifizieren und war im Besitz einer Nebenlinie der Falkensteiner, bis auch dieser Besitz an die Snewlin überging.

Wenn wir vom Höllental ins Dreisamtal zurückkehren und auf den Ort Kirchzarten zusteuem, so können uns dabei die Falkensteiner begleiten. Der Ortsname Kirchzarten erscheint übrigens erstmals 1125; in ihm drückt sich die hochmittelalterliche Pfarrfunktion dieser von Zarten etwa 1 km entfernten Siedlung aus. Das Kloster St. Gallen verfugte in Kirchzarten über den Dinghof, die Pfarrkirche hat den hl. Gallus als Patron; herrschaftlich sind aber auch die Falkensteiner präsent. Im 14. Jahrhundert hatten sie hier einen Wohnsitz, und Kuno von Falkenstein fand 1343 seine letzte Ruhe in der dortigen Pfarrkirche, wovon seine Grabplatte Zeugnis gibt.
Im weiteren Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts gingen allerdings die Herrschaftsrechte der Falkensteiner in Kirchzarten und im tal ze Kilchzarten an die Snewlin von Landeck über, später kamen noch die Blumenecks dazu: 1437 erhielt Heinrich von Blumeneck den dritten teile an der bürg und dem dorff Kilchzarten, bedeutsamer aber wurde die wenig später einsetzende Erwerbspolitik der Stadt Freiburg: 1462/63 kaufte der Rat der Stadt die gesamte

Grabplatte des Ritters Kuno von Falkenstein (f 1343) in der Kirche von Kirchzarten.
(aus: Kirchzarten, S. 198).
Grundherrschaft St. Märgens im Dreisamtal auf, wozu Burg und Zarten gehörte, und zwischen 1491 und 1495 erwarb Freiburg die Herrschaft über Kirchzarten. Hier errichtete die Stadt die Talvogtei; diese Verwaltungsstruktur blieb bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bestehen.
Die Burg zu Kirchzarten, später Talvogtei genannt, ist eine ansehnliche nahezu quadratische Anlage von ca. 30-33 m Seitenlänge (Nr. 127). Dendrochronologische Untersuchungen im Nordflügel haben das Datum 1401/02 erbracht. Zum Südflügel liegen keine dendro- chronologischen Daten vor, für den Mitteltrakt zeigt eine Türsturzinschrift die Jahreszahl 1621 an. Im Übrigen hat sich im Mittelbau ein Becherkachelfragment gefunden, das in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert wird. Dies ist bislang der einzige Anhaltspunkt für die Zeitstellung des Vorgängerbaus.

Nur im Vorübergehen erwähne ich noch zwei westlich von Kirchzarten gelegene archäologisch erfasste Burgstellen auf der Flur Hagenmatten und auf der Flur Hochstauden, zu denen keine historischen Nachrichten vorliegen (Nr. 126, 127), und wiederum nur mit einem kargen schriftlichen Beleg im Tennenbacher Güterbuch ist ein oppidum in Dietenbach östlich von Kirchzarten fassbar, zu dem aber weiter nichts bekannt ist (Nr. 136). Es bleibt noch, auf den gegenüber Dietenbach am östlichen Rand des Eingangs zum Oberrieder

Kirchzarten, Talvogtei Grundriss, (aus: Die Burgen im nördlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband A-K, S. 247).

Kirchzarten, Talvogtei. Federzeichnung von Franz Lederle 1881.
(aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 120).
Tals gelegenen Ort Birkenreute zu verweisen (Nr. 137). Der heutige Schlossbau aus dem 18. Jahrhundert ist vermutlich auf dem Platz einer mittelalterlichen Burg errichtet worden. Über deren Besitzer lässt sich kaum etwas sagen; eine in Freiburg im 13. Jahrhundert nachweisbare Ratsfamilie Bickenreute - der Ortsname ist erst im 18. Jahrhundert zu Birkenreute umgeformt worden - war mit der Familie Kolman verwandt, über die wiederum Beziehungen zu den in Birkenreute gleichfalls begüterten Falkensteinem bestanden haben können. Aber über Vermutungen kommt man nicht hinaus.

So wollen wir uns zum Schluss noch weiter in das Oberrieder Tal hineinbegeben, zum Ort Oberried selbst, ferner in das von hier abzweigende Zastlertal und zuletzt auch noch ins St. Wilhelmer Tal, zwei Täler, die zum Feldberg hin orientiert sind. In Oberried gab es nahe der Klosterkirche der Wilhelmiten eine Turmhügelburg (Motte); sie befand sich an der Weggabelung ins Zastler- bzw. ins Bruggatal, das zum Schauinsland hochfuhrt (Nr. 142). Während schriftliche Nachrichten zu dieser Burgstätte nicht vorliegen - über die Zeitstellung der Anlage könnte vielleicht eine archäologische Untersuchung Aufschluss geben -, ist eine andere Burgstelle in Oberried auf der Bergnase zwischen dem Eingang zum Zastlertal und dem zum kleinen Weilersbacher Tal durch den Flurnamen ,Kasteleck’ und durch Urbareinträge zu vermuten. In Oberried hatte das Kloster St. Gallen hauptsächlich Grundbesitz; der damit belehnte Heinrich II. von Tengen veranlasste 1237, dass die Zisterzienserinnen von Günterstal hier ein Kloster errichteten, das aber nur kurze Zeit bestand. In die verwaisten Konventsgebäude zogen dann 1252 Wilhelmitenbrüder ein. Auch diese gaben wohl aus wirtschaftlichen Gründen um 1266 diesen Standort auf und siedelten sich für einige Zeit in der Freiburger Schneckenvorstadt an, bis sie dann um 1270 nach Oberried zurückzogen- hier bestand das Kloster, seit dem frühen 18. Jahrhundert Priorat von St. Blasien, bis zur Aufhebung 1806. Einige Mönche begaben sich damals in größere Abgeschiedenheit und errichteten eine Expositur in dem oberen Tal, das dann den Namen des Mutterklosters St. Wilhelm annahm. Wer die 1296 bereits als aufgelassen bezeichnete Motte in Oberried hat erbauen lassen, bleibt unklar. Es könnten die Grafen von Freiburg gewesen sein, die über Bergrechte im Zastlertal verfugten und vielleicht auch den Transportweg von den Bergbaurevieren in Hofsgrund und Todtnau sichern wollten. Aber auch die Snewlins, an der Errichtung des Wilhel- mitenklosters Mitte des 13. Jahrhunderts beteiligt und später dessen Vögte, kommen in Frage. Da die Ortsherrschaft vor 1296 an das Kloster übergegangen war, müsste die Errichtung der Burg eher ins frühe 13. Jahrhundert datiert werden, und die Auflassung bzw. Zerstörung wäre dann als Folge des Wechsels in der Ortsherrschaft anzusehen.
Im Zastlertal, das bei Oberried nach Osten zum Feldbergmassiv hin abzweigt, hat die Forschung zwei Burgstellen ausgemacht, eine weiter unten auf dem Büschelesköpfle (Nr. 147), eine andere weiter oben auf dem Burgacker (Nr. 149). Mauerreste auf dem Burgacker lassen auf ein Turmgebäude schließen, die dort gefundenen Keramikreste weisen in das 12. Jahrhundert. Am Taleingang, auf dem Büschelesköpfle, zeigen markante Geländestrukturen den Platz einer Burg an, mit Keramikspuren vom 13. bis 17. Jahrhundert. Namenkundliche Überlegungen führen weiter. Denn der Name des Zastlertals haftete ursprünglich nur am Zasteler stein auf dem Burgacker. Ohne hier in die Einzelheiten gehen zu können, will ich nur darauf hin- weisen, dass an beiden Burgen der Bischof von Basel Rechte gehabt haben dürfte, der wiederum am Bergbau im Breisgau partizipierte. Auch für das Zastlertal gibt es Hinweise auf Bergbauversuche. Möglicherweise waren die dortigen Burgen funktional in das Bergbaugeschehen eingebunden, wie das für die Birchiburg im Möhlintal gut erkennbar ist.

Zuletzt sei noch ein Blick auf die Wilde Schneeburg an der östlichen Seite des nach Hofsgrund hochführenden Bruggatals auf halbem Weg zwischen Oberried und St. Wilhelm geworfen. Von der 860 m ü NN und 300 m über dem Talgrund gelegenen Burg sind nur noch wenige Mauerreste im Erdreich zu erkennen; Keramikftmde deuten auf eine verhältnismäßig kurze Existenz im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert. Damals befand sie sich im Besitz der Brüder Kolman, die im Streit mit der Stadt Freiburg lagen; im Jahre 1314 wurde die Burg von den Freiburger Bürgern zerstört und blieb Ruine. Über die Erbauer und ersten Besitzer der Burg lässt sich weniger Klarheit gewinnen, doch deutet einiges in Richtung Snewlin, woraus sich dann auch die Namensgebung erklärte (übrigens anders als bei der Schneeburg bei Ebringen, die nichts mit den Snewlin zu tun hatte). Die Funktion der Wilden Schneeburg wird neuerdings von Boris Bigott mit der Köhlerei und damit auch mit dem Bergbau in Verbindung gesehen. Erwähnt sei noch eine mögliche Burgstelle im St. Wilhelmer Tal in der Nähe der Expositur des Oberrieder Klosters, zu dem es aber nur eine von Joseph Bader in der Mitte des 19. Jahrhunderts verzeichnete mündliche Überlieferung gibt (Nr. 150).

Soweit der Überblick über die Burgen im Dreisamtal! Es sind 22 Belege, eine relativ starke Dichte von festen Häusern. Über ihr Alter und ihre Besitzer lassen sich allerdings nur zum Teil feste Aussagen machen, und auch die Funktion wird nicht immer einsichtig. Immerhin reihten sich am Nordrand des Zartener Beckens mehrere Burgen entlang der alten Straßenverbindung von der Oberrheinebene nach Villingen, von der Burg auf dem Freiburger Schlossberg bis zur Burg Wiesneck beim Abzweig des Wagensteigtals.

Über diese Burg soll nun in dem zweiten, kürzeren Teil meines Vortrags noch näher die Rede sein, denn sie gehört zu den am frühesten schriftlich bezeugten Burgen, sie hat eine interessante Geschichte, und sie bietet heute auch noch einiges an Mauerwerk, mehr jedenfalls als die anderen Burgen des Dreisamtais, wenn man von der Kirchzartener Talvogtei absieht, die kontinuierlich bis heute als Rathaus genutzt wird.
Nähern wir uns der Burg zunächst von ihrer Lage und ihrem Namen her: Sie liegt auf einem Ausläufer des Bergrückens, der Wagensteigtal und Unteribental voneinander trennt. Von ihr konnte der Verkehr durch das Dreisamtal nach allen Seiten hin bestens kontrolliert werden. Außerdem befindet sich die Burg Wiesneck nahe dem östlichen Rand des keltischen Oppidum Tarodunum, der durch den Heidengraben markiert ist; die gleichnamige Niederungssiedlung Wiesneck befindet sich noch innerhalb des keltischen Areals. Wie ist der Name zu verstehen? Es gibt verschiedene Erklärungsversuche für den ersten Wortbestandteil; der zweite dürfte eine Geländeform bezeichnen, ist nicht als primärer Burgname anzusprechen. Eine Herleitung vom Farbadjektiv ,weiß’ böte sich an, wenngleich von philologischer Seite Bedenken erhoben werden; die Freiburger Germanistin Renate Schrambke führt den Namensteil ,Wiesn’ auf (castrum) vicinum zurück und begründet dies mit der unmittelbaren Nähe des keltischen und später römischen Zentrums Tarodunum. Muss diese Frage letztlich offen bleiben, so ist die räumliche Nähe von spätkeltischer Befestigungsanlage und mittelalterlicher Burg auf jeden Fall evident.

Die Wiesneck wird erstmals zum Jahre 1079 erwähnt, als Markgraf Berthold II., der nachmalige Herzog von Schwaben und später von Zähringen, im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit König Heinrich IV. und seiner Anhängerschaft die sehr edlen Burgen Zimmern (Herrenzimmern am oberen Neckar) und Wiesneck einnahm und alles aus dem Breisgau unter seine Herrschaft brachte. So ist es in der Überlieferung des königstreuen Klosters St. Gallen zu lesen, und dort heißt es weiter, dass Berthold II. die Besitzungen des Klosters auf Jahre hin entfremdet habe, so dass den Brüdern weder Wein noch Getreide von dort zukamen. Wer damals auf der Burg Wiesneck saß, wird nicht gesagt, aber der Bezug zu St. Gallen ist offensichtlich, und ein spätmittelalterliches Lehnsverzeichnis des Klosters führt in der Tat die vesti Wissnegk bi Friburg auf. Zu 1096 hören wir dann von dem der Familie von Haiger- loch angehörenden Grafen Adalbert von Wiesneck und seinem Bruder Bruno, dem späteren Straßburger Dompropst und Gründer des Kanonikerstifts St. Märgen; dieser Adalbert scheint als Vogt der St. Galler Güter im Zartener Becken über die Burg verfügt zu haben.
Zuletzt hat sich Tobie Walther, Doktorand am Historischen Seminar der Universität Freiburg, Abteilung Landesgeschichte, intensiv und weiterführend mit Fragen und Problemen rund um die Wiesneck näher beschäftigt, und auf diese seine noch unveröffentlichten Ergebnisse darf ich mich im Folgenden stützen. Danach scheint es in den späten achtziger Jahren des 11. Jahrhunderts zu einem Ausgleich zwischen Berthold II. und dem Haigerlocher Graf Adalbert gekommen zu sein, wie wir das auch andernorts zwischen den verfeindeten Parteien beobachten können. Von Interesse für unsere Frage nach der Burgenlandschaft im Zartener Becken ist im Übrigen, dass Berthold II. 1079 bei seinem feindlichen Ausgriff in den nördlichen Breisgau, also jene Landschaft, in der er wenig später mit der Burg Zähringen, mit Burg und frühstädtischer Siedlung Freiburg und mit dem Kloster St. Peter sein neues Herrschaftszentrum aufbaute, die für den Schwarzwaldübergang strategisch wichtige Burg Wiesneck erst einmal an sich gebracht hat. Die spätere räumliche Koexistenz von Zähringem und Haigerloch-Wiesneckem, welche mit St. Märgen ihrerseits eine geistliche und herrschaftliche Markierung in Konkurrenz zu St. Peter setzten, scheint eine Weile funktioniert zu haben, bis dann der offensive Herzog Konrad von Zähringen, der Gründer des Marktes Freiburg, sich wieder mit Hilfe des ihm willfährigen Abtes Manegold von

Luftbild der Burgstelle Wiesneck (1994). (aus: Die Burgen im nördlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband A-K, S. 68).
Mammem (1121-1133) in den Besitz der Wiesneck und auch der Vogtei über den St. Galler Besitz in der Gegend und über St. Märgen gesetzt hat. Nach diesem von Walther herausgearbeiteten Erklärungsmodell wäre es dann schließlich doch zu einer Fehde des alte Ansprüche anmeldenden Grafen Wezel von Haigerloch und Herzog Konrad gekommen, in deren Verlauf die Burg Wiesneck zerstört wurde; von dem castrum dirutum, der zerstörten Burg Wiesneck hören wir in einem gesicherten Beleg des Jahres 1136.

Wie lange die Burg zerstört geblieben ist, lässt sich von der historischen Seite aus nicht sagen; das archäologische Fundmaterial zeigt an, dass sie bis ins ausgehende 13. Jahrhundert wüst gelegen hat. Offenbar blieben die Haigerlocher und - nach deren Aussterben - ihre Erben, die Grafen von Hohenberg, im Besitz bzw. Besitzanspruch, aber die bis 1218 regierenden Zähringerherzöge haben es wohl erfolgreich verhindert, dass hier, in ihrem Kernbereich, das Herrschaftszeichen einer anderen, nicht zu ihrer Klientel gehörenden adligen Familie entstand. 1293 ist dann die Phase des historischen Quellenmangels überwunden: In diesem Jahr verkaufte Graf Albrecht II. von Hohenberg die Burg und Herrschaft zu Wiesneck und die Vogtei über St. Märgen für die hohe Summe von 1020 Mark Silber an den Freiburger Bürger Burkhard Turner.
Dieser Albrecht von Hohenberg war ein Parteigänger König Rudolfs von Habsburg (1273-1291) und ein Minnesänger dazu. Von ihm sind zwei Liedstrophen erhalten, und als Graf Albrecht von Haigerloch - hier scheint die frühere Linie durch - fand er Eingang in die Ehrengalerie der Manessischen Liederhandschrift. Das Bild zeigt ihn allerdings im Kampf, wohl seinem letzten in der Schlacht bei Leinstetten gegen Herzog Otto III. von Nie- derbayem, in welcher er am 17. April 1298 gefallen ist.

Grundriss der Burg Wiesneck.
(aus: Zauberisches Dreisamtal, S. 125).
Burg und Herrschaft Wiesneck gelangten dann im Jahre 1318 an die Snewlin und 1372 an die Herren von Blumeneck, von denen sie 1450 wieder an einen anderen Zweig der Snewlins, die Landecker, zurückkamen. Im eben erwähnten Jahr 1372 geschah allerdings etwas Merkwürdiges, womit die Forschung bis vor kurzem nicht zu recht kam: Graf Rudolf von Hohenberg trug Kaiser Karl IV. als König von Böhmen und dessen Sohn Wenzel Besitzungen zu Lehen auf als Ersatz für die Burg Wiesneck, die Rudolfs Vorfahren von den böhmischen Königen zu rechtem Lehen hatten, jedoch ohne deren Einverständnis verkauft hatten. Auch hier haben die Forschungen von Tobie Walther Licht ins Dunkel gebracht: Der vorhin genannte Albrecht II. von Hohenberg, der, wie wir hörten, 1293 Burg und Herrschaft Wiesneck an Burkhard Turner verkauft hat, hatte drei Jahre zuvor als enger Vertrauter König Rudolfs von Habsburg (er war Landvogt in Niederschwaben) am böhmischen Hof versucht, den Kurfürsten König Wenzel von Böhmen für die Königswahl von Rudolfs Sohn Albrecht zu gewinnen. Damals resignierte der Hohenberger Wenzel die Burg Wiesneck mit Pertinenzien und weitere Orte circa Renum in provincia dicta Brisgouia - diese vage geographische Angabe reichte in Prag offenbar aus - für 40 Mark Silber und bekam alles für sich und seine Nachkommen als Lehen zurück. Bekanntlich wurde erst einmal nichts aus Albrechts Königtum, und so glaubte der Hohenberger wenig später an anderer Stelle sein Lehen versilbern zu können, war doch der böhmische König weit. Albrecht von Hohenberg konnte übrigens gerade nicht mehr erleben, wie der von ihm unterstützte habsburgische Namensvetter nach seinem Sieg in der Schlacht bei Göllheim am 2. Juli 1298 dann doch noch das Königtum errang.

Lassen wir die eben erwähnten dubiosen Finanzgeschäfte Albrechts von Hohenberg und schauen auf das weitere Schicksal der Wiesneck: Von den Snewlins kam die Wiesneck 1478 als Eigentum an den österreichischen Landesherm Erzherzog Sigismund, doch wurde sie als Lehen zurückgegeben. Im Bauernkrieg brannte das Schloss ab, wurde aber weiter bewohnt, nun durch die Sickingen, bis es im Dreißigjährigen Krieg in Schutt und Aschecgelegt wurde. Die Sickingen verlegten daraufhin ihren Sitz nach Ebnet, wo sie sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein neues Schloss errichten ließen. Damit haben wir den Bogen wieder zum Beginn unseres Überblicks gespannt.

Burgen im Dreisamtal: Ich hoffe, Ihnen vermittelt zu haben, welche Vielzahl von festen Häusern, Höhen- und Niederungsburgen, Turmhügelburgen und Mehrflügelanlagen wie die Kirchzartener Talvogtei, das Landschaftsbild des Zartener Beckens im Mittelalter geprägt haben, wovon heute nur noch wenige Spuren Zeugnis geben. Die verkehrsgeographische Bedeutung dieses Beckens als Durchgangsraum zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben hat zahlreiche Herrschaftsträger hier ihre repräsentative Markierung im Raum vornehmen lassen, und wenn wir die lange Zeit vom 11. bis 15. Jahrhundert noch einmal kurz revue passieren lassen, so sind es anfangs hohe Adelsgeschlechter wie die Grafen von Haigerloch bzw. von Hohenberg und die Zähringer, dann deren Gefolgsleute wie die Herren von Weiler bzw. die Falkensteiner, und später immer wieder die Snewlins, die überall im Umkreis von Freiburg sich herrschaftlich ausdehnende stadtadlige Familie mit ihren vielen Zweigen, dann aber auch die Stadt Freiburg, welche die Talvogtei in Kirchzarten, dem alten, für das Tal namengebenden Zentralort, einrichtet, und Gregor Reisch hat um 1500, wie anfangs gezeigt, genau diesen Bezug zwischen unserer Stadt und dem Fokus im Osten des Zartener Beckens ins Bild gesetzt.

Schließen möchte ich indes, indem ich Ihnen mit einem Foto aus unserer Zeit, allerdings schon ein paar Jahrzehnte alt, die Weite und den Reiz dieser Landschaft mit Blick von Osten, vom Standort des Frauensteigfelsens oberhalb von Himmelreich, nach Westen vor Augen führe. Das Bild stammt aus dem Beitrag von Ekkehard Liehl zur Landschaftsgeschichte des Zartener Beckens, der den von Karl Schmid herausgegebenen Tagungsband "Kelten und Alemannen im Dreisamtal“ von 1983 eröffnet, ein Tagungsband, der die interdisziplinäre Erforschung des Zartener Beckens maßgeblich vorangebracht hat.

Das Zartener Becken. Foto mit Blick vom Frauensteigfelsen nach Westen
(aus: Kelten und Alemannen im Dreisamtal, S. 2/3).
Angeführte Schriften
Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband A-K, hg. von Alfons Zettler und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 14), Ostfildern 2003
Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil, Halbband L-Z, hg. von Alfons Zettler und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 15), Ostfildern 2006
Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, I. Südlicher Teil, Halbband A-K, hg. von Alfons Zettler und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 16), Ostfildern 2009
Kelten und Alemannen im Dreisamtal. Beiträge zur Geschichte des Zartener Beckens, hg. von Karl SCHMID (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br. 49), Bühl 1983
Kirchzarten. Geographie - Geschichte - Gegenwart, hg. von Günther Haselier, Kirchzarten 1966
Mangei, Bernhard, Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. Untersuchungen zur Geschichte des Zartener Beckens von der merowingischen bis zur salischen Zeit, Diss. phil. Freiburg i. Br. 2004 (online unter URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1295/)
St. Oswald im Höllental. Festschrift zum 850jährigen Bestehen der Kapelle, hg. von Hel- muth Schubert, Konstanz 1998
Schneider, Hans Konrad / Röhrl, Fritz, Zauberisches Dreisamtal. Lieblingstal im Schwarzwald, Freiburg im Breisgau 1983
Unsere Heimat Buchenbach. Vom Kirchspiel zur Gemeinde, hg. von Ursula HUGGLE und Ursula RÖDLING, Buchenbach 1996
WALTHER, Tobie, Bischof und Domkapitel von Straßburg zur Zeit des Investiturstreits, Diss. phil. Freiburg i. Br. (in Vorbereitung)