Oberbirken

Die am östlichen Ende dieses Ortsteil stehenden 5, jetzt noch 4 Häuser bildeten von jeher einen Bestandteil der Gemeinde Stegen und führte dieser Häuserkomplex ehemals die Bezeichnung - Nadeln - und stand unter der Herrschaft von Weyler. Der Ortsname Nadeln scheint in einer von alter Zeit in diesem Ortsteil betriebenen Nadelschmiede seinen Ursprung zu haben. Dieser ehemals kleine Nebenort Nadeln ist wie der Ortsteil Stegen und Rechtenbach sehr alt.
Unterhalb dieses Häuserkomplexes befand sich in früheren Zeiten ein der Herrschaft von Weyler gehöriger Birchenwald, welcher im Laufe der Zeit allmählich ausgestockt und mit Genehmigung des Grundherrn Häuser auf diesem herrschaftlichen Boden erbaut wurden, wofür die Besitzer dieser Häuser einen jährlichen Bodenzins an die Herrschaft zu zahlen hatten. Auf diese Weise sind die übrigen Güter dieses Ortsteils entstanden und erhielt dieser Ortsteil mit dem ehemaligen Häuserkomplex - Nadeln - von dem einstigen Birchenwald den Namen Bircher, jetzt Birken. Die Entstehung dieser Güter und Erbauung der
ersten Häuser fällt hauptsächlich in das achtzehnte Jahrhundert. Die Bodenzinsen wurden in den Jahren 1851/52 mit dem 18 fachen Betrage abgelöst. Auch diese Häuser tragen wie jene in Unterbirken größtenteils keine besonderen Hofnamen und werden meistens nach den jeweiligen Besitzern benannt, weshalb auch hier die Beschreibung nach den Hausnummern erfolgt, nur mit dem Unterschied, daß zunächst die zum älteren Ortsteil Nadeln gehörigen Güter verzeichnet werden.

Zum ehemaligen Häuserkomplex - Nadeln - gehörige Güter

Haus No. 45 (Nadelhof)

Der Name dieses Hofgutes rührt offenbar aus dem Betriebe einer Nadelschmiede auf diesem Hofgut und ist schon sehr alt. Auf dem oberen Bergrücken dieses Hofes befand sich ehemals das Weyler’sche Hofgericht mit dem Galgen; weshalb dieser Bergrücken heute noch Galgenbühl genannt wird. Der Inhaber dieses Hofes hatte zu früheren Zeiten alljährlich 9 Sester Hafer, den sogenannten Galgenhaber, an die Herrschaft zu liefern, wahrscheinlich deswegen, weil er das Feld des Hohgerichts zur Nutzung hatte. Die Begründer und ersten Eigentümer dieses Hofgutes sind nirgends erwähnt.

Die Kirchenbücher von Kirchzarten nennen um das Jahr 1726 einen Christian Lauli und Maria Stayertin auf den Nadeln und um das Jahr 1728 einen Lorenz Lauli und Margareth Thumannin daselbst. Jakobus Lauli und Maria Bänkin waren etwa 1765 die Besitzer dieses Hofes. Nach dem Tode des Ehemanns verehelichte sich die Witwe in II. Ehe mit Peter Steiert. Dieser verkaufte im Jahr 1788 die alte Schmiede an seinen Stiefsohn Mathias Laule für 190 Gulden und im gleichen Jahr sodann das Hofgut an seinen weiteren Stiefsohn Josef Laule. Unter diesem Eigentümer brannte am 15. Juli 1806 das Hofgut infolge Ansteckung durch ein Nachbarhaus (Spanners) vollständig nieder. Laule war zu jener Zeit herrschaftlicher Vogt der Gemeinde Stegen und hatte die meisten Urkunden und Schriften der Gemeinde Stegen in seinem Haus, welche alle dem Schadenfeuer zum Opfer fielen. Dadurch sind viele wichtige und wertvolle Urkunden für dieses Werk verloren gegangen. Das abgebrannte Haus stand ehemals unterhalb dem Weg nach Burg auf dem sogenannten Häusleacker in der Nähe des Weges der von Zarten nach Rechtenbach führt. Auf Josef Laule folgte im Jahr 1836 sein Sohn gleichen Namens, er verehelichte sich mit Maria Bank. Nach dem Ableben der Ehefrau zerstückelte Laule den Hof im Jahr 1865 und zwar verkaufte er:

1 Morgen Acker an Franziska Pfister hier für 470 Gulden

1 Morgen Acker an Lorenz Bank hier für 500 Gulden

3 Morgen Acker an Hermann Andris hier für 1560 Gulden

1 Morgen Acker an Josef Müller hier für 500 Gulden

1 Morgen Acker an Josef Wasmer hier für 500 Gulden

5 Morgen Matten an Graf Kageneck hier für 3900 Gulden

Sodann verkaufte er mit seinen Kindern im Jahr 1866 den Hof für 9000 Gulden an Graf Max von Kageneck. Von dieser Zeit an ist dieses Hofgut Bestandteil des Gräfl. v. Kageneck’schen Stammguts und ist seitdem verpachtet. Als erster Pächter kam Andreas Tritschler auf dieses Gut. Ihm folgte David Willmann und seine Ehefrau Maria Schlegel von Unteribental. Dieser Pächter geriet am 30. Juli 1886 beim Heimführen von Garben unter einen geladenen Garbenwagen und starb alsbald an den erlittenen Verletzungen. Nach dessen Tod behielt die Witwe den Pacht bis derselbe im Mai 1896 auf Josef Gremelspacher und seine Ehefrau Amalia Rombach von Eschbach überging. Unter letzterem Pächter brannte das Anwesen am 11. November 1916 vollständig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, während die übrige Fahrnisse ein Raub der Flammen wurden. Der Brand ist durch ein Pflegekind verursacht worden.

Haus No. 43

Dieses Anwesen gehörte früher zum Nadelhof, wovon derselbe offenbar seinen Namen hat. Peter Steiert Nadelbauer verkaufte im Jahr 1788 die alte Schmiede an seinen Stiefsohn Mathias Laule für 190 Gulden. Dieselbe ist vermutlich ist vermutlich im Jahr 1793 zu einem Wohn- und Ökonomiegebäude umgebaut worden. Vom Jahr 1821 bis 1827 war dieses Haus im Besitz eines Michael Furtwängler, welcher dasselbe im Jahr 1827 an Johann Kunz Schneider von Burg für 1925 Gulden verkaufte, von welchem Besitzer auch der frühere Name "Schneiderhansen" herrührte; er war mit Maria Gremelspacher verheiratet. Im Jahr 1839 kaufte dieser Eigentümer 4 Morgen Wiesen vom Bläsihof, er starb 1858. Auf ihn folge im gleichen Jahr sein Sohn Johann Kunz und übernahm das Gut für 3700 Gulden; er verehelichte sich mit Rosa Fehr hier und starb am 27. Oktober 1880, seine Ehefrau am 13. Januar 1892. Nach seinem Tod übernahm im Jahr 1883 die Tochter Stefania Kunz geb. am 24. März 1860 das Gut für 7500 Mark, sie verehelichte sich am 30. Juni 1883 mit Karl Wirbser von Unteribental, geb. am 18. Dezember 1853. Dieser kaufte im Jahr 1891 ein Morgen Acker von Josef Tritschler hier für 850 Mark. Er starb am 8. November 1918, nachdem ihm seine Ehefrau am 14. Dezember 1908 im Tode vorausgegangen war. Am 4. Februar 1913 übernahm der Sohn Heinrich Wirbser geb. am 23. Juli 1884 das Anwesen für 15000 Mark und verehelichte sich am 10. November 1913 mit Regina Heizmann von Weilersbach geb. am 24. August 1886. Derselbe kaufte am 18. Juli 1914 von Graf von Kageneck 66 ar 23 qm Acker bei seinem Haus für 1987 M.

Haus No. 44

Dieses Haus ist etwa um das Jahr 1763 erbaut worden. Der alte Ortsplan von 1788 nennt Lorenz Tritschler zu jener Zeit als Eigentümer dieses Hauses. Auf diesen folgte sein Sohn Josef Tritschler. Bei einer Zwangsvollstreckung gegen denselben erwarb Maria Gering von Ebnet im Jahr 1848 das kleine Anwesen für 780 Gulden. Diese verkaufte das Gütchen im gleichen Jahr an Johann Molz hier für 820 Gulden; er verehelichte sich mit Maria Zähringer und starb am 12. Juni 1881, seine Ehefrau am 17. Mai 1883. Nach dem Tod dieser Eigentümer ging das Anwesen in unabgeteilte Gemeinschaft auf ihre 3 Töchter, Juliana gestorben am 14. Februar 1903, Anastasia gestorben am 25. Februar 1917, und Rosa Molz hier über. Letztere verkaufte das Gütchen am 16. September 1918 an Pius Zipfel Bahnarbeiter von Breitnau geb. am 30. Juli 1885 für 3500 Mark. Er verehelichte sich am 4. Januar 1911 zu Breitnau mit Maria Eckert geb. am 29. März 1889.

Haus No. 46 (Halde oder Haldenhof)

Dieses Anwesen ist im Jahr 1786 auf dem Boden des Nadelhofes von einem Bruder des Nadelbauren Jakobus Laule, namens Peter Laule erbaut worden. Dieser kaufte 1833 von Martin Holzmann ein Jauchert Bergfeld für 16 Gulden. Auf ihn folgte im Jahr 1844 Xaver Laule, welcher das Anwesen von seiner Mutter Peter Laule Witwe Theresia geb. Feser für 3400 Gulden übernommen hatte. Auf Ableben dieses Eigentümers ersteigerte Karl Steinbrunner hier das Gut im Jahr 1853 für 3350 Gulden, verehelichte sich mit Maria Willmann und starb 1882. Die Witwe überlies das Anwesen im gleichen Jahr ihrem einzigen Sohn II. Ehe Ferdinand Steinbrunner für 1852 Mark, da aber dieser die Rechtsübertragung nicht annahm, ging das Gut wieder in Besitz der Witwe über. Im folgenden Jahre also 1883 übergab sie das Anwesen ihrem Sohn I. Ehe Josef Hummel welcher mit einer Nadelhofstochter Johanna Laule verehelicht war, für 6937 Mark. Unter diesem Eigentümer brannte das Haus am Vormittag des 10. August 1896 nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, während die andere Fahrnisse dem Schadenfeuer zum Opfer fielen. Der Brand entstand durch ein Kind, welches ein Wespennest in einem Wellenhaufen unter dem Dache anzünden wollte. Das östlich dem Hause stehende Stöckle wurde gerettet. Jos. Hummel starb noch im gleichen Jahre und da sich nach seinem Tode eine wenig günstige Vermögenslage herausstellte, wurde von einem Wiederaufbau des Anwesens abgesehen und die Grundstücke samt dem noch stehenden Stöckle versteigert, nachdem Hummel schon vor dem Brande einige Grundstücke aus freier Hand verkauft hatte. Bei der Liegenschaftsversteigerung am 18. April 1898 auf Ableben des Josef Hummel, ersteigerte Josef Rebmann hier 2 Morgen Acker für 1500 Mark. Die übrigen Grundstücke einschließlich Brandgeld und das Stöckle erhielt Hubert Heim in Furtwangen für 5250 Mark zugeschlagen. Da nun das Haus nicht mehr erbaut wurde ist dieses Hofgut aufgelöst und das Stöckle abgebrochen worden.

Haus No. 47 (Holzberg)

Dieses Haus ist etwa um das Jahr 1773 erbaut worden und gehörte nach einem Ortsplan von 1788 in jener Zeit zum Josefenhof. Als Eigentümer ist in jenem Plan Josef Holzmann genannt; von welchen offenbar der Hofname “Holzberg herrührt. Auf diesen folgte sein Sohn Martin Holzmann, Weber hier. In der im Jahre 1844 gegen Martin Holzmann eröffneten Zwangsvollstreckung ersteigerte Lorenz Hättich Bürger und Schuster hier das Hofgut für 3150 Gulden. Auch dieser Eigentümer hatte wenig Glück auf diesem Anwesen, denn schon im Jahre 1847 wurde auch gegen ihn das Zwangsversteigerungsverfahren eingeleitet. Bei diesem Anlass ersteigerte Paul Schweizer Taglöhner und dessen Ehefrau Amalia geb. Schweizer von St. Wilhelm das Hofgut für 3050 Gulden; er starb 1865, seine Ehefrau am 28. April 1890. Im Jahr 1874 übernahm deren Sohn Xaver Schweizer geb. am 7. Oktober 1850 das Hofgut für 3100 Gulden und verehelichte sich am 17. Januar 1874 mit Sophie Steiert von Eschbach; sie starb am 21. Januar 1909.

Auf herrschaftlichem Boden stehende Güter

Haus No. 31

Dieses Haus ist im Jahr 1787 auf grundherrlichem Boden erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 6 fl. 53 kr. wurde 1852 mit 123 fl. 54 kr. abgelöst.
Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts waren Josef Zähringer Glaser und Maria Zipfel Besitzer dieses Hauses. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete dieselbe den kinderlosen Witwer und Wagner Johann Zipfel von Kirchzarten. Von diesem ging das Anwesen im Jahr 1871 auf die Tochter I. Ehe Vinzenzia Zähringer für 1300 Gulden über; sie verehelichte sich mit dem Schneider Josef Wasmer hier. Letzterer verkaufte das Anwesen im gleichen Jahr für 2800 Gulden an Andreas Wangler von Buchenbach. Von diesem ging das Gütchen im Jahr 1873 für 2200 Gulden auf die Witwe Maria Dilger geb. Saier von Unteribental über. Diese verkaufte dasselbe im Jahr 1879 für 3425 Mark an Xaver Tritschler hier geb. am 8. November 1845, er verehelichte sich am 24. September 1879 mit Elisabeth Scherzinger geb. am 23. November 1851 und starb am 1. Dezember 1902, seine Ehefrau am 2. März 1913. Dieser Eigentümer kaufte im Jahr 1885 ein Morgen Wiesen im Rechtenbach für 900 Mark. Der einzige Sohn dieser Ehe Karl Tritschler geb. am 23. November 1882, gestorben an den Folgen des Kriegs im Lazarett zu Freiburg am 25. Januar 1919, übernahm das Gut der Eltern am 14. April 1909 und verkaufte dasselbe am 14. Mai 1913 an Mathäus Dilger in Rechtenbach für 9000 Mark. Dieser übergab das Anwesen um den gleichen Preis am 4. Juni 1913 seiner Tochter Maria Dilger geb. am 22. März 1886. Dieselbe verehelichte sich am 13. Juni 1913 mit dem Zimmermann Max Rebmann hier, geb. am 30. Mai 1890; sie starb am 22. Oktober 1918, worauf sich der Witwer in II. Ehe am 3. Juli 1919 mit Josefa Weber von St. Peter, geb. am 27. Mai 1888, verehelichte; auch sie starb am 19. Februar 1920, worauf sich der Witwer in III. Ehe am 27. Mai 1920 mit Rosa Dilger geb. am 23. November 1890 zu Rechtenbach, wieder verehelichte.

Haus No. 32

Baschi Seemaier und Agatha Tresini, soll offenbar heißen Trescherin, ließen dieses Haus im Jahr 1725 durch Spannmeister Hans Janz auf herrschaftlichem Boden erbauen, und hatten die Eigentümer einen jährlichen Bodenzins von 3 fl. 26 1/2 kr. an die Herrschaft von Weyler zu zahlen, welche Last 1851/52 mit 61 fl. 57 kr. abgelöst wurde. Nach dem Tod seiner Ehefrau verehelichte sich Baschi Seemaier 1729 mit Maria Fehrenbach von Eschbach. Peter Steibinger verkaufte dieses Haus im Jahr 1808 an Ignaz Müller, vom Bläsihof in Rechtenbach stammend, er verehelichte sich mit Katharina Ruh. Auf diese folgten ihr Sohn Josef Müller und seine Ehefrau Agatha Steiert. Diese kauften am 19. November 1860 ein Morgen Acker vom Hirschenhof für 550 Gulden, welcher Acker später an einen solchen auf dem Breitacker vertauscht wurde. Am 20. Dezember 1865 kauften sie abermals ein Morgen Acker vom Nadelhof für 500 Gulden. Josef Müller starb am 13. Februar 1896, seine Ehefrau am 9. Oktober 1909. Dieselben verkauften ihr Anwesen mit dem Vorbehalt des Nutzungsrechts auf Lebensdauer an ihren Sohn Friedrich Müller geb. am 15. Juli 1859, für 3207 Mark; er verehelichte sich am 26. April 1886 mit Maria Anna Schweizer von Burg geb. am 26. März 1854. Derselbe kaufte am 19. Mai 1893 von Heinrich Andris Eheleute hier ein Morgen Acker im Breitacker für 900 Mark.

Haus No. 33

Dieses Haus wurde etwa um das Jahr 1793 auf herrschaftlichem Boden erbaut. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 11 kr. wurde im Jahr 1851/52 für 57 fl 18 kr. abgelöst. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war Andreas Willmann Holzschuhmacher welcher 1810 als Bürger hier aufgenommen wurde, Besitzer dieses Hauses.Er verkaufte dieses Gütchen 1840 an Michael Rombach von Eschbach für 1400 Gulden. Letztzerer verehelichte sich mit Maria Hilzinger; er starb 1845, worauf sich die Witwe in II. Ehe mit Andreas Steinhart von Buchenbach und auf dessen Tod in III. Ehe mit Josef Schupp Bürger hier verehelichte. Maria geb. Hilzinger starb 1873, worauf das Anwesen für 1200 Gulden auf den Sohn I. Ehe Georg Rombach überging. Dieser verkaufte das Anwesen im gleichen Jahr an Josef Hummel hier für 1675 Gulden. Von diesem ging das Gütchen im Jahr 1883 für 2960 Mark auf Heinrich Molz Ziegler hier geb. am 26. November 1851 über, welcher sich am 7, Februar 1882 mit Leopoldina Pfister hier geb. am 27. Oktober 1857, verehelichte. Molz verkaufte das Anwesen im Jahr 1890 für 250 Mark an Friedrich Thoma und Martha Ganter. Ersterer starb am 3. Oktober 1902, worauf das Anwesen zunächst auf die Witwe überging. Diese starb am 22. Februar 1916, nachdem sie das Anwesen zuvor ihrer Tochter Josefina Thoma geb. am 1. März 1884 für 2700 Mark am 9. Mai 1904 übergeben hatte. Diese verehelichte sich am 2. Mai 1904 mit Josef Kromer Schreiner von Kirchzarten geb. am 13. Februar 1880

Haus No. 34

Dieses Haus wurde im Jahr 1783 auf grundherrlichem Boden erbaut. Der Bodenzins von jährlich 6 fl. 18 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 113 fl. 24 kr. abgelöst. Der Erbauer dieses Anwesens und die zunächst auf ihn folgenden Eigentümer sind nirgends erwähnt. Nach dem Bundesversicherungskataster von 1821 waren um jene Zeit Johann Steinbrunner und Anna Hilzinger Eigentümer dieses Hauses. Nach dem Tode des Ersteren heiratete die Witwe in II. Ehe im Jahr 1833 den Schuster Mathäus Märtin. Er starb am 4. März 1867, worauf das Anwesen zunächst auf die Witwe Anna geb. Hilzinger überging. Diese verkaufte das Gut am 20. März 1868 an ihren Sohn I. Ehe Lukas Steinbrunner für 1300 Gulden. Er verehelichte sich alsdann mit Theresia Saier und starb am 23. April 1873. Nach dessen Tod heiratete die Witwe am 24. September 1874 den Tagelöhner Ándreas Rebmann, er starb am 9. Februar 1900. Am 11. Oktober 1897 übernahm ein Sohn I. Ehe Konrad Steinbrunner geb. am 19. August 1867 das Anwesen für 3871 Mark und verehelichte sich am 4. Mai 1898 mit Paulina Zipfel von Kirchzarten geb. am 14. Juni 1866. Dieser verkaufte das Anwesen am 17. April 1901 an den Verfasser dieser Ortsgeschichte Ratschreiber jetzt Bürgermeister Maximilian Walter, geb. am 3. Januar 1869. Derselbe renovierte zunächst das Haus mit einem Kostenaufwand von etwa 1500 Mark und verehelichte sich am 18. Juli 1901 mit Rosa Klingele geb. am 10. Februar 1865. Diese Eheleute kauften am 15. Oktober 1902 von Lorenz Pfister hier 36 ar 45 qm Acker im Breitacker für 850 Mark, am 15. März 1903 von demselben 73 ar 83 qm Wiesen für 3350 Mark und am 18. Juli 1914 von Graf Kageneck 39 ar 69 qm Acker beim Haus für 1190 M.

Haus No. 35

Über die ursprüngliche Erbauung sowie über dessen ersten Eigentümer sind keine Aufzeichnungen vorhanden. Am 15. Juli 1806 brannte das ehemalige Haus nieder und zündete auch den nebenanliegenden Nadelhof an. Der Bodenzins von jährlich 7 fl. 11 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 129 fl. 18 kr. abgelöst. Mathias Wickmann verehelichte sich auf dieses Anwesen etwa 1815 mit Maria Ruh; er starb im Juli 1850. Auf diesen folgte im Jahr 1852 sein Sohn Josef Eckmann; er übernahm das Anwesen für 1200 Gulden, verehelichte sich mit Kreszensia Winterhalter und starb am 1. Mai 1877, worauf das Anwesen in den Besitz der Witwe und deren beiden Töchter Rosina und Karolina Eckmann überging. Die Witwe starb am 7. Februar 1903. Die beiden Schwestern verkauften das Anwesen infolge Uneinigkeit am 13. November 1913 in öffentlicher Versteigerung an Hermann Zipfel von Oberried für 7500 Mark. Er unterzog das Wohnhaus einer gründlichen Restauration. Derselbe ist am 17. März 1884 geboren und verehelichte sich am 22. April 1913 zu Oberried mit Philippina Schneider geb. am 29. Januar 1888 zu Oberried.

Haus No. 36

Das erste Haus dieses Anwesens ist im Jahre 1727 auf grundherrschaftlichem Boden erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 11 fl. 5 kr. ist in den Jahren 1851/52 mit 181 fl. 30 kr. abgelöst worden. Als erste Eigentümer sind in den Jahren 1806 - 1848 Jakob Heizler und Barbara Maier urkundlich nachweisbar. Von diesen ging das Anwesen etwa 1848 auf deren Sohn Philipp Heizler über. Derselbe verehelichte sich mit Christina Bertberger und starb am 29. Juni 1880, seine Ehefrau am 24. Dezember 1889. Er kaufte im Jahr 1856 ein Morgen Wiese - die obere Mönchmatte - für 500 Gulden und im Jahr 1863 ein weiterer Morgen Wiese - die untere Mönchmatte - für 500 fl. Am 20. September 1876 brannte dieses an der Rebmann’schen Eigentumsgrenze stehende Anwesen vollständig nieder, wobei das ganze lebende und tote Inventar mit Ausnahme von einem Pferd, welches gerettet wurde, dem Feuer zum Opfer fiel. Philipp Heizler erbaute sodann im Jahr 1878 ein neues Wohn- und Ökonomiegebäude an der Ortsstraße und richtete dasselbe zu einer Gastwirtschaft mit dem Schild “ zur Sonne” ein. Nach dem Tode desselben fiel das Anwesen der Witwe und den Kindern zu. Nach dem Tode der Mutter überließen die Kinder in der Teilungsverhandlung vom 23. März 1890 das Gut ihrem Bruder Josef Heizler geb. am 9. Dezember 1853 für 10546 Mark; er verehelichte sich am 18. März 1890 mit Agatha Klingele geb. am 7. Januar 1864 und starb am 4. August 1912. Auf Grund Erbteilung vom Dezember 1819 erhielt der Sohn Josef Heizler geb. am 10. März 1895 sämtliche auf den Gemarkungen Stegen, Eschbach und Zarten gelegenen Liegenschaften und Fahrnisse für 23000 Mark. Er verehelichte sich am 26. Mai 1920 mit Philippina Rombach geb. am 3. Dezember 1898.

Haus No. 37

Das vormalige Haus dieses Anwesens wurde etwa um das Jahr 1783 auf grundherrschaftlichem Boden, vermutlich von einem Glied der Familie Rebmann erbaut; denn schon im Jahr 1724 hatte dieses Geschlecht in der Person des Mathias Rebmann und Christina Tritschler in dem Ortsteil Nadeln ihren Sitz. Der Bodenzins von jährlich 4 fl. 33 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 82 fl. 3 kr. abgelöst. Josef Rebmann Tagelöhner verehelichte sich auf diesem Gute am 12. Januar 1819 mit Agatha Zimmermann und starb am 5. Juni 1852. Unter diesem Eigentümer brannte das Anwesen im Herbst 1850 vollständig nieder. Das haus wurde durch ein Pflegekind in Brand gesteckt. Das jetzige Haus ist alsdann im darauf folgenden Jahr erbaut worden. Auf die vorgenannten Besitzer folgten ihr Sohn Josef Rebmann; er übernahm das Anwesen im Jahr 1853 für 1440 Gulden, verehelichte sich in I Ehe mit Franziska Fehr hier und in II Ehe mit Viktoria Scherzinger. Er starb am 29. Dezember 1899, seine II Ehefrau am 8. Mai 1887. Dieser Eigentümer kaufte verschiedene Liegenschaften: im Jahr 1856 ein Morgen Wiesen (Mönchmatte) für 510 Gulden; im Jahr 1860 zwei Morgen Acker vom Hirschenhof für 1100 Gulden und vertauschte dieselben gegen 3 Morgen Breitacker bei Zahlung eines Aufgeldes von 264 Gulden. Im Jahr 1871 kaufte er ein Stück Acker zur Vergrößerung seines Gartens für 145 Gulden und im Jahr 1878 4 ar Garten zum gleichen Zweck. Im Jahr 1889 übernahm sein Sohn I Ehe Josef Rebmann geb. am 17. März 1860 das Anwesen für 6500 Mark und verehelichte sich am 21. Oktober 1889 mit Stefania Janz von Wittental geb. am 24. Oktober 1871. Derselbe kaufte am 18. April 1898 von Josef Hummel Erben 70 ar 70 qm Acker im Breitacker für 1500 Mark und am 3. April 1901 von Ignaz Andris in Wittental 2 ha 50 ar 63 qm Wiesen im Brühl für 12000 M.

Haus No. 38

Dieses Haus wurde im Jahr 1786 auf grundherrlichem Boden erbaut. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 4 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 55 fl. 12 kr. abgelöst. Martin Ketterer tritt urkundlich erstmals 1812 als Eigentümer dieses Hauses in die Erscheinung, er verehelichte sich mit Magdalena Seemaier und starb am 25. Januar 1854. Dieselben übergaben im Jahr 1848 ihrer Tochter Theresia Ketterer das Gütchen für 765 Gulden. Sie verehelichte sich mit Johann Georg Mäder. Letzterer erhängte sich in seinem eigenen Hause. Hierauf übernahm der Sohn Philipp Mäder das Anwesen im Jahr 1877 für 1550 Mark. Derselbe verkaufte das Gütchen im folgenden Jahre an seine Schwester Juliana Mäder, geb. am 8. Jan. 1842 für 2140 Mark, sie verehelichte sich am 22. Mai 1878 mit Josef Tritschler aus Eschbach geb. am 9. Februar 1835, er starb am 20. Januar 1885, seine Ehefrau am 16. Januar 1895. Nach dem Ableben der Letzteren ersteigerte deren Schwester Martha Mäder in Ebnet das Anwesen für 1800 Mark. Diese verkaufte dasseslbe im gleichen Jahre an ihre Tochter Rosalia Mäder geb. am 30. Mai 1878, welche sich am 14. Oktober 1895 mit Hermann Schlegel aus Falkensteig geb. am 29. November 1865 verehelichte. Dieser unternahm im Laufe der Zeit verschiedene Verbesserungen an seinem Hause.

Haus No. 39

Dieses Doppelhaus ist etwa um das Jahr 1793 auf grundherrlichem Boden erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 14 1/2 kr. und 3 fl. 40 kr. wurde in den Jahren 1851/1852 abgelöst mit 58 fl. 21 kr. und 66 fl. 9 kr. Dieses Anwesen hatte bis in die neuere Zeit jeweils 2 verschiedene Eigentümer und zwar:
I.) Teil: Im Jahr 1821 ist Johann Dilger als Besitzer dieses Hausanteils urkundlich nachgewiesen. Auf ihn folgte Josef Wirbser. Mathias Eckmann ersteigerte diesen Hausanteil am 8. November 1847 für 500 Gulden und verkaufte denselben am 15. Februar 1848 an Magdalena Maier von Dietenbach für 500 Gulden. Diese verehelichte sich mit Josef Pfister von hier, er starb 1861, seine Ehefrau 1867.
II.) Teil: Johann Eckmann war 1816 Eigentümer dieses Hausteils, er starb 1859, nachdem das Haus schon einige Jahre vorher auf Johann Janz Drechsler hier übergegangen war. Nach dem Tode dieses Eigentümers wurde im Jahr 1856 gegen dessen Witwe die Zwangsvollstreckung angeordnet, bei welcher dieser Hausteil von der Gräflich von Kageneck'schen Grundherrschaft für 540 Gulden ersteigert wurde. Diese verkaufte den genannten Hausteil im folgenden Jahre an Josef Müller Dobelbauernsohn von Rechtenbach für 600 Gulden. Er verehelichte sich mit Maria Rebmann und ersteigerte von den Erben der Josef Pfister Eheleute im Februar 1867 auch den anderen Hausteil für 580 Gulden. Mit dem Erwerb kam das ganze Haus mit beiden Gärten in den Besitz des Josef Müller und seiner Ehefrau Maria geb. Rebmann; er starb am 11. Juli 1895, seine Ehefrau am 10. September 1905, worauf das Anwesen in den Besitz ihrer einzigen Tochter Benedikta Müller, geb. am 21. März 1845 überging.

Haus No. 40

Dieses Haus ist etwa um das Jahr 1793 auf grundherrlichem Erblehen erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 14 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 58 fl. 21 kr. abgelöst. Als Eigentümer ist Josef Dold im Jahr 1821 erstmals urkundlich nachgewiesen. Auf ihn folgte Christian Dilger. Auf diesen Lorenz Hättich Schuhmacher und Zäzilia Dilger. Dieselben verkauften das Anwesen im Jahr 1844 an Josef Heizler hier für 1390 Gulden. Dieser verkaufte das Gütchen schon im folgenden Jahre an Peter Thoma von Attental für 1390 Gulden. Nach dem Tode dieses Eigentümers ersteigerte im Jahr 1861 Andreas Rebmann ledig hier und Katherina Steinhart ledig in Kirchzarten das Anwesen für 1600 Gulden. Sie verkauften dasselbe 1862 an Graf Max von Kageneck für 1450 Gulden. Dieser vertauschte das Haus im gleichen Jahr gegen das Jägerhäusle in Stegen an Mathias Heizler Eheleute und zahlte Ersterer dem Letzteren ein Aufgeld von 600 Gulden. Diese verkauften das Anwesen im Jahr 1864 an ihren Sohn Mathias Heizler für 1100 Gulden, er verehelichte sich mit Anna Fehr. Im Jahr 1869 verkauften diese Eheleute das Gütchen an Josef Fehr Zieglers Witwe Theresia geb. Heizler aus Rechtenbach für 1500 Gulden. Diese verkaufte das Anwesen im Jahr 1883 an Josef Hug Straßenwart geb. am 20. Oktober 1849 für 2570 Mark; er verehelichte sich am 4. Dezember 1879 mit Veronika Furtwängler von Burg, sie starb am 23. Juli 1881, worauf sich der Witwer in II Ehe am 20. August 1883 mit Johanna Hermann aus Attental geb. am 7 Juni 1853, wieder verehelichte; die II Ehefrau starb am 25. Oktober 1913.

Haus No. 41

Dieses Haus wurde im Jahr 1725 auf herrschaftlichem Boden erbaut. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 15 kr. wurde in den Jahren 1851/52 mit 58 fl. 39 kr. abgelöst. An Eigentümer findet man urkundlich nachgewiesen: Peter Hermann und Maria Vetter. Letztere verehelichte sich nach dem Tode ihres Mannes mit Thomas Janz. Im Jahr 1837 übergaben die letztgenannten Eheleute das Gütchen dem Sohn I Ehe Georg Hermann Dreher für 950 Gulden. Dieser verkaufte das Anwesen im Jahr 1860 an Andreas Dilger Witwe Magdalena geb. Hug in Eschbach für 1500 Gulden, sie verkaufte das Gut im gleichen Jahre an den Witwer Georg Hummel von Eschbach für 1400 Gulden. Auf dessen Ableben erhielt im Jahr 1872 Ignaz Hummel Landwirt in Eschbach das Anwesen für 1610 Gulden zugeschlagen. Er verkaufte dasselbe im gleichen Jahr an Josef Tritschler hier für 1650 Gulden. Dieser verkaufte das Gütchen im Jahr 1890 an Johann Pfister Schuhmacher hier für 2700 Mark. Im Jahr 1892 verkaufte dieser das Anwesen für 2500 Mark an Josef Wangler geb. am 29. Januar 1847 und seine Ehefrau Regina geb. Pfister geb. am 13. Juni 1859, mit welcher er sich am 4. März 1889 verehelichte; er starb am 19. Mai 1909.

Haus No. 42

Das vormalige Haus dieses Anwesens ist im Jahr 1739 auf herrschaftlichem Boden erbaut worden. Der Bodenzins von jährlich 3 fl. 48 kr. ist in den Jahren 1851/52 mit 158 fl. 24 kr. abgelöst worden. Lorenz Pfister übergab das Anwesen einem Sohn gleichen Namens. Letzterer verehelichte sich auf das Anwesen in I Ehe mit Anna Müller und in II Ehe mit Eva Wehrle. Er kaufte im Jahr 1828 vier Jauchert Wald von Johann Müller, welchen sein Enkel Lorenz Pfister im Jahr 1891 wieder verkaufte. Auf diese Eigentümer folgte im Jahr 1858 ein Sohn I Ehe Andreas Pfister, er übernahm das Anwesen für 3420 Gulden, verheiratete sich mit Marie Anna Fehr und starb am 2. Mai 1887, seine Ehefrau am 5. März 1880. Nach dem Tode der Letzteren übernahm im Jahr 1882 der Sohn Lorenz Pfister geb. am 29. Dezember 1860 das Anwesen für 6790 Mark; er verehelichte sich am 30. Juli 1882 mit Rosina Bung geb. am 4 Juli 1864. Unter diesem Eigentümer brannte am 29. März 1890 das Haus, welches damals zwischen den jetzigen Häusern No. 40 und 41 stand, vollständig nieder; das Vieh konnte gerettet werden, während die übrigen Fahrnisse ein Raub der Flammen wurden. Das Feuer entstand durch einen 4 jährigen Knaben, der einen Strohhaufen unterhalb dem Hause anzündete. Das jetzige Haus wurde im gleichen Jahre wieder aufgebaut. Der letztgenannte Eigentümer verkaufte im Jahr 1891 vier Morgen Wald an Josef Rombach hier für 1300 Mark; im Jahr 1902 ein Morgen Acker an Max Walter hier für 850 Mark und im Jahr 1903 an eben denselben 73 ar Wiesen für 3350 Mark. Etwa um dieselbe Zeit verkaufte er ein auf Gemarkung Wittental gelegenes kleines Stück Wiesen.